Sie befinden sich z.Z. auf der Seite 

 

Hochwasser:  Flussgebiet Elbe,

 

Bitte um Beachtung:

 

Informationen zum Elbe-Hochwasser 2006 erhalten Sie über:

 

Verlauf des Elbe-Hochwasser 2006

 

Informationen zum Elbe-Hochwasser 2013 erhalten Sie über:

 

Verlauf des Elbe-Hochwassers 2013   .... neu ...

 

Nun zum Verlauf des Elbe-Hochwassers 2002:

An Hand von Materialien aus Tageszeitungen, Illustrierten u.ä. hat der Verfasser der nachfolgenden Seiten versucht, den Ablauf, die Folgen  des Hochwassers August 2002 in der Elbe und ihren Nebenflüssen (außer Spree) sowie die bei der Hochwasserabwehr aufgetretenen "Fehler" noch einmal zu rekonstruieren.

Mit "Hanne" und "Ilse" hat alles angefangen - diese beiden Tiefdruckgebiete entleerten sich in sintflutartigen Regenfällen. Die abfließenden Wassermassen hatten zuerst Oberbayern und den Donauraum heimgesucht, dann Tschechien und die Hauptstadt Prag heimgesucht.  

 

Quelle: BUNTE, 35/2002

 

Mal ganz abgesehen von der reißerischen Überschrift "Ein friedlicher Strom wird zum Killer" zeigt der nachfolgende Beitrag den Ablauf des Hochwassers im Ober- und Mittellauf der Elbe und ihren Nebenflüssen und die dabei angerichteten  Schäden:

                                                       

                                                        

Quelle: SUPERILLU, 36/2002

Nach Ablauf der Hochwasserwellen im Ober- und Mittellauf der Elbe und dem Sinken der Pegelstände verschärfte sich die Lage  im Unterlauf der Elbe zunehmend und die Hochwasserabwehr verlief nicht weniger dramatisch:

                                                                 

Quelle: Lausitzer Rundschau vom 22.08.2002 

Dazu ein Beitrag über den Präsidenten des Landesumweltamtes, Prof. Mathias Freude als  Deichexperten:

 

                                       

Quelle: Lausitzer Rundschau vom 24.08.2002

Welchen Schaden die Flutkatastrophe in der Bundesrepublik angerichtet hat ist der nachfolgenden Bilanz zu entnehmen: 

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 27.09.2002

Bei drohenden Hochwassergefahren können Informationen über folgende Adresen abgerufen werden:

www.umwelt.sachsen.de/lfug/hwz/index.html  und

www.brandenburg.de/land/mlur

 

Wird es durch die Flut einen Wachstumsschub in der Wirtschaft des Ostens geben ?

Unter der Überschrift "Flut sorgt für Wachstumsschub im Osten" schreibt die Lausitzer Rundschau vom 23.10.2002 (dpa/Eig. Ber./maf):

"Die ostdeutsche Wirtschaft wird im nächsten Jahr (gemeint 2003)  nach Einschätzung führender Konjunkturexperten erstmals seit 1997 wieder stärker wachsen als die westdeutsche.

Die höhere Ost-Wachstumsrate von 2,3 % gegenüber 1,3 % im westen sei allerdings auf einen Sondereffekt durch die Beseitigung der Flutschäden zurückzuführen. Das geht aus dem gestern in Berlin vorgelegten Herbstgutachten der sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hervor. Danach werden die Wiederaufbauarbeiten in den Überschwemmungsgebieten auch den  ostdeutschen Arbeitsmarkt entlasten."

 

Weiterführende Informationen, insbesondere zu historischen Hochwasserereignissen in der Elbe sind in:

Hochwasserschutz in Sachsen

Materialien zur Wasserwirtschaft 1/1995

Freistaat Sachsen, Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung 

 

enthalten.

 

Welche Lehren wurden aus der "Jahrhundertflut" gezogen ?

Brandenburgs Umweltminister Birthler äußerte sich folgendermaßen:

                                  

Quelle: SUPERILLU, 36/2002

 

Welche "Fehler" und /oder "Pannen" sind bei der Bekämpfung der "Jahrhundertflut" aufgetreten ? 

Der Wetterexperte Jörg Kachelmann meint:

 

                                                     

Quelle: Bild am Sonntag, 18.08.2002

Der ehemalige Bundeswehr-Generalinspekteur Hans-Peter Kirchbach hat seine bei der Bekämpfung der Oderflut 1997 gewonnenen Erfahrungen in den "Bericht der Unabhängigen Kommission der Sächsischen Staatsregierung, Flutkatastrophe 2002 " einfließen lassen.

Nachfolgend das Wichtigste:

                                                               

                                     

Quelle: SUPERILLU, 02/2003

 

Wie sagte der Ex-General von Kirchbach in Auswertung der Bekämpfung der "Jahrhundertflut":

         

 

Theoretisch ist eigentlich alles klar:

 

siehe: 

Leitlinien für einen zukunftweisenden Hochwasserschutz",  

 Hochwasser  - Ursachen und Konsequenzen -

Länderarbeitsgemeinschaft Wasser im Auftrag der Umweltministerkonferenz, 

herausgegeben von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), Umweltministerium Baden-Württemberg, 1995

 

 Na endlich .....

Die Lausitzer Rundschau veröffentlichte am 04.04.2003 untenstehende Nachricht: 

Rot-Grün plant Gesetz
zum Hochwasserschutz

BERLIN. Als Konsequenz der Flutkatastrophe vom vergangenen Sommer will die Bundesregierung noch im April ein Gesetz zum Hochwasserschutz auf den Weg bringen. Das Bundesumweltministerium legte jetzt  dazu die Eckpunkte vor, sagte Ministeriumssprecher Michael Schroeren gestern in Berlin. Erstmals werde dabei Hochwasser gesetzlich definiert und festgelegt, gegen welche Gefahren mit welchen Maßnahmen vorgegangen werden soll. Unter anderem dürfen demnach künftig in Überschwemmungsgebieten keine neuen Wohn- und
Gewerbegebiete mehr ausgewiesen werden. Auch Ackerbau soll dort verboten werden. Landwirtschaftliche Nutzung  durch Viehweiden in den Gebieten soll aber nach wie vor erlaubt sein. 

(dpa/roe)

 

So doch wohl nicht, Herr Trittin ...

Land lehnt Trittins Hochwassergesetz ab

 POTSDAM. Brandenburg lehnt das von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) geplante Gesetz zum besseren Hochwasserschutz ab. Das Land sei nicht gegen den Hochwasserschutz, wohl aber gegen die in Trittins Gesetzesvorlage genannten Einschränkungen für die Landwirtschaft, sagte gestern der Sprecher des Potsdamer Umweltministeriums, Jens-Uwe Schade. (dpa/ta)

*) mit Land ist hier das Land Brandenburg genannt

Quelle: Lausitzer Rundschau, 26.11.2004

 

Gedenken an die Oderflut 1997:

 

Den Sinn des folgenden Artikels kann der Verfasser  nicht so recht erkennen: 

Der damalige Umweltminister Brandenburgs, Mathias  Platzeck wurde im Gegensatz zu vielen anderen während der Oderflut 

am  Deich gesehen:

Die Oderflut 1997 – Eine Spurensuche

Platzecks Schule der Demut

Manchmal ruft er einfach an. Matthias Freude, Präsident des Landesumweltamtes, nimmt den Hörer ab. In der Leitung ist Matthias Platzeck, der Brandenburger Ministerpräsident.

«Er erkundigt sich: Wie steht es um die Deiche?» , erzählt Freude. Der Katastropheneinsatz vom Sommer 1997 an der Oder wirkt zehn Jahre danach immer noch nach.

Zehn Jahre ist es her, seit das Oderbruch, 55 Kilometer lang, 15 Kilometer breit, beinahe wie eine große Badewanne voll gelaufen wäre, wenn entgegen allen Befürchtungen die aufgeweichten Dämme nicht doch gehalten hätten. 

Platzeck hat dieses Drama nie vergessen, sagt Freude.

 «Es bleibt für ihn ein Schlüsselerlebnis.»

Die «Jahrhundertflut» und Matthias Platzeck, der Hochwasser-Einsatz und die politische Karriere dieses Mannes sind untrennbar verwoben. Wäre Platzeck ohne diese Chance, sich zu bewähren, vielleicht gar nicht geworden, was er ist« 

Hat die Oder-Flut womöglich seinen weiteren Aufstieg erst ermöglicht» Nur fünf Jahre später wurde er Ministerpräsident, Nachfolger des «Landesvaters» Manfred Stolpe, 2005 sogar SPD-Bundesvorsitzender, was er aus gesundheitlichen Gründen nur kurz blieb. Fest steht, dass 1997 an der Oder der «Deichgraf» – so tauften ihn Medien – geboren wurde.

Erst hier wurde Platzeck, bis dahin außerhalb des Landes unbekannt, und in Brandenburg als Umweltminister wegen seines „Naturparkfimmels“ und der Fehlförderung von überdimensionierten Abwasseranlagen eher umstritten, plötzlich bundesweit populär, ja, zu einem der seltenen Sympathieträger aus Ostdeutschland, denen man auch im Westen der Republik zuhört. 

Auf den TV-Schirmen erschien einer, der überraschend authentisch und unverstellt die angespannte Lage an den Deichen erklärte, ruhig, verständlich, ohne Dramatisierungen, eben glaubwürdig, wofür er, als alles vorbei war, die «Goldene Kamera» erhielt. Es ist manchmal kolportiert worden, dass Platzeck damals «nur» Interviews gegeben habe. Wer direkt dabei war, berichtet anderes.
Aber natürlich ranken sich um Katastrophen, erst Recht um abgewendete, immer Legenden. Zur Wahrheit der 97er-Flut gehört, dass es eine Arbeitsteilung im Krisenmanagement gab, dass bei der straffen Organisation und unmittelbaren Führung der Einsatzkräfte – damals nicht unbedingt Stärken Platzecks – andere wie der Bundeswehrgeneral Peter von Kirchbach größere Verdienste haben.

Aber, so erinnert sich Freude (?)

«Platzeck bewies, was er ohnehin am besten kann: Menschen mitreißen, Mut machen, überzeugen.» 

Das war seine Leistung, und nach Schilderungen von Augenzeugen alles andere als leicht, etwa wenn er Helfer an den aufgeweichten, kaum zu haltenden Deichen motivierte, wachsam zu bleiben, nicht aufzugeben, wenn er von Menschen in Dörfern, die er evakuieren ließ, verflucht wurde. Er habe, so schilderte es Kirchbach, selten einen Menschen getroffen, der «so begabt» sei wie Platzeck, andere für seine Sache zu gewinnen. Das ist seine Stärke, die sich nach der Flut weiter ausprägte, die er 2004 auf den Marktplätzen für die unpopulären Arbeitsmarktreformen des Kanzlers Schröder einsetzte, und die Landtagswahl gewann.


                                                      

Manfred Stolpe, sein Förderer, hat dieses Potenzial erkannt, spätestens 1997. Er habe, so bekannte er Jahre danach, nach der Oderflut den Entschluss gefasst, Matthias Platzeck zu seinem Nachfolger zu machen. 

Platzeck hatte gut daran getan, nicht auf seinen Freund und damaligen Staatssekretär Rainer Speer zu hören. Der hatte ihm abgeraten, den Hochwassereinsatz – zuständig war Innenminister Alwin Ziel (SPD) – an sich zu ziehen, weil das Risiko zu groß schien. Ein überflutetes Oderbruch, auch das gehört zur Wahrheit, hätte den für Hochwasserschutz zuständigen Umweltminister das Amt gekostet.

Wenn Platzeck heute bei Freude anruft, erhält er durchaus zwiespältige Antworten. Gewiss, die 130 Kilometer Deiche an der Oder sind saniert. «Das Oderbruch ist seit zwei Jahren dicht.» 

Aber Platzecks damalige Forderung, den Flüssen ihren Raum zurückzugeben, 7000 Hektar natürliche Überflutungsflächen auszuweisen, ist nicht eingelöst, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz gerade vorrechnete: 115 Hektar sind es gerade einmal, zehn Jahre nach der großen Flut, 1400 Hektar werden vorbereitet.

Platzeck weiß, dass es trotz aller Vorsorge wieder zu einer Flut-Katastrophe kommen kann, die nicht glimpflich enden muss. Der «Deichgraf» hat damals an der Oder verinnerlicht, was unter Politikern eher selten verbreitet ist: 

Er nennt es «Demut» .

Von Thorsten Metzner

Quelle: Lausitzer Rundschau, 26.07.2007

 

"Wir haben die modernsten Deiche weltweit"

Matthias Platzeck zehn Jahre nach der Flut zu Besuch an der Oder

Für die Menschen an der Oder wird es nach Darstellung von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) nie vollkommene Sicherheit vor extremen Hochwassern geben. 

"Wir haben die modernsten Deiche weltweit", sagte Platzeck zehn Jahre nach der Oder-Flut 1997 gestern auf dem Deich in Zollbrücke (Märkisch-Oderland).

VON BURKHARD FRAUNE

Er räumte jedoch ein, dass dem Fluss zu wenige Überflutungsflächen offen stehen. Der Mensch werde die Natur nie beherrschen können. Platzeck erlebte das Hochwasser als Umweltminister und war seinerzeit maßgeblich am Krisenmanagement beteiligt (siehe Artikel oben).

Ein Jahrzehnt später ist in Brandenburg die Deichsanierung nach Angaben des Umweltministeriums entlang dem Strom zu 80 Prozent abgeschlossen.

131 von 162 Deichkilometern seien neu gebaut oder in Stand gesetzt worden, 27 von 52 Hochwasserschutz­bauwerken seien saniert worden. Die Kosten belaufen sich den Angaben zufolge bislang auf 193 Millionen Euro.

Platzeck trat Kritikern entgegen, denen zufolge das Land zu wenige Überflutungsflächen für Elbe und Oder geschaffen hat. Er verwies auf den so genannten "Bösen Ort" bei Lenzen (Prignitz), wo der Deich zurückverlegt wird, und auf die Neuzeller Niederung, wo 2008 damit begonnen werden soll. "Dass das zu wenig ist, sage ich ganz offen", fügte der Regierungschef hinzu. Doch das Land habe Jahre gebraucht, die notwendigen Flächen zu erwerben.

Auch Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) dämpfte die Erwartungen an den Hochwasserschutz. 

"Es ist nicht auszuschließen, dass wir das Wettrennen mit der Natur auch einmal verlieren."

Die Flutkatastrophe im Sommer 1997 hatte einen Schaden in Höhe von rund 331 Millionen Euro angerichtet. Der wochenlange Kampf Tausender Helfer um durchweichte Deiche im Oderbruch verhinderte noch gravierendere Folgen. In den nächsten Jahren wird laut Woidke noch an Deichen im Unteren Odertal und in der Neuzeller Niederung gearbeitet.

Die beiden SPD-Politiker besuchten gestern gemeinsam mit Mitstreitern wie dem damaligen Befehlshaber der Bundeswehr an der Oder, Hans Peter von Kirchbach, Schauplätze der Katastrophe von 1997. "Es waren viele stille Heldentaten, die es ermöglicht haben, das Oderbruch trocken zu halten", sagte Platzeck.

 Quelle: Lausitzer Rundschau, 27.07.2007

 

Fortsetzung  

(hier geht  es zu weiteren Informationen zum Elbe-Hochwasser 2002)                                                        

 

 

zurück zur Startseite

 

weiter

(hier geht es zu weiteren Informationen zu Hochwässern in der Spree)