Wie alles begann ...

 

 

         

Bautzen gibt Hochwasserwarnung für die Spree 

Spremberg und Cottbus bereiten sich auf Flutwelle vor

 

Bautzen/Cottbus. Starke Regen­fälle in der Oberlausitz haben am Sonntag (08.08.2010) die Talsperre Bautzen voll laufen lassen. Bis zu 60 Kubik­meter Wasser pro Sekunde gibt sie seitdem in die Spree ab anstatt wie sonst etwa 14 Kubikmeter. Die an der Hauptspree gelegenen Ortschaften müssten mit einem "hochwassergleichen Szenario" rechnen, warnte Eberhard Pötschke von der Landestalsperrenverwaltung in Bautzen.

 

 

Unberechenbar sei die Situation durch den zusätzlichen Zulauf des Löbauer Wassers bei Guttau (Kreis Bautzen).

 

 

 

 

Auf seinem Weg durch die Lausitz passierte das Spree-Hochwasser unter anderem Uhyst und Spreewitz,

bevor es die

Brandenburger Stadt Spremberg (Spree-Neiße) erreicht, für die ein Pegelstand von 4,25 Metern vorausgesagt wurde.

 

Für etwa nötige Evakuierungsfälle, so Bürgermeister Klaus-Peter Schulze (CDU), habe man eine Schulturnhalle vorbereitet.

 

Die Stadt Cottbus erwartete die Ankunft des Hochwassers ebenfalls für Montagnacht (09.08.2010) und benachrichtigte Anwohner in gefährdeten Gebieten. Das Landesumweltamt Brandenburg hat ein Meldezentrum in Cottbus eingerichtet. Eig. Ber./thr

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 09.08.2010

 

 

 

Spremberg und Forst bereiten Evakuierung von Bewohnern vor

 

Cottbus. Auf Spree und Neiße wälzt sich die Flutwelle nach Brandenburg, Nach Voraussage des landesumweltamtes errei­chen die Wasserstände am Dienstagfrüh (10.08.2010) die Spree-Neiße-Städte Spremberg und Forst. Der Katastrophenstab hat Evakuierungen vorbereitet. Die RUNDSCHAU erklärt, wie sich Brandenburg auf die Flut vorbereitet.

 

Von Daniel Preikschat

 

Sind nach den Überschwemmungen in Sachsen auch Lausitzer Städte bedroht?

Ja, im brandenburgischen Landesumweltamt ging man Montagnachmittag (09.08.2010) davon aus, dass Dienstagfrüh für Forst und Spremberg die Alarmstufe 4 ausgerufen werden muss, weil der Richtwert erreicht ist.

 

Was bedeutet Alarmstufe 4?

Mit Sandsäcken wird ein Übertreten des Wassers über die Deiche zu verhindert versucht. Mehr als 22 000 Säcke haben Helfer am Montag bereits abgefüllt und entlang der Deiche an der Spree im Raum Spremberg und an der Neiße in Forst und südlich der Stadt bis zur Landesgrenze nach Sachsen abgeladen. Der Katastrophenstab des Landkreises berät noch, wo im Ernstfall Evakuierte untergebracht werden können.

 

Muss sich auch Guben auf die Flut vorbereiten?

Was für Forst gilt, gilt auch für Guben. Nur kommt dort die Flutwelle zeitverzögert an.

 

In Cottbus und im Spreewald, so ein Spre­cher des Landesumweltamtes, werde vielleicht nur Alarmstufe 2 ausgerufen.

 

In der Talsperre Spremberg kann die Hochwasser-Welle zwei bis drei Tage gespeichert und dosiert in die Spree eingespeist werden. Aufgrund der Generalsanierung eines Beckens am Auslauf der Talsperre wurde der Pegel dort um drei Meter abgesenkt. Deshalb kann die Talsperre jetzt mehr Wasser aufnehmen als sonst.

 

Worin unterscheidet sich Alarmstufe 2 von Alarmstufe 4?

Bei der 2 ist ein Kontrolldienst erforderlich. Wasser ufert aus, tritt aber nicht über die Dämme. Ein Wachdienst ist vorbereitet. Vorsorglich hat sich der Katastrophenstab mit Firmen abgestimmt, die Arbeitskräfte, Hochwasserschutzmaterial und Transportraum zur Verfügung stellen kön­nen, falls sich die Lage verschärft.

 

Wie schnell steigt das Wasser, welche Pegel werden erreicht?

Am Messpunkt Klein Bademeusel, etwa drei Fluss-Kilometer südlich von Forst, stieg der Pegel am Montag (09.08.2010) von 0.30 Uhr bis 12.30 Uhr um 1,91 Meter auf 4,67 Meter. Dort wurde die höchste Alarmstufe 4 ausgerufen.

Zum Vergleich: Vor einer Woche lag der Wasserstand des Flusses in Klein BaderneuseI bei 70 Zen­timeter. Erreicht werden könnte bei dem Hochwasser ein Pegelstand der Neiße von 5,50 Meter.

 

Wie lange kann dieser Scheitel der Flutwelle an einer Stelle ge­gen den Deich drücken?

In Görlitz hielt der Pegelhöchststand zwölf Stunden lang an, in Rothenburg (Kreis Görlitz), zwischen Görlitz und der Landesgrenze zu Brandenburg, nur noch sechs Stunden. Der Katastrophenstab in Forst hofft, dass sich diese Zeitdauer weiter verringert.

 

Wie sieht der Hochwasserverlauf an der Spree aus?

Landesumweltamt und Feuerwehr in Cottbus rechnen damit, dass der Scheitelpunkt des Hochwassers ab Dienstag (10.08.2010) in der Stadt zu erwarten ist. Nach Ansicht eines Führungsstabs erfordert der Zustand der Hochwasserschutzanlagen erhöhte Aufmerksamkeit. Mit Vernässungen, im schlimmsten Falle Überschwemmungen in einzelnen Stadtgebieten, besonders in Cottbus-Gallinchen, sei zu rechnen. Vorsichtshalber wurden 200000 Sandsäcke geordert und Füllstationen eingerichtet. Auch Folien sind bestellt, der Einsatz von Deichläufern ist vorbereitet.

 

In welchem Zustand sind Deiche an Spree und Neiße in der Lausitz?

Die Deiche wurden erneuert  und sind in einem guten Zustand, so Matthias Freude, Chef des brandenburgischen Landesumweltamtes. Allerdings seien sie das  auch in Polen gewesen – und sind trotzdem gebrochen. Mit der Sanierung von Deichen an der Spree wurde in den 90er Jahren vor allem im Stadtgebiet Cottbus der Schutz der Einwohner erheblich verbessert, heißt es aus der Behörde weiter. Die Sanierungsarbeiten entlang der Lausitzer Neiße seien auf Brandenburger Seite im Wesentlichen abgeschlossen. Nur im Bereich Guben seien noch Restarbeiten zu erledigen.

 

Spreewald-Fließe sind nicht eingedeicht. Wie funktioniert dort der Hochwasserschutz?

Über die Talsperre Spremberg. Das Hochwasser wird dort aufgestaut und nach in die Spree gegeben. Diese Funktion war einer der wesentlichen Gründe die Flachlandtalsperre Ende der 50er-, Anfang der 60er Jahre zu bauen.

 

 

BERGBAUSEEN ENTLASTEN FLÜSSE

 

Berbaufolgeseen der Lausitzer- und Mitteldeutschen Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV) entlasten die angeschwollenen Flüsse

Neiße, Spree, Kleine Spree und Schwarze Elster

von der Flutwelle. Auch wenn dies nur eine leichte Entspannung bringe, so Eberhard Pötschke, Betriebsleiter Fließgewässer bei der Sächsischen Landestalsperrenverwaltung in Bautzen. So nimmt der Berzdorfer See im Süden von Görlitz seit Samstag (08.08.2010) rund zehn Kubikmeter Wasser pro Sekunde ab, acht Kubikmeter pro Sekunde kommen aus der Neiße, etwa zwei Kubikmeter pro Sekunde aus der Pließnitz.

 

Damit sind fast fünf Millionen Ku­bikmeter Neißewasser abgenommen worden.

 

"Darüber hinaus fließen bis zu 15 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus der Spree in das künftige Speicherbecken Lohsa II", so LMBV-Sprecher Ulrich Steinhuber. Das Restloch Dreiweibern trage mit rund 1.5 Kubikmeter pro Sekunde zur Entlastung der Kleinen Spree bei.

Abnehmer für die Wasser der Schwarzen Elster sind der Speicher Niemtsch (Senftenberger See) und das Restloch Koschen (Geierswalder See)

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 10.08.2010­

 

 

 

Bange Blicke auf Talsperre Spremberg

 

Kontrollierte Flut der Spree bewegt sich Richtung Cottbus

 

Bräsinchen. Brandenburgs Um­weltministerin Anita Tack (Linke) konnte sich am Dienstagmorgen (10.08.2010) das Wortspiel nicht verkneifen:

"Schreiben Sie: Tack öffnet mit Freude die Talsperre Spremberg." Tatsächlich sprachen Tack und Matthias Freude, Präsident des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher­chutz, erleichtert nach den vielen bangen Blicken der vergangenen Tage auf das Nadelöhr von einem "Glück im Unglück" welches die Talsperre für sie darstellt. Dass sie in den vergangenen Wochen einen relativ niedrigen Wasserstand führte, ermöglicht es hier, die Flut deutlich abzubremsen und quasi kontrolliert in den weiteren Spree-Lauf zu entlassen.

Am Dienstagmorgen (10.08.2010) öffneten sich die Schleusen. Von da an wurden statt nur zehn Kubikmeter Wasser pro Sekunde nun 30 bis 40 ins Spreebett unterhalb der Talsperre entlassen, während oberhalb laut Freude nach wie vor etwa 100 Kubikmeter pro Sekunde ankommen.

Die Abgabemenge soll stufenweise noch auf 50 bis 60 Kubikmeter pro Sekunde erhöht werden.

Die zwölf Meter hohe Staumauer kann rund 43 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten. "Für die Spree hat sich das ganz große Problem, denke ich, heute geklärt", sagte Freude. Entscheidend ist für das benachbarte Cottbus nun, dass die Flutwelle nicht allzu stark anschwillt. Das sei eine "sehr sensible Angelegenheit", so Freude.

Um über die Wasserregulierung der Talsperre eingreifen zu können, hatte zuvor eine Baustelle beräumt werden müssen. Die Flut erreicht das Bauwerk nämlich mitten in der Phase einer routinemäßigen Sanierung.

Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), gestern morgen (10.08.2010) ebenfalls auf Visite am Staudamm, lobte die Baufirmen, die schnell und unkompliziert das Feld freigemacht hatten. Auch ihm war die Erleichterung anzusehen. Natürlich koste diese Entscheidung das Land Geld, aber selbst angesichts der bereits eingetretenen Schäden in den Neißedörfern Klein Bademeusel und Prießen, welche die Flutwelle (der Lausitzer Neiße)schon passiert hat, bleibt Platzeck noch entspannt.

"Wirklich große Schäden gibt es in Zittau. In Brandenburg können wir davon noch nicht reden. Es gibt welche, aber die halten sich in Grenzen", sagte Platzeck. "Das ist nichts, was uns vor unlösbare Probleme stellt."

Zugleich betonte Platzeck: "Wir dürfen die Talsperre nicht volllaufen lassen, weil Regen angesagt ist."

 

In Brandenburgs zweitgrößter Stadt herrschte darum weiter Alarm. Im Laufe des Tages (10.08.2010) stieg der Pegel der Spree in Cottbus stetig an.

250 Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr waren im Einsatz, um Überschwemmungen in Gebäu­den an der Spree zu verhindern. So hatten die Fachkräfte bereits am Nachmittag alle kritischen Bereiche in der Umgebung des Flusses mit Sandsäcken gesichert.

Eig. Ber.jthr /wr

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 11.08.2010

 

 

Spremberg erwartet in der Nacht (09.08.2010) Alarmstufe vier

 

Spremberg Eine Hochwasserwelle rollt auf Brandenburg zu. Das Landesumweltamt hält die höchste Alarmstufe 4 bereits am Montag an der Spree oberhalb der Talsperre Spremberg für möglich. Der Pegel werde weit über vier Meter steigen, sagte Sprembergs Bürgermeister Klaus-Peter Schulze (CDU) im rbb-Fernsehen.

Die Hochwasserwelle an Spree und Neiße kommt schneller und mit größerer Wucht als erwartet nach Brandenburg. Das Landesumweltamt hält die höchste Alarmstufe 4 bereits an diesem Montag (09.08.2010) an der Spree oberhalb der Talsperre Spremberg für möglich. Das sagte Matthias Freude, Präsident des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz am Sonntagabend. Zudem werde das Hochwasser an der Neiße höher als erwartet ausfallen.

Ebenfalls am Montag erreiche auch dort das Hochwasser die Grenze zu Brandenburg, die Alarmstufe 4 sei nicht auszuschließen.

Laut Sprembergs Bürgermeister Schulze wurde ein kleiner Krisenstab eingerichtet. Anwohner, die sich Sorgen machen, können in einer Turnhalle und Schule unterkommen.

Für die Lausitzer Neiße rechneten die Behörden für diesen Montag mit der Stufe 1 am Pegel Klein Bademeusel. Dort könnten die Pegelstände ebenfalls bis zur Stufe 3 steigen, hieß es im Hochwassermeldezentrum Cottbus.

Das Hochwasser in Sachsen hat heute Vormittag zur Sitzung des Hochwasserkrisenstabes im Brandenburger Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbrauchschutz (LUGV) geführt. „Wir wollen gewappnet sein, wenn die Hochwasserwelle von Neiße und Spree nach Brandenburg kommt“, sagt der Präsident des LUGV Matthias Freude.

 

Ab Dienstag (10.08.2010) ist nach Angaben des Umweltamts dann auch mit Hochwasser auf der Spree zu rechnen. „Dann wird die Spree soviel Wasser sehen wie seit Jahrzehnten nicht mehr“, sagte Freude. Die Spree werde dann in Brandenburg drei bis viermal mehr Wasser führen als normal. Grund sei, dass die Talsperre Spremberg dann vollgelaufen sei.

„Große Sorge bereitet uns die Spree“, sagt Freude. Die Talsperre Bautzen sei durch einen Zulauf von 120 Kubikmetern pro Sekunde bereits übervoll. An der Brandenburger Talsperre Spremberg war in den vergangenen Wochen wegen Bauarbeiten Wasser abgelassen worden. Das gibt jetzt die Chance, die Hochwasserwelle für zwei bis drei Tage zwischen zu speichern. Bis zum Dienstagmorgen wird die Baustelle am Auslauf der Talsperre geräumt. Dann werden größere Wassermengen aus der Talsperre in Richtung Spreewald abgegeben. „Das werden Wassermengen sein, die die Spree seit vielen Jahren nicht gesehen hat“, so Freude.

Schwarze Elster und Röder werden Brandenburg laut Präsident des Landesamtes weniger Probleme bringen, weil im Mittellauf der Schwarzen Elster größere Wassermengen in vorhandene Tagebaurestlöcher abgeleitet werden.

pm/wor/AFP

Quelle: Lausitzer Rundschau, 08.08.2010

 

 

Hochwasser: In Spremberg werden Sandsäcke gefüllt

Spremberg Das Hochwasser an der Spree steigt: Noch ist die Spremberger Innenstadt trocken, obwohl die Spree schon gefährlich nahe an der Oberkante der Böschung vorbeirauscht. 22 500 Sandsäcke und 50 Tonnen Kies liegen seit Sonntag bereit, in der Turnhalle der Kollerbergschule hat das SEG vorsorglich 45 Betten aufgestellt, die Polizei fährt mit Lautsprecheransagen durch die Stadtgebiete, die von der Flut akut gefährdet sein könnten.

 

Wilhelmsthal nördlich von Spremberg

Alle Radwege unter den Spreebrücken sind gesperrt. In der Nacht zum Montag sind Doppelstreifen der Freiwilligen Feuerwehr Spremberg mit Sprechfunk und Handlampen an die Ufern der Spree beordert worden.

 

Der Pegelstand lag (09.08.2010) bei 3,50 Meter. Noch ist die Spremberger Innenstadt trocken, obwohl die Spree schon gefährlich nahe an der Oberkante der Böschung vorbeirauscht.

Der kritische Bereich ist die Spreeinsel. Hier wird für Dienstag
(10.08.2010) mit einem Pegelstand von 4,25 Metern gerechnet.

Normal wären 1,97 Meter. Der Krisenstag Hochwasser im Rathaus hat Sonntagnacht getagt und trifft sich am Montag (09.08.2010) um 12 Uhr erneut.

Bürgermeister Klaus-Peter Schulze (CDU) ist froh, dass sich die Verwaltung vor zwei Jahren ein Computerprogramm angeschafft hat. Damit ist es möglich, exakt die Überflutungsgebiete der Stadt darzustellen, nachdem die entsprechenden Pegel eingegeben sind. Ordnungsamtsleiter Frank Kulik: „Wir haben in Spremberg keine akut gefährdeten Bereiche mit Wohnbebauung.“

Wenn die Spree über die Ufer tritt sind bereits am vergangenen Sonntag (08.08.2010) die Anwohner telefonisch informiert worden. In zwei Schichten haben Mitglieder der Wasserwacht Sandsäcke gefüllt und auf Multicars verladen.

Während der Hochwassersituation ist rund um die Uhr ein Bürgertelefon geschalten. Unter der Rufnummer 03562 340128 gibt es unter anderem Informationen zum aktuellen Stand und zu Vorsichtsmaßnahmen.

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Klaus Gentzsch

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 09.08.2010

 

 

 

Cottbus im Wettlauf mit der Flut  (Welche Flut ist eigentlich gemeint? Stadt Cottbus verfällt in Aktionismus ...)

 

Der Pegel der Spree ist in Cottbus am Dienstag (10.08.2010), durch die geplante erhöhte Abgabe aus der Talsperre Spremberg) sichtbar angestiegen. Zuvor war aus der Talsperre in Spremberg kontrol­liert Wasser abgelassen worden. Bis zum Abend gab es aber keine großflächigen Überschwem­mungen.

 

Von Sven Hering

 

"Wir sind auf das Hochwasser vorbereitet." Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) zeigte sich am Dienstagmittag (10.08.2010) guter Hoffnung, dass die Stadt von großen Schäden verschont bleibt. Bis zum Nachmittag würden alle kritischen Stadtteile mit gesichert.

 

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Es sei ein Glücksfall für Cottbus, dass in der Talsperre Spremberg in den vergangenen Woche das Wasser wegen dort anstehenden Sanierungsarbeiten abgelassen worden war, erklärte Umweltministerin Anita Tack (Linke) am Nachmittag in Cottbus. Dennoch ermahnte sie zur Vorsicht. Die Deiche seien alt, ein Testfall, um Hochwasser abzuwehren, habe es in den vergangenen Jahrzehnten nicht gegeben. Trotzdem verteilte die Ministerin Lob. "Ich habe selten eine Stadt gesehen, die so gut vorbereitet war wie Cottbus", erklärte Anita Tack.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 11.08.2010

 

 

150 Zentimeter entscheiden über Cottbuser Schicksal

(gemeint ist sicher der noch zur Verfügung stehende Hochwasserschutzraum der TS Spremberg

 

Cottbus. Die weitere Entwicklung des Hochwassers in Cottbus hängt laut Matthias Freude, Chef des brandenburgischen Landesumweltamtes, vor allem davon ab, wieviel Wasser in die Talsperre nach Spremberg fließt.

"Wir haben noch anderthalb Meter Platz", so Freude am Dienstag (10.08.2010) in Cottbus.

Das Problem: Auch am Dienstag (10.08.2010) sei noch deutlich mehr Wasser in das Speicherbecken gelaufen als abgelassen werden konnte.

 

Deshalb sei damit begonnen worden, kontrolliert Wasser in die Spree abzugeben. Ab 8 Uhr wurden zunächst 30 Kubikmeter je Sekunde abgeleitet, ab 12 Uhr wurde die Menge dann auf 50 Kubikmeter je Sekunde erhöht. Zum Vergleich: Der normale Abfluss zu dieser Jahreszeit beträgt sechs bis zehn Kubikmeter.

 

Bis zu 70 Kubikmeter könnte die Stadt relativ problemlos verkraften, so die Experten.

Darüber hinaus könnte es allerdings kritisch werden.

So wurden laut Landesumweltamt beim letzten großen Hochwasser in der Stadt im Jahr 1981 zu den Extremzeiten 137 Kubikmeter je Sekunde registriert.

 

(Konkret wurde am 24.07.1981 am Pegel Cottbus, Sandower Brücke  ein Wasserstand von 3,22 m registriert, der einem Abfluss von ca. 140 Kubikmeter pro

 

Sekunde entsprach)

 

 

Von einer Entspannung wollte Matthias Freude bei seiner Stippvisite in Cottbus allerdings noch nicht sprechen. "Dafür hab ich einfach schon zu viel erlebt"(????), sagte er. Auch der von den Meteorologen angekündigte neue Regen müsse berücksichtigt werden.

 

"Wir müssen darauf reagieren, was kommt", so Freude. sh

 

 

Im Spreewald herrscht Gelassenheit

 

Cottbus. Im Spreewald gibt man sich angesichts der heranlaufenden Hochwasserwelle gelassen. Für die aus der Talsperre Spremberg seit Mittwoch abfließenden 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde seien im Spreewald ausreichend Flutungsflächen vorhanden. Das zusätzliche Wasser werde dazu führen, dass die Pegel steigen und unbewohnte Uferflächen sowie Wiesen überflutet werden, teilte das Landesumweltamt mit. Gefährdete Tierbestände und Technik seien mancher­orts umgesetzt worden, sodass nicht mit gravierenden Schäden gerechnet wird. dpajroe

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 11.08.2010

 

Wehr am Mühlengraben geöffnet

 

Cottbus. Um die Gerberhäuser und den historischen Komplex von Dieselkraftwerk und E-Werk auf der Cottbuser Mühleninsel zu schützen, ist am Dienstag (10.08.2010) das Wehr am E-Werk geöffnet worden. Das bestätigt Oliver Voge vom Umweltamt der Stadt. Damit wurde erreicht, dass der Wasserpegel im Mühlengraben deutlich gesunken ist, während in der

Hauptspree der Pegel mittlerweile deutlich über zwei Meter gestiegen ist.

"Die Gerberhäuser vertragen ja nicht einmal einen Pegelanstieg von zehn Zentimetern, deshalb haben wir das Wehr gezogen", so Voge. "Das war gar nicht so einfach", fügt er an. Die Anlage sei im Grunde außer Be­trieb und sehr marode.

Das Wasser im Mühlengraben ist deutlich zurückgegangen, steht jetzt fast einen Meter tiefer als gewohnt. "Das ist eigentlich der Normalstand im Mühlengraben", so der Fachmann. Nur durch den Rückstau zeige sich das gewohnte Bild mit dem Wasserpegel direkt unterhalb der Veranden der Häuser. "Die Häuser brauchen das Wasser, da sie sie auf Bohlen gebaut wurden", so Voge. Jetzt zeigt sich auch das Unterwasserleben des Mühlengrabens. Dazu gehören eine Mülltonne, eine Baggerschaufel, ein Teil einer Verkehrsleiteinrichtung und vor dem Wehr ein Fahrrad, ein Bauzaun und ein Einkaufswagen. pk

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 12.08.2010

 

 

 

Aus der Lausitzer Rundschau vom 12.08.2010 zitiert:

 

am Mittwoch, dem 11.08.2010:

 

Zahl der Helfer      500

 

60000 Sandsäcke verbaut

 

40000 Sandsäcke in Reserve

 

 

Arbeiten an der Spremberger Talsperre verzögern sich

 

Durch Schichtbetrieb soll Zeitverzug aufgeholt werden

 

Spremberg. Die Arbeiten zur Sanierung der Spremberger Talsperre hinken weit hinter dem geplanten Zeitplan her. Anders als bei ähnlichen Projekten, bei denen die Talsperren während der Bauarbeiten völlig geleert wurden, läuft die Bewirtschaftung der Spremberger Talsperre auch während der Sanierung weiter. Das bringe Unwägbarkeiten mit sich, die Einfluss auf den Bauablauf hätten, sagt Karin Materne, die zuständige Referatsleiterin beim Landesumweltamt. So habe vor allem das Hochwasser der vergangenen Wochen den Fortschritt der Bauarbeiten ge­bremst.

 

"Am 8. August wurde der Beschluss gefasst, zur Entspannung der Hochwasserlage die Baustelle zu fluten", informiert Karin Materne.

 

Nur einen Tag hatten die Arbeiter Zeit, Geräte in Sicherheit zu bringen, Rüstungen zu entfernen und Bohrlöcher zu verstopfen.

Diese Stilllegung habe nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geld gekostet. Nun sei in Frage gestellt, ob die Sanierung des Tosbeckens noch wie geplant in diesem Jahr abgeschlossen werden kann, sagt Karin Materne. Eventuell müsse im kommenden Jahr erneut der Wasserstand abgesenkt werden, um die noch ausstehenden Arbeiten abzuschließen.

Um den Rückstand aufzuholen, laufen nach Angaben von Karin Materne Gespräche zwischen Landesumweltamt und den bauausführenden Firmen. Angedacht sei ein Schichtsystem, um die Bauzeit zu verkürzen. "Wir können nur auf einen späten Winter hoffen, damit wir mit der Sanierung des Tosbeckens möglichst weit kommen. Spätestens 2011 soll sie abgeschlossen sein", sagt die Referatsleiterin. Die Ge­samtsanierung laufe bis zum Jahr 2013, die Kosten seien mit 15 Mil­lionen Euro kalkuliert. nn

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 25.08.2010

 

 

So sah es in diesen Tagen an der Spree, hier in der Nähe des Pegels Cottbus, Sandower Brücke,  aus:

 

                                                                  

 

 

Die kontrollierte Katastrophe (... oder Aktionismus pur)

 

Cottbus wehrt sich mit Sandsäcken und Rechenschieber gegen das Hochwasser

 

Cottbus. Der unbedarfte Tourist könnte glauben, die Sandsäcke gehören zur Standardausstattung. Auch an der Cottbuser Spreewehrmühle ist eine künstliche Barriere errichtet worden.

 

Sie soll gegen das Hochwasser schützen, das bis Mittwochabend (11.08.2010) kein richtiges war.

 

"Trotzdem wird mir etwas mulmig, wenn ich auf den Wasserpegel schaue", sagt Kathleen Hajek, die direkt neben dem technischen Denkmal ein Restaurant betreibt. An den Anblick der Sandsäcke hat sie sich inzwischen gewöhnt. "Vielleicht sollten wir sie liegen lassen, als gestalterisches Element", überlegt sie.

 

 

Bis in die Nacht ausgeharrt hat in den vergangenen Tagen Jochen Rädisch, Chef des Förder­vereins Spreewehrmühle. Die Zeit des Wartens auf die Flut habe er sich mit netten Gesprächen mit den Deichläufern vertrieben, erzählt er. Mehr als 100 Cottbuser sind inzwischen rund um die Uhr auf beiden Seiten der Spree im Einsatz.

 

"Sie sind unsere wichtigsten Leute, sie sehen zuerst, wo es Probleme gibt", sagt der Cottbuser Rathaus-Chef. Deshalb sei auch festgelegt wor­den, dass diese Arbeit auch in den kommenden Tagen weitergeht.

 

60 Kubikmeter Wasser je Sekunde waren seit Dienstagabend (10.08.2010) aus der Spremberger Talsperre in die Spree abgegeben worden.

 

"Davon sind 53 Kubikmeter je Sekunde am Pegel in Sandow ange­kommen", sagt Wolfgang Genehr vom Landesumweltamt. "Der Rest ist unterwegs versickert."

 

Am Mittwoch (11.08.2010) wurde die Abgabe­menge aus dem Speicherbecken dann auf 70 Kubikmeter erhöht. Bis zu diesem Zeitpunkt lief der riesige Speicher im "Badewannen-Modus". "Das bedeutet, dass soviel Wasser neu reinkommt, wie wir ablassen", erklärt Genehr. Die schwierige Aufgabe sei es, den Speicher etwas leerer zu bekommen, ohne in Cottbus größeren Schaden anzurichten.

"Wir müssen vorbereitet sein, falls am Wochenende neuer Regen kommt", sagt Genehr.

 

In den vergangenen Wochen habe er noch Prügel dafür bezogen, dass die Urlauber an der Talsperre wegen des niedrigen Wasserspiegels nicht baden konnten.

"Jetzt bin ich darüber heilfroh", sagt Genehr.

 

Sven Hering

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 12.08.2010

 

 

Irritationen um Cottbuser Spreewehrmühle

 

Gaststätte und Denkmal trotz Hochwasser geöffnet

 

Cottbus. Trotz des weiter hohen Wasserstandes in der Spree sind die Gaststätte und das Denkmal Spreewehrmühle problemlos zu erreichen und geöffnet.

 

Darauf weist die Cottbuser Stadtverwaltung hin. So lasse sich auch am großen Spreewehr die Spree gut beobachten.Weiter gesperrt bleiben laut Verwaltung hingegen die Deich­anlagen. Vereinzelt seien QuellwassersteIlen, Durchfeuchtungen und Baumabgänge an den Deichen, die mit Sandsäcken abgedichtet werden, zu verzeichnen. Aus diesem Grund könnten die Deiche noch nicht freigegeben werden.

"Wir hatten teilweise Wasser im Deichvorland und rechnen am Wochenende mit weiteren Regenfällen, so dass weiterhin eine hohe Durchflussmenge der Spree bestehen bleibt", sagt Rathaussprecher Wieland Eschenburg.

 

Die Skadower Brücke ist laut Stadtverwaltung am Freitagnachmittag (13.08.2010) wieder für den Fahrzeugverkehr geöffnet worden. Käthe-­Kollwitz- Brücke und der Wernersteg bleiben hingegen sperrt, die Brücke an der Kutzeburger Mühle darf nur von Fußgängern passiert werden.

 

Ein Dank richtet Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) an alle Helfer, die in den vergangenen Tagen in der Stadt im Einsatz gewesen sind. "Diese hohe Einsatzbereitschaft und die vielen Beispiele tätiger Nachbarschaftshilfe waren beeindruckend", stellt er fest.

Das Bürgertelefon, das von den Fachleuten der Unteren Wasserbehörde betreut wird, bleibt geschaltet. Es ist unter der Ruf­nummer 0355 6122755 zu erreichen. red/sh

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 14.08.2010

 

 

 

Befürchtungen vor neuem Hochwasser an Neiße und Spree (auszugsweise)

 

Wasserstände nach Regenfällen unter Beobachtung / Aufräumarbeiten in den Überschwemmungsgebieten

 

Cottbus/Görlitz. Das Hochwasser im Süden Brandenburgs ist überstanden. Allerdings sind Regenfälle angesagt. Jetzt geht es vor allem darum, an Neiße und Spree aufzuräumen und die Schäden zu ermitteln. Auch in Sachsen wird fieberhaft an der Beseitigung der Verwüstungen gearbeitet.

 

Von Peter Jähnel und Petra Strutz

 

Nach dem Abfließen des Hochwassers in Südbrandenburg könnten neue Regenfälle die Region erneut vor Probleme stellen. Vorerst hält sich die Gefahr aber wohl in Grenzen. Derweil fielen die Pegelstände der Neiße und Spree nach Angaben des Landesumweltamtes unter die niedrigste Alarmstufe 1.

In der Lausitz seien in der Nacht zum Freitag (12./13.08.2010) etwa zehn Liter Regen pro Quadratmeter möglich, sagte der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes, Gerd Saalfrank, am Donnerstag in Potsdam. "Im Spreewald ist es etwas mehr, an der Neiße etwas weniger." Stärkere Niederschläge wurden allerdings in der sächsischen Oberlausitz im Oberlauf von Spree und Neiße erwartet.

 

Innenstaatssekretär Rudolf Zeeb dankte den Helfern und Mitarbeitern der Katastrophenschutzstäbe für ihre Arbeit. Vor allem durch ihre Einsatzbereitschaft hätten die alten Deiche trotz manch kritischer Situationen gehalten werden konnten, sagte er in Potsdam. Zur Hochwasserabwehr waren den Angaben zufolge zeitweilig mehr als 1000 Kräfte im Einsatz. Es seien 560 000 Sandsäcke, Deichvlies, Sandsackfüllmaschinen und weitere Materialien bereitgestellt worden.

 

Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) forderte mit Blick auf künftige Hochwasserlagen eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern. Denn das Hochwasser mache an der Landesgrenze nicht halt, sagte sie im rbb- Inforadio. Notwendig sei unter anderem ein besserer Datenaustausch sowie eine bessere Abstimmung auch mit den angrenzenden EU-Ländern zum vorbeugenden Hochwasserschutz.

 

Auch in Cottbus normalisiere sich die Lage, berichtete ein Rathaussprecher. Allerdings werden die zehn gefährdeten Stellen an den Spreedeichen weiter gesichert.

 

 

 

 

 

Von der 15 Kilometer südlich gelegenen Talsperre Spremberg würden nur noch 64 Kubikmeter Wasser pro Sekunde statt 70 Kubikmeter wie am Vortag abgegeben, berichtete der Cottbuser Abteilungsleiter des Landesumweltamtes, Wolfgang Genehr.

 

Die Scheitelwelle fließe jetzt durch den Spreewald nach Berlin. "Wir dürfen aber den Regen nicht außer Acht lassen, denn der Boden ist noch stark durchnässt", warnte der Wasserexperte.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 13.08.2010

 

Cottbus geht auf Nummer sicher

 

Hochwasser-Situation hat sich leicht entspannt / Stadt wartet aber noch mit Entwarnung

 

Die Spree führt weiterhin Hochwasser, die Lage hat sich jedoch normalisiert. Eine Entwarnung gibt der Cottbuser Krisenstab aber noch nicht.

 

Von Sven Hering

 

„Wir bleiben wachsam“, sagt Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD). Noch immer werde viel Wasser aus der Talsperre Spremberg abgegeben.

Am Donnerstag (12.08.2010) waren es 65 Kubikmeter je Sekunde.

Gesicherte Uferabschnitte sowie Deiche, Brücken und Wehre würden deshalb weiterhin beobachtet.

Nach wie vor dürfen laut Stadtverwaltung Deiche nicht betreten werden.

Die Skadower Brücke ist nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet, die Käthe- Kollwitz- Brücke und der Wernersteg bleiben komplett gesperrt. Die Brücke an der Kutzeburger Mühle darf nur von Fußgängern passiert werden.

Über die Brückensperrungen werde abhängig von Pegelstand und Durchflussmenge

in der Spree entschieden.

 

Die Cottbuser Stadtverwaltung bittet darum, dass Besonderheiten, zum Beispiel Wasseransammlungen an ungewöhnlichen Stellen, dem Rathaus oder der Feuerwehr mitgeteilt werden.

 

Am Donnerstag (12.08.2010) ist damit begonnen worden, die Sandsackfüllstation in der Parzellenstraße zurückzubauen. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks ha­

ben die Säcke auf das Gelände des Technologie- und Industrieparks (TIP) im Cottbuser Norden gebracht. Auf dem ehemaligen Flugplatz sollen sie vorerst zwischengelagert werden, damit die Helfer im Ernstfall auf die von Meteorologen vorhergesagten Regenfälle am Wochenende reagieren können. Der Führungsstab bei der Feuerwehr arbeite deshalb auch weiter.

 

Im Amt Neuhausen sind am Donnerstag um 15 Uhr die Deichkontrollen entlang der Spree eingestellt worden, so Vize- Bürgermeisterin Brunhild Buder. Außerdem seien die zwischenzeitlich gesperrten Rad­wege wieder ohne Einschränkung befahrbar. Die Feuerwehr bleibe aber in Alarmbereitschaft. Die Sandsäcke in Neuhausen und Frauendorf würden vorerst nicht entfernt.

 

Weitere Kontrollen übernehme ab sofort das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Dort ist laut Amtsverwaltung für Anfragen zum Hochwasser ein Bürgerte­lefon unter der Rufnummer 033201 442133 eingerichtet worden.

 

 

 

Eiscafe und Cottbuser profitieren vom Spree- Hochwasser

 

Unternehmerin: Fluss wieder ins Bewusstsein gerückt

 

Cottbus. Mehr Gäste als sonst zu dieser Zeit hat das Cottbuser Eiscafe - Greschke in den vergangenen Tagen gezählt. Der Grund liegt auf der Hand oder besser vor der Tür:

Zahlreiche Schaulustige, die in Sandow die Spree beobachtet haben, verknüpften ihren kleinen Ausflug an den Fluss mit einem Besuch im Cafe, das sich in den vergan­genen Tagen bis nach 22 Uhr über Kundschaft freuen konnte.

"Aber von diesem nicht alltäglichen Naturereignis haben auch die Stadt Cottbus und die Cottbuser profitiert", sagt Cafe-Chefin Angelika Greschke.

 

Der Fluss, der sonst als Nebensächlichkeit abgetan werde, sei wieder ins Bewusstsein der Leute gerückt.

 

Doch die Spree habe nicht nur Gefahren, wie sich in diesen Tage zeige, sondern biete auch Chancen, sagt Angelika Greschke - Kahntouren könnten nur ein Anfang sein. In der weiteren Entwicklung müsse Cottbus dem Werbespruch "Stadt am Fluss" noch besser gerecht werden, sagt die Unternehmerin. sh

 

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 13.08.2010

 

 

Purer Aktionismus an Spree- Dämmen

 

Landesumweltamt kritisiert Sperrungen und unnötige Personaleinsätze /Bei Warnstufe 1 rief Verwaltung Stufe 4 aus / Geordnete Deichpflege

 

Cottbus (ha). Die avisierte Staudamm-Öffnung an der Spremberger Talsperre hat diese Woche bei der Stadtverwaltung (Cottbus) heftigsten Aktionismus ausgelöst.

Maßnahmen der höchsten Alarmstufe 4 wurden getroffen:

 

Radwege wurden gesperrt, Deichläufer losgeschickt, Gebäude mit Sandsäcken bewehrt.

 

Doch die Gefahr existierte, medial aufgebauscht, nur in den Rathaus-Köpfen.

 

„Die Maßnahmen der Stadt waren völlig unverständlich und überzogen“,

kritisiert Frank Reche vom Referat Gewässerunterhaltung und operativer Hochwasserschutz des Landesumweltamtes.

 

Unser Amt hatte maximal Stufe zwei empfohlen, erreicht wurde nicht einmal Stufe eins.“

 

Auch die NABU Ortsgruppe Cottbus reagierte empört. "Die Sperrwut hat die Cottbuser unnötig beunruhigt ", so NABU­Sprecher Harald Wilken.

 

"Völlig unsinnig war es, die Spreewehrnühle zu sperren und die Veranstaltung abzusagen. Dies ist einer der höchstgelegensten Punkte an der Spree. Dort gab es noch

 

nie ein Hochwasser".

 

Hunderte Einsatzkräfte wurden für die Hochwasserkontrolle von ihren Arbeitsaufgaben ab­gezogen, die unsinnigen Deichläufer eingeschlossen. Wer die

 

Kosten für die Einsätze trägt, ist zunächst unklar.

 

Aber: „Bei wirklichem Hochwasser gibt es kritische Stellen: der Skadower Westdamm, der in sehr schlechtem Zustand ist, und östlich vom Kiekebuscher Wehr. An

 

beiden Stellen muss möglichst schnell gebaut werden“, so der NABU-Sprecher.

 

Nächste Deichschutzmaßnahmen beginnen erst Ende August. Dann soll zuerst die Befahrung neben den Deichen ermöglicht werden. Die dafür nötigen Baumfallungen

werden zusammen mit Umwelt verbänden und Landesumweltamt abgestimmt. Wertvolle Einzelbäume (seltene Arten und Hohlbäume) bleiben 11

erhalten.

 

Bis Mitte 2011wird eine Deich-Studie erarbeitet, die klären soll, welche Deiche erhalten, welche saniert werden müssen und welche nutzlos wurden.

 

Quelle: Märkischer Bote, 14.08.2010

 

 

Cottbus übt Hochwasser

Stauwerke bieten verlässlichen Schutz / Mängel an Maiberger Deichen / Falsche Brückendämme

Cottbus (h). Eine Zeitungsente allein war das nicht, die die Menschen letzten Sonntag scharenweise an die Spree gelockt hatte.

Mehr eine aus dem Rathaus, von den Medien freudig gefüttert.
 

Denn „Hochwasser“ gab es nicht wirklich. Die Spree führte gut Wasser. Hätte es in den sächsischen Staustufen Pannen gegeben, wäre auch auf Cottbus eine Flut gekommen. Das, so Wolfgang Genehr, Regionalleiter Süd des Landesumweltamtes, passierte aber nicht; im Gegenteil, große Wassermengen konnten in Tagebaurestlöcher abgeleitet werden. So entschärfte sich schon Mitte der Vorwoche die Situation.

Das Amt sprach für Cottbus von Warnstufe 1; schlimmstenfalls bei Dauerregen Stufe 2.

„Dass die Stadtverwaltung mehr tat als erforderlich, kritisieren wir nicht“, korrigiert Genehr einen Eindruck, den seiner Meinung nach diese Zeitung erweckt habe. „Für Ballungsräume bestehen besondere Anforderungen, zumal hier seit 30 Jahren keine Hochwassererfahrung vorliegt.“ Er billigt zu: „Kann sein, dass nach Duisburg in Ämtern auch übervorsichtig gehandelt wird.“

Zugeschweißt
 

Über-Vorsicht spielte im Szenario tatsächlich eine Rolle. Als schon nahendes Hochwasser im Gespräch war, floss in Cottbus die Spree noch als dünnes Rinnsal.

Der Grund: Technologen trauten der eisernen Sicherheitsklappe am Bräsinchener Stauwerk nicht und hatten sie für die Zeit der Bauarbeiten mit meterlangen Schweißnähten (!) arretiert. Das war nur mühsam zu korrigieren. Erst dann konnten angemessene Mengen Wasser aus dem rasch schwellenden Stausee in Richtung Cottbus abgelassen werden. Die erfreulichste Nachricht der Cottbuser Hochwasserübung: „Die Talsperre steht, sie wird ihrer Funktion voll gerecht“, sagt Wolfgang Genehr nach den feuchten Tagen.


Dämme „qualmen“


Nicht ganz so befriedigend fallen Beurteilungen der Deiche aus. Davon wissen Dietmar Paulick und die anderen 25 Pächter der Parzellen der Gartenanlage „Maiberger Heide“ zu klag
en. Ihre Parzellen stehen vollkommen unter Wasser, Keller sind vollgelaufen. „Envia hat aus Sicherheitsgründen den Strom abgestellt“, erklärte er letzten Sonnabend am Tor der gefluteten Anlage.

Jenseits der Straße liegt der Deich. Von dort, so scheint es, kommt die Überflutung. Letzten Freitagabend rückten mehrere Lkw an. „Sie sperrten alles ab, ließen uns nicht zu unseren Höfen, verteilten Säcke und zogen ab“, schildert ein Anwohner.

In der Tat bewirken Sandsäcke hier - wie an den meisten Stellen, wo sie in Cottbus zu finden waren - nichts.

Ingolf Arnold (Foto rechts), Chefgeologe und Wasserspezialist beim Bergbauunternehmen Vattenfall, inspizierte Deiche und Dämme letzten Sonntag. „Der Deich qualmt, sagen wir in der Fachsprache, das heißt, durch den Druck von der Flussseite werden Luft und Feuchtigkeit im Damm zusammengepresst und treten auf der anderen Seite sprudelnd aus.“ Das sei normal. Das ablaufende Wasser sollte ein „Schweißgraben“ auffangen, der hier fehlt. Statt dessen nähert sich die Asphaltstraße dem Deich. „Der kann nicht richtig funktionieren, weil er falsch gebaut ist“, erklärt der Experte.

Ein Deich müsse zum Fluß hin steil sein, zum Land zu aber flach auslaufen. Hier wurde unter dem Druck, jeden landwirtschaftlichen Quadratmeter nutzen zu wollen, zu eng gebaut. Und er weist auf einen weiteren Fehler hin: „Wir haben hier auch den Rückstau vom Dissener Brückendamm.“ Die zu den Brücken führenden Wälle seien überall an der Spree falsch geplant. „Sie müssen Durchlässe haben, einfach große Betonröhren, damit bei gutem Pegel keine Staus, wie jetzt hier bei Maiberg, entstehen.“
Auch im Cottbuser Süden fanden Fachleute bei hohem Wasserstand Mängel, die nun zu korrigieren sind. Die Fast-Flut wird zum Gewinn für Cottbus.

Gesunde Natur
                                   

Im Übrigen gerät solch eine Landschaftsinspektion nach der Spree-Renaturierung zum Hochgenuss. Wo der Fluss im schnurgeraden Bett ungehindert Richtung Spreewald schoss, lässt er sich nun sechs Stunden mehr Zeit von Cottbus bis zur Schmogrower Schleuse. Traumhafte weite Feuchtlandschaft ist Heimat für großen Artenreichtum. Nie vorher erscholl ein so vielstimmiges Konzert der Rotbauchunken in der Lausitz wie jetzt nach der Umsiedlung von Lacoma nach hier. Gemächlich grasen Tarpane, Auerochsen und Wasserbüffel im Reedland. Hochwasser fürchten sie alle nicht.
„Wenn die Spree in ihrem Bett bleibt, dann sowieso nicht“, sagt Martin Szonn. Der lebt seit 88 Jahren hier in den Wiesen.
 
Quelle. Märkische Bote, 21.08.2010

 

Im Spremberger Speicherbecken ist wieder mehr Platz

 

Unsichere Wetterlage am Wochenende

 

Cottbus. Die Situation im Spremberger Speicherbecken entspannt sich langsam. "Wir haben inzwischen fast wieder den Hochwasserschutzraum frei", sagt Wolfgang Genehr vom Landesumweltamt. Am Freitag (13.08.2010) sind aus der Talsperre rund 55 Kubik­meter Wasser je Sekunde in die Spree abgegeben worden. "Der Zufluss in das Speicherbecken lag bei 46,5 Kubikmeter", so der Leiter der Regionalabteilung Süd bei der Umweltbehörde.

Rund 50 Kubikmeter Wasser je Sekunde seien am Pegel Sandow am Freitag (13.08.2010) gemessen worden. "Das heißt, es versickert unter­wegs immer noch etwas, aber nicht mehr in Größenordnungen", so Genehr.

Auch an den kommenden Tagen sollen die aktuellen Wassermengen in die Spree abgegeben werden. "Wir wollen ja eigentlich die Bauarbeiten zu Ende bringen und müssen deshalb das Wasser im Speicherbecken weiter absenken", erklärt Genehr.

Kopfzerbrechen bereitet den Hochwasserexperten die für das Wochenende angekündigten neuen Regenfälle. "Das sieht nicht so rosig aus", sagt Wolfgang Genehr. Problematisch seien die 5-B-Wetterlagen. Dabei saugt sich ein Tief über dem Mittelmeer wie ein Schwamm voll Wasser, zieht östlich an den Alpen vorbei und regnet sich in Mitteleuropa ab. Wo dies genau passiert, ist laut Genehr nicht genau vorherzusagen. "Wir sind aber das Wochenende über in Bereitschaft, um schnell reagieren zu können", so der Experte. sh

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 14.08.2010

 

 

Einige Bilder unterhalb von Cottbus:

 

 

 

Auf der Spreebrücke bei Döbbrick holt Olaf Kaes noch einmal seinen Fotoapparat heraus. Er blickt auf das Wasser und sagt:

 

"Jetzt ist die Spree endlich wieder ein Fluss." 

 

 

 

Deiche stehen vor neuer Bewährungsprobe

 

An Spree und Neiße werden starke Regenfälle erwartet

 

Cottbus/Potsdam. Die Deiche in der südbrandenburgischen Hochwasserregion müssen am Wochenende erneut eine Bewährungsprobe bestehen. An Neiße und Spree werden bis Samstag (14.08.2010) wieder starke Regenfälle mit örtlich bis zu 30 Litern pro Quadratmeter erwartet, teilte der Deutsche Wetterdienst in Potsdam am Freitag mit.

Derweil blieben die Pegelstände trotz Gewitterregens am Donnerstagabend (12.08.2010) unter der niedrigsten Alarmstufe 1. In den betroffenen Städten und Gemeinden gehen die Aufräumarbeiten weiter.

Allein in Cottbus waren am Donnerstagabend 25 Liter Niederschläge pro Quadratmeter gefallen, Schäden an den Deichen wurden jedoch nicht gemeldet.

In der 15 Kilometer von der Stadt entfernten Talsperre Spremberg wird nach Angaben des Landesumweltamtes weiterhin etwas mehr Wasser abgegeben als von Sachsen zufließt.

Auf diese Weise soll der Stausee soweit abgesenkt werden, dass er die erwarteten Regenmengen aufnehmen kann. Diese Marke sei jetzt fast erreicht, sagt der Abteilungsleiter Wolfgang Genehr.

Derzeit würden 55 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgelassen (13.08.2010), das sind 10 Kubikmeter weniger als am Donnerstag. Zugleich fließen fast 50 Kubikmeter Spreewasser in den Stausee, aus dem es dann kontrolliert in Richtung Cottbus und Spreewald abgeleitet wird.

 

Brandenburg werde jetzt sein Konzept zum vorbeugenden Hochwasserschutz weiterentwickeln, kündigte Umweltministerin Anita Tack (Linke) in Potsdam an.

Darin sollen die Erfahrungen aus der neuen Flut an Spree (???) und Neiße berücksichtigt werden. Vorerst bleiben die gefährdeten Stellen an den Deichen in Guben, Cottbus und anderen Orten durch Sandsäcke gesichert.

 

Die Hochwasserwelle der Spree läuft durch Cottbus und den Spreewald nach Berlin, wo sie jedoch kaum eine Wirkung hat.

 

Dasselbe gilt für die Neiße, die bei Ratzdorf in die Oder mündet. ....

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 14.08.2010

 

 

 

Sturm und heftiger Regen verursachen Schäden in der Region

 

Erneut Hochwasser-Alarm an der Spree

 

Cottbus/Potsdam. Sturm und heftige Regenfälle haben am Sonntag in der Region für umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen gesorgt.

 

....

 

An der Spree wurde am Sonntag erneut Hochwasseralarm ausgelöst. Sowohl für den Flussabschnitt von der sächsischen Lan­esgrenze bis zur Talsperre Spremberg (Spree-Neiße) als auch für die Müggelspree an der Landesgrenze zu Berlin galt seit Mittag wieder die niedrigste Alarmstufe 1, wie das Hochwassermeldezentrum Cottbus mitteilte.

Ungeachtet dieser Entwicklung erwarte Brandenburgs Landesumweltamt in den nächsten Tagen aber keine besonderen Probleme an Neiße und Spree, so Abteilungsleiter Wolfgang Genehr. Eig. Ber.jskjtra

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 16.08.2010

 

 

Keine Entwarnung für Hochwassersituation in Cottbus

 

Spree liegt derzeit bei 2,19 Metern / Einige Deiche sollen am heutigen Montag freigegeben werden

 

Cottbus. Cottbus lebt weiter mit der Hochwassergefahr. "Die Fachleute geben keine Entwarnung", sagte Rathaus-Sprecher Wieland Eschenburg nach einer Beratung mit dem Hochwasserstab der Cottbuser Feuerwehr gestern Abend.

 

Die Abflusssituation der Spree sei weiterhin angespannt.

 

Eschenburg:

 

"Nach wie vor fließt mehr als fünfmal soviel Spreewasser durch Cottbus wie sonst üblich." Es gelte weiterhin die Alarmstufe 1.

 

Dass Cottbus bisher glimpflicher als beispielsweise Spremberg davongekommen sei, habe die Stadt der Talsperre zu verdanken. Durch das dosierte Ablassen von Wasser in den vergangenen Tagen sei neuer Stauraum für die Niederschläge am Wochenende geschaffen worden.

 

Überschwemmungen gebe es im Cottbuser Norden, so in einer Gartenkolonie in Maiberg, aber auch in Döbbrick und Skadow. Ursache dafür sei aber nicht die Spree, sondern Grundwasser, das nach oben drücke.

 

Am heutigen Montag (16.08.2010) wolle die Stadt einen Teil der Deiche wieder begehbar zu machen. "Aber das gilt nicht für Maiberg, Döbbrick und Skadow", betonte Wieland Eschenburg. Auch der Käthe-Kollwitz- und der Wernersteg blieben nach wie vor gesperrt.

 

Nach Angaben der Berufsfeuerwehr liegt der Pegelstand der Spree (15.08.2010) derzeit bei 2,10 Metern. Das ist etwa doppelt so viel wie normal

 

(im Klartext: doppeltes Mittelwasser).

 

So waren beispielsweise am 9. August 94 Zentimeter gemessen worden.

 

Vor dem Wochenende war der Pegel laut Eschenburg leicht zurückgegangen, um dann durch den neuerlichen Regen wieder anzusteigen.

 

Die zuständigen Behörden seien pausenlos auf den Deichen unterwegs, um etwaige Schwachstellen sofort auszumachen (purer Aktionismus).

 

"Die Zusammenarbeit zwi­schen Wasser- und Bodenverband, Landesumweltamt und Feuerwehr läuft hervorragend", sagte der Stadt-Sprecher.

Angesichts der Wetterlage gestalteten sich allerdings Prognosen als schwierig. Am Samstag registrierte die Cottbuser Wetterstation nach eigenen Angaben rund zehn Liter Regen pro Quadratmeter. Ulrike Elsner

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 16.08.2010

 

 

Sinkende Wasserstände an Cottbuser Spree

 

Cottbus. Das Hochwasser geht in Cottbus langsam zurück. Am Montag vermeldete der Füh­rungsstab der Feuerwehr sinkende Wasserstände. Aus diesem Grund seien einige Einschränkungen aufgehoben worden.

So sind die Käthe-Kollwitz-Brücke und der Wernersteg wieder freigegeben. Weiterhin für den Fahrzeugverkehr gesperrt bleiben laut Stadtverwaltung die Brücke an der Kutzeburger Mühle und die Kirchwegsbrücke, das ist die Verbindung zwischen der Madlower Martinskirche und Kiekebusch. Dort bestehe weiter Rutschgefahr. red/sh

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 16.08.2010

­

 

Auch an der Oder ergaben sich Schwerpunkte:

 

 

Hochwasserlage an der Oder entspannt sich / Und Neues von der Spree

Bauernbund fordert mehr Schutz der Äcker

 

Potsdam. Die Hochwasserlage im Oderbruch entspannt sich nach Darstellung von Umweltministerin Anita Tack (Linke) allmählich. Sie werde sich vermutlich nicht verschärfen, weil es in den vergangenen Tagen kaum geregnet habe, erklärte Tack in Pots­dam. Es sei jedoch damit zu rechnen, dass das Binnenhochwasser noch tage- oder sogar wochenlang auf den Flächen stehen bleibe.

In der vergangenen Woche sei an drei Tagen mit teilweise 200 Litern Regen pro Quadratmeter so viel wie sonst im gesam­ten Sommer gefallen. Daher war das Oderbruch vollgelaufen.

Die Alte Oder und die Gräben im Oderbruch hätten keine Chance gehabt, die Wassermassen aufzunehmen, erläuterte Tack. Hinzu komme, dass die ohnehin seit Wochen erhöhten Wasserstände der Oder das Grundwasser in dem Gebiet hätten ansteigen lassen. In den vergangenen Tagen habe sich die Lage durch Erdwälle und Reparaturen an den Schöpfwerken entspannt. Rund zwei Millionen Euro seien seit dem Binnenhochwasser von 2008 in die Region geflossen. Mit dem Geld wurden laut Tack vor allem die Abflüsse in der Alten Oder "deutlich verbessert". Die Arbeiten gingen weiter. Am Wochenende hatte der Bauernbund Brandenburg vom Land mehr Engagement zum Schutz der Äcker im Oderbruch gefordert. Nach den jüngsten Niederschlägen könnten bis zu 30 Prozent der Flächen nicht mehr bewirtschaftet werden, hieß es.

 

Unterdessen halten die Regenfälle dieser Tage die Spree weiter auf hohem Niveau, so dass weiterhin an drei Stellen die niedrigste Alarmstufe 1 gilt. Mit einem Erreichen der Alarmstufe 2 sei erst einmal nicht zu rechnen, sagte eine Sprecherin des Lan­desumweltamtes am Montag (23.08.2010). Dann werden besonders gefährdete Bauwerke und Gewässerabschnitte kontrolliert.

 

Der Hochwasserscheitel der Spree passierte am Montag den Pegel Leibsch (Dahme-Spreewald).

 

Unverändert besteht die Alarmstufe 1 für den Spree-Abschnitt unterhalb Lübben (Dahme-Spreewald) bis zum Schwielochsee sowie für die Müggelspree bis zur Landesgrenze Berlin. Nach wie vor werden nach Angaben des Hochwassermeldezentrums Cottbus gut 40 Kubik­meter Wasser pro Sekunde aus der Talsperre Spremberg abgelassen. dpa/mb

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 25.08.2010

 

 

Hochwasser-Einsatz in Cottbus kostet 200 000 Euro

 

Stadt bittet Innenministerium um Unterstützung / Sondersitzung der Stadtverordneten

 

Cottbus. Rund 200 000 Euro hat der Hochwassereinsatz in der Stadt Cottbus bisher gekostet. Alleine die Unterstützung des Technischen Hilfswerks schlägt nach Angaben der Stadtverwaltung mit 100 000 Euro zu Buche.

 

Für die georderten 106 000 Sandsäcke einschließlich der 1000 Tonnen Kies muss die Stadt 36 000 Euro bezahlen. Kosten in Höhe von 12 000 Euro sind für den Dieselkraftstoff der Einsatzfahrzeuge angefallen.

 

8000 Euro wurden für den Rück­bau der Schutzanlagen veran­schlagt.

 

Knapp 8000 Euro kostet die Miete eines Radladers, die Paletten, auf denen zum Beispiel die Sandsäcke gestapelt wurden, schlagen mit Gesamtkosten von rund 5000 Euro zu Buche. Die sechs für die Deichläufer aufgestellten Miettoiletten stehen mit 540 Euro in der Abschlussrechnung. 1800 Euro wurden für die

Kommunikationstechnik ausgegeben. Darunter fallen zum Beispiel Handys, mit denen die Deichläufer ausgerüstet wurden. Der Einsatz eines Traktors der Grün- und Parkanlagen GmbH wird mit 365 Euro aufgelistet.

 

Die Stadt Cottbus hofft, dass Bund und Land einen erheblichen Teil der Summe überneh­men. So ist laut Verwaltung der brandenburgische Innenminis­ter gebeten worden, dass der Kommune die Kosten für das Technische Hilfswerk sowie für die Sandsäcke erlassen werden.

 

Auf einer Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung

sollen die Volksvertreter am kommenden Donnerstag (26.08.2010) der Ausgabe zustimmen. Gedeckt werden sollen die im Haushalt nicht eingeplanten Kosten durch Einsparungen, die die Stadt durch günstigere Zinsen für Kre­dite erreicht hat. sh

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 21.08.2010

 

 

Abgeordnete bewilligen Hochwassergeld

 

Cottbus. Die Cottbuser Stadtverordneten haben am Don­nerstag (26.08.2010) die Zahlung von rund 200.000 Euro für den Hochwasser- Einsatz bewilligt.

Die Stadt hofft allerdings, einen Großteil der Kosten erstattet zu bekommen. So ist das Innenministerium darum gebeten worden, dass Land oder Bund für den Einsatz des Technischen Hilfswerks (100000 Euro) und für die Sandsäcke (36000 Euro) aufkommen.

Zugleich hat die Verwaltung den hohen Aufwand verteidigt.

 

Experten hätten ei­ne Warnstufe 2 bis 3 am Pegel Sandow (aber doch keinen Katastrophenalarm mit Warnstufe 4) prognostiziert. Daraufhin seien zwölf besonders gefährdete Objekte im Stadtgebiet vorsorglich mit Sandsäcken gesichert worden. sh

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 27.08.2010

 

 

 

Stadt fordert zusätzlichen Hochwasser- Messpunkt

 

Zwischen Talsperre und Sandow gibt es derzeit keinen Pegel / Einschränkungen für Fußballfans

 

Cottbus. Die ersten Lehren aus dem Hochwasser sind bereits gezogen, obwohl der Wasserstand der Spree selbst noch längst nicht wieder den Normalstand erreicht hat.

 

Die Stadt Cottbus fordert in dem Fluss zwischen der Talsperre Spremberg und dem Pegel in Sandow eine weitere Messstelle.

 

"Diese wäre wichtig, um eine zusätzliche qualifizierte Aussage über den Scheitelpunkt einer möglichen Flut zu bekommen", sagt der Cottbuser Umweltdezernent Lothar Nicht (Die Linke). Bislang sind Messungen nur an der Talsperre selbst und dann erst wieder in Sandow möglich.

 

"Wenn wir in Sandow plötzlich zwei Meter mehr messen (wo soll der Anstieg herkommen??), dann ist aber alles schon zu spät, dann geht es nur noch um Schadensbegrenzung", sagt Nicht.

 

Schon beim aktuellen Hochwasser machte sich das Manko einer fehlenden Messstelle bemerkbar. So gab es von Experten unterschiedliche Aussagen darüber, wie lange es dauert, bis sich eine erhöhte Wasserabgabe aus der Talsperre in Cottbus bemerkbar macht. Zwischen zwei und sechs Stunden lauteten die Prognosen. Mit einem zusätzlichen Pegel würde es wesentlich verlässlichere Angaben geben. "Die Experten müssen jetzt entscheiden, ob eine oder mehrere Messstellen nötig sind", sagt Lothar Nicht.

 

So lange muss sich die Stadt allerdings noch ohne arrangieren. "Wir werden noch mindestens zehn Tage mit den erhöhten Wasserständen leben müssen", sagt Lothar Nicht.

 

So sei am Dienstag (17.08.2010) in Sandow ein Wasserstand von 2,15 Meter gemessen worden. "Normal ist ein Meter", so der Umwelt - Beigeordnete. Deshalb werde es weiterhin einige Einschränkungen geben.

....

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 18.08.2010

 

 

Anmerkung: Was soll ein zusätzlicher Pegel eigentlich bewirken?

 

Wenn die Stadtverwaltung rechtzeitig eine Info über veränderte Abgaben aus der Talsperre Spremberg erhält, ist es doch völlig uninteressant, ob man für vorbeugende

 

Hochwasserschutz-Maßnahmen zwei oder sechs Stunden Zeit hat.

 

Vielmehr sollte die Stadtverwaltung auf die Erfahrungen der Stadt Spremberg zurückgreifen:

 

Mit Hilfe eines digitalen Geländemodells für die spreenahen Gebiete der Stadt Cottbus können damit in Abhängigkeit der am Pegel Sandower Brücke zu erwartenden

 

Wasserstände Überschwemmungsflächen ausgewiesen werden, „ wo eine Schutzlinie errichtet werden muss, welche Straßen für die Rettungskräfte passierbar sind, in welchen

 

Gebieten Schutzräume eingerichtet werden können, wie viele Familien evakuiert werden müssen“ .

 

 

„Das Hochwasserschutzkonzept mit dem elektronischen Modell habe sich die Stadt Spremberg im Jahr 2007 rund 25 000 Euro kosten lassen. Der Spremberger

 

Bürgermeister war in Sachsen auf ein solches Programm zum Hochwasserschutz aufmerksam geworden.“

....

 

„Bürgermeister Klaus-Peter Schulze (CDU) ist froh, dass sich die Verwaltung vor zwei Jahren ein Computerprogramm angeschafft hat. Damit ist es möglich, exakt die

 

Überflutungsgebiete der Stadt darzustellen, nachdem die entsprechenden Pegel eingegeben sind. Ordnungsamtsleiter Frank Kulik: „Wir haben in Spremberg keine akut

 

gefährdeten Bereiche mit Wohnbebauung:"

 

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 09.08.2010

 

 

Was lehrte uns das sog. Spreehochwasser vom August 2010:

 

 

Naturnaher Umbau der Spree verbessert Hochwasserschutz

 

Cottbus. Veränderungen am Flusslauf der Spree zwischen Cottbus und dem unteren Spreewald haben nach Einschätzung des Präsidenten des Brandenburger Landesumweltamtes, Matthias Freude, den Hochwasserschutz verbessert. "Der Spreewald hat wieder einen großen Teil seiner Schwammfunktion zurückbekommen", so Freude.

 

Seit mehreren Jahren werden im Rahmen des Gewässerrandstreifenprojektes im Spreewald und durch die Spreeauenrenaturierung bei Cottbus verschiedene wasserbauliche Veränderungen vorgenommen, um den Fluss breiter und langsamer fließen zu lassen. Für Fische werden bessere Lebensbedingungen erzeugt.

Eig. Ber.js/m

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 17.08.2010

 

 

 

 

Laut Lausitzer Rundschau vom 01.09.2010:

 

Trotz des Regens entspannt sich die Hochwasserlage weiter:

 

Spree:  an den Pegeln Leibsch und Große Tränke    A1

 

Schwarze Elster: bei Herzberg                               A1

 

Es wird mit weiterhin fallenden oder gleichbleibenden Wasserständen gerechnet.

 

 

Die letzten Maßnahmen:

 

 

Stadt verschenkt Sandsäcke

 

In Cottbus werden seit Mittwoch die Hochwasserschutzanlagen abgebaut

 

Cottbus. In der Stadt Cottbus ist am Mittwoch (01.09.2010) damit begonnen worden, die an der Spree errichteten künstlichen Hochwasserdeiche abzubauen. Die nicht mehr benötigten Sandsäcke können sich die Cottbuser abholen. Der Rest wird laut Stadt fachgerecht entsorgt.

 

Von Sven Hering

 

106 000 Sandsäcke sind im Cottbuser Stadtgebiet verbaut worden. 1000 Tonnen Kies als Füllmaterial hatte die Verwaltung geordert. Die vom Jobcenter kurzfristig zur Verfügung gestellten freiwilligen Helfer, die die Sandwälle errichtet hatten und als Deichläufer unterwegs waren, sind auch jetzt wieder beim Abbau mit von der Partie. So wie Lothar Nahke aus Cottbus. "Ich habe mich damals freiwillig gemeldet und auch jetzt sofort zugesagt", erzählt der 49-Jährige. "Schließlich geht es um meine Stadt, da muss man mit anpacken", erklärt er. Verpflegung und Mineralwasser wurden durch die Stadt gestellt. Mit Schubkarre und Muskelkraft räumten die Helfer am Mittwoch die Sandsäcke an der Kleingartenanlage "Am Spreebogen". 

 

"Wer möchte, kann sich die Sandsäcke abholen", sagt der Cottbuser Ordnungsbeigeordnete Lothar Nicht (Linke). Einige Cottbuser hätten davon schon Gebrauch gemacht. In Skadow beispielsweise sind laut Feuerwehr Interessenten sogar mit einem Lkw vorgefahren. Die übriggebliebenen Säcke werden fachgerecht entsorgt, so Nicht.

 

Unter besonderer Beobachtung bleibt laut Ordnungsdezernent der Deichabschnitt zwischen Madlow und Kiekebusch. Dort war auf einer Länge von etwa 15 Metern der Damm in die Spree abgerutscht. "Das muss natürlich so schnell wie möglich wieder in Ordnung gebracht werden", sagt Nicht.

 

Noch sei darüber hinaus nicht absehbar, welche Schäden das Hochwasser an den Cottbuser Brücken hinterlassen hat. Die Stadt will die einmal im Jahr vorgeschriebene Brückenschau, die für den September geplant ist, dafür nutzen.

Allerdings müsse der Wasserstand der Spree erst noch weiter sinken, um sich ein vollständiges Bild vom Zustand der Bauwerke machen zu können, heißt es aus dem Rathaus.

Einige der Sandsäcke haben die Eigentümer der besonders gefährdeten Gebäude, zum Beispiel an der Kutzeburger Müh­le, gleich behalten, um für den nächsten Notfall gerüstet zu sein.

 

 

 

Auch an der Cottbuser Spreewehrmühle hatte Inhaberin Kathleen Hajek darüber nachgedacht, den provisorischen Hochwasserschutz ein­fach liegen zu lassen.

"Das wäre doch ein schönes gestalterisches Element", so die Idee der Cottbuser Gastronomin.

 

 

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 02.09.2010

 

 

 

weiter zur Dokumentation Hochwasser in der Spree und Lausitzer Neisse im September 2010

 

 

 

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