Ausführungen zu der
bestehenden und der in Planung befindlichen Fischtreppe in der Spree finden Sie
weiter unten
AKTUELLES
Trinkwasser
Privatisierung schränkt ein
Berlin. Die Verteilung und nicht die
Verfügbarkeit von Trinkwasser
ist
laut einer neuen Studie der Hauptgrund für Wasserkrisen auf der Welt.
…Vielerorts habe die Privatisierung von Trinkwasser Auswirkungen auf Preise und
Zugang,
heißt es in dem Wasseratlas der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung und des
Bundes für Umwelt und Naturschutz….
…Weltweit haben nach UN-Angaben 2,2 Milliarden Menschen keinen
regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser….afp
Quelle: zitiert aus AFP, 09.01.2025
Streit
nach Theaterstück „Kraftwerk“
Diskussion
Ingenieure und Wasserspezialisten werden im Stück „Kraftwerk“ des Staatstheaters
Cottbus als „Wassermafia“ bezeichnet. Dagegen wehren sie sich.
Ringen um
die Wahrheit: Gunnar Golkowski (Navid) und Nathalie Schörken (Carla) in „Das
Kraftwerk –
ein Theaterabend über Kohle, Wasser und die Ewigkeit“ am
Staatstheater Cottbus Foto: Bernd Schönberger
…In der
sich nach der Vorstellung anschließenden Diskussion werden Ingenieure und
Wasserspezialisten im Stück „Kraftwerk“ des Staatstheaters Cottbus als „Wassermafia“
bezeichnet....
… In dem
Stück geht es unter anderem um die Lausitzer Braunkohle und die Frage, in
welchen Mengen sulfathaltiges Wasser in die Spree gelangt....
...Das
Regieteam des Theaters hatte sich dazu mit dem Medienunternehmen Correctiv
zusammengetan....deren Recherchen sind in das Stück eingeflossen....
Anm.:
Die
Glaubwürdigkeit der Recherchen von „Correctiv“ ist stark anzuzweifeln …schon vergessen?
...Besonders brisant: Ingenieure und Fachleute, in der Lausitz als
Wasser-Spezialisten bekannt, werden im Stück „Wassermafia“ genannt....
…Streit um
Sulfat im Wasser...
...Nach
jeder Aufführung bietet das Theater eine Diskussionsrunde an, bei der auch das
Publikum gehört wird....
...Bei der
Wiederaufnahme von „Kraftwerk“ (Autor Calle Fuhr) in den aktuellen Spielplan
hatten sich zwei der genannten Fachleute,
Christoph Gerstgraser und
Thomas Koch, das Stück angesehen....begleitet wurden sie von Volker Preuß,
dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins Wasser-Cluster-Lausitz....
...Der
Diskussions-Abend gerät zu einem Schlagabtausch zwischen den drei promovierten
Wasser-Experten, den Vertretern des Theaters,
dem Gastregisseur Aram Tafreshian,
der Correctiv-Journalistin Elena Kolb sowie dem Publikum....
...Immer
wieder im Mittelpunkt stand das Thema Wasser....
...Menschen als „Wassermafia“ zu bezeichnen ist ungewöhnlich, jedoch im Bereich
der Kunst von der Kunstfreiheit
(Anm.:
Wer trifft denn derartige beleidigende Feststellungen)
gedeckt...Theater darf das, Journalismus muss es beweisen....
...Dass
sich das Staatstheater dieser Kunstfreiheit bedient, wirkt auf die
Angesprochenen beleidigend....
...„Welche
Motivation hat ein Theater, so etwas zu tun?“, fragt Thomas Koch (Leag,
Abteilung Geotechnik) sichtlich erregt...
.
.. Akteure der Lausitzer
Wasserwirtschaft würden namentlich diffamiert, ständig werde von mafiosen
Strukturen gesprochen....
...Mit
gefährlichem Halbwissen würden hier Zusammenhänge konstruiert, die in vielen
Punkten nicht zutreffend seien....
... Auch
die Frage der Einsehbarkeit in alle Unterlagen kam zur Sprache. „Man müsse für
die Bürgerinnen und Bürger Transparenz schaffen“, verlangt Kolbe.
...Koch:
„Das ist absoluter Bullshit!“.....Alles ist einsehbar und transparent....
...Preuß
räumt ein: „Es gibt für die Zeit nach dem Bergbau eine gravierend andere
Situation.“ Man müsse sich jetzt Gedanken machen, wie wir in der Ära mit der
Spree umgehen....
...In der
Frage, ob der Ostsee ein Wasserspeicher werden könnte, kommen sich die
Streitenden näher....Wasserwirtschaftlich wäre es sinnvoll, sagt Thomas Koch....
...„Talsperren liegen allerdings in der Zuständigkeit des Landes“, ergänzt Preuß....
...Gerstgraser,
der ein Ingenieurbüro für Renaturierung betreibt, lud zuden
Ringvorlesungen des Wasser-Clusters in die Universität in Cottbus ein...hier
werden alle Probleme offen diskutiert....
...„Das
Kraftwerk – ein Theaterabend über Kohle, Wasser und die Ewigkeit“ steht nach der
aktuellen Wiederaufnahme weiter auf dem Spielplan des Cottbuser
Staatstheaters....
...Bis
Ende Februar 2025 soll das Stück in der Kammerbühne des Hauses in zahlreichen
Vorstellungen gezeigt werden....
Was ist
das Wasser-Cluster-Lausitz?
Der Wasser-Cluster-Lausitz (WCL) ist ein eingetragener Verein. Das Cluster wurde
im Dezember 2016 gegründet,
um den mit dem Strukturwandel einhergehenden
Transformationsprozess in der Lausitz im Bereich Wasserwirtschaft zu begleiten.
Es ist eine Vereinigung von Fachleuten, die sich unter anderem mit der
Wasserwirtschaft in der Region,
dem Grundwasser und mit Problemen des gerade
entstehenden Ostsees bei Cottbus befassen.
Als ihre wichtigste Aufgabe sehen sie
die Sicherung der Ressource Wasser, in Menge und Qualität, unter den Bedingungen
des Klimawandels und des Bergbaues.
Thomas Klatt
Quelle:
zitiert aus lr online, 17.10.2024
Nachtrag:
DAS KRAFTWERK
von Calle Fuhr in Kooperation mit CORRECTIV
"Der Abend, in Cottbus inszeniert von Aram Tafreshian, zeigt, wie gewinnbringend
Theater und Journalismus zusammen arbeiten können und welches politische
Potential, welche aufklärende Kraft gemeinsam möglich ist."
–
Nachtkritik (nachtkritik.de
- das unabhängige Theaterportal)
Quelle:
Homepage von Calle Fuhr unter https://www.callefuhr.com/das-kraftwerk.html
Anm.:
Was
eigentlich neu an den Feststellungen im nachfolgenden Artikel ?
Wasser ist nicht immer für alle
da
Trockenheit Der Rohstoff ist in der Lausitz ein umkämpftes Gut. Der Konflikt
wird sich in Zukunft in der Lausitz verschärfen (Anm.: Panikmache oder …).
Dürre in Brandenburg: Hier das ausgetrocknete Flussbett der Schwarzen Elster, so
wie es in den vergangenen Dürreperioden zeitweise aussah.
Foto: Patrick Pleul/dpa
Cottbus. Steigende Temperaturen, sandige Böden, Grundwasserabsenkung: Die
Lausitz leidet unter Wassermangel.
Das Thema ist
nicht neu, verschärft und
verändert sich aber mit dem Klimawandel und dem Kohleausstieg…
...Obwohl nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes heute sogar mehr Regen auf
die Brandenburger Böden fällt als noch vor 100 Jahren
– es reicht nicht, um das
Mehr an Verdunstung im warmen Winter und die häufigeren Trockenperioden im
Sommer auszugleichen….
Sparen ist unumgänglich
…Konrad Thürmer, Leiter des Arbeitsgebietes Wassertechnik und Siedlungswasserbau
an der Brandenburgisch Technischen Universität (BTU) sagt:
„Noch ist genug
Wasser da, aber wir müssen Strategien entwickeln, wie wir auch in 40 bis 50
Jahren noch mit dem Wasserangebot zurechtkommen.“
Er geht davon aus, dass die
Lausitzer sich an weniger Wasser gewöhnen müssen – und damit an einen neuen
Umgang mit der wertvollen Ressource…
...Weg von der Wasserwirtschaft, hin zur Wasserbewirtschaftung, …
...Was sich zunächst wie eine große Einschränkung anhört, wird heute schon
praktiziert: Der Zufluss zum Cottbuser Ostsee läuft nicht,
wenn die Spree zu
wenig Wasser führt. Bei extremer Trockenheit darf kein Wasser mehr aus den
Flüssen entnommen und in privaten Gärten nur noch zu bestimmten Zeiten gegossen
werden…
…Allerdings weist Thürmer auch darauf hin, dass die Erkenntnisse der
Wissenschaft zum Wasserhaushalt sich beständig verändern. …
....Denn ähnlich wie
die Kulturlandschaft Lausitz sei auch der Wasserhaushalt in der Region einer
ständigen Veränderung unterworfen. Luise Mösle
Brandenburger Konzept zum Wassersparen
Mit
dem Landesniedrigwasserkonzept stellt Brandenburg Leitlinien für den Umgang mit
Niedrigwasser auf.
So wird festgelegt, wie Konkurrenz bei der Wassernutzung
vermieden werden kann, unter welchen Bedingungen das vorhandene Wasser genutzt
werden darf
und Ökosysteme geschützt werden können.
Das
Konzept sieht auch vor, dass die Wasserversorgung für die lebensnotwendigen
Dinge – also Trinkwasser, Abwasser und Energieversorgung
– Vorrang vor allen
anderen Nutzungsmöglichkeiten hat. moe
Quelle: zitiert aus lr-online, 30.09.2024
Das Ende der großen Dürre
Filteranlage im Wasserwerk Koblenz..
Dort ahben sich sechs Wasserversorger darauf verständigt, sich gegenseitig
auszuhelfen.
Foto: Thmas Frey/dpa
...In
den letzten Monaten hat es hat viel geregnet. In den meisten Regionen haben sich
die Grundwasserstände normalisiert…
…Eine Dürre, wie es sie seit 1776 nicht mehr gegeben hatte, hielt Mitteleuropa
von 2018 bis 2022 im Griff,
mit
der Folge, dass die Grundwasserspeicher, aus denen Deutschland zwei Drittel
seines Trinkwassers bezieht, auf bedenkliche Niveaus sanken….
…
Die Dürreperiode kann in weiten Teilen Deutschlands tatsächlich als beendet
angesehen werden“, sagt Andreas Güntner, Hydrologe beim Deutschen
Geoforschungszentrum in Potsdam.
Denn auf die Rekordtrockenheit der vergangenen Jahre folgten von Juli 2023 bis
Juni 2024
laut Deutschem Wetterdienst die zwölf niederschlagsreichsten Monate seit Beginn
der Aufzeichnungen 1881…
…Laut Dürremonitor des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ)
herrscht vor allem in Sachsen
und
in Teilen Süd- und Nordost-brandenburgs noch immer Trockenheit…
Woher kommen die regionalen Unterschiede?
Vor
allem der Süden und Westen, haben in den vergangenen zwölf Monaten mehr Regen
abbekommen als der Osten.
Das
könnte in diesem Zeitraum Zufall sein, entspricht aber einem langfristigen
klimatologischen Muster in Deutschland:
Feuchte Luftmassen vom Ozean erreichen zunächst den Westen und Süden des Landes.
Wenn sie mit dem Westwind weiter nach Osten ziehen, enthalten sie bereits
weniger Niederschlag….
Anm.:
Während der Westen Deutschlands unter dem Einfluss des maritimen Klimas steht,
macht sich in Ostdeutschland schon der Einfluss des Kontinentalklimas bemerkbar
–
ein
Grund der unterschiedlichen Niederschlagsverteilung in Deutschland.
Deshalb gehörte der Osten Deutschlands schon immer zu den niederschlagsärmsten
Gebieten Deutschlands.
Nebenbei bemerkt: Das war bei mir Lehrstoff Erdkunde, 5. Klasse
…Die Bodenbeschaffenheit spielt für das Grundwasser (Anm..:und
seine –neubildung)
eine Rolle:
Sandige Böden haben eine hohe Leitfähigkeit, das Wasser gelangt
schnell in die Tiefe.
In
anderen Regionen, zum Beispiel mit Lehmböden, dauert dieser Prozess länger.
Wichtig ist auch die Tiefe der Grundwasser-vorkommen…
War
die Dürre Folge des Klimawandels?
„Das
kann man nicht an einzelnen
Ereignissen festmachen, auch wenn sie mehrere Jahre umfassen“, sagt Güntner.
Es gebe eine natürliche
Klimaschwankung, die immer wieder zu einer Abfolge von eher trockenen und
nasseren Jahren führe.
„Sehr feuchte und sehr trockene Perioden hat es immer gegeben“, ergänzt
auch UFZ-Hydrologin Sabine Attinger.
Wie
wird sich das Grundwasser in Zukunft entwickeln?
Für
die kommenden Jahre kann man dies nicht voraussagen, weil man nicht weiß,
wie der Niederschlag ausfallen wird, so die Experten.
Während die Temperaturentwicklung durch den Klimawandel unumstritten ist, ist
die Niederschlagsentwicklung in Mitteleuropa in den kommenden Jahrzehnten
unsicher.
„Manche Klimamodelle sagen
eine leichte Zunahme, andere aber auch eine leichte Abnahme der Niederschläge
voraus“, so Güntner.
Je nachdem, wie sich
Niederschlag und Verdunstung entwickeln, könnten die Auswirkungen des
Klimawandels auf das Grundwasser unterschiedlich ausfallen. Igor Steinle
Woher das Trinkwasser kommt
Die
Wasserversorger in Deutschland haben im Jahr 2022 mehr als 5,3 Milliarden
Kubikmeter Wasser aus der Natur gewonnen…
....
Gegenüber 2019 blieb die geförderte Menge nahezu unverändert….
Die
mit Abstand wichtigste Quelle ist das Grundwasser (62,5 Prozent).
Aus
See- und Talsperren stammten 12,3 Prozent.
Quellwasser machte einen Anteil von 8,1 Prozent aus.
Etwa 1,2 Prozent wurden über Deutschlands Flüsse direkt bezogen und aufbereitet.
Der
weitaus größte Teil des verfügbaren Trinkwassers wurde an Endverbraucher
abgegeben.
81,5 Prozent wurden an private Haushalte und Kleingewerbe wie Friseursalons oder
Bäckereien abgegeben. .igs
Quelle: zitiert aus sd, 20.08.2024
Zusammenfassung eines interessanten Artikels
„In
Deutschland herrscht kein Wassermangel"
Von Uta Böttcher.
Uta Böttcherist
Diplom-Geologin, mit dem Fachbereich angewandte Geologie, speziell
Hydrogeologie.
In den Medien wird insbesondere im Sommer täglich vor Wasserknappheit
gewarnt, doch kann uns das Wasser überhaupt ausgehen? Wasser wird in Millionen
Jahren noch da sein. Der Mensch eher nicht.“
durch Chat GPT:
Beginn Chat GPT Zusammenfassung
In Deutschland herrscht kein Wassermangel
Von Uta Böttcher.
In den Medien wird insbesondere im Sommer täglich vor Wasserknappheit
gewarnt, doch kann uns das Wasser überhaupt ausgehen?
Wasser wird in Millionen Jahren noch da sein. Der Mensch eher nicht.
Der Artikel von Uta
Böttcher auf Achgut.com nimmt eine kritische Haltung gegenüber
der häufigen Darstellung eines drohenden Wassermangels in Deutschland ein.
Böttcher argumentiert,
dass solche
Darstellungen übertrieben und nicht durch die tatsächliche Lage gestützt sind.
Sie weist darauf hin,
dass Deutschland im
internationalen Vergleich sehr wasserreich ist und die Wasserversorgung selbst
in trockenen Sommern gesichert ist.
Böttcher kritisiert
die politische und mediale Berichterstattung, die ihrer Meinung nach oft dazu
neigt, Panik zu schüren und Ängste zu erzeugen.
Sie stellt fest, dass
der Wasserverbrauch in Deutschland in den letzten Jahrzehnten sogar gesunken ist
und dass es in den
meisten Regionen keine echten Versorgungsprobleme gibt.
Ihrer Meinung nach wird das Thema Wassermangel oft genutzt, um politische
Agenden zu fördern,
insbesondere im
Zusammenhang mit Klimaschutzmaßnahmen.
Sie plädiert für einen
rationalen und faktenbasierten Umgang mit dem Thema Wasserknappheit.
Anstatt Panik zu
verbreiten, sollte der Fokus auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen und den
Ausbau der Infrastruktur gelegt werden.
Technologische
Lösungen und eine bessere Wasserbewirtschaftung könnten viele der bestehenden
Herausforderungen bewältigen,
ohne dass die
Bevölkerung unnötig verunsichert wird.
Böttcher appelliert
abschließend an die Vernunft und fordert eine nüchterne Betrachtung der
Wasserressourcen in Deutschland,
ohne den Alarmismus,
der in vielen Diskussionen vorherrscht.
Ende Chat GPT
Zusammenfassung
Von Uta Böttcher für ihren Artikel
verwendete Quellen:
Umwelt Durchschnittlich zwei Zentimeter pro Jahr sinkt der Pegel bei vielen
Gewässern im märkischen Land. Was dagegen getan werden könnte, steht im
BUND-Report.
Ein Beispiel, das es in Brandenburg mehrfach gibt:
Im Osten, im Westen, und im Süden trocknet mancher See aus – so wie hier
der Pinnower See im Naturpark Schlaubetal. Foto: Patrick Pleul
Anm.:
Übrigens dieses Foto entstammt einem Artikel des „Tagesspiegels“ vom
23.03.2021 – „Der Pegel sinkt – Im Brandenburger Südosten trockenen die Seen
aus“.
…Manche Seen in Brandenburg haben deutlich mehr Wasser als sonst im Sommer. Ist
das auf die starken Niederschläge zurückzuführen?
Haben diese die Depots
aufgefüllt? Ein Blick in den hydrologischen Wochenbericht des Landesamtes für
Umwelt (LfU), der Ende Juli (2024) veröffentlicht wurde,
gibt Aufschluss.
Demnach lagen zum Beispiel die Wasserstände des Groß Glienicker
Sees (Potsdam) bei 124 Zentimetern,
des Peetschsees (Oberhavel) bei 71
Zentimetern und des Parsteiner Sees (Uckermark) bei 18 Zentimetern am Pegel…
Keine Entwarnung
…Trotz der Niederschläge, die in diesem Jahr vergleichsweise stark und häufig
auf Brandenburg niedergingen, bleibt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)
Brandenburg dabei:
Die
Gewässer im Land sind akut gefährdet. Den Seen geht das Wasser aus und die
Neubildung von Grundwasser geht zurück….
Anm.:
Wenn Wasserentnahmen durch ungeregelte Regionalplanungen größer sind als die
natürliche Grundwasserneubildung,
ist ein Rückgang des Wasserspiegels der
stehenden Oberflächengewässer unvermeidlich und wird durch hohe
Verdunstungsraten noch begünstigt.
…Die Ursachen liegen laut BUND (Anm.: nicht nur) in der Klima-Erwärmung,
aber (Anm.:… sondern)
auch im Umgang mit Wasser in der Landwirtschaft, im Bergbau,
in der Industrie
und ….durch Privatverbraucher….
…Die Trinkwassergewinnung aus dem Grundwasser ließ den Wasserspiegel des Sees
sinken“, heißt es im Report weiter.
„In Zukunft wird es darauf ankommen,
bestehende Entwässerungsgräben zurückzubauen und Wiedervernässungen im
Einzugsgebiet durchzuführen,
um den Wasserhaushalt zu stabilisieren.“..
Wasser soll in Region bleiben
Am
6. August (2024) übergaben Vertreter des
BUND den Seenreport an die Landesregierung. Sie haben aufgelistet, was in
Brandenburg getan werden muss.
Forderungen des BUND zum Schutz der Gewässer
1.
Das Wasser muss im Land gehalten, statt über die Flüsse ins Meer geleitet zu
werden: Kanäle sollen dem Wasserrückhalt dienen, nicht der Entwässerung.
2.
Geklärte Abwässer sollten über Feldern sowie in Wäldern und Mooren verrieselt
werden – die rechtlichen und technischen Voraussetzungen dafür gilt es zu
schaffen.
3.
Flächenentsiegelung statt Neuversiegelung – Niederschläge müssen lokal
versickern können.
4.
Die Entgelte für die Entnahme von Grund- und Oberflächenwasser müssen
gerechter gestaltet werden – momentan zahlen die Großverbraucher gar nicht
(Bergbau)
oder sehr wenig (Landwirtschaft).
5.
In Trockenphasen sollen Landkreise und kreisfreie Städte Wasserrationierungen
beschließen können.
5.
Großprojekte wie Industrieanlagen, Kraftwerke und Tagebaue sollen keine neuen
oder verlängerten wasserrechtlichen Erlaubnisse erhalten,
wenn die
Wasserförderung Gewässer in der Umgebung beeinträchtigt.Sabine Rakitin
Anm.:
Zu
den o.g. Forderungen bedarf es nicht des BUND –
das
sind eigentlich für jeden Wasserwirtschaftler „Binsenweisheiten“.
Quelle: zitiert aus Lausitzer Rundschau, 10.08.2024
Der große
Durst
Nutzung
Tesla in Grünheide steht beim Thema Wasser in Brandenburg oft im Fokus. Doch die
Gigafactory ist nicht der größte Verbraucher.
Blick auf einen Wasserzähler. Wo wird in Brandenburg das meiste Wasser
verbraucht und was bedeutet das für Neuansiedlungen? Foto: Boris Roessler/dpa
..Das Thema Wasser erhitzt die Gemüter in
Brandenburg immer wieder....
...Doch, wer verbraucht eigentlich wie viel
Wasser in Brandenburg?...
...Und ist Tesla tatsächlich der größte
Abnehmer?...
Man muss zwischen Wassergebrauch und
Wasserverbrauch unterscheiden.
Ronald Philipp, Pressesprecher EEW Premnitz
Anm.:zur Klarstellung.
Als Wasserverbrauch wird umgangssprachlich die für den
menschlichen Gebrauch verwendete Wassermenge bezeichnet.
Dies umfasst den unmittelbaren menschlichen Genuss (Trinkwasser)
ebenso wie den zum alltäglichen Leben (Waschen, Kochen etc.)
Das zum Antrieb von Wasserkraftwerken verwendete
Wasser wird teilweise nicht zum Wasserverbrauch gerechnet,
kann aber statistisch
in jeweils genannten Gebrauchsmengen enthalten sein.
Quelle: WIKIPEDIA
...Anfrage bei den zehn Unternehmen, die als
größte Verbraucher von Grund- und Oberflächenwasser detailliert aufgeführt sind:
Antworten gingen indes nur wenige ein.
Ronald Philipp, Pressesprecher von Energie
from Waste (EEW) Premnitz (Havelland), ein Unternehmen der Thermischen Abfall-
und Klärschlammverwertung,
merkt zu den von der Landesregierung genannten
Zahlen an, dass aus Sicht seines Unternehmens eigentlich zwischen
Wassergebrauch,
also der Nutzung der Wassertemperatur für Kühlzwecke, und
Wasserverbrauch für Produktionszwecke unterschieden werden müsste....
...Denn, so Philipp: Sämtliches für Kühlzwecke
entnommenes Wasser geht nach dem Gebrauch wieder zurück in die Havel....
...„EEW Premnitz hat dementsprechend einen
hohen Wassergebrauch, aber einen verhältnismäßig geringen Verbrauch.“...
...In den dieser Zeitung zur Verfügung
gestellten Unterlagen ist zu lesen: ein gestiegener Kühlwasserverbrauch von
Oberflächenwasser von rund 39 Millionen Kubikmetern
auf rund 50 Millionen
Kubikmeter bezogen auf das KW Jänschwalde....
...LEAG Pressesprecherin Kathi Gerstner
antwortet mit Angaben für das Kraftwerk Jänschwalde und
benennt die
Oberflächenwasserentnahme für das Kraftwerk aus der Malxe für das Jahr 2022 mit
48,4 Millionen Kubikmeter und für 2023 mit rund 46,4 Millionen Kubikmeter....
...„Bei dem Wasser handelt es sich um
gereinigtes Grubenwasser aus dem Tagebau Jänschwalde....
...Somit wurden und werden natürliche
Oberflächenwasserabflüsse nicht beeinflusst.“ Für die direkte Wasserversorgung
bzw. den Wasserverbrauch des LEAG-Kraftwerkes, so heißt es weiter, wurde im Jahr
2022 kein Grundwasser und in 2023 rund 0,3 Millionen Kubikmeter entnommen....
...Und Tesla? Die Wasser-Zahlen des
E-Auto-Herstellers belegen, dass von den genehmigten 1,8 Millionen Kubikmetern
Frischwasser nur rund 500.000 Kubikmeter verbraucht wurden....
...Ein Tesla, auch dies ist hinlänglich
publiziert, benötigt 2,25 Kubikmeter Wasser – ein VW kommt auf 3,75 Liter....
...Bekannt wurde jüngst, dass der
Wasserverbrauch in der Region Grünheide im Landkreis Oder-Spree, wo sich Tesla
angesiedelt hat, rückläufig ist....
...Das geht aus Zahlen hervor, die aus einer
Anfrage des Landtagsabgeordneten Jörg Vogelsänger (SPD) ans Umweltministerium
Brandenburg hervorgehen....
...Demnach ist der Wasserverbrauch im Gebiet
des Wasserverbandes Strausberg Erkner (WSE) im Jahr 2023
trotz der hoch
laufenden Produktion bei Tesla auf knapp 9,7 Millionen Kubikmeter gesunken – und
damit unter die Schwelle von zehn Millionen....
...Im Jahr 2022 habe die Menge noch bei 10,2
Millionen Kubikmeter gelegen....
...Die von dem Autobauer genutzten rund
451.645 Kubikmeter Wasser machen damit nur etwa vier Prozent der Wasserentnahme
im gesamten Gebiet des Wasserverbandes Strausberg Erkner (WSE) aus....
...Und was verbrauchen die Haushalte in
Brandenburg?...
...Laut presseportal.de werden pro Kilogramm
Schokolade 17.000 Liter Wasser notwendig (Anm.:
besser gebraucht)....
...Oder: Pro Tafel 1700 Liter – rund elf
Badewannen voll....
...Die gleiche Menge Rindfleisch schlägt mit
15.415 Liter zu Buche, Spargel erfordert 1470 Liter....
...Bei Kartoffeln sind es 210 Liter je
Kilogramm, bei Karotten 130 Liter....
Qualität Die Haut spannt nach dem Händewaschen und die Kalkflecken auf den
Armaturen werden hartnäckiger. Der Versorger LWG erklärt die Gründe.
…Und in Cottbus ist das Nass aus der Leitung seit jeher hart. Aber wird es auch
tatsächlich immer härter? ...
…Marten Eger, der Chef der LWG Lausitzer Wasser GmbH, erklärt:
"In Cottbus wird
das Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasser gewonnen."
Die rund 70 Brunnen
des Versorgers reichen demnach 20 bis 40 Meter in den Untergrund.
Das Wasser
stammt also aus diesen tieferen Erdschichten. Und deren geologische
Beschaffenheit bestimmt den Härtegrad des Wassers.
"Denn mit der Wasserhärte
ist die Summe der Kalzium- und Magnesiumgehalte gemeint", sagt der Technische
Geschäftsführer….
Geologische Lage entscheidend
…Die geologische Lage bestimmt also den Härtegrad des Trinkwassers im
Wesentlichen mit. Deshalb sei Cottbus mit dem harten Wasser in der Region
auch nicht allein.
Burg, Peitz und Lübbenau betreffe das ebenfalls, sagt Marten Eger. Wobei der Härtegrad des Cottbuser Wassers laut LWG bei 15,8 liegt.
In
Lübbenau sei er mit einem Wert von 25 am höchsten. Zum Vergleich: In Döbern ist
das Wasser weich. Sein Härtegrad liegt bei 5,4….
…Hartes Wasser enthält also mehr Kalzium und Magnesium. Das sind
lebensnotwendige Mineralien für den Körper. Hartes Wasser stellt also kein
Problem für die Gesundheit dar…
…Könnte das (Anm.:
die Wasserenthärtung)
nicht der Wasserversorger übernehmen?
Marten Eger: "Wir könnten eine Entkalkungsanlage hinstellen. Das stimmt. Aber
dann würde das Trinkwasser 20 bis 30 Cent pro Kubikmeter mehr kosten."…
Anm.:
Das hartes Wasser keine direktes Problem für die Gesundheit
ist, bleibt unbestritten.
Dennoch ist es mit ein paar Spritzern Zitronensäure zur
Beseitigung unschöner Kalkflecken auf Armaturen nicht getan.
Die enthaltenen Calcium- und Magnesiumionen sind unter
anderem elementare Bestandteile der menschlichen Ernährung.
Im Körper ist Calcium für den Aufbau und Erhalt von
Knochen und Zähnen zuständig.
Magnesium spielt dagegen eine wichtige Rolle bei
Stoffwechselprozessen und unterstützt die Muskel- und Nervenfunktionen.
Der größte Teil der Calcium- und Magnesiumionen wird
jedoch durch Nahrungsmittel und nicht durch Trinkwasser aufgenommen.
Der weitverbreitete Irrglaube, dass hartes Wasser zu einer
Verkalkung der Blutgefäße führt, ist unbegründet.
Allerdings schmeckt weiches Wasser den meisten Menschen
besser.
Im Haushalt hat hartes Wasser den Nachteil, dass
eine Störung des Kalk-Kohlesäure-Gleichgewichts im Trinkwasser
zu teils erheblichen Kalkablagerungen in den
Haushaltsgeräten und Wasserrohrleitungen führen kann.
Dies tritt insbesondere dann auf, wenn das Wasser auf über
60 Grad Celsius erhitzt wird.
Die Folgen im Haushalt sind dabei deutlich erkennbar:
Neben der Belastung für Haut und Haare wirken sich
Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten wie dem Wasserkocher
oder der Kaffeemaschine verkürzend auf deren Lebensdauer
aus und gehen mit einem erhöhten Energieverbrauch bei der Gerätenutzung
einher.
Verkalkte Wasserleitungen verringern mit der Zeit
ihre Durchflussmenge und sind mitunter mit hohen Reparaturkosten
verbunden.
Andererseits können die fehlenden Erdalkalien in
sehr weichem Wasser zum Auftreten von Korrosionserscheinungen in Rohrleitungen
führen.
Außerdem wirkt sich hartes Wasser auch
auf Ihren Geldbeutel aus.
Sie müssen mehr Waschmittel kaufen, spezielle
Entkalkungsprodukte anschaffen und beschädigte Geräte ersetzen.
Der Verschleiß von Textilien ist höher. Auch die
Stromrechnung fällt höher aus.
Das alles hat natürlich auch einen Einfluss auf
die Umwelt:
Reste von Reinigungsprodukten gelangen ins Abwasser, die
Menge entsorgter Geräte wird immer größer und fossile Rohstoffe werden immer
weiter verbraucht.
…"In Zeiten des Bergbaus war der Härtegrad deutlich höher", sagt der
Geschäftsführer. In den 80er-Jahren -
dem Höhepunkt der Braunkohleförderung in
der Lausitz - weist das Cottbuser Trinkwasser demnach den höchsten Härtegrad
auf. 1989 liegt er bei 17,5….
…Zur Erinnerung: Aktuell ist der Wert bei 15,8. Das Cottbuser Wasser war den
Daten zufolge auch schon deutlich weniger mineralhaltig.
Zwischen den Jahr 1995
und 2012 bewegt sich der Härtegrad zwischen 13 und 15… Peggy Kompalla
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 25.06.2024
Infrastruktur Cottbus im Strukturwandel auf Wachstumskurs. Das Bahnwerk wird
größer, genauso wie das Krankenhaus und der Uni-Campus.
Der
Grundversorger LWG verspricht indes auch bei steigenden (Trinkwasser-) Bedarf Sicherheit.
Der
Sachsendorfer Wasserturm ist eines der Wahrzeichen der Stadt Cottbus
Foto: Michael Helbig
Durch den Klimawandel versteppt die Lausitz. Diese Prognose ist seit Jahren
immer wieder zu hören…
.... Doch wer auf Wachstumskurs geht, benötigt eine sichere
Grundversorgung.
Es
stellt sich also die Frage: Hat Cottbus überhaupt ausreichend Wasser?..
In
den Kleingärten der Stadt macht sich die Dürre im Sommer bemerkbar.
So mancher
Brunnen fällt trocken. …,
...."Der Bürger hat deshalb das Gefühl, dass der
Grundwasserspiegel in Cottbus fällt."…
Das
sei allerdings eine falsche Wahrnehmung…
....Grob gesagt, handele es sich dabei um
das Niederschlagswasser des vergangenen halben Jahres….
…Die Brunnen des Versorgers LWG dringen demnach viel tiefer in den Untergrund
vor und holen das Wasser aus 20 bis 40 Metern an die Oberfläche...
Kohleausstieg schon spürbar
…An
den rund 70 Brunnen und 145 Pegelständen beobachtet die, LWG (wegen
des Kohleausstiegs)
eine ganz andere Entwicklung….
..."Der Grundwasserspiegel steigt." Seit dem
Wendejahr 1990 sei das zu beobachten…. Der Trend werde in den nächsten
Jahrzehnten anhalten…
…"Der Effekt ist deshalb, dass bei uns das Grundwasser steigt", sagt der LWG-Chef und schiebt nach: "Ich habe deshalb keine Angst, dass wir
austrocknen." …
Verregnete Sommerferien wird es nicht mehr
geben
Anm.: ..außer vielleicht 2024
Nach Auskunft des Cottbuser Hydrologen Ingolf Arnold wird sich in den nächsten
Jahrzehnten die Niederschlagsmenge in der Lausitz nicht verändern.
"Es
wird beim Jahresmittel von 560 Millimetern im Jahr bleiben." Durch steigende
Temperaturen und Hitzeperioden werde allerdings deutlich mehr Wasser
verdunsten.
"Früher ist reichlich ein Drittel des Niederschlags verdunstet.
Heute gehen wir schon in Richtung 50 Prozent."
Der
Niederschlag werde zudem episodisch fallen. Landregen werde extrem selten. "Ich
erinnere mich noch an völlig verregnete Sommerferien.
Das wird es kaum noch
geben." Nach langer Trockenheit trifft dann heftiger Regen auf ausgetrockneten
Boden.
Das Wasser kann nicht versickern und verschwindet über die Flüsse. "Die
Frage ist also, wie wir das Wasser in der Region behalten und dem GrundwasserSchatz zuführen." pk
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 21.06.2024
Lausitzer Wasser-Guru wird 80
Prof. Grünwald gründete 1993 den BTU-Lehrstuhl Hydrologie.
Prof. Uwe Grünwalds Thema war und ist das Wasser.
Am
Sonnabend, dem 8. Juni, vollendet der 1944 in Jena geborene Uwe Grünewald sein
80. Lebensjahr. Bekannt ist der Jubilar als ein bedeutender Hydrologie-Professor
unserer Zeit und dieser Region.
Nach einer gediegenen fachlichen Ausbildung an der TU Dresden und mehreren
beruflichen Stationen in Berlin, Erfurt und Dresden
gründete er bereits am 1. April 1993 den Lehrstuhl für Hydrologie und
Wasserwirtschaft an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU)
Cottbus. Schnell erkannte er dabei
die besonderen Herausforderungen, die vom Einfluss des Bergbaues auf den
natürlichen Wasserhaushalt ausgingen.
In kurzer Zeit stellt Uwe
Grünwald ein wissenschaftliches Team zusammen, welches fortan in Lehre und
Forschung sehr erfolgreich war.
Heute rekrutiert sich die
insbesondere in der Lausitz vorhandene Wasserkompetenz in starkem Maße aus
Absolventen seines Lehrstuhls.
In der Forschung
fokussierte er sich einerseits auf die Rehabilitierung des vom
Braunkohlenbergbau geprägten Wasserhaushaltes
und andererseits auf die
Hochwasservorsorge für Deutschland und darüber hinaus.
Dem Lebenselixier Wasser
und damit der Natur und dem Menschen war und ist er immer aufs Engste verbunden.
Auch im Ruhestand kümmert
er sich weiter um das Wasser, ist Gründungsmitglied des Wasser-Cluster-Lausitz
e.V. und war anfangs dessen Erster Vorsitzender.
Er war es auch, der sich
als Erster öffentlich über die Möglichkeit und Notwendigkeit einer
Elbewasser-Überleitung zur Spree äußerte und dabei damals
(vor 25 Jahren) vielfach Spott erntete.
Heute wird an dieser
Möglichkeit ernsthafter denn je gearbeitet. Rückblickend kann Uwe Grünewald ein
positives Lebensfazit ziehen,
wird aber
nicht müde zu mahnen, dass aktuell in der
Gesellschaft kaum auf älteres, sorgfältig erarbeitetes Wissen zurückgegriffen
wird
und stattdessen mit vielen Steuermillionen immer wieder neue
Untersuchungen angestellt werden.
Dies trifft sowohl auf die
Hochwasservorsorge als auch auf die absehbaren wasserwirtschaftlichen Folgen des
Kohleausstiegs zu.
Sein Credo lautet
daher: „Wir wissen genug; traut euch Entscheidungen zu und beginnt zu bauen.“
Wir wünschen ihm weiterhin
Gesundheit, Glück und Wohlergehen. Ingolf Arnold
Quelle: Märkischer Bote, 31.08.2024
Gut zwei Prozent der Felder
werden bewässert
Potsdam ...2022 wurden in Brandenburg rund 30.900 Hektar der gut1,3 Millionen
Hektar landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) im Freiland bewässert.
Damit ist diese Fläche gegenüber 2019 um 3,6 Prozent zurückgegangen.
Wie
das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, wurden nach den Ergebnissen
der Agrarstrukturerhebung 2023 etwa 2,4 Prozent der LF bewässert,
Der
Bundesdurchschnitt beläuft sich auf 3,3 Prozent…
…Die landwirtschaftliche Bewässerung wurde erstmals 2009 erfasst. Da wurden
21.100 Hektar LF bewässert…
Brandenburg wird vergleichsweise weniger Fläche bewässert.
…Der Wasserverbrauch erhöhte sich seitdem von 15,2 Millionen Kubikmeter auf 27,4
Millionen in 2022….
…Die Bewässerung wird meistens auf Gemüse-, Erdbeer- und Spargelflächen (70
Prozent) und in Obstbeständen (44 Prozent) durchgeführt,
aber auch bei Kartoffeln (61) und Körnermais (13 Prozent)… red
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 28.05.2024
Wie lange reicht das Trinkwasser
für alle?
Cottbus wirbt um neue Einwohner und Unternehmen. In Zeiten des Klimawand akut.
Der Trinkwasserversorger der Stadt hat bereits Prognosen für den Wasserverbrauch
bis 2050 erstellt.
Geht es nach dem optimistischen Szenario der Stadt, kann Cottbus im Jahr 2040
etwa 114.000 Einwohner zählen.
Das wären rund 14.000 Menschen mehr als heute.
…Wenn mit dem Ende der Braunkohleförderung in der Lausitz deutlich weniger
Grundwasser in die Spree gepumpt wird,
kann das nach einer Studie des
Umweltbundesamtes dazu führen,
dass der Fluss in trockenen Sommermonaten
örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führt.
Das wäre vor allem für Berlin
und Frankfurt (Oder) ein Problem, weil diese Städte teilweise mit Wasser aus
der Spree versorgt werden….
Andere Lage in Cottbus
…In
Cottbus erfolgt die Trinkwassergewinnung ausschließlich aus vier
Grundwasserfassungen, die von der LWG Lausitzer Wasser GmbH &: Co. KG betrieben
werden.
Nicht nur in Cottbus, sondern auch in anderen Gemeinden rund um Cottbus
ist die LWG für die Wasserversorgung zuständig.
Diese Region versorgt die LWG mit
Leitungswasser
Die
LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG mit Sitz in Cottbus ist eine
öffent-lich-private Partnerschaft zwischen der Stadt Cottbus,
den
Umlandgemeinden und dem privaten Unternehmen Eurawasser.
Anm.:
Warum
wurde eigentlich die Unternehmungsbeteiligung von EURAWASSER den
Trinkwassernutzern bisher vorenthalten?
Zum
Versorgungsgebiet der LWG gehören neben der Stadt Cottbus die Stadt Drebkau, die
Gemeinden Neuhausen/Spree und Kolkwitz,
Teile des Amtes Lieberose/Oberspreewald
und des Amtes Schenkenländchen (beide Landkreis Dahme-Spreewald)
sowie des Amtes
Altdöbern und der Gemeinde Märkische Heide (DahmeSpreewald). ho
…Im
Gegensatz zu anderen Teilen der LausItz und Brandenburgs ist der
Grundwasserspiegel bei Cottbus seit 1990 eher gestiegen der gleich geblieben.
Das hat eine Recherche des Recherchenetzwerkes Correctiv ergeben….
….In den kommenden Jahren ist mit einer Trendwende zu rechnen.
Im
Jahr 2020 wurden im Verbandsgebiet der LWG rund sieben Millionen Kubikmeter
Rohwasser gefördert.
Bis
Mitte des 21. Jahrhunderts kann sich diese Menge verdoppeln, vor allem aufgrund
der Bevölkerungsentwicklung,
des seit einigen Jahren wieder steigenden täglichen
Wasserverbrauches der Einwohner und möglicher künftiger Industrieansiedlungen….
…Im
Trinkwasserkonzept der LWG wird für das Jahr 2050
ein Wasserverbrauch von 15
Millionen Kubikmetern prognostiziert,
wenn sich auch die extrem heißen Sommer
weiter häufen….
….Die Auswirkungen des Klimawandels können gravierender werden als heute
angenommen,
was sich sowohl auf den Wasserverbrauch als auch auf die
Wasserverfügbarkeit auswirken würde,
zwingen das Unternehmen, zusätzliche
Sicherheitsmargen einzuplanen…
…Außerdem kann auch der Sulfatgehalt des Wassers in Zukunft durch den
Wiederanstieg des Grundwassers
nach dem Ende des Kohlebergbaus zunehmen…
Vorkommen reserviert
Diese mögliche Gefahr wird aber von der LWG betrachtet, denn sie würde dazu
führen,
dass für die Trinkwasserversorgung schon heute reservierte
Grundwasservorkommen teilweise nur noch eingeschränkt nutzbar wären oder mit
erhöhtem Aufwand aufbereitet werden müssten.
…Insgesamt weist die Wasserbedarfsprognose der LWG für 2050 deshalb einen
Sicherheitsbedarf von 25 Millionen Kubikmetern pro Jahr aus…
Diese Menge sei gesichert, weil im März 2024 die Genehmigung für die weitere
Nutzung der Wasserfassung Harnischdorf südlich von Cottbus bestätigt wurde.
…27
Millionen Kubikmeter Grundwasser pro Jahr für die Trinkwasseraufbereitung sind
jetzt behördlich genehmigt, mehr als der künftige Maximalbedarf…
…So
viel Wasser würde in Zukunft natürlich nur dann gefördert, wenn es wirklich
gebraucht wird. Und dafür müsse investiert werden….Lisa Hör
Quelle:
zitiert aus lr-online, 04.04.2024
Aktuelle Bodenfeuchtesituation in Deutschland
in der Schicht 0 - 60 cm unter Gras bei lehmigen Sand (leichter Boden)
oder sandigem Lehm (schwerer Boden). Stand: 28.02.2024
Man
muss sich beim Lesen des nachfolgenden Beitrages die Frage stellen:
Sind alle Grabensysteme mit steuerbaren Wehranlagen, Drainagen, Schöpfwerke u.ä.
entwässerungstechnischen Bauwerke in einem funktionsfähigen Zustand,
der
eine Bestellung der Felder in den nassen Gebieten ermöglicht?
Nasse Felder sind unbefahrbar
Landwirtschaft
Bauernverband kennt das Problem, sieht aber regionale Unterschiede.
Potsdam. Dauerregen und große Wassermengen machen Bauern in Brandenburg zu
schaffen. Insbesondere in den Niederungen gehe aktuell "gar nix", sagt Landwirt
Peter de Vries aus Werder (Havel).
Arbeiten
wie Walzen und Striegeln der Flächen seien nicht möglich, die Felder. teilweise
nicht mehr befahrbar. Spätestens Anfang März müsse er Saatgut in die Erde
bringen, sagte de Vries.
Das könne er jetzt vergessen. Er hofft, auf Mais ausweichen zu können.
Allerdings darf dieser laut Agrarförderung nicht auf einer Fläche angepflanzt
werden, auf der schon im Jahr zuvor der Mais stand, erklärt der Bauer.
Insbesondere die Lehmböden seien so vollgesogen, dass sie nicht mehr befahren
werden könnten.
...In einem "normalen Winter" würden zwischen Oktober und März rund 200 Liter
Niederschlag pro Quadratmeter fallen, allein Mitte Februar (2024) seien es
teilweise 460 Liter gewesen....
…Bereits im Herbst ausgesäter Weizen, Gerste und Roggen sowie Raps trieben sehr
wohl wegen der milden Temperaturen aus. Bliebe es jedoch so feucht, benötigten
die Landwirte einen Plan B…
dpa
Quelle: zitiert Lausitzer Rundschau, 29. 02.2024
Säureblocker fürs Meer
Überschüssiges Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen, ist zur
Herkulesaufgabe der Menschen geworden.
Jetzt will man es mit einem Medikament versuchen, das in die Ozeane gekippt
wird.
Kohlendioxid einfach im Ozean versenken? Forscher wollen das möglich machen
Foto: Panya Kuanun | Dreamstime.com
…Methoden
wie alkalische Lösungen ins Meer zu geben oder es mit Eisen zu düngen, zählen
zum "Geoengineering".
Das umfasst laut Definition der Royal Society bewusste und
zielgerichtete, meist in großem Maßstab angewandte Eingriffe in das
Klimasystem,
mit dem Ziel, die vom Menschen gemachte Klimaerwärmung zu
mildern. Andere Ideen sind etwa, Gletscher abzudecken,
Sonnenstrahlen mithilfe
von Reflektoren ins All zurückzuschicken oder Aerosole, also kleine
Schwebteilchen, in die Atmosphäre zu senden….
...Kritiker wenden ein, dass die
langfristigen Folgen solcher Maßnahmen unabsehbar sind - und oft nicht
zurückgenommen werden können.
Zudem könnten die Anstrengungen, CO2
gar nicht erst zu veursachen, in Hoffnung auf
technologische Lösungen“ aufgegeben werden (könnten).
„Fakt
ist aber auch: In den Berechnungen des Weltklimarates, die Erderwärmung auf
unter zwei Grad zu halten, sind entsprechende Methoden bereits enthalten.
Um
den Klimawandel aufzuhalten, werden sowohl neue Technologien nötig sein als auch
Einsparungen von Treibhausgas-Emissionen...
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 19.01.2024
Gegen vorzeitigen Ausstieg (aus
der Kohleverstromung)
Deutschland soll laut Koalitionsvertrag "idealerweise" vorzeitig die
Kohleverstromung beenden. Widerstand dagegen wächst auch in der Union.
Die
Stimmen gegen einen vorgezogenen Kohleausstieg werden immer lauter.
Nun
fordert auch die Union die Ampelregierung in einem Antrag im Bundestag auf, auf
einen vorzeitigen Kohleausstieg zu verzichten.
"Ein erfolgreicher Strukturwandel in den ostdeutschen Kohleregionen ist vom
Bekenntnis zum Kohleausstieg 2038 abhängig", sagte der Bundestagsabgeordnete und
Fraktionsvize Sepp Müller dieser Zeitung.
Von
diesem Bekenntnis entferne sich die Bundesregierung mit ihren Äußerungen aber
immer weiter.
Der
Strukturwandel kann nur gelingen, wenn wir die Menschen vor Ort mitnehmen", so
der CDU-Politiker aus Wittenberg in Sachsen-Anhalt.
Wieder am Netz: Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks
Jänschwalde.
Foto: Patrick Pleul/dpa
…CDU und CSU fordern in ihrem Antrag,
"die Verunsicherung der Menschen in den
Regionen durch widersprüchliche politische Signale innerhalb der
Bundesregierung zu beenden,
die auf einen überhasteten Kohleausstieg
Ostdeutschland abzielen".
Vor allem die Grünen drängen darauf, die in den
westdeutschen Revieren das Ende der Kohleverstromung ebenfalls auf 2030
vorzuziehen.
Im Koalitionsvertrag hat sich die Ampel dies "idealerweise"
vorgenommen...
…Die Unionsfraktion kritisiert in ihrem Antrag außerdem, dass ein vorzeitiges
Kohle-Aus
"die wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohleausstiegs und die
damit verbundenen dramatischen Folgen in Ostdeutschland vollständig verkennen"
würde.
Lösungen für das Wassermanagement und die Verhinderung der Austrocknung
vieler Landstriche
und auch Tourismusregionen in Ostdeutschland bei einem
beschleunigten Kohleausstieg fehlten völlig,
betonen CDU und CSU…
Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat die Bundesregierung
diese Woche aufgefordert, rasch ein Konzept für die Stromversorgung der Zukunft
vorzulegen.
Anm.:
…nachdem
die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt diese Forderung schon
lange vor Herrn Woidke stellten. Es sind eben in BB 2024 Landtagswahlen
..Ein vorgezogener Kohleausstieg sei seiner Ansicht nach nicht umsetzbar.
"Es
kann doch nicht sein, dass wir von Klimaneutralität reden, zugleich aber jetzt
wie in meiner Heimat
wieder zwei bereits 2017 stillgelegte Blöcke des Kohlekraftwerks Jänschwalde hochfahren müssen, um die Stromversorgung zu sichern",
sagte Woidke dem "Handelsblatt"…
Woidke fordert Konzept
…Die Diskussion müsse ihm zufolg eingebettet werden in ein breitere Debatte
darüber, wo und zu welchem Preis der Strom in den nächsten zehn Jahren her
kommen solle.
Ein realistisches Energiekonzept sei notwendig…Igor Steinle
Chaos wegen
Kohle-Ausstieg - Dreht Sachsen Berlin das Wasser ab?
CDU-Politiker Clemens: „Ohne Verhandlungen kein Wasser"
Mit dem Kohleausstieg in der Lausitz ist auch Schluss mit der sicheren
Wasserversorgung der Hauptstadt. Denn über die Spree fließt das Wasser in
Richtung Berlin
Foto: Paul Zinken/dpa
Es klingt wie ein Szenario aus einem Katastrophenfilm – ist aber ein echtes
Problem.
In Berlin könnte das Trinkwasser knapp werden. Schuld: der Kohleausstieg.
Konkret: das Ende der Braunkohleförderung in der Lausitz.
Aktuell werden jedes Jahr 160 Millionen Kubikmeter Grubenwasser
aus dem Lausitzer Braunkohlerevier (im Südosten Brandenburgs und Nordosten Sachsens)
abgepumpt.
Über die Spree fließt das Wasser in Richtung Berlin – und ist damit
essenziell für die Trinkwassergewinnung der Hauptstadt!
ABER: Spätestens 2038 soll Schluss sein mit der Braunkohleförderung in der
Lausitz.
Sachsens Bevollmächtigter beim Bund, Conrad Clemens (40), warnt davor, die
Kosten allein auf Sachsen abzuwälzen:
Wenn die Regierung dem Freistaat nicht
entgegenkommt, gibt’s ein Wasserproblem in Berlin!
Der Braunkohletagebau Welzow-Süd der Lausitz Energie Bergbau AG
Foto: Patrick Pleul/dpa
In einer Studie hat das Umweltbundesamt die Folgen des
Braunkohleförderungs-stopps in der Lausitz untersucht.
Christoph Gerstgraser, Co-Autor der Studie, sagte gegenüber dem ZDF:
Wenn das
Grubenwasser wegfällt, „dann wird es dramatische Auswirkungen haben
hinsichtlich
der Gewinnung von Trinkwasser, vor allem in Berlin".
Die Experten empfehlen deswegen, Wasser aus einem anderen Fluss in die Spree
zu leiten.
Favorit: die Elbe! Vorausgesetzt, der Fluss hat selbst genug Wasser.
Sachsens Clemens fordert „Spree-Soli"
In dem Fall sollen 3000 Liter Elbwasser pro Sekunde abgezweigt und durch eine
40 Kilometer lange, unterirdische Leitung in die Spree eingespeist werden.
Dabei
müsste ein Rohr-Tunnel quer durch den Nationalpark gezogen werden. Ein
Millionen-Projekt!
Sachsens Regierung ist alarmiert – und droht, Berlin das Wasser abzudrehen!
Bittet den Bund zur Kasse:
Conrad Clemens, Sachsens Bevollmächtigter in Berlin
Foto: picture alliance / photothek
„Wir helfen Berlin und dem Spreewald gern, aber Sachsen darf das nicht allein
schultern", sagt Conrad Clemens zu BILD.
Er fordert deshalb einen „Spree-Soli" –
eine Unterstützung für Sachsens Infrastruktur und Tourismus.
Sein Vorschlag: ein Wasser-Gipfel zwischen Berlin, Brandenburg, Sachsen und
dem Bund. Ziel: eine Verteilung der Kosten.
Clemens deutlich zu BILD: „Ohne Verhandlungen kein Wasser."
Elbe-Wasser Flüsse retten – kann das funktionieren?
Der
Wasserhaushalt in der Lausitz ist durch Braunkohle-Abbau schwer gestört,
allerorten fehlt Wasser.
Die Not
ist so groß, dass es Ideen gibt, selbst die Elbe anzuzapfen. Könnte das
funktionieren? Ein Lausitzer hat dazu eine eindeutige Meinung.
…Es sind Bilder, die sich in die Gehirne der Lausitzer eingebrannt: Die Schwarze
Elster ist auf Kilometer ausgetrocknet. Gäbe es nicht gewisse Schutzbarrieren,
könnte selbst die Restlochkette zwischen Senftenberg und Hoyerswerda massiv an
Wasser verlieren.
Deshalb hat der Bergbautreibende zwischen Restlochkette und Tagebau Welzow-Süd
eine mehrere Kilometer lange Dichtwand errichtet, die über 100 Meter in die
Tiefe reicht…
…
In den Jahren von 1900 bis 2020 wurden im Zuge des Braunkohlenbergbaus in der
Lausitz rund 58 Milliarden Kubikmeter Grundwasser gefördert.
Heute beläuft sich das Grundwasserdefizit nach Angaben des Umweltbundesamtes
(UBA) auf vier Milliarden Kubikmeter.
Durch den politisch gewollten Kohleausstieg wird die Grundwasserförderung durch
den Bergbau immer weiter absinken und perspektivisch ganz eingestellt werden….
…Die entsprechenden Auswirkungen zeigen sich dann vor allem bei der Spree. Da
dort bislang die sogenannten Sümpfungswässer des Bergbaus eingeleitet werden,
wird sich das Wasserangebot erheblich verringern. Die Schwarze Elster, früher
ebenfalls ein Hauptabnehmer für das bergbaulich gehobene Grundwasser,
wird heute vor allem durch die Rainitza gestützt. In den trockenen Sommern muss
außerdem Wasser aus den Tagebauseen zur Stützung der Elster eingesetzt werden…
…Die Idee, von der Elbe einen Kanal zur Spree und zur Oder zu bauen, ist
bereits über 100 Jahre alt….
Das
Relief an dem Schwarzheider Wohnhaus lässt bereits ein Schiff auf dem visionären
Elbe-Spree-Oder-Kanal fahren. Das Gebäude hat inzwischen massiven Brandschaden
erlitten
…Jetzt führt das Umweltbundesamt in seinem Bericht über die
wasserwirtschaftlichen Folgen in der Lausitz eine Elbwasser-Überleitung wieder
auf.
Und zwar eine Wasserentnahme bei Grödel unweit von Riesa sowie eine
Druckrohrleitung zum Knappensee
sowie Einleitungen in die Schwarze Elster und in
die Spree.
Zweite Möglichkeit wäre eine Wasserentnahme bei Prossen in der
Sächsischen Schweiz und ein anschließender Tunnel bis zur Spree bei Bautzen.
Als
dritte Möglichkeit wird die Wasserentnahme bei Prossen sowie die Leitung per
Tunnel und Druckrohrleitung zum Knappensee
und die dortige anteilige Überleitung
in die Spree angeführt.
Der Knappensee könnte deswegen der zentrale Punkt
werden,
weil von dort sowohl das Fließsystem der Schwarzen Elster als auch das
der Spree nahe liegen….
Experte rät vom Elbe-Kanal ab
….Altgediente Lausitzer Bergleute, wie der ehemalige Bergmann Walter Karge
halten die Elbwasser-Überleitung indes für nicht zielführend.
Aus seiner Sicht
brauche sich die Region zum Wasser keine großen Sorgen zu machen…
....So
werde in Senftenberg mittels mehrerer Brunnen Wasser gehoben, um eine Vernässung
zu verhindern.
Verschiedene Gräben unweit der Schwarzen Elster haben
Grundwasseranschluss, bedingt durch ihre Lage im Lausitzer Urstromtal…
…
Für das sächsische Umweltministerium gehört die Elbwasser-Überleitung zu einem
"breiten Bündel von Maßnahmen, die jetzt zu prüfen sind…
...Das Ministerium schätzt
weitere Maßnahmen ebenso dringlich ein, beispielsweise den Wasserrückhalt in der
Fläche,
die Wiederherstellung von Auen und naturnahen Flussläufen sowie die
Bewirtschaftung von Seen und Speichern….
…
Die Brandenburger Grünen haben wegen der Dringlichkeit des Themas ein
Positionspapier mit insgesamt elf Maßnahmen erarbeitet.
Gefordert werden unter
anderem eine Braunkohlenstiftung mit einem zweistelligen Milliardenbetrag, um
die Bergbaufolgen sanieren zu können.
Was die Elbwasser- Überleitung angeht,
zeigen sich die Grünen eher verhalten. Sie sagen, dass eine Prüfung des
Vorhabens in Ordnung gehe,
aber das nicht unbedingt gebaut werden müsse.
Schließlich benötige die Elbe ihr Wasser selbst, und eine Überleitung würde
größere Eingriffe in die Landschaft bedeuten….
Der historische Elbe-Spree-Oder-Kanal
…Während des Ersten Weltkrieges wurde an den Plänen für den
Elbe--Spree-Oder-Kanal, kurz ESO, gearbeitet.
Dieser sollte auf einer
Länge von knapp 160 Kilometern Mühlberg mit Lauchhammer, Cottbus, dem Schwielochsee und Frankfurt (Oder) verbinden.
Der Kanal war neben der
wasserwirtschaftlichen Bedeutung auch für den schnelleren Abtransport der Braun-kohle aus dem Lausitzer Revier vorgesehen. trt
Eine ausführliche
Dokumentation zur Geschichte eines „geplanten“ ESO- Kanals finden Sie auch
im Beitrag von Ingolf Arnold,
"Lausitzer
Sehnsüchten zum europäischen Wasserstraßennetz",
enthalten in
NIEDERRLAUSITZ zwanzig-neunzehn, Jahrbuch Nr.3
ISBN 978-3-937503-23-3
Brandenburger Gemeinden kämpfen ums Wasser
Abwahl-Antrag Durch die Tesla-Ansiedlung gibt es noch weniger der kostbaren
Ressource zu verteilen.
Das bringt die Versorger unter Druck.
Anm.:
Diese Überschrift ist völlig unzutreffend.
Es kämpfen nur Brandenburger Gemeinden im Speckgürtel Berlins ums
„Wasser“,
weil sie erst durch eine politische Entscheidung der Landesregierung (Ansiedlung
des Großverbrauchers TESLA, zumal noch teilweise im Trinkwasserschutzgebiet) in
diese Lage versetzt wurden.
In
anderen Gemeinden Brandenburgs ist die Lage des Wasserhaushaltes weniger
dramatisch.
Was soll sich durch einen Abwahlantrag der der WSE-Spitze verändern?
Ändert sich damit die kritische Lage der Wasserförderung im Verbandsgebiet?
Führt der Abwahlantrag zu einer Erhöhung des Grundwasserdargebots?
…Der Wasserverband Strausberg- Erkner (WSE) versorgt den US- Elektroautobauer
Tesla durch einen Vertrag jährlich mit bis zu 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser.
Das ist etwa ein Fünftel der aktuellen
Trinkwasserförderung des WSE.
…
…Der Wasserverband WSE warnt trotzdem schon länger vor einem stufenweisen Ausbau
des Werkes,
denn er kommt nach eigenen Angaben bei der Versorgung an seine Grenzen.
Anstehende kommunale Projekte wie geplante Schulen oder Kitas, aber auch
Industrievorhaben können derzeit nicht mit Trinkwasser versorgt werden.
Das
sorgt für massive Kritik bei den Verbandsgemeinden, die die weitere Entwicklung
mit Sorge sehen….
…Sieben Bürgermeister haben deshalb die Abwahl von WSE-Chef Andre Bähler und
seinem Vize Gerd Windisch beantragt.
Auf
einer Verbandsversammlung heute in Hoppegarten soll darüber abgestimmt werden.
Die 120 WSE-Beschäftigten stehen
hinter ihrer Führung….
…Doch wie lässt sich die Versorgung der Menschen und die von Industrie und
Gewerbe künftig vereinbaren,
wenn die Ressource Wasser in Brandenburg (???) so. knapp ist?
Jedenfalls nicht mit einer Abwahl der WSE-Spitze, findet Sebastian Walter,
Linke-Fraktionschef im Landtag.
Für ihn ist die
Landesregierung in der Verantwortung.
Sie lasse die Kommunen mit dieser Situation alleine….
Silke Nauschütz, dpa
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 27.09.2023
Anm.:
Man kann zufrieden sein, dass es immer noch vernunftbegabte Menschen gibt,
die
einem (völlig unqualifizierten) Abwahlantrag mit Mehrheit die Zustimmung
verweigern.
Erkner,
27.09.2023
Welche Firmen in Brandenburg das meiste Wasser brauchen
Umwelt Eine Kleine Anfrage gibt darüber Auskunft, welche Unternehmen im Land den
größten Durst haben.
Darunter sind Leag, PCK und ArcelorMittal.
...Die
aktuelle Regenperiode sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Brandenburg
weiterhin ein Wasserproblem haben wird....
...Gleichzeitig haben Brandenburgs wachsende Bevölkerung, die Landwirtschaft und
nicht zuletzt die wachsende Industrie mehr Durst....
...Das
Unternehmen TESLA darf aktuell maximal 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr
abnehmen....
...Die
Zahlen für den Wasserverbrauch gehen aus einer Aufstellung des
Umweltministeriums
auf eine
Kleine Anfrage der Landtagesabgeordneten Isabell Hiekel (Grüne) hervor...
Die
10 durstigsten Brandenburger Unternehmen
Entnahmen aus Grundwasser und Oberflächengewässern
in
Millionen Kubikmeter pro Jahr.
...Für die
Kühlung seiner Kraftwerke verbraucht das Unternehmen 44,86 Millionen Kubikmeter
Wasser pro Jahr –
fast
doppelt so viel wie die Abfallverwertungs- und -Abfallbeseitigungsanlage EEW
Premnitz im Havelland,
die mit 23 Millionen Kubikmeter Wasser an zweiter Stelle
dieser Liste steht....
...Dieses
Wasser wird zu großen Teilen aber auch wieder in die Spree geleitet....
...Die
PCK-Raffinerie in Schwedt steht mit 13,56 Millionen Kubikmeter Wassernutzung an
dritter Stelle,
gefolgt von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt mit 6,66 Millionen
Kubikmeter....
...Hiekel
forderte angesichts dieser Aufstellung, den Fokus verstärkt auf die Industrie
und das Gewerbe zu richten....
...Welche
Unternehmen das Wasser schon kreislauforientiert nutzen,
konnte das
Landesumweltamt in der Anfrage nicht beantworten....
Anm.:
Warum
eigentlich nicht?
...Tesla
kündigte im März (2023)
an, trotz beantragtem Fabrikausbau keine weiteren Wasser- Kontingente zu
benötigen....
...Michael
Ganschow von der Grünen Liga Brandenburg weist auf Anfrage darauf hin,
dass
nicht nur die Wassermengen entscheidend seien, sondern auch der Ort, wo das
Wasser gefördert wird....
Anm.:
Im vorliegendem
Fall kann die Auffassung der Grünen Liga nur bestätigt werden
... So
zeigt das Wasserverbandsgebiet, in dem Tesla sich angesiedelt hat, eine relativ
hohe Übernutzung auf....
Katharina Schmidt
Quelle:
zitiert aus Lusitzer Rundschau, 09.08.2023
Anm.:
Sicher nur ein Gerücht….oder?
Zitat Anfang
Axel Vogel, grüner Umweltminister von
Brandenburg, fordert Wasserversorger dazu auf, den privaten Verbrauch von Wasser
zu drosseln.
Preisstufen seien eine mögliche Option. Ab 2024
soll beispielsweise eine Sonderausgabe, der „Wassercent“, in Brandenburg fällig
werden.
Zitat Ende
Quelle:
zitiert aus Epoch Times Newsletter, 09.07.2023
Brandenburg
Grünen-Minister fordert Obergrenze für den Verbrauch von Wasser
...Der grüne Umweltminister von
Brandenburg, Axel Vogel, fordert Versorger dazu auf, den privaten Verbrauch von
Wasser zu drosseln....
...Der steigende
Pro-Kopf-Verbrauch von Wasser in dem Bundesland ist dem grünen Umweltminister
von Brandenburg, Axel Vogel, ein Ärgernis....
...In Zeiten niedriger
Wasserstände und der stetigen Gefahr von Wetterextremen wie Dürre oder
Starkregen erscheint dem Minister dieser Trend als nicht hinnehmbar....
...Diese, so Vogel, sollten
„über eine Begrenzung des Verbrauchs nachdenken“....
...Gebühr für
Grundwasserentnahme soll deutlich ansteigen...
...In der „BZ“ benennt Vogel
das Vorgehen des Wasserverbandes Strausberg-Erkner (WSE) als zielführendes
Beispiel....
...Dort gelten die
herkömmlichen Gebühren für den Wasserverbrauch lediglich bis zu einer bestimmten
Grenze....
...Vogel hatte ein solches
Vorgehen bereits zu Beginn des Jahres (2023)angeregt....
...In Brandenburg, so machte er
deutlich, betrage bereits die Gebühr für die Entnahme von Grundwasser nur etwa
ein Drittel des Berliner Niveaus....
...Ab
2024 soll diese Gebühr nun steigen. Die Sonderabgabe – auch als „Wassercent“
bekannt –
soll beispielsweise neue Kläranlagen oder Systeme zur Trinkwasserversorgung
finanzieren.
Ob die geplante Preiserhöhung das Berliner Niveau erreichen soll, ist noch nicht
geklärt….
...Privatkunden wolle man
jedoch für den Wasserverbrauch im Haushalt nicht belasten, meinte Vogel....
...Bau von Fernleitungen für
Versorgung mit Wasser geplant...
...Klimabedingt sinke in
Brandenburg auch der Grundwasserspiegel, erklärte Vogel....
...Eines davon ist Tesla,
dessen Wasserverbrauch für das Werk in Grünheide Gegenstand heftiger Debatten
war....
...Am Dienstag, 4. Juli (2023),
hatte Vogel eine mehr als 200 Maßnahmen umfassende Klima-Anpassungsstrategie für
Brandenburg vorgestellt,
die das Kabinett beschlossen
hatte....
...Im Juni erklärte Vogel im
Landtag, die Trockenheit in der Erde reiche bis in eine Tiefe von 1,80
Metern....
...Die Wasserknappheit und
damit zusammenhängende Verteilungskämpfe würden auch künftig weiter zunehmen....
...Weitere Maßnahmen, zu denen
man in Brandenburg greifen möchte, sind etwa höhere Deiche und mehr
Versickerungsflächen,
um Folgen von Starkregen und
Hochwasser zu minimieren....
...„Das ist Sache der
Landkreise, Städte, Gemeinden, Verbände“, erklärte der Minister....
...Eine entsprechende Regelung
in der Stadt Brandenburg an der Havel, die für Flüsse und Seen gilt, existiert
bereits seit Juni....
...Auch in mehreren Landkreisen
von Sachsen und Sachsen-Anhalt bestehen bereits Einschränkungen
bezüglich der Entnahme von
Grundwasser oder Wasser aus Oberflächengewässern....
...Ostdeutschland anfällig für
Knappheit von Wasser...
...In Deutschland sind vor
allem Bundesländer
wie Mecklenburg-Vorpommern,
Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen von Wasserknappheit und Dürreperioden
betroffen....
...Aber auch hohe
Industrialisierung kann zu Wasserknappheit beitragen,
weshalb es dazu häufig auch in
Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz kommen
kann.... Reinhard Werner
Die
Zusammenfassung des kompletten Artikels in der Lausitzer Rundschau wurde mit der
Chat-Funktion von Bing erstellt
Ertüchtigung von Talsperren vorgeschlagen
Strategien Klimawandel und Kohleausstieg in der Lausitz verschärfen die Probleme
beim Wassermanagement. Volker Preuß von der BTU sieht Lösungen.
Der
Artikel beschreibt die Herausforderungen beim Wassermanagement in Brandenburg,
die durch den Klimawandel und den Kohleausstieg in der Lausitz verstärkt werden.
Der
Forscher Volker Preuß von der BTU Cottbus-Senftenberg warnt vor drohenden
Engpässen bei der Trinkwasserversorgung im Großraum Berlin und entlang der
Spree,
wenn nach
Ende der Braunkohleförderung weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt wird. Er
fordert eine klare Strategie und Wasserspeicherlösungen, um eine adäquate
Wasserversorgung zu sichern.
·
Ertüchtigung von Talsperren: Preuß schlägt vor die bestehenden Talsperren in der
Lausitz zu ertüchtigen und neue zu bauen, um das Wasser zu speichern und zu
verteilen.
Er sagt,
dass die Talsperren nicht nur für die Trinkwasserversorgung, sondern auch für
den Hochwasserschutz, die Ökologie und den Tourismus wichtig sind.
Er nennt
als Beispiel die Talsperre Spremberg, die bereits eine wichtige Rolle bei der
Regulierung des Wasserstandes in der Spree spielt.
·Strategien
Klimawandel und Kohleausstieg in der Lausitz verschärfen die Probleme beim
Wassermanagement:
Preuß
erklärt, dass der Klimawandel zu längeren Trockenperioden und höheren
Temperaturen führt, die den Wasserbedarf erhöhen und die Verdunstung
beschleunigen.
Er sagt,
dass der Kohleausstieg in der Lausitz zu einem Rückgang des Grundwasserzuflusses
in die Fließgewässer führt,
was zu
niedrigeren Wasserständen und geringerer Wasserqualität beiträgt. Er warnt, dass
diese Faktoren zu Konflikten zwischen den verschiedenen Nutzern und Interessen
führen können.
·Volker
Preuß von der BTU sieht Lösungen:
Preuß ist
ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsgebiet für Wassertechnik und
Siedlungswasserbau an der BTU Cottbus-Senftenberg.
Er forscht
zu den Auswirkungen des Bergbaus auf das Wasserregime in der Lausitz und zu den
Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel.
Er ist
auch an verschiedenen Projekten beteiligt, die sich mit der Entwicklung von
Wassermanagementkonzepten und -technologien befassen.
Er weist
darauf hin, dass die Situation in der Schwarzen Elster zeigt, was passieren
kann, wenn der Bergbau wegfällt.
Er
kritisiert, dass die Tragweite der Wasserverknappung noch nicht ausreichend
wahrgenommen wird.
Silke Nauschütz
...Umwelt
Talsperren, Fernleitungen, Speicher: Um die Versorgung an den Klimawandel
anzupassen, ist ein enormer Umbau der Infrastruktur nötig – Doch Wasser gibt es
genug....
Nach wie vor möglich, wenn es nicht alle
gleichzeitig tun: Ein Wassersorenger bewässert einen Garten
Foto:
Robert Michael/dpa ...
.
..Zahlreiche Regionen sind im Deutschen Dürremonitor tiefrot markiert – das
heißt staubtrocken....
Anm.:
Dürremonitor siehe unter
https://www.ufz.de/index.php?de=37937
...Rund
ein Drittel aller Wasserversorger kann laut einer Umfrage des Verbandes
kommunaler Unternehmen (VKU) jedoch nicht ausschließen,
dass es in diesem Jahr
zu Engpässen kommt....
...Angesichts dieser Zahlen rief kürzlich Bundesumweltministerin Steffi Lemke
(Grüne) zum sparsamen Umgang mit Wasser auf....
...Statt
in den privaten Pool könnten sie ja „in die wunderbare Natur“ gehen, sagte
Lemke....
...Im
baden-württembergischen Untereisesheim war zeitweise sogar ein Bauverbot für
neue Pools im Gespräch....
...„Grundsätzlich wollen die Wasserversorger ihre Kunden nicht davon abhalten,
sich an heißen Sommertagen zu erfrischen und ihre Gartenpools zu befüllen“,
sagte VKU-Vizepräsident Karsten Specht dieser Zeitung....
...Zu
bestimmten Zeiten sei es aber besser, auf das Befüllen des Pools oder das
Rasensprengen zu verzichten....
...So
verbraucht eine Stunde Rasensprengen so viel Wasser wie ein
Vier-Personen-Haushalt an zwei Tagen....
...„Das
heißt, wenn alle gleichzeitig ihren Rasensprenger anstellen, haben wir in einer
Stunde einen Verbrauch, der sich sonst auf zwei Tage verteilt“, sagt Specht....
...Solche
Spitzen gelte es abzufedern, denn die Infrastruktur darauf auszurichten, sei
unverhältnismäßig....
...„Man
baut ja auch nicht die Autobahnen so aus, dass die ganze Republik gleichzeitig
in den Urlaub fahren kann, sondern man streckt die Ferienzeiten.“
Um eine
grundlegende Anpassung der Infrastruktur an den Klimawandel kämen die
Wasserversorger dennoch nicht herum,
betont auch der Deutsche Verein des Gas-
und Wasserfaches (DVGW)....
...Beide
Verbände betonen aber, dass es an sich genug Wasser gibt....
...„Niemand muss Angst haben, dass morgen kein Wasser mehr aus der Leitung
kommt“, sagt Specht....
...Allerdings ist das Wasserangebot sehr ungleich verteilt:
So ist laut
Umweltbundesamt in den Gebirgsregionen Süddeutschlands zehn- bis zwanzigmal mehr
Wasser vorhanden als im trockenen Brandenburg....
...Ähnliche Infrastrukturmaßnahmen wie die Verbände empfiehlt daher auch die
Bundesregierung in ihrer Nationalen Wasserstrategie....
...So
werde bereits heute in vielen Regionen im Winter Wasser aus Oberflächengewässern
entnommen und im Sommer dem Grundwasser zugeführt....
...Da
reden wir nicht von Monaten, sondern von Jahren“, kritisiert Specht....
...Schon
heute werden laut VKU jährlich acht Milliarden Euro in die Infrastruktur der
Wassernetze investiert....
...„Rechnet man die Anpassung an den Klimawandel hinzu, wird es noch mehr“, sagt
Specht....
...Der VKU
weist darauf hin, dass vor allem in demografisch schwachen Regionen,
„wo immer
weniger Schultern die Kosten für den Erhalt der Infrastruktur bezahlen müssen“,
öffentliche Unterstützung notwendig sei....
Igor
Steinle
Quelle:
zitiert aus Heidenheimer Zeitung, 03.07.2023
Lausitz droht Wasserknappheit: Länder wollen Problem gemeinsam lösen
Wasser ist angesichts des Klimawandels ein begehrtes
Gut. Schon heute gilt es, an die Zeit nach dem Ende der Braunkohleförderung im
Süden Brandenburg zu denken.
Drohende Wasserknappheit in der
Lausitz erfordert von den Ländern Berlin, Brandenburg und Sachsen
ein gemeinsames Vorgehen.
Neben dem Oberflächenwasser werde man auch die
Situation im Grundwasser im Blick behalten,
teilte das Brandenburger
Umweltministerium am Montag in Potsdam mit.
Brandenburg und Sachsen würden
gemeinsam mit dem Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsministerium ein
Grundwassermodell Lausitz aufbauen.
Mit der Simulation soll noch in diesem Jahr
begonnen werden.
Die Gesamtkosten für das Modell in Höhe von knapp neun
Millionen Euro
sollen zu 70 Prozent vom Bund und jeweils zu 15 Prozent von
Sachsen und Brandenburg übernommen werden.
Die verantwortlichen
Bergbauunternehmen würden gemäß Verursacherprinzip ihren Beitrag leisten und an
den Kosten für Maßnahmen zur Wiederherstellung eines funktionierenden
Wasserhaushaltes beteiligt werden, hieß es.
Hintergrund ist eine neue Studie des Umweltbundesamtes
(UBA).
Demnach drohen Engpässe bei der Trinkwasserversorgung im Großraum Berlin
und entlang der Spree nach
Ende der Kohleförderung.
Der Fluss könnte in trockenen Sommermonaten örtlich bis
zu 75 Prozent weniger Wasser führen,
wenn mit Ende der Braunkohleförderung in
der Lausitz viel weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt wird.
Jahr für Jahr
waren bisher Hunderte Millionen Kubikmeter Grundwasser abgepumpt und in
Fließgewässer eingeleitet worden.
…In Berlin und Brandenburg könnte im schlimmsten
Szenario das Wasser empfindlich knapp werden, wenn nicht entschlossen
gegengesteuert wird…
…Gut die Hälfte des Wassers, das der Fluss heute bei
Cottbus führt, stammt aus abgepumptem Grundwasser. In heißen Sommern steigt der
Anteil auf 75 Prozent…
…Die Studie schlägt nun unter anderem vor, Talsperren
und Wasserspeicher zu ertüchtigen und bestehende Seen als Wasserspeicher
auszubauen…
...Die Länder sollten gemeinsam ausloten, wie sich Wasser aus anderen
Regionen durch neue Rohrsysteme möglichst naturverträglich in die Spree pumpen
lässt.
Weiter hieß es, Haushalte, Industrie und Landwirtschaft sollten zudem
mehr Wasser sparen…
…Eine Option wäre laut dem Bundesamt notfalls auch, das
Grundwasser vorerst weiter aus den Tagebauen abzupumpen und gereinigt in die
Spree zu leiten….
Anm.: Die Frage der Bezahlung der Pumpkosten wäre zu
klären
An Kohleausstieg
festhalten
…Messner zufolge ist die drohende Wasserknappheit
kein Grund, auf den Kohleausstieg zu verzichten …
…Das Umweltnetzwerk Grüne Liga forderte, die Pflichten
des Tagebaubetreibers LEAG nicht auszublenden….
…Der Wassermangel betrifft der Studie zufolge unter
anderem die Rohwasserbereitstellung für Berlins größtes Trinkwasserwerk in
Friedrichshagen….
…Die Verdünnung des gereinigten Berliner Abwassers mit
Spreewasser - etwa 220 Millionen Kubikmeter pro Jahr - wird zunehmend
problematisch….
…Gleichzeitig werden in den kommenden Jahrzehnten
allein sechs Milliarden Kubikmeter Wasser zusätzlich benötigt, um die
Tagebaurestlöcher aufzufüllen, damit diese nicht instabil werden.
…Brandenburg, Sachsen und Berlin hatten schon im
September 2022 eine verstärkte Zusammenarbeit der obersten Wasserbehörden
beschlossen.
Sie hat das Ziel, gemeinsam Strategien und Maßnahmen des
Wassermanagements im Flussgebiet Spree - Schwarze Elster - Lausitzer Neiße zu
erarbeiten….(dpa)
22,1 Prozent weniger Güter wurden auf den
Binnenwasserstraßen Brandenburgs im ersten Quartal 2023 befördert.
Insgesamt waren es 358.200 Tonnen Güter.
Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
mitteilt, ist das gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 101.900
Tonnen.
Drei Viertel der beladenen Schiffe fuhren unter
deutscher Flagge. red
Quelle: Lausitzer Rundschau, 21.06.2023
Tesla sucht in Brandenburg nach Wasser
Der
regionale Wasserversorger und die Linksfraktion äußern Bedenken. , .
Grünheide. Der US- Elektroautobauer Tesla sucht im
trockenen Brandenburg nach Wasserquellen und sorgt damit für Kritik.
Tesla wolle die Erkundung in' Braunsdorf
finanzieren, um Erkenntnisse zu Fördermöglichkeiten in der Region zu gewinnen,
hieß es am Freitag (09.06.2023) bei dem Unternehmen.
Eine weitere Erkundung von Tesla
ist nach Angaben des Landkreises Oder-Spree in Lebbin geplant. Beides liegt
südöstlich von Berlin.
Bei einem Erfolg müsste Tesla erst einen Antrag zur
Entnahme von Trinkwasser stellen. Stern und RTL berichteten am Freitag (09.06.2023) über die Pläne und über Kritik.
…Jeder Wasserversorger oder Industriebetrieb kann in
Brandenburg nach Angaben des Landesumweltamts eigene Möglichkeiten der
Wasserversorgung prüfen.
Wenn dies erfolgreich war, können sie bei der
zuständigen Wasserbehörde einen Antrag auf Erlaubnis stellen, dem ein
Genehmigungsverfahren folgt….. dpa
Quelle: zitiert aus Lausitzer Rundschau, 10.06.2023
Wenn das Wasser knapp
wird
Dürre
Das Bundesumweltministerium legt
eine "Nationale Wasserstrategie" vor.
"die Gesetze der Länder und des Bundes zum Schurz unseres Wassers sind nicht
mehr zeitgemäß".
Im Bundestag berichtete der Politiker von Pegelständen des
Rheins, die im vergangenen Sommer an manchen Stellen noch vier Zentimeter
betragen haben,
von der "geringsten Bodenfeuchte unter Grünland seit 60
Jahren".
Und der Linke Ralph Lenkert ergänzt: "In der Lausitz reichen die
Niederschläge nicht mehr für den Spreewald. Wie sollen die Tagebaurestlöcher
gefüllt werden?"...
….245.000 Hektar Wald sind nach Einschätzung des
HeImholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) allein in den Dürrejahren 2018 und
2019 in Deutschland verloren gegangen.
...Hauptsächlich wegen Schädlingen, die
bei Trockenheit leichtes Spiel haben.
Anm.:
... und nicht vergessen zu erwähnen:
auf Grund unterlassender geeigneter Schädlingsbekämpfungsmassnahmen auf
Betreiben der Grünen
Das UFZ gibt einen Dürremonitor
heraus, der täglich Daten von 2500 Stationen des Deutschen Wetterdienstes
einspeist
und Bodenbeschaffenheiten, Bodennutzung, Höhe der Areale oder auch
Hangneigungen berücksichtigt…
…So ist dem Umweltbundesamt zufolge
in den
Gebirgsregionen Süddeutschlands zehn- bis zwanzigmal mehr Wasser verfügbar als
im trockenen Brandenburg.
Mit dem "Grundlagendokument" zur Wasserstrategie
soll "die Wasserwende"(Anm.:????) eingeläutet werden, heißt es aus dem Umweltministerium
mit Blick auf die kommenden Jahre.
Mit den 78 Maßnahmenvorschlägen des
zugehörigen Aktionsprogramms nehme
die Bundesregierung sich und alle beteiligten
Akteurinnen und Akteure "in die Pflicht, bis 2050 für einen nachhaltigen Umgang
mit Wasser zu sorgen".
Das 120-seitige Strategiepapier soll am Mittwoch vom
Bundeskabinett beschlossen werden….
…Aus Sicht der Nichtregierungsorganisation Campact
ist es für energische Maßnahmen beim Thema Wasser allerhöchste Zeit…
...Campact geht
es vor allem um die Verteilung des Grundwassers.
Konzerne wie Aldi, Red Bull
und Co. würden sich "in Stellung bringen", und "wollen unser Trinkwasser
wegkaufen".
Besonders "heftig" sei der Fall von Tesla in Brandenburg.
Die
Autobauer wollen nach Grundwasser bohren. Das könne die Trinkwasseryersorgung
gefährden.
Ob es in diesen konkreten Fällen Lösungen gibt, wird sich
zeigen. Insgesamt werden die Verteilungskämpfe um das Grundwasser tendenziell
zunehmen….
…Der grüne Bundestagsabgeordnete Jan-Niclas
Gesenhues sagt, es müsse "angemessene“ Preise dafür geben,
wenn für
privatwirtschaftliche Zwecke unser Grundwasser genutzt wird"….
Anm.:
...eimer von vielen Lösungsvorschlägen der Grünen als Verbotspartei
…Weil aber die regionalen Differenzen bei den
Niederschlagsmengen so groß sind, schwebt dem Umweltministerium eine
Umverteilung von Wasser vor. "
… Von möglichen "Fernwasserleitungskorridoren"
ist im Strategiepapier die Rede, die in die Landespläne "und in einen
Bundesraumordnungsplan aufgenommen werden können"…
... Eine Sprecherin des
Ministeriums ergänzt, "dass der Grundsatz einer möglichst ortsnahen
Wasserversorgung" auch in Zukunft gelten soll.
"Ergänzend werden aber
Verbundnetze und Fernleitungen nötig sein, die regionale Unterschiede in der
Wasserverfügbarkeit ausgleichen."…Andre
Bochow
Wichtige Infrastruktur
Mehr als 99 Prozent der Bevölkerung in Deutschland
sowie der öffentlichen Einrichtungen und Betriebe sind laut
Bundesumweltministerium an die öffentliche Wasserver und Abwasserentsorgung
angeschlossen.
Die Länge der Abwasserkanalnetze beträgt 608.052
Kilometer, die des Trinkwassernetzes 544.000 km.
Instandhaltung,
Grunderneuerung, Ersatz und Erweiterung erfordern erhebliche regelmäßige
jährliche Investitionen (in Höhe von zirka sechs Milliarden Euro).
In Deutschland gibt es rund 380 große Talsperren
beziehungsweise Wasserspeicher, die wichtiger Bestandteil der
wasserwirtschaftlichen Infrastruktur sind.
Quelle: zitiert aus Schwäbisches Tageblatt, 14.3.2023
Nachdem für die „Grünen““ nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, nach deren
miserablen Abschneiden (5,9 %), durch eine neue Koalition kein Ministerposten
mehr vorhanden war,
wurde mal schnell ein Wechsel nach Berlin vollzogen.
Seit 2013 ist sie erneut Mitglied des Deutschen Bundestages,
dem sie bereits von 1994 bis 2002 angehörte. Sie war von 2002 bis 2013
politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei.
Anschließend war sie von 1986 bis 1988 als Briefzustellerin
tätig.[1]
Sie besuchte nebenberuflich einen Abiturlehrgang an der Kreisvolkshochschule
Dessau[2].
Bei der Bundestagswahl 2021
zog er über die Landesliste NRW in den Bundestag
ein und ist seit Juli 2022 umweltpolitischer Sprecher der Grünen im
Bundestag.
Daraufhin promovierte er zu dem Thema „Smart Energy
in Mozambique. Drivers, Barriers and Daraufhin promovierte er zu dem Thema „Smart Energy
in Mozambique. Drivers, Barriers and
Options.“ (deutsch: Intelligente Energie in Mosambik. Triebkräfte, Hindernisse
und Optionen) an der Universität Münster die Promotion schloss er 2020.
Von 2019 bis zu seinem Einzug in den Bundestag im September 2021 arbeitete er
als Bereichsleiter Internationales bei der Kreishandwerkerschaft
Steinfurt-Warendorf.
Anm.:
Mit dieser
Ausbildung und diesen ausgeübten Tätigkeiten ist man geradezu prädestiniert,
sich nicht nur zu wasserwirtschaftlichen Fragen fachlich zu äußern….
Noch viele Fragen zur
Erzeugung von grünem Wasserstoff
Tranformation Brandenburgs Industrie und der Verkehr sollen klimaneutral werden.
Wie
viel Wasser dafür gebraucht wird, darüber redet keiner. Aber es gibt Zahlen.
Überschüssiger Windstrom lässt sich in Wasserstoff
umwandeln, der dann per LKW weiter transportiert wird.
Foto: Andreas
Arnold/dpa/Picture alliance
Brandenburg hat einen Plan:
Weg von Öl und Gas und
raus aus der Kohle. Wasserstoff ist der Stoff der Zukunft.
ArcelorMittal will
mit Wasserswff grünen Stahl produzieren.
In der Uckermark, dem Barnim oder
Cottbus sollen Busse damitfahren,
Wasserstoff soll 2045 rund 21Terawattstunden Energie
liefern - so steht es in der Wasserstoffstrategie des Landes.
21
Terawattstunden das ist nicht wenig,
Das istso viel Energie, sämtliche Windräder und Solaranlagen im Land
produzieren.
Während viel darüber
gesprochen wird, dass Anlagen zur Wasserstofferzeugung - Elektrolyseure - viel
Strom schlucken, redet kaum einer übers Wasser.
In Brandenburgs Wasserstoffstrategie wird der
Rohstoff Wasser mit dürren Worten abgehandelt.
Man müsse schauen, wie viel
vorhanden ist, heißt es dort sinngemäß.
Nach irgendeiner Zahl fahndet der Leser vergebens.
Die Wissenschaftlerin Florencia Saravia vom
Karlsruher Institut für Technologie KIT bestätigt das.
"Wasser wird oft als
unbegrenzt vorhandene Ressource betrachtet", sagte sie auf einer Veranstaltung
des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches.
Das müsse sich ändern.
Wie
viel Wasser wird gebraucht für die Wasserstoffwirtschaft?
Sebastian Jentsch und seine Kollegen vom
Magdeburger Fraunhofer Institut IFF forschen zu solchen Fragen.
Sie haben sich
mit Plänen für eine Wasserstoffwirtschaft in Ostdeutschland beschäftigt und
versucht, den Wasserbedarf einzuschätzen.
Die Wissenschaftler sind, von den
Elektrolyseuren ausgegangen, die schon produzieren - das sind allerdings
wenige, meist kleine Pilotanlagen.
Neun
Liter Wasser für ein Kilo Wasserstoff - stimmt das?
Wenn von Wasserstofferzeugung die Rede ist, wird
meist mit neun Liter Wasser pro Kilogramm Wasserstoff gerechnet.
Aber: Es gibt
verschiedene Typen von Elektrolyseuren.
Um ein Kilogramm Wasserstoff zu
erzeugen, benötigen derzeit am Markt verfügbare Elektrolyseure zwischen 9,5 und
14,6 Kilogramm Wasser,
schreiben Jentsch und seine Kollegen in einem
Fachaufsatz. Neun Liter Wasser sind zu gering angesetzt.
Etwa zehn bis elf Kilogramm Wasser sind realistisch
bei einer alkalischen Elektrolyse.
Alkalische Elektrolyse ist das derzeit
gebräuchlichste Verfahren.
Florencia Saravia kommt auf ähnliche Zahlen. Wie
viel Wasser gebraucht wird, hängt auch davon ab, welches man verwendet.
Elektrolyseure arbeiten meist mit Reinstwasser -
selbst Trinkwasser muss vorab gereinigt werden.
Beim Aufbereiten geht Wasser verloren.
Wird Grundwasser verwendet, liegt der Verlust bei 20
Prozent. Bei Meerwasser ist es sogar mehr als die Hälfte.
Wofür
brauchen Elektrolyseure das Wasser noch, außer zur Produktion?
Wasser ist nicht nur Rohstoff, es ist auch eine Art
Schmier- und Kühlmittel.
Um die Bauteile der Anlagen zu schonen, betreibt man
sie mit zehn bis 20 Prozent Wasserüberschuss.
Für die Kühlung muss 50- bis 300
Mal so viel Wasser kalkuliert werden wie für die Produktion.
Allerdings: Das
Kühlwasser kann man aufbereiten und wieder einsetzen - im Kreislaufverfahren.
Wie hoch ist der Wasserbedarf in Brandenburg für
Wasserstofferzeugung?
Davon steht in der Wasserstoffstrategie des Landes
nichts.
Sebastian Jentsch und seine Kollegen gehen aufgrund der bislang
bekannten geplanten Projekte
von einem Wasserbedarf von etwas über eine Million
Kubikmeter im Jahr in Brandenburg 2050 aus, ebenso in Sachsen.
Sachsen-Anhalt
kommt auf 2,5 Millionen Kubikmeter. Dort will die chemische Industrie viel
grünen Wasserstoff einsetzen.
In Brandenburg sollen 2045 rund 21 Terawattstunden
Energie aus Wasserstoff gewonnen werden.
Verbrennt man ein Kilo Wasserstoff,
setzt dies rund 40 Kilowattstunden Energie frei.
Das hieße, man müsste rein
rechnerisch mit fünf Millionen Kubikmetern Wasser rechnen - das sind etwa zwei
größere Wasserwerke.
Allerdings will Brandenburg etwa die Hälfte des
Wasserstoffs importieren - also braucht man nur noch ein Wasserwerk.
"Die Mengen sind relativ gering", schätzt auch
Florencia Saravia ein.
Sie hat die Rechnung für ganz Deutschland aufgemacht.
Wenn Deutschland bis 2030 Elektro- lyseure mit zehn Gigawatt Kapazität bauen
will,
dann braucht man dafür bis zu sieben Millionen Kubikmeter Wasser - das ist
et der Jahresbedarf von drei Tesla- Fabriken.
Ein anderer Vergleich: PCK
Schwedt verwendet 20 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr.
Gibt
es genug Wasser dafür in Brandenburg?'
Die Magdeburger Forscher gehen davon aus, dass
Brandenburg über ausreichend Wasser verfügt.
Durch den Ausstieg aus der
wasserintensiven Braunkohle- Industrrie würde zudem Wasser frei, argumentieren
sie.
Hydrologen allerdings verweisen darauf, dass noch
gar nicht genau bekannt wie viel Grundwasser in der Tiefe lagert. Es fehlen
Daten und Berechnungen.
Brandenburg steht nach Analyse von Sebastian Jentsch
und seinen Kollegen aber vergleichsweise besser da als Sachsen-Anhalt oder
Sachsen.
Entscheidend ist, ob da, wo Wasserstoff erzeugt werden soll, genug
Wasser vorhanden ist.
Sachsen- Anhalt etwa braucht Wasserstoff in seinem
Chemiedreieck. Ausgerechnet dort aber sind die Vorräte schon strapaziert.
Welches Wasser lässt sich nutzen?
Trinkwasser, Grundwasser oe Wasser aus Flüssen und
Seen?
Zu schade für grünes Gas. Region an der Küste sollten Meerwasser
verwenden, meint Florencia Saravia.
Im Land könnte das gereinigte Abwasser aus
den Kläranlagen eingesetzt werden.
Das müsste man zwar aufbereiten, aber der
Energieaufwand dafür ist vergleichsweise gering.
Er beträgt laut Saravia ein
Prozent der Strommenge, die der Elektrolyseur für die Produktion von Wasserstoff
schluckt.
Elektrolyseure erzeugen übrigens selbst auch
Abwasser.
Welche Qualität es bei einzelnen Anlagentypen hat und ob es einfach in
die Kanalisation eingeleitet werden kann,
das werde gerade erforscht, sagt
Saravia. Ina Matthes
Quelle: zitiert aus Lausitzer Rundschau, 14.03.2023
Sanierung der Finowkanal-Schleusen beginnt
Marienwerder. Am Finowkanal im Nordosten Brandenburgs hat am Freitag (17.02.2023)
die Sanierung der baufällig gewordenen, historischen Schleusen begonnen.
Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte beim ersten symbolischen
Spatenstich an der Schleuse Ruhsldorf in Marienwerder (Barnim) laut Mitteilung:
"Im
Sinne des Denkmalschutzes haben wir um jeden Stein gerungen.
Doch leider sind die Ziegel der verklinkerten Schleusenkammern nicht für die
Ewigkeit gedacht und müssen daher Beton weichen."
Das
Erscheinungsbild der neuen Schleusen werde sich eng ans historische Vorbild
anlehnen.
Lange her: Baujahr der Schleuse Ruhlsdorf : 1878
Foto: dpa
Der
mehr als 400 Jahre alte Kanal steht unter Denkmalschutz und
gilt als älteste
noch befahrbare künstliche Wasserstraße Deutschlands.
Jahrelang wurde um die
Zukunft des Kanals gestritten.
Landrat Daniel Kurth (SPD) sagte, die Sanierung sei ein Meilenstein
für die
Gewährleistung der dauerhaften Schiffbarkeit des Finowkanals.
Die Kosten für die
Erneuerung der ersten sechs Schleusen liegen laut Kulturministerium,
das auch
für Denkmäler zuständig ist, bei knapp 62 Millionen Euro.
Insgesamt sollen zwölf Schleusen: die 140 bis 150 Jahre alt sind, erneuert
werden. Bislang werden sie noch per Handkurbel bedient.
Künftig sollen die
Anlagen automatisiert werden.
dpa
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 18.02.2023
Rettung von Feuchtgebieten
Potsdam. Anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete am Donnerstag (02.02.2023)
hat
die
Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg für den Erhalt und die Wiederherstellung
wasserreicher Gebiete geworben.
"Feuchtgebiete sind wabre Alleskönner", teilte die Stiftung am Mittwoch (01.02.2023)
mit.
"Flüsse und Seen, Moore, Kleingewässer und Teichlandschaften beherbergen eine
große Artenvielfalt, halten das Wasser in der Landschaft,
garantieren Fischern und Teichwirten Einkommen und sind gerade in Brandenburg
Highlights für Erholungssuchende."
Daher habe die Stiftung in den vergangenen zehn Jahren rund 220 Projekte zur
Wiederherstellung von Feuchtgebieten unterstützt oder selbst umgesetzt.
So
habe das Amt Gartz (Oder) im Landkreis Uckermark gleich fünf Teiche mit
Fördergeldern der Stiftung wiederhergestellt.
Schutz der Moore: Moore sind wichtig für den Klimaschutz
"Die Dorfteiche bieten dann Amphibien neuen Lebensraum und
für die Menschen in
den umliegenden Ortschaften einen idyllischen Blickfang",
so der Naturschutzfonds.
Anm.:
Warum mussten Dorfteiche erst einmal „verwahrlosen“?
Mit
Millionen-Förderung der EU wurden Kalkreiche Niederrnoore oder Auen- und
Moorwälder renaturiert.
dpa
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 02.02.2023
Anm. zum folgenden Artikel:
Der
wievielte …?
Neustart am
Schiffshebewerk
Niederfinow. Nach einer mehrwöchigen Sperrung soll das neue Schiffshebewerk in
Niederfinow (Barnim) am Montag (23.01.23)
wieder den Betrieb aufnehmen.
Der
Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes, Rolf Dietrich, beklagte am Freitag
(20.01.23),
die Analyse der Störungsursache habe zu lange gedauert.
Am
16. Dezember (2022)
kam es zu einem Störfall, seitdem war das im Oktober 2022 eröffnete
Schiffshebewerk gesperrt.
Zur
Ursache hieß es, wahrscheinlich sei es bei Temperaturen von minus 15 Grad "zu
unerwarteten Eisanhaftungen an schwer zugänglichen Stellen des
Sicherungssystems" gekommen.
Alle Projektbeteiligten sollten sich bewusst sein, "dass mehrwöchige Sperrzeiten
allein für die Ursachenfeststellung zu einer Störung inakzeptabel sind",
sagte Dietrich laut Mitteilung.
Ein
Schaden an der rund 500 Millionen Euro teuren Anlage sei nicht
festgestellt worden. Der Austausch einer Gelenkwelle sei nur vorsorglich
erfolgt,
um
an dem ausgetauschten Bauteil Materialuntersuchungen vorzunehmen.
Während der Sperrzeit erfolgten Schleusungen über das alte Hebewerk.
Vom
1. bis 19. Januar (2023)
wurden 110 Güterfahrzeuge und 15 Sportboote geschleust. dpa
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 21.01.2023
Ursachenforschung nach Störfall
Nach einem Störfall am neuen Schiffshebewerk in Niederfinow (Barnim) haben
Fachleute mit der Suche nach "allen denkbaren Ursachen
für die beobachtete
Fehlfunktion" begonnen,
teilte das Wasserstraßen-Neubauamt mit. Der Störfall Mitte Dezember (2022)
hatte zu einer Schiefstellung des Troges geführt.
Schaden am neuen Schiffshebewerk war keiner entstanden. Bis zum 15. Januar (2023) soll es gesperrt bleiben.
Foto: Patrick Pleul/dpa
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 04.01.2023
Anm.:
Ausnahmsweise wird Lenin zitiert:
„Lernen, lernen und nochmals lernen“.
Trifft
fast für alle Fachbereiche zu, für das folgende Thema besonders:
Leserbrief zu Kultur-Erbe-Siegel erhalten.
Hier:
Zum Hochwasserschutz an der Oder
2015 gab es einen Vertrag über notwendige Arbeiten an der Oder zwischen
Deutschland und Polen.
In
erster Linie dient er dem Hochwasserschutz für die in der Nähe der Oder
wohnenden Menschen.
Sehr gut erklärt ist es in dem Buch "Das Oderstromsystem".
Buhnen bewirken einen Schutz der Oderdeiche, halten die Fahrrinne frei und
schaffen zwischen den Buhnen eine reduzierte Strömung,
die
einerseits eine gute Wasserqualität und andererseits das Gedeihen der
Wasserflora günstig beeinflusst.
Schon aus diesem Grunde ist es richtig und wichtig, dass diese Arbeiten
durchgeführt werden.
Es
hat keinen negativen Einfluss auf das Untere Odertal, da der Wasserspiegel dort
auf gleicher Höhe wie die Ostsee ist.
Unverständlich ist, dass Herr Minister Vogel dagegen
vorgehen will.
Was
ist sein Ziel?
Warum wird die Stelle für den Bisamrattenjäger gestrichen?
Die
Gewässer erster Ordnung sollen nicht mehr ordnungsgemäß geräumt werden, die für
einen Wasserabfluss im Oderbruch unbedingt erforderlich sind.
Viele Stellen der Deiche haben zu wenig Mutterboden als Deckschicht, sodass sich
nur eine geringe Grasnarbe bilden kann.
Das Oderbruch ist in der Streusandbüchse Brandenburgs eines der fruchtbarsten
Gegenden zur Ernährungssicherung.
Es
hat das Europäische Kulturerbesiegel. Das gilt es zu erhalten.
Bernhard Kalies, Ortwig
Tesla sucht selbst nach Grundwasservorräten in Brandenburg
Selbst Wasser fördern will der Autohersteller nicht –
das wäre rechtlich gar nicht möglich. Doch ein siebenstelliger Betrag soll in
Untersuchungen fließen.
…Der Autohersteller Tesla will mit Blick auf die Wasserversorgung in der
Region rund um sein Werk selbst nach Grundwasservorräten suchen.
Es gehe um Pumpversuche, um die Datenlage zu verbessern
und auf dieser Basis wasserwirtschaftliche Entscheidungen treffen zu können…
... Wasser selbstständig fördern will Tesla nach
eigenen Angaben nicht. Das sei nicht das Ziel und rechtlich so auch gar nicht
möglich….
…Ganz grundsätzlich sei dem Unternehmen bewusst, dass
das Thema perspektivische Wasserverfügbarkeit die Region sehr bewege, hieß es.
Man habe deshalb überlegt, wie Kommunen und
Wasserverbände in dieser Hinsicht unterstützt werden können,
um die existierende veraltete Datengrundlage aus den
1970er Jahren zu verbessern.
Zuvor hatten das Magazin „Stern“ und RTL berichtet,
dass Tesla für seine Autofabrik selbst nach Wasser suche….
…Für die Suche nach Grundwasservorräten sind nach
Angaben von Tesla Hydrogeologen hinzugezogen worden.
Pumpversuche sollen bei Genehmigung durch die
Wasserbehörden in Gebieten des Fürstenwalder Wasserverbandes unternommen werden.
Der Verband bestätigte das auf Nachfrage. Die Kosten
dafür übernimmt Tesla, es handle sich um einen siebenstelligen Betrag, so der
Autobauer….
„Ändert nichts
am Wassermangel der Region“
…Aktuell fehlt dem Unternehmen nach eigenen Angaben für
die Pumpversuche noch die wasserrechtliche Erlaubnis.
Bei der Antragseinreichung sei man in der Vorbereitung.
Die Wassertafel Berlin-Brandenburg kritisierte die
Pläne. …
…Der ortsansässige Wasserverband Strausberg-Erkner
hatte Tesla vertraglich Wasser nur für die erste Ausbaustufe zugesagt.
Der Vertrag sieht eine Lieferung von 1,8 Millionen
Kubikmeter pro Jahr an den Autobauer vor…
…“Sollte diese Hilfe zum Ziel führen und der Mehrbedarf
des Autobauers so gedeckt werden,
ändert das nichts am Wassermangel der Region“, sagte
Heidemarie Schröder von der Wassertafel. … (dpa)
Quelle: zitiert aus TAGESSPIEGEL online, 07.12.2022
…Steuert Brandenburg auf eine Wasserkrise zu oder ist das alles nur Panikmache?
Was muss das Land tun, damit die Versorgung in den nächsten Jahren gesichert
bleibt?
Das Umweltministerium hat im Auftrag des Landtages ein Konzept
und eine
Strategie für das Wassermanagement bis 2050 vorgelegt.
Es geht unter anderem darum, wie die Bildung von Grundwasser angeregt wird,
wie
die Austrocknung von Seen, Flüssen und Mooren verhindert werden kann
oder wie
mit den Folgen des Bergbaues auf den Wasserhaushalt der Lausitz umgegangen
wird….
Wie nun – Krise oder nicht Krise?
…Was das Wassermanagement selbst angeht, waren sich die Fraktionen im
Umweltausschuss des Landtages am Mittwoch (19. Oktober) allerdings ziemlich
einig.
So soll mehr Wasser in der Landschaft zurückgehalten werden, um die Neubildung
von Grundwasser anzuregen. Dazu soll die Entwässerung
(Anm.:
…und gegebenenfalls auch Bewässerung durch Einstau)
der Äcker über Grabensysteme zurückgefahren und neu geregelt werden….
Anm.:
Nach den jahrelangen Versäumnissen (nicht nur auf diesem Gebiet) in Brandenburg,
ist
das ist auch außerordentlich notwendig.
Vielleicht fehlten in der Vergangenheit auch die geeigneten Fachleute???…
…In 16 Regionen im Land wird dafür laut Umweltministerium bereits nach Wegen
gesucht.
Kiefernforst, der viel Wasser braucht, wird zu Mischwald umgebaut.
Kommunen sollen Unterstützung bekommen, wenn sie Wasser etwa in Gräben
versickern lassen und Versieglung reduzieren.
Speichersystem in der Lausitz soll schneller aufgebaut werden
…Die Regierungskoalition aus SPD, CDU und Grünen forderte in einem eigenen
Antrag, dass der Aufbau eines Systems von Wasserspeichern in der Lausitz
beschleunigt wird
und die Kläranlagen im Land zusätzliche Reinigungsstufen
erhalten. Das gereinigte Wasser soll künftig versickert werden können, statt es
über Flüsse schnell ins Meer abzuleiten.
Was ist die Lehre aus der Ansiedlung von Tesla?
….Eine Lehre aus der Ansiedlung von Tesla haben die Koalitionäre
offensichtlich auch gezogen.
Wenn sich Unternehmen neu ansiedeln, soll künftig
vorher geschaut werden, ob das Wasser reicht. …
…Nur
die AfD konnte mit den Konzepten wenig anfangen.
„Wir hatten uns mehr erwartet“, sagte Lars Günther (AfD). „Das ist ein
Sammelsurium von Dingen, die wir schon wissen.“ Es fehlten
Schwerpunkte…
Anm.:
Wie wahr, wie wahr...
Da
hat diese Partei mal ausnahmsweise Recht… Es handelt sich hier tatsächlich nur
um eine Aufzählung wasserwirtschaftlicher Binsenweisheiten…
Was die Opposition kritisiert
…Auch wenn die Ziele mehrheitlich auf Beifall stoßen…- Der Opposition fehlt
zweierlei: ein Fahrplan für die Umsetzung, der Prioritäten setzt, und ein
Finanzierungskonzept. …
....Für die Umsetzung werde eine Finanzierung gebraucht, die
über den Haushalt 2023/24 hinaus reiche….
…Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/Grüne) verwies
auf zusätzliche Gelder, die im neuen Doppelhaushalt vorgesehen sind – vier
Millionen Euro mehr f
ürs Wassermanagement und eine Million Euro mehr für die
Siedlungswasserwirtschaft….
Woher soll das Geld dafür kommen?
…Auch aus dem Wasserentnahmeentgelt will Vogel Vorhaben finanzieren. Die Idee
weckte selbst in der eigenen Partei leise Zweifel. …
...Die Landwirtschaft
beispielsweise ist von den Zahlungen des Entnahmeentgeltes weitgehend befreit…
… Unklar ist, wie die Ausrüstung von Kläranlagen mit zusätzlicher
Abwasserreinigung bezahlt werden soll, der sogenannten vierten Reinigungsstufe.
Berlin rüstet gerade erste große Kläranlagen damit aus – das ist sehr teuer und
dauert etliche Jahre….
… Brandenburgs Koalitionäre fordern hier Unterstützung des Bundes und verweisen
auf dessen nationale Wasserstrategie.
Sie liegt derzeit aber erst als ein
Vorschlag des Bundesumweltministeriums vor, der noch nicht ins Detail geht…
…Bei der Sanierung des Wasserhaushaltes in der Lausitz setzt die
Regierungskoalition gleichfalls auf den Bund….
…Auch die Brandenburger Bevölkerung müsse bei der Sicherung der Wasserversorgung
einen Beitrag leisten, etwa,
wenn es ums Gartenbewässern und Poolbefüllen im
Sommer geht….
…Das Konzept des Ministeriums fand eine Mehrheit – damit soll sich nun der
Landtag befassen.
Damit steht ein Gerüst für ein Wassermanagement im Land.
Die spannende Frage ist nun, was davon wie schnell umgesetzt wird…Ina
Matthes
Störfall am (neuen)
Schiffshebewerk führt zu Schließung
Niederfinow. Das neue Schiffshebewerk in
Niederfinow (Barnim) ist nach einem Störfall bis zum 15. Januar (2023) für den Verkehr gesperrt.
Ein mechanischer Schaden am Sicherungssystem sei
nicht auszuschließen, teilte das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin mit.
Der Störfall war am 16. Dezember (2022) bei zweistelligen Minusgraden passiert, worauf es
zu einer Schiefstellung des Troges um 40 Zentimeter gekommen war.
Anm.: Ein Meisterwerk deutscher Ingenieurkunst der Gegenwart
(lt. Minister Wissing und sicher nicht ironisch gemeint oder?
Schiffe sollen vorläufig das alte Hebewerk (Baujahr 1934) nebenan nutzen. dpa
Quelle: Lausitzer Rundschau, 31.12.2022
Neues Schiffshebewerk in Niederfinow hat immer wieder technische Probleme
Ersatzteile
fehlen
Bild: dpa/Patrick Pleul
Im neuen Schiffshebewerk (lt.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP): „Meisterwerk der Ingenieurbaukunst“)
in Niederfinow kommt es seit dem Start im Oktober 2022 immer wieder zu
Störungen.
Das neue Hebewerk im Kreis Barnim habe an elf (11) von
42 Betriebstagen nicht genutzt werden können,
teilte der Leiter des
Wasserstraßen-Neubauamtes, Rolf Dietrich, der Deutschen Presse-Agentur mit. Quelle: rbb24, 03.12.22
EU-Verordnung zur Wasserwiederverwertung tritt 2023 in Kraft
Künftig geklärte Abwässer auf den Feldern?
Jordanien gehört zu den wasserärmsten Ländern der
Welt.
Die landwirtschaftliche Nutzung der geklärten
Abwässer ist hier, wie in vielen anderen Ländern der südlichen Hemisphäre, für
Produzenten unverzichtbar.
Meist befinden sich die Anbaufelder für Obst und
Gemüse direkt im Umfeld von Kläranlagen.
Im Sommer werden nahe zu 100 Prozent des
gereinigten Wassers zum Bewässern genutzt.
Im Winter fließt in Jordanien ein Teil des
geklärten Abwassers über Flüsse ins Tote Meer oder den See von Genezareth.
Ob sich eine solche Wasserwiederverwendung wohl auch
in Brandenburg lohnt?
Oder sogar unverzichtbar werden könnte? Immerhin
beklagte die Landesregierung in Potsdam im August (2022) "die schlimmste Dürre in der
Geschichte des Landes“.
Welchen Bedarf gibt es?
Für die konkrete Wiederverwendung von Abwasser gibt
es kaum praktische Erfahrungen in Deutschland.
Um seine Wirtschaftlichkeit einzuschätzen,
entwickelte das Institut für Ressourcenmanagement "inter3" im
FLEXITILlTY-Projekt ein Geschäftsmodell
gemeinsam mit dem Herzberger Wasser- und
Abwasserzweckverband HWAZ.
"Zuerst wurden den Flächen im Umkreis von 2
Kilometern um die Kläranlagen des HWAZ mithilfe von Geodaten bestimmte räumliche
Funktionen zugewiesen';
erläutert Helke Wendt-Schwarzburg von inter3.
"Anschließend wurden diejenigen Flächen ausgewählt,
auf denen landwirtschaftliche Produkte angebaut
werden, deren Bewässerung sich wirtschaftlich lohnen würde.“
Der Wasserbedarf wurde mithilfe eines
institutseigenen Tools errechnet.
HWAZ
wird zum Vorreiter
Es folgt eine Kosten-Nutzen-Analyse, um die
Wirtschaftlichkeit zu beurteilen.
Das Ergebnis ist eindeutig, berichtet Helke
Wendt-Schwarzburg:
"Den Ausgaben einer umweltgerechten
Wiederverwendung stehen als Einnahmen die landwirtschaftlichen Mehrerträge
gegenüber,
die im Fallbeispiel Herzberg höher ausfallen als die
Ausgaben.“ Um die Potenziale zu nutzen, wird nun auf der HWAZ-Kläranlage
Uebigau eine Pilotanlage installiert. In dieser wird
das Klarwasser aus der letzten Reinigungsstufe mit UV-Licht desinfiziert.
Danach können mit ihm Tierfutter und Energiepflanzen
produziert sowie umliegende Grünflächen als Modell für städtische Grünflächen
bewässert werden.
Der HWAZ nimmt damit eine Vorreiterrolle nicht nur
in Brandenburg, sondern für ganz Deutschland ein.
Positive Effekte für die Natur
Der Wiederverwendung von geklärten Abwässern dürfte
die Zukunft gehören, unter strengen Auflagen,
die auch die 2023 in Kraft tretende EU-Verordnung
zur Wasserwiederverwendung beschreibt.
Eine deutschlandweite Befragung von
Abwasserentsorgern durch inter3 und die Deutsche Vereinigung für
Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) zeigt:
Die Betriebe sehen heute einen eher geringen Bedarf
an Wiederverwendung, prognostizieren aber für die Zukunft einen starken Bedarf.
"Damit würden unter anderem regionaler
Wasserrückhalt und Wertschöpfung gesichert, die Verschlechterung der Böden
vermieden und Potenziale für landwirtschaftliche
Produkte gehoben“. sagt
Helke Wendt-Schwarzburg.
Nur
ohne Keime und Viren
Den Versuch der EU, die Wiederverwendung von
Abwasser europaweit zu harmonisieren, begrüßt Dr. Friedrich Hetzel von der DWA
im neuen Podcast der WASSER ZEITUNG ausdrücklich.
"Wir sprechen ja nicht davon, den heutigen Ablauf
der Kläranlage direkt zu verwenden.
Die EU-Verordnung macht hinsichtlich der
Wasserqualität klare Vorgaben. Es geht vor allem darum, Keime und Viren zu
eliminieren....
Die
EU-Verordnung zur Wasserwiederverwendung beschreibt Mindestanforderungen an
die Wasserwiederverwendung
und ist auf die landwirtschaftliche Bewässerung
beschränkt, weil diese in einigen Mitgliedstaaten wirtschaftlich sehr relevant
ist und dafür ein großer Teil des Wassers verwendet wird.
Quelle: zitiert aus Lausitzer Wasserzeitung Nr.3, September 2022
ZAHL DES TAGES
12 Prozent der deutschen Gewässerflächen liegen in
Brandenburg, das damit zu den wasserreichsten Bundesländern zählt.
Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg im
Ergebnis der Flächenerhebung zum 31. Dezember 2021 weiter mitteilt,
verfügt die Mark über
99.575 Hektar Wasserfläche.
Das ist etwa das Fünffache der Fläche Potsdams. red
Quelle: zitiert aus Lausitzer Rundschau, 17.09. 2022
Versorgung
Genügend
Trinkwasser
(Sommer
2022)
Potsdam. Die Versorgung mit Wasser in Brandenburg ist nach Angaben von
Wasserwirtschaftlern auch während der Hitzetage gesichert -
zugleich mahnen sie einen sorgsamen Umgang damit an. Rasensprengen,
Gartenbewässerung und Autowaschen sollten auf das unbedingt notwendige Maß
beschränkt bleiben,
teilte der Landeswasserverbandstag Brandenburg e.V. mit.
Wasser stehe rund um
die Uhr uneingeschränkt in Trinkwasserqualität
zur Verfügung, hieß es.
dpa
Quelle: Lausitzer Rundschau, 21.07.2022
Anm. zum nachfolgenden Artikel:
Unter der Überschrift:
Wie viel Wasser gibt es noch – rechnet sich Brandenburg seine Probleme schön?
…Das Umweltministerium in Potsdam hat eine Grundwasseranalyse
vorgelegt.
Sie wirft viele Fragen auf.
…Brandenburg ist kein Land mit Wassernot, wie andere Regionen dieser Erde….
…Rund zwei Milliarden Kubikmeter Grundwasser sind nutzbar…
….Brandenburg deckt seinen Trinkwasserbedarf überwiegend aus Grundwasser.
Fast vier Milliarden Kubikmeter bilden sich pro Jahr neu.
Davon sind schätzungsweise zwei Milliarden Kubikmeter nutzbar.
Den Verbrauch gibt das Umweltministerium mit etwas über einer
Milliarde Kubikmeter pro Jahr (2016) für Berlin und Brandenburg an….
…
Nur in etwa zehn Prozent des Landes wird dieRessource überstrapaziert – das trifft besonders das östliche und südliche
Berliner Umland…
…Im Großteil Brandenburgs wird das verfügbare Volumen den Daten des Landes
zufolge
nicht einmal zur Hälfte ausgeschöpft….
Verdunstung nimmt zu – auch im Winterr
…Alles gut also? Nein, denn da gibt es ja noch den Klimawandel und den Zuzug im
Berliner Umland.
Das Umweltministerium geht davon aus, dass die gesamte Niederschlagsmenge im
Jahr künftig etwa gleich bleibt, sich aber auf Sommer und Winter anders
verteilt.
DDie entscheidende Frage ist, wie viel davon kommt in den Grundwasserspeichern an
und füllt sie wieder auf? ...
... Nur in 15 Prozent des Landes soll die Situation kritisch werden…
Zitat Ende
Man
fragt sich nun, was sollen Überlegungen zur Trinkwassergewinnung aus der Ostsee
mittels Entsalzung, zu Preisen, die jenseits von Gut und Böse liegen,
zumal in der Lausitzer Rundschau vom 21.07.2022 zu lesen ist:
Zitat Anfang
Versorgung
Genügend Trinkwasser (Sommer
2022)
Potsdam. Die Versorgung mit Wasser in Brandenburg ist nach Angaben von
Wasserwirtschaftlern auch während der Hitzetage gesichert -
zugleich mahnen sie einen sorgsamen Umgang damit an. Rasensprengen,
Gartenbewässerung und Autowaschen sollten auf das unbedingt notwendige Maß
beschränkt bleiben,
teilte der Landeswasserverbandstag Brandenburg e.V. mit.
Wasser
stehe rund um die Uhr uneingeschränkt in Trinkwasserqualität zur
Verfügung,
hieß es.
dpa
Quelle: Lausitzer Rundschau, 21.07.2022
Zitat Ende
Nun zum eigentlichen Artikel:
Wassermangel in Brandenburg - Trinkwasser aus der Ostsee – könnte auch Tesla
über Entsalzungsanlagen versorgt werden?
Brandenburgs neue Quelle: Könnte Wasser aus der Ostsee künftig die Lösung für
die Wasserprobleme in Berlin und Brandenburg sein?
…Das Desalination Institute DME in Duisburg hat einen Vorschlag. Rund 20.000
Entsalzungsanlagen gibt es weltweit.
Eine große Anlage an der Ostsee könnte pro Tag sogar 1,5 Millionen Kubikmeter
Wasser liefern…
Eine Tagesproduktion könnte ausreichen für eine Autofabrik von Tesla
…Weltweit werden Anlagen in dieser Dimension bereits betrieben.
Die Baukosten
schätzt er auf rund 900 Millionen Euro – ohne die dazugehörige Pipeline. Als
Bauzeit veranschlagt er etwa drei Jahre – bei abgeschlossener Finanzierung…
Warum sich aus Ostseewasser besonders gut Trinkwasser gewinnen lässt
…Ostseewasser eignet sich … besonders gut zum Entsalzen – weil es so wenig
salzig ist. Das Brackwasser der Ostsee enthält vor der deutschen Küste etwa 0,7
bis 1,5 Gramm Salz pro Liter. …Die gesamten Kosten für die Aufbereitung von
einem Kubikmeter Ostseewasser zu Süßwasser lägen zwischen 25 und 30 Cent. Bei
Nordseewasser wären das etwa 60 Cent….
Ein Meter Rohrleitung kostet 700 Euro – geht das billiger?
Was der Umweltminister von der Ostseepipeline hält
…Meerwasserentsalzung für Trink- und Brauchwasser in Deutschland – das klingt
exotisch.
In der Diskussion um die künftige Wasserversorgung von Berlin und Brandenburg spielt
Meerwasserentsalzung aber schon eine Rolle.
. ..Dafür wären Investitionen von hunderten
Millionen Euro nötig…
Umweltschützer kritisieren den Energieverbrauch der Anlagen
... Etwa 3,5 Kilowattstunden Strom werden fürs Entsalzen eines Kubikmeters
Nordseewasser in modernen Anlagen benötigt….
..So viel verbraucht etwa ein
Kühlschrank in der Woche. Bei Brackwasser aus der Ostsee könnte schon etwa eine
Kilowattstunde Strom reichen. …
Wie schädlich ist die Salzlauge?
….Umweltschützer sehen aber auch die Salzlauge kritisch, die als Abfall anfällt
und häufig wieder ins Meer geleitet wird….
… Für Verbraucher würde das Wasser teurer. In Brandenburg kostete der Kubikmeter
Trinkwasser 2021 im Durchschnitt 1,49 Euro.
Entsalztes Wasser wäre etwa 15
Prozent teurer – rund 20 Cent…Ina
Matthes
Wie bekommt man das Salz aus dem Wasser?
…Rund 52 Milliarden Kubikmeter Wasser werden im Jahr durch Entsalzungsanlagen
gewonnen. …Meerwasser lässt sich auf zwei Wegen entsalzen:
Das Wasser wird verdampft und aus dem Dampf trinkbares Wasser gewonnen.
Der
andere Weg ist: filtern. Die meisten Entsalzungsanlagen nutzen das Prinzip der
Umkehrosmose Wasser wird dabei mit hohem Druck durch feine Membranen gedrückt,
die Salz, Kalk, Bakterien herausfiltern. Die Angaben im Text beziehen sich auf
dieses Verfahren…. ima
500 Millionen Euro für grünen Wasserstoff in der Lausitz
Strukturwandel in einem Gewerbepark von Jänschwalde soll bald umweltfreundliche
Energie und Flugzeugtreibstoff produziert werden. Baubeginn soll im Jahr 2024
sein.
Die Gemeinde Jänschwalde im Süden Brandenburgs soll zum Standort für die
Produktion von grünem Wasserstoff und nachhaltigem Flugzeugtreibstoff werden.
…Für das Projekt sind 500 Millionen Euro geplant, teilte die Firma Hy2gen AG mit
Sitz in Wiesbaden am Donnerstag (14.07.2022)
mit.
Die Anlage soll bis 2027 auf einem ehemaligen Flugplatz entstehen. Der
Baubeginn ist für 2024 angesetzt.
„…Das
Ministerium von Wirtschaftsminister Jörg Steinbach hat schon einmal eine grobe
Schätzung angestellt
und zu den geplanten und der Landesregierung bekannten Wasserstoffvorhaben in
Brandenburg mitgeteilt:
„Im Einzugsgebiet von Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße wird für
geplante Wasserstoffprojekte
bis ins Jahr 2038 von einem geschätzten
Wasserbedarf von bis zu 130 Millionen Litern pro Jahr ausgegangen.“
Das sind gerade einmal 130.000 Kubikmeter (0,13 Mio. Kubikmeter) Wasser
…
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Wasser das ist: Das entspricht
dem Inhalt von etwa 50 Schwimmbecken mit olympischen Maßen
(50 m x 25 m x 2 m).
Auf welchen Grundlagen diese Schätzzahl aus dem Potsdamer Wirtschaftsministerium
zustande gekommen ist, lässt sich nicht nachvollziehen….
So sieht die Rechnung von BTU-Wissenschaftlern aus:
…Belastbarer erscheinen dagegen Berechnungen für den Wasserbedarf zu einer
künftigen Wasserstoffwirtschaft in Südbrandenburg von Wissenschaftlern der BTU
Cottbus-Senftenberg.
Die Fachleute vom Lehrstuhl Kraftwerkstechnik mit ihrem Wasserstoff- und
Speicherforschungszentrum haben ermittelt,
dass für die Wasserstoffpläne der Lausitz um das Jahr 2040 immerhin6,43 Millionen Kubikmeter Wasser benötigt werden könnten.
Grundlage der BTU-Berechnungen sind Potenzialanalysen des
Fraunhofer-Wasserstoffzentrums in Görlitz
und des Centrums für Energietechnologie Brandenburg (Cebra) in Cottbus….
…Die Spannbreite der Zahlen – 0,13 Millionen Kubikmeter (Wirtschaftsministerium)
und 6,43 Millionen Kubikmeter (Kalkulation BTU Cottbus-Senftenberg) –
zeigt, wie groß der Grad der Unsicherheit bei dem Thema aktuell ist. „
Zitat Ende
Ausführlich (für Abonnenten der Lausitzer Rundschau) unter:
Berufung Das Werk in Eggersdorf soll mehr Wasser bereitstellen, um auch die
Tesla-Fabrik zu versorgen.
Umweltverbände gehen jetzt gegen ein Gerichtsurteil
vor
Der
Naturschutzbund Brandenburg Nabu und die Grüne Liga gehen gegen das Urteil des
Verwaltungsgerichtes Frankfurt (Oder)
zum Wasserwerk Eggerdorf vor.
Die
Naturschutzverbände haben am Montag (13.06.2022) einen Antrag
auf Zulassung
einer Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gestellt.
…In
dem Rechtsstreit geht es um eine Erhöhung der Wasserförderung in Eggersdorf
um
1,2 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr auf insgesamt knapp vier Millionen
Kubikmeter…
…Damit sollen die Tesla-Fabrik in Grünheide und die Bevölkerung versorgt werden.
Das Landesamt für Umwelt Brandenburg hatte diese Steigerung bewilligt... Dagegen hatten die Verbände geklagt, aber nur zum Teil Recht bekommen.
Das
Gericht in Frankfurt (Oder) erklärte die Bewilligung wegen eines Verfahrens
fehlers im März diesen Jahres (2022)
für nicht rechtskräftig und nicht vollziehbar.
Dieser Fehler kann aber geheilt
werden - dann wäre die Förderung von knapp vier Millionen Kubikmeter Wasser
rechtlich möglich…
…Das wollen die Verbände nicht hinnehmen - deshalb versuchen sie eine Zulassung
der Berufung zu erreichen….
…Aus Sicht von Nabu und Grüner Liga Brandenburg hat das Landesamt für Umwelt die
Folgen der höheren Förderung nicht ausreichend geprüft
und auch die Auswirkungen
des Klimawandels für den Wasserhaushalt dabei nicht berücksichtigt…
….Die Verbände fürchten, dass das FFH-Gebiet Herrensee - Lange-Damm-Wiesen und
Barnim-Hänge durch ein verstärktes Abpumpen von Grundwasser austrocknen oder
geschädigt werden könnte.
Das habe das Landesamt für Umwelt vorab nicht
untersucht…
…Diesen Prüfungsmaßstab hat die Kammer in Frankfurt (Oder) aus Sicht der
Verbände nicht angelegt.
Das Landesamt für Umwelt habe außerdem bei seinen
Untersuchungen zu den verfügbaren Wasserressourcen den Klimawandel nicht
berücksichtigt und das vor Gericht auch eingeräumt…
Verweis auf fehlende Daten
….Nabu und Grüne Liga geht es in diesem Verfahren um grundsätzliche Fragen von
Wasserverfügbarkeit und Genehmigungspraxis.
Seit Jahrzehnten fielen die
Grundwasserstände….Die Entwicklung ist dramatisch….
…
Die Naturschützer werfen der Behörde vor, dass nicht ausreichend betrachtet
wird, wie sich die Förderung von Wasserwerken in der Umgebung
- einschließlich
des Berliner Wasserwerkes in Friedrichshagen - gegenseitig beeinflussen….
...Überdies fehlten die Daten, um wirklich beurteilen zu können, wie sich
Grundwasser verändert….
…Im
Bereich des FFH-Gebietes gibt es so gut wie keine Messstellen für die
Beobachtung des Grundwassers…Ina
Matthes
Wie wäre es, wenn die
Experten und die sich so nennen, einmal darüber nachdenken würden, ob nicht
gerade in den Ballungsgebieten, das Grundwasserdargebot nicht übernutzt ist,
d.h. die
Grundwasserneubildung ist wesentlich kleiner als das genutzte Dargebot.
Selbst, wenn die Verdunstung
in Brandenburg infolge des Klimawandels ansteigen würde, bleibt die
Verdunstungsmenge doch dem Wasserkreislauf erhalten.
Am „Wassermangel“ in Berlin
und seinem Umland sind (auch) die in der (jüngsten) Vergangenheitgemachten Fehler der Stadt-, Landes- und Gebietsplanung nicht ganz
schuldlos:
lässt sich deutlich der
Bevölkerungszuwachs von 1995 an um fast 1 Million Einwohner in Berlin
erkennen.
Dazu kommt noch der
Bedarf von politisch gewollten Industrieansiedlungen, wie Tesla:
„Das Tesla-Werk in
Brandenburg soll so viel Wasser wie eine 40.000-Einwohner-Stadt benötigen,
mitten in einer der trockensten Regionen Deutschlands.
Bald muss ein
Gericht entscheiden, ob diese zusätzliche Wassermenge tatsächlich gefördert
werden darf….
….In den
Genehmigungsunterlagen ist von einem jährlichen Spitzenverbrauch von 1,4
Millionen Kubikmetern Wasser die Rede.
Das entspricht etwa
dem Jahresbedarf einer Stadt mit 40.000 Einwohnern.
Benötigt wird das
Wasser vor allem für das Presswerk, die Lackiererei, die Batteriefertigung und
auch für Löschwasser, falls es im Werk mal brennen sollte….
Frage: Vielleicht ist
der sog. Wassermangel in BB und Berlin auch hausgemacht?
Wassermangel in Brandenburg
Wie viel Wasser gibt es noch – rechnet sich Brandenburg
seine Probleme schön?
Wie
viel Wasser hat Brandenburg in Zukunft noch? Das Umweltministerium hat eine
Rechnung aufgemacht. Das ist gut, aber: Wie realistisch sind die Angaben?
…Das Umweltministerium in
Potsdam hat eine
Grundwasseranalyse vorgelegt.
Sie wirft viele Fragen auf. Brandenburg ist keinLand mit Wassernot, wie
andere Regionen dieser Erde.
Aber: Wie kann sich die niederschlagsarme
Streusandbüchse in Zukunft versorgen?...
Rund zwei Milliarden Kubikmeter Grundwasser sind
nutzbar
….Brandenburg deckt seinen Trinkwasserbedarf überwiegend aus Grundwasser.
Fast
vier Milliarden Kubikmeter bilden sich pro Jahr neu.
Davon sind schätzungsweise
zwei Milliarden Kubikmeter nutzbar.
Den Verbrauch gibt das
Umweltministerium mit etwas über einer
Milliarde Kubikmeter pro Jahr (2016) für Berlin und Brandenburg an….
…Angebot und Bedarf sind in den einzelnen Regionen unterschiedlich.
Nur in etwa
zehn Prozent des Landes wird die
Ressource überstrapaziert – das trifft besonders das östliche und südliche
Berliner Umland…
…Im Großteil Brandenburgs wird das
verfügbare Volumen den Daten des Landes zufolge
nicht einmal zur Hälfte ausgeschöpft….
Verdunstung nimmt zu – auch im Winter
…Alles gut also? Nein, denn da gibt es ja noch den Klimawandel und den Zuzug im
Berliner Umland.
Das Umweltministerium geht davon aus, dass die gesamte
Niederschlagsmenge im Jahr künftig etwa gleich bleibt, sich aber auf Sommer und
Winter anders verteilt.
Die entscheidende Frage ist, wie viel davon kommt in den
Grundwasserspeichern an und füllt sie wieder auf? ...
Nur in 15 Prozent des Landes soll die Situation
kritisch werden
…Ist das ein Grund zur Sorge? Ein Szenario des Ministeriums bis 2060 zeigt – nur
in etwa 15 Prozent des Landes soll es dann kritisch werden.
Aber in mehr als 60
Prozent der Regionen soll immer noch höchstens die Hälfte des nutzbaren Wassers
tatsächlich benötigt werden….
Bei den Grundwassermessungen gibt es weiße Flecken
Das
Ministerium stützt sich vor allem auf die Messung sogenannter Grundwasserpegel.
Sie zeigen an, wie sich Grundwasserstände verändern.
Rund 2100 solcher Messstellen gibt es im Land. Nicht alle funktionieren,
beklagte der Wasserexperte des Nabu, Marten Lange-Siebenthaler…
„Wir haben große
Blindflecken, wo keine Daten vorhanden sind.“
Das Ministerium räumt das für den
Norden der Uckermark und im Westen der Prignitz selbst ein – dort gibt es solche
weißen Flecken.
Anm.:
Diese prekäre Situation wurde durch laufende Kürzungen des Etats für die weitere
Entwicklung des Grundwassernetzes
und durch fehlende qualifizierte Mitarbeiter
seitens des gleichen Umweltministeriums hervorgerufen.
Überschätzt das Land den Niederschlag, der bis in die
Grundwasserspeicher sickert?
…Wie viel Wasser aus dem Untergrund gefördert werden kann, hängt entscheidend
davon ab, wie sich die Speicher immer wieder auffüllen.
Das Ministerium hat
diese Grundwasserneubildung berechnet. Das Verfahren, nach dem das ermittelt
wurde, wirft bei Experten Fragen auf.
Nicht jeder Regentropfen, der auf den
Erdboden fällt, schafft es bis ins Grundwasser. Mancher wird von Pflanzen
aufgenommen.
Anderen versperren tonig-schluffige Schichten im Oberboden den Weg
in die Tiefe.
Dieser Regen sucht sich dann rasch seinen Weg in ein Gewässer.
Mancher Niederschlag fließt auch gleich an der Erdoberfläche weg….
Anm.: ... bleibt aber dem globalen Wasserkreislauf erhalten oder...
Für die Analysen werden teils nur Daten bis 2015
verwendet
…Hinzu kommt, dass für die Analyse des Umweltministeriums teils nur Daten bis
2015 verwendet werden – neuere Daten lagen dem Ministerium nicht vor…
Rund um Grünheide bildet sich offenkundig wenig
Grundwasser neu
…Im
Einzugsgebiet rund um Grünheide beispielsweise ist der Wasserbedarf infolge der
Tesla-Ansiedlung und von Zuzug besonders groß.
Daten der Hydrogeologen der TU
Berlin zeigen für diese Region einen abnehmenden Trend beim Grundwasser um etwa
zehn Prozent in 20 Jahren.
2006 etwa gab es in diesem Gebiet nur eine
Grundwasserneubildung von 23 Millimeter im Jahr.
Der Durchschnitt für
Brandenburg liegt bei 82 Millimeter im Jahr...
Wer fördert eigentlich wie viel Wasser?
…Entscheidend für die Versorgung in Zukunft ist nicht nur das, was vom Himmel
fällt und im Grundwasser ankommt.
Wichtig ist auch, zu wissen, wer eigentlich
wie viel Wasser daraus fördert…
…André Bähler, Verbandsvorsteher des Wasserverbandes Strausberg-Erkner,
bezweifelt, dass etwa die Förderung der Landwirtschaft zuverlässig erfasst wird.
Die Landwirtschaft ist größtenteils befreit von Zahlungen für das Wasser,
was eine Erfassung der Mengen nicht einfacher machen dürfte…
„Die Grundwasserbilanzen des Umweltministeriums sehen wir als
Trinkwasserversorger kritisch“, sagt Bähler.
Wie die Daten erhoben wurden und welche
Schlussfolgerungen daraus gezogen werden, das sieht er eher von politischen als
von sachlichen Motiven geleitet.
Wie genau sind die Wasserrechte erfasst?
…Das Land gibt selbst in seiner Analyse größere Unsicherheiten bei den
Wasserbilanzen in einigen Regionen an.
Ein Grund: Vermutlich noch nicht
vollständig erfasste Wasserrechte….
Klimawandel soll eingepreist werden – Wasserversorger
protestieren
…Umweltminister Axel Vogel will auf diese Unsicherheiten mit einem
Klimawandelabschlag (???)
reagieren.
Das heißt, es soll weniger Grundwasser als bisher abgepumpt werden
dürfen. Im Gespräch ist ein Minus von 20 Prozent…
…Das Ministerium selbst sieht die Grundwasseranalyse als „Startschuss“. Immerhin
ist das Wasserproblem jetzt erkannt – es ist die erste Analyse seit den
1990er-Jahren…
.... Unter anderem sollen das Grundwasser-Messnetz ertüchtigt (??)
werden….
Anm.: …das zuvor vom gleichen Umweltministerium als nicht wichtig eingeordnet wurde
…Die Methoden zur Bilanzierung des Grundwassers sollen an Trockenzeiten
angepasst werden…
Anm.:
Man
muss das „Fahrrad“ nicht noch einmal neu erfinden: Deshalb wird In diesem Zusammenhang darauf verwiesen,
-dass im Landesumweltamt
Brandenburg genügend Messergebnisse von Grundwasserbeobachtungsmesstellen des
Landesnetzes, einschließlich ihrer statistischen Bewertung, vorliegen
-dass außerdem im Landesamt
für Geologie Hydrogeologische Ergebnisberichte zur Erkundung von
Grundwasservorkommen im Land Brandenburg zur Einsichtnahme vorhanden sind.
Forderung: Das Land muss managen
….Der Ruf nach einem Wassermanagement des Landes – gemeinsam mit Berlin – wird
lauter. Nabu- (Anm.:
sicherlich selbst ernannter )
Wasserexperte Marten Lange-Siebenthaler fordert,
Wasserverfügbarkeit von
vornherein zu beachten, wenn regionale Entwicklung geplant wird. ….Meinung des
Umweltministerium: Wir müssen an das Ressourcenmanagement denken.….
Kühne Idee – wie wäre es mit Meerwasserentsalzung?
…Die Wissenschaftlerin Irina Engelhardt bringt für die Zukunft auch große
Lösungen ins Spiel:
….Brandenburg könnte Klärwerke mit zusätzlichen Reinigungsstufen ausrüsten und
so gereinigtes Abwasser zur Grundwasseranreicherung nutzen….
….Oder Meerwasserentsalzungsanlagen an der Ostsee bauen. Eine Anlage würde bis
zu 400 Millionen Euro kosten.
Sie könnte 100 Millionen Kubikmeter bestes
Trinkwasser im Jahr liefern.
Ina Matthes
Ressourcen Das Dürrejahr 2018 brachte viele Versorger an ihre Kapazitätsgrenzen,
auch in Brandenburg. Was hat die Wasserwirtschaft daraus gelent?o:p>
….Nahezu kein Regen im März (2022)
in Brandenburg, ein trockener Mai (2022)
steuern wir auf ein neues Dürrejahr wie 2018 zu?
TTrockenperioden wie die zwischen 2018 und 2020 haben viele der rund 5800
Wasserversorger in Deutschland an Leistungsgrenzen gebracht. …
….Ein Viertel aller Versorger hatte demnach seine genehmigten
Wasserförderkapazitäten im Jahr zu 90 Prozent und mehr ausgeschöpft…/span>
...
Es gab laut DVGW auch Fälle, wo über die genehmigten Mengen hinausgegangen
wurde. Das sei rechtlich problematisch….
…In
Brandenburg hat es (auch) einige Versorger gegeben, die die 90 Prozent
überschritten haben, aber auch viele, die darunter geblieben seien…
Mehr Tage mit Spitzenlast
….Gibt es in durchschnittlichen Jahren demnach zehn bis 25 Tage, an denen die
Wasserwerke eine Spitzenauslastung erreichen, hat sich das 2018 und 2019
gesteigert….
...
Zum Teil seien Anlagen der Wasserwerke drei bis sogar sechs Monate unter einer
solchen Volllast gelaufen. Ausfälle habe es trotzdem nicht
gegeben.
Das
ist aber kein Modell, das man auf Dauer für die nächsten zehn Jahre fahren
kann….
…Oberflächennahes Wasser bis in etwa 20 Meter Tiefe ist laut DVGW im Schnitt in
den letzten 15 Jahren um ein Grad wärmer geworden.
In
den Trinkwasserleitungen darf es 25 Grad aus hygienischen Gründen nicht
überschreiten. Auch da wurde vereinzelt eine Zunahme beobachtet, aber nicht über
kritische Werte….
….In einer Tiefe von 20 bis etwa 200 Meter, wo Grundwasser vor allem gefördert
wird, ist es im Schnitt zwischen sieben bis 13 Grad kalt.
Dort ist keine Erwärmung festgestellt worden….
…Insgesamt sehen sich die Wasserversorger laut DVGW deutschlandweit besser auf
ein eventuelles neues Dürrejahr vorbereitet als 2018.
Das
hat vor allem mit den Talsperren zu tun. Vor vier Jahren seien Talsperren vor
dem Sommer teils nur zu 30 Prozent gefüllt gewesen.
Derzeit (Mai 2022) liegen die Füllstände bei 80 Prozent…
…Die Wasserversorgung 2022 wird mit hoher Wahrscheinlichkeit voll gesichert
sein, von lokalen Ausnahmen vielleicht abgesehen…
…Zu
etwa 70 Prozent versorgt sich Deutschland aus Grundwasser.
Landesweit haben sich die Grundwasserstände im zurückliegenden Winter leicht
erholt - mit Ausnahme von Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Allerdings beobachten die Wasserexperten langfristig ein Sinken der Pegel….
….In der Hälfte der Grundwasserleiter beobachte man einen sinkenden Trend…
...Die
Zeit von 2011 bis 2020 war das trockenste Jahrzehnt seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen.
Die
beiden Jahrzehnte zuvor waren dagegen eher feucht….
….Auch
für eine künftige Wasserstoffwirtschaft reichen die Ressourcen aus Sicht des
Fachverbandes.
Deutschlandweit werden derzeit 25 bis 30 Milliarden Kubikmeter Wasser
gefördert….
Der Wasserbedarf für eine
Wasserstofferzeugung
wird (lt.
Berthold Niehaus, Leiter Wasserversorgung des Deutschen Vereins des Gas- und
Wasserfaches DVGW)
mit
25 bis 30 Millionen Kubikmeter
veranschlagt, das entspricht etwa dem Bedarf einer
mittelgroßen Stadt wie Bonn.
Ina Mathes
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 24.05.2022
Anm. zum nachfolgenden Artikel :
Ja, was
denn nun? Haben die Berliner nun Wasser gespart oder nicht?
Die
Hauptsache dürfte wohl sein, dass TESLA genügend Wasser bekommt.
Bei
dieser Gelegenheit noch einmal die Frage: Weshalb braucht TESLA so viel
Wasser in Trinkwasserqualität?
Weniger Wasser verbraucht
Bilanz Weil es 2021 so viel geregnet hat, wurde in den Gärten in Berlin. weniger
gegossen. Dafür gab es mehr Abwasser.
Berlin. Weil es im vergangenen Jahr (2021)
viel geregnet hat, haben Einwohner weniger Wasser verbraucht als im Jahr davor (2020).
Rund 215 Millionen Kubikmeter Trinkwasser verkauften die Berliner Wasserbetriebe
im Jahr 2021, wie das landeseigene Unternehmen am Mittwoch (20.04.2022)
mitteilte.
Das
waren acht Millionen Kubikmeter weniger als im Jahr (2021) davor.
…Die
Menge des verbrauchten Trinkwassers entspricht knapp der sechsfachen Wassermenge
des Großen Müggelsees….
Mehr Arbeit fürs Klärwerk
Gleichzeitig stieg die Menge des gereinigten Abwassers bei den Wasserbetrieben.
260
Millionen Kubikmeter Abwasser wurden demnach im vergangenen Jahr in den
Klärwerken der Stadt gereinigt
und
damit zwei Millionen Kubikmeter mehr als im Jahr (2021)
davor.
dpa
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 21.04.2022
Grundwasserspiegel stark gesunken
Es ist zu trocken – Berliner sollen Wasser sparen
Mindestens vier Jahre lang
müsste es wieder so viel regnen wie früher, damit sich der Grundwasserspiegel
der Hauptstadt wieder auf Normal einpegelt.
…Er ist in den letzten
Dürre-Jahren zwischen 30 und 50 Zentimeter gesunken.
Anm.:
Das ist für das Gundwasserregime im Bereich des Berliner
Urstromtales in der Vegetationszeit weder un.- noch außergewöhnlich.
Die Alarmzeichen: Seen mit
sinkenden Wasserständen, vertrocknende Bäume!...
…. „Der sorgsame Umgang mit
Trinkwasser wird künftig noch wichtiger“, sagt Frank Bruckmann (62),
Finanzvorstand der Berliner Wasserbetriebe (BWB).
„Wir brauchen eine breite
Diskussion, um Wasser zu sparen. So müssen Rasensprenger nicht zur Mittagszeit
laufen.“….Hildburg
Bruns und Emma Neugebauer
Bonn. Die Unesco fordert eine bessere Nutzung der Grundwasservorräte auf der
Erde.
Die Bedeutung des Grundwassers für die Versorgung der Menschen werde vielerorts
kaum verstanden, zudem werde das Wasser "schlecht verwaltet".
Laut der Unesco ist Grundwasser die Quelle von etwa der Hälfte des weltweit
durch Privathaushalte genutzten Wassers (50%).
Die Bewässerung in der Landwirtschaft hängt zu etwa einem Viertel (25%)
davon ab.
Asien sei der Kontinent mit der intensivsten Grundwassernutzung. Die Vorräte
erschöpften sich in Teilen Chinas und Südasiens sehr schnell.
In vielen afrikanischen Ländern südlich der Sahara würden riesige
Grundwasserreserven dagegen kaum genutzt, weil es an Infrastruktur und
Fachkräften fehle.
In Europa gebe es vor allem Probleme durch die Belastung mit Nitrat im
Grundwasser.
In Deutschland würden die Grenzwerte für Nitrat an jeder sechsten Messstelle
überschritten. Weltweit haben derzeit 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu
sicherem Trinkwasser.
epd
Quelle: zitiert aus Lausitzer Rundschau, 22.02.2022
Anm.:
Es
ist beschämend, wie die UNESCO seit Jahrzehnten bekannte Probleme zur mangelnden
Wasserversorgung besonders in den afrikanischen Ländern
und
ihrer Auswirkungen immer wieder in Berichten hinweist, ohne dass sich für die
betroffenen Regionen und ihrer Bevölkerung eine Veränderung ergibt.
Will man keine Veränderung oder soll es keine Veränderung geben?
Wahrscheinlich ist das Reden über das Problem einfacher als mit praktikablen
Mitteln die vorhandenen Wasserressourcen zu nutzen.
Vielleicht sollten die für derartige Berichte zuständigen „Experten“ mal eines
ausführlichen Literaturstudiums befleißigen
und
sich mit den nachfolgenden Ergebnissen von Recherchen zu den Wasserproblemen
auseinander setzen.
Diese Erkenntnisse liegen schon mindestens seit 2012 vor ohne an Aktualität
verloren zu haben.
Danach dürften Dürrekatastrophen zumindest auf dem afrikanischen Kontinent der
Vergangenheit angehören.
Atlas enthüllt gigantische Wasser-Reserven unter Afrika
Grundwassermenge (je dunkler die Farbe, desto mehr Wasser liegt im Boden; das
dunkelste Blau steht für mehr als 50 Meter Wasserschicht):
Vor allem im Norden des Kontinents finden sich gigantische Reserven. Allein
unter Algerien, Libyen und dem Tschad liegt demnach Grundwasser, das die Länder
75 Meter hoch bedecken würde.
Afrika leidet unter chronischem Wassermangel. Eine neue Karte zeigt einen
Ausweg:
Unter dem Kontinent lagert fast 14.000-mal so viel Wasser wie im Bodensee:
Quelle: NERC/British Geological Survey
Experten fordern, die Erschließung besser zu planen - einfache Pumpen
könnten Ortschaften versorgen.
… Die
Karten sind neu, das Problem alt: Im Boden Afrikas lagern gewaltige Mengen
Wasser, doch ihre Erschließung ist aufwendig und teuer. Hundertmal mehr Wasser
als an der Oberfläche des Kontinents gebe es in der obersten Erdkruste,
berichten Experten um Alan MacDonald vom British Geological Survey (BGS) jetzt
im Fachblatt "Environmental Research Letters". Sie kommen auf eine
Gesamtmenge von 360.000 bis zu 1,75 Millionen Kubikkilometer. Als beste
Schätzung geben sie 660.000 Kubikkilometer an - das wäre der 13.750-fache Inhalt
des Bodensees oder ein Wasserwürfel mit 87 Kilometern Kantenlänge….
…Der neue Atlas zeigt, wie tief die Grundwasservorkommen auf dem gesamten
Kontinent liegen, wie groß sie sind und wie produktiv - also wie viel Wasser in
einer bestimmten Zeit gefördert werden kann. …Die Informationen stammen aus
knapp 300 Studien über Grundwasserschichten sowie aus allen verfügbaren
geologischen Karten des Kontinents...
Tiefe der Reservoire: Das Problem ist oft, dass das Grundwasser in großer Tiefe
liegt; die 250 Meter Tiefe. Mancherorts werden bereits kilometertiefe
Wasserbohrungen betrieben - sie sind extrem teuer.
Kleine Bohrung, große Wirkung
…Vor allem im Norden Afrikas, insbesondere unter der Sahara, finden sich demnach
gigantische Reserven, die großteils bereits vor Jahrzehnten bei Erdölbohrungen
entdeckt wurden.
Allein unter Algerien, Libyen und dem Tschad liegen demnach ausgedehnte, mehr
als 75 Meter dicke Grundwasserschichten.
Und ausgerechnet diese Quellen stehen der neuen Studie zufolge sogar unter
relativ hohem Druck, was die Förderung erleichtern würde….
…Das Problem: Die meisten der Reservoire im Norden liegen in vielen hundert
Meter Tiefe, und ab 200 Meter explodieren die Kosten für die Bohrungen. …
…Die Hoffnung Afrikas liegt der neuen Studie zufolge in flacheren Schichten:
Reservoire unter 50 Meter Tiefe können vergleichsweise einfach mit Handpumpen
erschlossen werden.
Vor allem für solche Quellen liefere ihr Atlas eine gute Vorlage, meinen die
Forscher: …
...Die
Mehrheit der Quellen sprudelte zwar nicht besonders stark, ihre Produktivität
sei gering. Für die lokale Versorgung jedoch würden sie oftmals ausreichen….
Produktivität: Die Karte zeigt, wie viel Wasser in einer bestimmten Zeit
gefördert werden könnte - je dunkler, desto besser würde die Quelle sprudeln.
…Die Frankfurter Hydrologie-Professorin Petra Döll warnt davor, die kompletten
Grundwasservorräte Afrikas als nutzbar auszuweisen.
Die Reservoire wurden großteils über Jahrtausende gefüllt, sie könnten sich
nicht auf die Schnelle erneuern.
Das Wasser unter Afrika", sagt Döll, "ist in vielen Regionen eine nicht
erneuerbare Ressource wie Erdöl"….
Kenia: Unter der Wüste wartet Wasser für Jahrzehnte
Wasser sprudelt aus einem Bohrloch in Kenias Norden - Forscher haben hier
riesige unterirdische Grundwasserbecken entdeckt
In Kenia haben 17 Millionen Menschen keinen ständigen Zugang zu Trinkwasser.
Ausgerechnet in einer der ärmsten und trockensten Regionen des Landes haben
Forscher nun zwei riesige unterirdische Reservoire mit Wasser entdeckt. (Foto:
Unesco/Nairobi Office)
Von Tobias Zick, Nairobi
…Es ist eine der ärmsten und trockensten Regionen Kenias, erst im vergangenen
Jahr litten die Menschen in Turkana abermals unter Dürre
und Hungersnot….
… Forscher im Auftrag der Unesco,
der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung,
Wissenschaft und Kultur,
sowie der kenianischen Regierung haben unter den Wüsten im Norden des Landes
zwei riesige Reservoire mit Grundwasser entdeckt - theoretisch genug,
um nicht nur die durch Dürre geschundene Region selbst, sondern ganz Keniamindestens über Jahrzehnte mit Wasser zu versorgen….
…Die beiden sogenannten Aquifers
wurden per Satellit und Radar aufgespürt, bei Bohrungen schoss dann tatsächlich
Wasser
empor - und Kenias Umweltministerin Judi Wakhungu verkündete,
Und mittelfristig will die Regierung den Untergrund des ganzen Landes mit der in
Turkana eingesetzten Technik der französischen Firma Radar Technologies International
auf Wasser absuchen….
…Nach Angaben der Unesco
haben derzeit 17 Millionen Menschen in Kenia - weit mehr als ein Drittel der
Gesamtbevölkerung - keinen ständigen Zugang zu Trinkwasser….
..In Turkana
leben etwa 700.000 Menschen, die meisten davon als Nomaden von ihren Kamelen,
Ziegen oder Schafen. Erst im März 2012 wurden in der Region gewaltige
Ölvorkommen entdeckt…
…Der
für Afrika zuständige Unesco-Hydrologe Abou Amani
warnte jedoch davor, die Wasserreservoirs übermäßig auszubeuten;
es müsse ein "vernünftiges Managementsystem" für die Ressource etabliert werden.
Nach bisherigem Forschungsstand enthalten die Aquifers mindestens 250 Milliarden
Kubikmeter Wasser,
ungefähr so viel wie der Turkana-See,
um den Kenia mit dem nördlichen Nachbarn Äthiopien wegen dessen Staudamm-Plänen im
Streit liegt….
…Entscheidend jedoch ist die Frage, in welchem Tempo sich die Reservoire wieder
auffüllen. Aber auch da wecken die Forschungsergebnisse Optimismus:
Nach derzeitigen Schätzungen könnten es etwa 3,4 Milliarden Kubikmeter jährlich
sein, die aus dem Umland zufließen, mehr als das gesamte Land
derzeit verbraucht….
Das Grundwasser … könnte nun sogar friedenstiftend wirken:
In Konkurrenz um Weideland und Wasser bekämpfen sich immer wieder die
verschiedenen Nomadenstämme gegenseitig, stehlen einander ihr Vieh, beinahe
monatlich sterben dabei Menschen.
Bonn. Die UN-Wissenschaftsorganisation Unesco fordert eine bessere und
nachhaltigere Nutzung der Grundwasservorräte.
Deren Bedeutung für die Versorgung der Menschen werde vielerorts kaum
verstanden, zudem werde das Wasser "schlecht verwaltet", erklärte die Deutsche
Unesco-Kommission.
Am Montag (21.03.2022)
legt die Unesco den diesjährigen Weltwasserbericht vor.
Er zeige "verheerende Wissens- und Regulierungslücken beim Grundwasser", sagte
Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission.
Laut Unesco versorgen sich Haushalte weltweit zur Hälfte aus Grundwasser.epd
Quelle: zitiert aus Lausitzer Rundschau, 21.03.2022
Im Tagebau Jänschwalde droht im Mai (2022) der
Stillstand
Entscheidung Mit dem Beschluss des Cottbuser Verwaltungsgerichts könnte
die 48-jährige Geschichte des Braunkohleabbaus bald für immer enden.
Im
Tagebau Jänschwalde darf nur noch bis zum 14. Mai (2022) Braunkohle abgebaut werden.
Das
hat das Verwaltungsgericht Cottbus entschieden und damit den Einreicher eines
Eilantrages Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Grüne Liga -
vollumfänglich recht gegeben.
Die
Umweltverbände hatten den vom Brandenburger Landesbergamt genehmigten
Hauptbetriebsplan für den Tagebau erfolgreich angegriffen.
Eine wasserrechtliche Erlaubnis darin lässt nur eine bestimmte Grundwassermenge
zu, die pro Jahr um den Tagebau gehoben werden darf.
Diese Menge wurde in den vergangenen Jahren überschritten, weil 2017 der Abbau
neu geplant worden war. Die wasserrechtliehe Genehmigung von 1996 war aber nicht
angepasst worden.
Die Entscheidung zum Tagebau-Stopp ist noch nicht rechtskräftig, ob das
Landesbergamt Beschwerde dagegen einlegt, steht noch nicht fest.
Derweil wird die Bergbehörde den Tagebaubetreiber Leag auffordern, eine
Sicherungsplanung für den Tagebau ab dem 15. Mai (2022)
vorzulegen.
Danach geht die Grube in einen Sicherheitsbetrieb, der dauerhaft dafür sorgen
muss, dass die Standsicherheit der Böschungen um die Grube gewährleistet ist.
In diesem Zusammenhang weist die Bergbehörde darauf hin, dass die jetzt
erfolgreich beklagte Grundwasserhebung "in nahezu unveränderter
Leistung weiter zu betreiben ist".
Sicher scheint, dass der Tagebau-Stopp Auswirkungen auf die Strom- und
Wärmeerzeugung des Kraftwerks Jänschwalde haben wird.
Anm.:
Das sagt der Wirtschaftsminister in
"political correctness,
anstatt
der umstrittenen „Deutschen Umwelthilfe“ ihre Gemeinnützigkeit abzuerkennen.
"Ich hoffe, dass wir direkte Auswirkungen vermeiden können, der Betrieb kann ja
erstmal bis Mitte Mai auf jeden Fall weitergehen", sagt Brandenburgs
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD).
Bis
dahin werde die Saison, was die Wärmeversorgung betrifft, vorbei sein."
Das
sagen die Umweltverbände
►„Jetzt besteht die Möglichkeit, beim Tagebau Jänschwalde zu einem transparenten
und rechtsstaatlichen Verfahren zurückzukehren“,
sagte René Schuster von der Grünen Liga nach dem Cottbuser Richterspruch. Die
Folgelandschaft des Tagebaus müsse neu geplant werden, da selbst die Leag von
den bisher genehmigten Planungen abweichen wolle.
Die
entsprechenden Verfahren dazu seien jahrelang verschleppt und Möglichkeiten zur
Verkleinerung des Tagebaus ignoriert worden.
►Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, hält die Behauptung für
falsch, dass das Aus des Tagebaus in Jänschwalde die Energieknappheit in
Deutschland verschärfen würde.
„Die Kraftwerke können natürlich aus
anderen Quellen versorgt und betrieben werden. Es ist unverantwortlich, Menschen
damit ungerechtfertigt Angst zu machen“, sagt Müller-Kraenner.
Anm.:
Nach dem (voraussichtlichen) Aus des Tagebaus Jänschwalde mussdas Kraftwerk unter anderem mit Kohle aus den anderen Tagebauen der
Laussitz mit erheblichen zusätzlichen Energieaufwand transportiert werden.
Wo
bleibt da eigentlich der positive Effekt für die Umwelt?
Das
wir besonders in den Wintermonaten witterungsbedingt zu
Versorgungs-schwierigkeitendes
Kraftwerks Jänschwalde führen.
Das
sagt der Leag-Konzernbetriebsrat
„Das Urteil des
Verwaltungsgerichts Cottbus nehmen wir mit großem Unverständnis zur Kenntnis“,
heißt es in einer Mitteilung der Konzernbetriebsräte.
Es sei ein Urteil, das der Natur schade, weil rund 500 Millionen
Kubikmeter Wasser sinnlos abgepumpt werden müssten,
weil dadurch die Renaturierung bis zu fünf Jahre verzögert würde.
Und
die Betriebsräte verweisen auf die Situation der Energieversorgung in
Deutschland. Das gelte besonders für den kommenden Winter.
„Wer jetzt die Kohleförderung in Jänschwalde zum Erliegen bringt, der reduziert
die gesichert verfügbare Menge an heimischer Braunkohle und damit auch an
gesicherter Stromerzeugung“,
schreiben die Betriebsräte in einer Mitteilung. Jan Siegel
Quelle: zitiert aus Lausitzer
Rundschau, 19.03.2022
So
ein Ende für den Kohleabbau in Jänschwalde kann sich in der Lausitz niemand
gewünscht haben.
Der
vom Gericht verfügte Stopp des Tagebaus mag rechtlich in Ordnung gehen, nutzen wird einer
keinem.
…Zuallererst nützt er nicht der geschundenen Natur im Umfeld der Grube….
Anm.:
Man muss
an der Sach- und Fachkompetenz des Gerichts zweifeln –
eine
Entscheidung gegen das Gemeinwohl zu fällen.
…
Nach diesem Urteil muss noch viele Jahre viel Grundwasser gehoben werden, ehe
ein neuer Beendigungs-Betriebsplan für den Tagebau vorliegt und genehmigt ist.
Das
geplante Drei-Seen-Konzept als Folgelandschaft ist nach Einschätzung der
Fachleute nach dem Nothalt im Mai (2022)
nicht umsetzbar….
…Der Sieg der Umweltverbände vor Gericht ist ein Pyrrhus-Sieg. Gut gemeint (???),
ist eben doch etwas anderes als gut gemacht….
…
Der Tagebau-Stopp schadet dem Bergbauunternehmen und besonders seinen
Mitarbeitern…..
…Der
Tagebau-Stopp macht die Energieversorgung in Deutschland unsicherer -
in einer
Zeit der Energiepreis-Explosionen und akut drohenden Energieknappheit im Land….
jan.siegel@lr-online.de
Stopp des Kohleabbaus
Wie es mit dem Tagebau Jänschwalde nach dem Gerichts-Beschluss jetzt weitergeht
...Die Lage für die Leag ist prekär. Gerade sichert ein Milliarden-Kreditrahmen
des Bundes ihren schon verkauften Strom ab.
In dieser Situation kommt der gerichtlich verfügte, vorfristige Totalausfall
ihres Tagebaus Jänschwalde denkbar ungelegen.
Das hat das Verwaltungsgericht Cottbus
entschieden und damit den Einreichern eines Eilantrages von Deutscher
Umwelthilfe (DUH) und Grüner Liga vollumfänglich recht gegeben. ...
Die Verwaltungsrichter in Cottbus haben den Weg offen gelassen für eine
Beschwerde gegen ihren Beschluss beim Brandenburger Oberverwaltungsgericht.
Ob das Landesbergamt aber Beschwerde vor dem übergeordneten Gericht gegen die
Cottbuser Entscheidung einlegt, ist noch nicht entschieden.
Eine Beschwerde hat aber mutmaßlich keine aufschiebende Wirkung gegen den
Beschluss des Cottbuser Gerichts.
Das muss das Landesbergamt jetzt tun
...Das Brandenburger Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR,
Landesbergamt) wird den
Tagebaubetreiber Leag jetzt auffordern, eine Sicherungsplanung
für den Tagebau Jänschwalde zu erarbeiten.
...Der Tagebaubetreiber Leag hat nach dem Beschluss der Cottbuser
Verwaltungsrichter zum Stopp des Tagebaus Jänschwalde jetzt gleich mehrere große
„Baustellen“.
Das Unternehmen muss auf der einen Seite einen detaillierten Plan der
Sicherungsmaßnahmen für den Tagebau erarbeiten und dem Landesbergamt vorlegen
und begründen....
Dritter Schwerpunkt für die Leag ist nach einem Ausfall des Tagebaus
Jänschwalde, die Kraftwerke in Jänschwalde,
Schwarze Pumpe (beide in Brandenburg) und
Boxberg (Sachsen) bestmöglich mit Rohbraunkohle zu beliefern.
Werden Wärme und Strom knapp?
Nach Einschätzung von Fachleuten ist bereits heute
absehbar, dass die Lausitzer Kraftwerke in den kommenden Monaten nicht wie
bisher geplant mit Rohbraunkohle beliefert werden können.
Grund dafür sind offenbar auch nötige und laufende Umbaumaßnahmen in den
Tagebauen Welzow-Süd und Nochten.
Es ist damit nicht ausgeschlossen, dass die Leag auch nur weniger Strom
produzieren kann als bisher geplant.
Eine Bestätigung für diese naheliegende Annahme aber gibt es von der Leag selbst
nicht.
Wirtschaftlich prekäre Lage
Es ist wirtschaftlich eine extrem prekäre Situation für das Unternehmen. Gerade
musste die KfW-Bank der Leag einen Kreditrahmen von 5,5 Milliarden Euro
einräumen.
Damit sollen Stromverkäufe abgesichert werden, die schon für die Zukunft
getätigt worden sind.
Wenn die Leag den schon verkauften Strom aber nicht vollumfänglich liefern
könnte,
müssten den Käufern entsprechende Sicherungssummen ausgezahlt werden, damit sie
sich ihren Strom aktuell am Markt kaufen können.
Auch, wenn die Trinkwassersituation im Raum Berlin
angespannt ist, wird angeordnet:
Das Wasser reicht auch für TESLA.
Eine Frage nebenbei:
Benötigt TESLA unbedingt Wasser in
Trinkwasserqualität?
Tesla erhält Wasser
Gigafactory Behörde gestattet volle Förderung
in Eggersdorf
Potsdam. Die Wasserversorgung der Autofabrik von Tesla in Grünheide scheint
gesichert. Wie der Wasserverband Strausberg-Erkner bestätigte,
hat
das Landesamt für Umwelt die Förderung im Wasserwerk Eggersdorf in voller Höhe
gestattet.
…Nach einem Gerichtsurteil war die Förderung von knapp vier Millionen Kubikmeter
Wasser in Eggersdorf und damit die Versorgung der Tesla-Fabrik fraglich
geworden….
…Die Fabrik soll ihren Betrieb am 22.03.2022 starten. Ima
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 18.03.2022
Rechenzentren steigern Strombedarf
IT -Branche
In
Berlin und Brandenburg werde neue Serverfarmen gebaut – das treibt den Verbrauch
von (Anm.:
elektrischer)
Energie in die Höhe.
Das Thema Wasser allerdings
scheint unterschätzt.
...Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz geht davon aus,
dass die
Metropolregion Berlin- Brandenburg in den nächsten etwa acht Jahren rund 17
Terawattstunden (ThW) Strom zusätzlich benötigt.
Das
ist etwa so viel Strom, wie Brandenburg 2019 aus Wind, Sonne und Biogas
insgesamt erzeugt hat. Das waren rund 19 ThW.
…Damit hätte das Land seinen Strombedarf rein rechnerisch nahezu komplett
decken können….
…Zu
den besonders energiehungrigen Regionen gehört demnach der Landkreis
Oder-Spree,
Dort baut Tesla seine Fabrik. Gesteigert wird der Energiebedarf aber
auch durch die Ansiedlung von Rechenzentren.
Microsoft Azure, Aniazon und
Google wollen laut 50Hertz große Serverfarmen errichten….
...In und um die Hauptstadt werden …deutlich mehr Firmen solche Serverfarmen
bauen.
Gerechnet wird mit rund 100.000 Rechnern - ein Rechenzentrum hat
mindestens 200 davon.
Diese neuen Anlagen sollen eine Anschlussleistung von
insgesamt 200 Megawatt haben. Das heißt, sie brauchen etwa so viel Strom wie
die Stadt Cottbus mit rund 100.000 Einwohnern im Jahr…
Abwärme ist ein Problem
…Datenschutzregeln in Deutschland bzw. der EU sind ein Grund dafür, dass
Konzerne wie Google oder Amazon näher an ihre Kunden heranrücken.
Aber auch
das Streaming von Filmen beispielsweise würde man nicht über Server in den USA
laufen lassen. das wäre zu aufwendig.
Außerdem nimmt der Bedarf an sogenannten
Cloud-Diensten zu. Privatleute speichern die Fotos in der Cloud, Firmen ihre
Daten….
…Ein Problem für die Betreiber der Zentren sind die vergleichsweise hohen
Energiepreise in Deutschland…
…Außerdem sollen durch höhere Effizienz und die verstärkte Nutzung von Abwärme
Energie gespart und Treibhausgase gesenkt werden.
Am
stärksten schlagen bei der Stromrechnung die Computer selbst zu Buche…
…Den zweitgrößten Anteil hat die Kühlung. Immer mehr Betreiber wollen laut
Bitkom von Luft- auf Wasserkühlung
umstellen.
Während das Energiesparen … ein großes Thema war, wurde nach Wasserverbräuchen
dabei nicht gefragt….
...Bitkom-Geschäftsführer Rohleder sieht Wasserverfügbarkeit
in Berlin-Brandenburg auch nicht als ein Problem an. Er kenne in Deutschland
keine wasserreichere Gegend….
…Auf die Frage nach Wasserproblemen in Brandenburg sagte Rohleder: "Das scheint
mir etwas konstruiert"…
…. Der Wasserverband Strausberg-Erkner hatte
vor Kurzem der Ansiedlung eines Rechenzentrums wegen zu hohen Verbrauchs eine
Absage erteilt….
Ina
Matthes
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 17.02.2022
…
Wasserstoff gilt, hergestellt aus erneuerbaren Energien wie Wind- und
Sonnenstrom,
als Wunderwaffe im Kampf gegen die Klimakrise und für die
Verringerung des industriellen CO2-Ausstoßes.
Aber grüner Wasserstoff
ist teuer. Unter Fachleuten ist dabei häufig die Rede vom „Champagner der
Energiewende“…
Wasser ist der wichtigste Rohstoff
…Für den Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffwirtschaft werden nicht nur
neue technologische Lösungen,
Ideen und große Investitionen gebraucht, sondern
am Ende auch ganz einfach Wasser….
…Wasser ist letztlich der Rohstoff für die Wasserstoffproduktion. Wer grünen
Wasserstoff produzieren will,
der braucht neben sehr viel elektrischem Strom aus
erneuerbaren Quellen eben auch Wasser.
Gereinigt und aufbereitet, kann Wasser (H2O) mithilfe von
elektrischer Energie in Elektrolyseuren in seine Bestandteile Sauerstoff (02)
und Wasserstoff (H2) zerlegt werden….
So knapp ist das Wasser in der Lausitz
…Schon jetzt aber ist das Wasser in der Lausitz knapp. Immer wieder schreckten
in den zurückliegenden Sommern die Bilder und Berichte
auf vom trocken
gefallenen Flussbett der Schwarzen Elster oder der beinahe wasserlosen Talsperre
Spremberg.
Im
Raum Berlin und Frankfurt (Oder) wird regelmäßig gutes, sulfat- und nitratarmes
Trinkwasser knapp,
weil die für die Wasserversorgung dort so essentiell wichtige
Spree in den Sommermonaten zu wenig Wasser in die Region bringt….
…Und die Wassersituation in der Lausitz droht sich mit dem Ende der Tagebaue
kurzfristig drastisch zu verschärfen…
.... Das Sümpfungswasser aus den trocken
gepumpten Lausitzer Kohlegruben stützt die Spree-Pegel zu einem Großteil in
trockenen Sommern…
…Für die Produktion von einem Kilogramm grünen Wasserstoff würden schließlich
neun Liter aufbereitetes Wasser gebraucht …
…
Bei der Planung von Wasserstoff-Erzeugungskapazitäten müssten deshalb auch das
künftig zur Verfügung stehende Wasser
und die regionalen Klimarisiken
berücksichtigt werden….
Das ist die Antwort aus dem Wirtschaftsministerium
…Die Antworten der Potsdamer Wirtschaftsstrategen zum Thema Wasserbedarf einer
Wasserstoffwirtschaft fallen bisher ausgesprochen kryptisch aus.
„Das
Land Brandenburg hat gegenwärtig noch keine abschließende Bewertung vorliegen,
die Fragen des grünen Wasserstoffs berühren…
…Das Ministerium von Wirtschaftsminister
Jörg Steinbach hat schon einmal eine grobe Schätzung angestellt
und zu den
geplanten und der Landesregierung bekannten Wasserstoffvorhaben in Brandenburg
mitgeteilt:
„Im
Einzugsgebiet von Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße wird für geplante
Wasserstoffprojekte bis ins Jahr 2038
von einem geschätzten Wasserbedarf von bis
zu 130 Millionen Litern pro Jahr ausgegangen.“
Das
sind gerade einmal 130.000 Kubikmeter (0,13 Mio. m3) Wasser …
Um
eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Wasser das ist: Das entspricht dem
Inhalt von etwa 50 Schwimmbecken mit olympischen Maßen (50 m x 25 m x 2 m).
Auf welchen Grundlagen diese Schätzzahl aus dem
Potsdamer Wirtschaftsministerium zustande gekommen ist, lässt sich nicht
nachvollziehen….
So sieht die Rechnung von BTU-Wissenschaftlern aus
…Belastbarer erscheinen dagegen Berechnungen für den Wasserbedarf zu einer
künftigen Wasserstoffwirtschaft
in Südbrandenburg von Wissenschaftlern der BTU
Cottbus-Senftenberg.
Die
Fachleute vom Lehrstuhl Kraftwerkstechnik mit ihrem Wasserstoff- und
Speicherforschungszentrum haben ermittelt,
dass für die Wasserstoffpläne der
Lausitz um das Jahr 2040 immerhin 6,43 Millionen Kubikmeter Wasser benötigt
werden könnten.
Grundlage der BTU-Berechnungen sind Potenzialanalysen des
Fraunhofer-Wasserstoffzentrums in Görlitz
und des Centrums für
Energietechnologie Brandenburg (Cebra) in Cottbus….
…Die Spannbreite der Zahlen – 0,13 Millionen Kubikmeter (Wirtschaftsministerium)
und 6,43 Millionen Kubikmeter (Kalkulation BTU Cottbus-Senftenberg) – zeigt,
wie
groß der Grad der Unsicherheit bei dem Thema aktuell ist.
Die
Ursache: Noch gibt es zu viele Unbekannte in allen Schätzungen und Berechnungen.
Noch sind zu viele Fragen nicht beantwortet.
Grüner Wasserstoff
►Grüner Wasserstoff wird in der Regel durch unterschiedliche Verfahren zur
Spaltung von Wasser (Elektrolyse) hergestellt.
Dazu notwendig sind große Mengen
von Elektroenergie, die für grünen Wasserstoff mit erneuerbaren (vor allem Wind
und Sonne) erzeugt werden muss.
Bei der Spaltung eines Wassermoleküls (H20)
erhält man ein Molekül Wasserstoff (H2) und ein halbes Molekül
Sauerstoff (O2).
►Grüner Wasserstoff gilt nicht nur als großer Hoffnungsträger in der
Energiewirtschaft. Wasserstoff ist vor allem schon jetzt ein sehr wichtiges
Element in der chemischen Industrie.
Bisher allerdings werden die größten
Wasserstoffmengen dafür aus Erdgas (CH4) gewonnen, was den Nachteil
hat, dass dabei auch große Mengen CO2 entstehen.
►Die Energiedichte von einem Kilogramm Wasserstoff ist etwa dreimal so groß wie
die Energiedichte von einem Kilogramm Benzin.
Der Schönheitsfehler: Weil
Wasserstoff eine sehr geringe Dichte hat, muss er stark verdichtet werden, um
ihn sinnvoll transportieren zu können.
Ein
Pkw dessen Elektromotor von einer Brennstoffzelle
angetrieben
wird hat mit einer Tankfüllung von fünf Kilogramm Wasserstoff eine Reichweite
von etwa 500 Kilometern.
Ein Brennstoffzellen-Bus kann mit 35 Kilogramm
Wasserstoff etwa 350 Kilometer fahren.
Jan Siegel
Quelle: zitiert aus lr-online, 22. 01. 2022
Ausführlich (für Abonnenten der Lausitzer Rundschau) unter:
Wenn
der Minister mit einer (ausgesprochenen) Sach- und Fachkenntnis das so sieht…
Der Verband WSE hält die Versorgung von Bürgern und
Tesla gefährdet. Der Umweltminister widerspricht.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Bd90/Grüne) sieht
keine Gefahr für die
Wasserversorgung von Bürgern im Gebiet des Verbandes Strausberg-Erkner (WSE) und
der Tesla-Fabrik.
.„Die Landesregierung sieht die Trinkwasserversorgung von 170.000 Menschen und
von Tesla im Einzugsgebiet des WSE
als
nicht gefährdet an“, sagte der Minister am Mittwoch (19.01.2022) im Landtag…
Anm.: …gegen die Bedenken des zuständigen Wasserverbandes
…Vogel reagierte auf eine Anfrage des Linken-Fraktionsvorsitzenden Sebastian
Walter.
Gegen die Höhe der genehmigten Förderung gibt es eine Klage vorm
Verwaltungsgericht in Frankfurt (Oder)…
…Der
Wasserverband hatte erklärt, dass die Versorgung seiner Kunden und von Tesla
gefährdet sei, falls die Kläger Erfolg haben.
Das
Verwaltungsgericht hat für den 11. Februar (2022) eine Verhandlung dazu
anberaumt… ima
Quelle: zitiert aus Märkische Oderzeitung, 20.01.2022o:p>
Klima und Wassermangel So wird der Spreewald zum Vorbild für die ganze Lausitz
(Anm.: Für Fachleute ist dieser Artikel unter dem Motto "Klima und
Wassermangel" fast ein bisschen zum Lachen. Unter dem Label "Klimawandel"
kann man heute wohl alles verkaufen)
Wassermangel wird zu einem zentralen Problem der Lausitz in den kommenden
Jahren. Die Wehre und Schleusen im Spreewald machen vor, wie man darauf
reagieren kann. Nur ist der Rest der Lausitz dazu überhaupt in der Lage?
…Durch den
Klimawandel wird es wärmer in der
Lausitz. Die Menge des
Niederschlags in der Region scheint zwar konstant zu bleiben, aber dafür nimmt
mit den steigenden Temperaturen die Wasserverdunstung zu…
… Zusätzlich fehlt der Lausitz nach dem Ende des Tagebaus das dort
geförderte Sümpfungswasser.
„Wir
müssen die durch Starkniederschläge herabfallenden Wassermengen in der Lausitz
bunkern“, sagt Ingolf Arnold vom Cottbuser Verein Wasser-Cluster Lausitz.
Nur, wie soll das gehen? Die Antwort hat der Spreewald.
Lübbenau: Richtig mit dem Wasser haushalten
Montags um halb sieben startet Frank Pötzschick in Lübbenau seine Runde mit dem
Kahn. Der Zwei-Meter-Hüne trägt eine blaue Latzhose, klobige Schuhe und
Goldkette…. Dann geht es los, aufs Wasser…
… Außer Pötzschick ist dort zu dieser Uhrzeit kaum jemand unterwegs…
…Was er dort will? Wehre kontrollieren, den Wasserpegel einstellen und schauen,
ob die Kanäle befahrbar sind. Gemacht werden muss das zweimal die Woche….
…Der Spreewald sieht aus wie er aussieht, weil der Mensch dort lebt. Früher war
der Landstrich eine Sumpflandschaft,
so wie weite Teile der Lausitz. Damit die
trotzdem für die Land- und Forstwirtschaft genutzt werden konnten, bauten die
Bewohner Entwässerungskanäle…
…Hochwasser und Trockenperioden, während ganze Fließe austrockneten,
führten
Anfang des 20. Jahrhunderts im Spreewald zum Ausbau von Deichen und dem
Errichten kaskadenartiger Stauanlagen – den Staugürteln….
…Bis heute kann deshalb mit dem Wasser je nach Wetterlage gehaushaltet werden….
…Über dem Spreewald verdunsten gerade in den Sommermonaten große Mengen an
Wasser. …
…„Aus dieser Erkenntnis heraus werden inzwischen im Winter Wiesen und
Erlenbrüche überflutet, so sorgt man für den Sommer vor“, sagt Ingolf Arnold vom
Wassercluster. …
Gefährliche Arbeit im Spreewald
…Frank Pötzschick fühlt sich im Spreewald wohl, mag seine Arbeit sogar dann,
wenn im Winter die Fließe zugefroren sind und er nicht mit dem Kahn, sondern mit
den Schlittschuhen die Wehre abfährt….
…„4,68 zu 4,92 – das ist normal“, sagt Pötzschick.
Er liest den Pegelstand an
der schwarzgelben Messlatte neben dem ersten Wehr ab und schreibt den Wert in
ein kleines Notizbuch.
Während das Wasser in die Schleuse strömt, macht
Pötzschick mit einem langen Haken das Bohlenwehr nebendran sauber.
Eine
gebrochene Holzbohle musse repariert werden. Dann geht es weiter….
Wie die Lausitz dem Klimawandel begegnen muss
…Zwölf Staugürtel gibt es im Spreewald mit mehr als 250 Anlagen zur
Wasserbewirtschaftung – dazu gehören auch Wehre und Schleusen. ..
…Stimmt der Pegelstand nicht, wird eine Bohle dazugelegt oder gezogen. Manche
Wehre arbeiten auch elektrisch, da lässt sich der Wasserpegel genauer
einstellen….
…Die Stauanlagen helfen das Wasser im Spreewald zurückzuhalten, wenn es regnet
und so für die Trockenheit vorzusorgen….
Und
die könnte zukünftig auch im Rest der Lausitz relevant werden: Denn das System
des Zurückhaltens und Flutenlassens, nach dem Vorbild des Spreewalds,
wird dann
für die ganze Region entscheidend dafür sein, ob es genug Wasser gibt oder
nicht….
…Auch im Südwesten Brandenburgs möchte man sich dafür fit machen. Dort sieht die
Landschaft ganz anders aus als im Spreewald – weniger Wald, dafür große Felder
und Wiesen.
Dazwischen Kanäle, die ursprünglich mal zur Entwässerung angelegt
wurden, aber auch das Wasser bei Regenwetter zurückhalten und für den heißen
Sommer speichern können….
Auf Elbe-Elster hat der Tagebau kaum noch Einfluss, der
Klimawandel schon
…Ganz ähnlich wie im Spreewald gibt es deshalb im Gebiet des Gewässerverbands
„Kleine Elster-Pulsnitz“ ein System aus Wehranlagen….
…Sogar mit einem Vorteil: Dort sei der
Wasserhaushalt mittlerweile fast wieder
im Gleichgewicht, sagt Wasser-Experte Ingolf Arnold….
…Trotzdem stellen die Wehre Marcel Ludewig, den Geschäftsführer Verbands vor
eine immense Aufgabe….
Denn seit 25 Jahren hat sich niemand für ihre
Funktionstüchtigkeit interessiert… Schuld war die fehlende Rechtsgrundlage:
Erst seit 2019 darf der Gewässerverband sich überhaupt um die Wehre kümmern….
…1100 Stauanlagen liegen zu diesem Zweck im Gebiet des Verbands „Kleine
Elster-Pulsnitz“ zwischen Welzow, Bad Liebenwerda, Ortrand und Walddrehna….
…Doch nur ein Bruchteil von ihnen kann aktuell genutzt werden: 30 Anlagen wollte
der Verband in diesem Jahr (2021) instand setzen…
es werden
wohl nur fünf oder sechs werden. Ludewig hofft im kommenden Jahr, die übrig
gebliebenen zu schaffen und dann 15 weitere pro Jahr…
Man hat in der aktuellen Tageszeitung (02.12.2021) anscheinend immer „alte“
Reportagen (06.
11.2021) in petto.
So viel zur Aktualität der "Lausitzer Rundschau!
Umwelt: Wasserverband: Versorgung für Tesla nicht mehr gesichert
Noch
im Dezember 2021 soll die Giga-Factory produzieren – das ist das Ziel von Elon
Musk. Nun gibt es neue Probleme.
Foto:
Patrick Pleul/dpa
Grünheide (dpa/bb) - Das Thema Wasserversorgung für die Tesla-Fabrik in
Grünheide bei Berlin geht in eine neue Runde.
Der Wasserverband
Strausberg-Erkner (WSE), der dem Werk vertraglich jährlich 1,4 Millionen
Kubikmeter Wasser liefern soll,
zweifelt in einer Stellungnahme für das
Landesamt für Umwelt (LfU) eine Garantie der Versorgung an.
Die Stellungnahme
des Wasserverbands liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zunächst hatten der «Tagesspiegel» und die «Märkische
Oderzeitung» darüber berichtet.
…Der Verband begründet das mit einem laufenden Gerichtsverfahren der
Umweltverbände Grüne Liga und Naturschutzbund Brandenburg vor dem Verwaltungsgericht
Frankfurt (Oder).
Die Umweltschützer haben gegen die wasserrechtliche
Bewilligung für eine erhöhte Wasserförderung geklagt und weisen zudem auf eine
nicht erfolgte Umweltverträglichkeitsprüfung hin. …
...In der Stellungnahme des Wasserverbandes an die Genehmigungsbehörde heißt es
unter anderem, dass «(...)im Falle einer insgesamten oder teilweise
Aufhebung
dieser wasserrechtlichen Bewilligung vom 28.02.2020 für das Wasserwerk
Eggersdorf durch das Verwaltungsgericht,
die Trinkwasserversorgung für das
Vorhaben im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren Ihrer Behörde(...)
nicht (mehr) gesichert ist.»…
...Zum Wasserverbrauch hatte Tesla erklärt, es seien Verträge mit einem
Wasserversorger geschlossen worden, «der die Lieferung von hinreichend
Trinkwasser gewährleistet»….
…Der Autobauer geht für das Werk bei voller Auslastung von 500.000 Fahrzeugen
bisher von einem Wasserverbrauch von bis zu 1,4 Millionen Kubikmetern pro Jahr
aus.
Das Unternehmen hatte den Wert durch Wassersparmaßnahmen um 30 Prozent
gesenkt…
...Pro Fahrzeug veranschlagt Tesla einschließlich der geplanten
Batterieproduktion 2,2 Kubikmeter Wasser …und betont, das liege unter dem
Branchendurchschnitt von mehr als 3 Kubikmetern….
…Das Fabrikgelände liegt teilweise im Trinkwasserschutzgebiet.
…
…Tesla baut auf eigenes Risiko und mit vorzeitigen Zulassungen, weil die
Genehmigung vom Land Brandenburg noch aussteht….
Wasserverband Strausberg Erkner Bürgern und Unternehmen in Ostbrandenburg droht
Wasser-Rationierung
Das
Wasser wird knapp in Ostbrandenburg. Nicht nur wegen Tesla. Der Wasserverband
Strausberg Erkner greift deshalb zu einer drastischen Maßnahme:
Foto: dpa/Patrick Pleul
In
Zukunft soll der Wasserverbrauch für alle Anwohner und Unternehmen gedeckelt
werden. Der Wasserverband Strausberg
Erkner (WSE) hat beschlossen, Wasser für seine Kunden in Zukunft zu rationieren.
Das
hat die Verbandsversammlung, bestehend aus den Bürgermeistern und Amtsdirektoren
der 16 Mitgliedsgemeinden, am Mittwoch (01.12.2021) entschieden.
….Der WSE versorgt rund 170.000 Menschen mit Wasser und will nun bis 2025 für
jedes Grundstück eine Maximalmenge Wasser pro Jahr festlegen.
Dabei soll vor allem die Zahl der Bewohner ausschlaggebend sein. Auch für
Unternehmen im Verbandsgebiet soll es Kontingente geben….
…WSE-Chef Andre Bähler begründete die Rationierung mit immer knapper werdenden
Wasserressourcen während der vergangenen Sommer (2020) .
…Im
Juni diesen Jahres (2021) wurden die Behälter des
WSE abends nicht mehr voll… Rettung brachte nur die andere Witterung gerettet….
WSE: Wasserknappheit ist nicht durch Tesla entstanden
…Bisher liefert der Wasserverband pro Jahr rund 11 Millionen Kubikmeter Wasser
aus. Tendenz steigend, weil immer mehr Menschen und Unternehmen in die Region
ziehen….
…Tesla wird bald in seinem Grünheider Werk zusätzlich bis zu 1,4 Millionen
Kubikmeter jährlich beziehen; das macht das Problem nicht kleiner….
…Aber Gerd Windisch, Vizevorsteher des WSE, betonte, dass die
Wasserknappheit nicht durch
Tesla
entstanden sei...
…Schon 2018 wurde das genehmigte
Förderkontingent überschritten…
…Außerdem sei Tesla, als erstes Unternehmen im Verbandsgebiet, sowieso schon
reglementiert auf 1,4 Millionen Kubikmeter jährlich…
Wie will der Verband
Verstöße sanktionieren?
..Es ist nicht klar, wie der Verband Verstöße sanktionieren will. Er wolle
stattdessen ans Land Brandenburg appellieren, das dem WSE mehr Wasserförderung
erlauben solle….
…Die Frage nach der Sanktionierung scheint noch ungeklärt…. Möglich, dass der
Verband die Rationierung auch deswegen beschließt, um das Land unter Druck zu
setzen.
…Der WSE fordert schon lange höhere Fördergenehmigung ….und eine im vergangenen
Jahr (2020) erteilte Genehmigung könnte demnächst vor Gericht
gekippt werden.
Philip Barnstorf
Das o.g. Beispiel für die Rationierung von
(knappen bzw. immer knapper werdenden) Ressourcen könnte auch als „ultima ratio“
für die Verteilung von Strom,
Gas (beliebig
erweiterbar) dienen, dann könnte die Energiewende doch noch glücken.
Maxime der Grünen:
Bedarfsgerechte (wer legt das fest) Verteilung von begrenzt zur Verfügung
stehendem Dargebot an Ressourcen
Wie sicher ist das Wasser für
Tesla?
Gigafactory Bis zu 1,4
Millionen Kubikmeter soll der Wasserverband WSE dem E-Autobauer liefern. Eine
Klage vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) sorgt für Verunsicherung.
Tesla-Autofabrik in Grünheide. Die Produktion und Auslieferung der ersten
Fahrzeuge hier könnte möglicherweise noch 2021 beginnen.
Es ist die erste
Tesla-Fabrik in Europa.Foto:Patrick Pleul/dpa
…Das Wasser, das für die Fabrik gebraucht wird, kommt auch aus einem Wasserwerk
des Wasserverbandes Strausberg-Erkner (WSE) in Eggersdorf.
Und
die Fördergenehmigung für dieses Werk ist Gegenstand eines Rechtsstreites vorm
Verwaltungsgericht in Frankfurt (Oder).
Die Grüne Liga Brandenburg und der
Naturschutzbund Brandenburg haben
gegen eine Erhöhung der Förderung in Eggersdorf geklagt….
…Das Landesamt für Umwelt hatte im März vergangenen Jahres (2020) erlaubt,
dass im Wasserwerk Eggersdorf
rund 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser
mehr gefördert werden dürfen als bisher –
insgesamt
rund vier Millionen Kubikmeter im Jahr….
…Anlage darf so viel Wasser
fördern, wie für etwa 85.000 Menschen gebraucht wird….
…Um
den Umgang mit einer knapper werdenden Resource, um faire Verteilung geht es
auch Nabu und Grüner Liga. …
.
..Eine
umweltverträgliche, nachhaltige Trinkwasserversorgung der Bevölkerung müsse
Priorität haben. …
....Über die Verteilung des Wassers in Zeiten des Klimawandels
müsse es einen öffentlichen Diskurs geben….
…Auch WSE-Verbandsvorsteher André Bähler fordert eine zukunftssichere Planung
der Wasserversorgung im Land…. Ina Mathes
Quelle: zitiert aus Märkische Oderzeitung
(Seelow), 30.11.1021
Wassernot in der
Lausitz Streit um Wasser aus der Spree für das Kohlekraftwerk Jänschwalde
Der Kohleausstieg
Deutschlands hat in der Lausitz schon begonnen. Und damit spitzt sich der Streit
um die knappen Wasserressourcen in der Spree weiter zu.
…Der
Kampf um das
knappe Wasser in der Lausitz
spitzt sich zu.
Die Umweltgruppe
Cottbus
der Grünen Liga protestiert jetzt gegen „eine geplante dauerhafte Entnahme von
Spreewasser für das
Kohlekraftwerk
Jänschwalde“.
…
...Der Lausitzer
Energieerzeuger Leag hat beim Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) beantragt,
ab dem Jahr 2025 für die Kühlprozesse im Kraftwerk Jänschwalde ganzjährig Wasser
aus der Spree entnehmen zu dürfen….
Warum der
Kohleausstieg jetzt Wasser aus der Spree fordert
…Der
Stromerzeuger für den Betrieb des Kraftwerkes nutzt noch das Grundwasser,
das im
benachbarten
Tagebau
Jänschwalde
abgepumpt werden muss, um das Kohleflöz für den Abbau des fossilen Rohstoffes
trocken zu legen.
Doch der
Kohleausstieg
Deutschlands hat an diesem Lausitzer Standort schon begonnen.
…Eine
Folge ist: Die Wasserhaltung wird schrittweise zurückgefahren. Und dadurch fällt
auch weniger Grubenwasser an….
Kampf um das
knappe Spreewasser wird mit aller Härte ausgetragen
…Pro
Tonne verfeuerter Kohle werden für die Stromerzeugung im Braunkohlekraftwerk
generell etwa zwei Kubikmeter Wasser benötigt, bei warmer Witterung ein Drittel
mehr…
…Die
Leag hat beantragt, künftig maximal 0,75 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus der
Spree entnehmen zu dürfen – und dies nur, wenn das eigene geförderte
Grubenwasser nicht mehr ausreicht,
um das Kraftwerk Jänschwalde in Spitzenzeiten
in hoher bis voller Last zu fahren. Das bestätigt Thomas Frey, der Sprecher des
Landesamtes für Umwelt (LfU), das den Antrag genehmigen oder ablehnen muss….
…René
Schuster, der Sprecher der Bundeskontaktstelle Braunkohle der Grünen Liga,
spricht von einer vorgesehenen dauerhaften Abnahme der Leag von einem Kubikmeter
Spreewasser pro Sekunde….
Anm.:
Das Einzige, was bisher von
der Grünen Liga zu hören war, sind unbewiesene Behauptungen,
Haben denn diese „Freunde“ in
der Vergangenheit keinen Braunkohlenstrom bezogen? …und sich jetzt aus der
Verantwortung stehlen.
…Und
anders als bei der Flutung von Tagebauen dürfe ein Kraftwerk selbst bei
Niedrigwasser auf das zu knappe Spreewasser zugreifen….
Berlin und
Frankfurt fürchten um stabile Trinkwasserversorgung
…René
Schuster weist darauf hin, dass das Wasser der Spree nicht nur in der Lausitz
gebraucht wird, sondern auch die Trinkwasserversorgung von Berlin und Frankfurt
(Oder) mit sichern müsse….
Anm.:
Warum werden für die
Wasserversorgung von TESLA vor den Toren Berlins neue Grundwasservorkommen
erkundet und wird ein neues Wasserwerk geplant,
wo doch Frankfurt und Berlin
um eine stabile Wasserversorgung fürchtet,
wo doch die Trinkwasserversorgung der
Bevölkerung an erster Stelle der Prioritätenliste steht.
Wer belügt hier wen?
…Das
aber ist auch nur die halbe Wahrheit. Die bergbautreibende Leag sorgt derzeit
und vor allem auch in Niedrigwasserperioden für ausreichend Wasser in der
Spree….
Anm.:
Es war eigentlich schon immer
so, dass wenn man sich zu etwas äußert, sollte man fachkundig sein der sich
Wissen aneignen.
…Aktuell
werden fünf Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus der Sümpfung (Grundwasserabsenkung
im Tagebau) in den Fluss eingeleitet.
…In
extremen Trockenperioden wird die Spree zu mehr als der Hälfte des Abflusses
durch den noch aktiven Bergbau gestützt. Damit wird auch die sensible
Fließlandschaft des Spreewaldes geschützt….
Wer bekommt
trotz Wassermangels zuerst Wasser aus der Spree?
…Im
Leag-Antrag auf Spreewasser für das Kraftwerk Jänschwalde „soll ausschließlich
über zusätzliche Mengen zur Deckung in Spitzenlastzeiten des Kraftwerkes
entschieden werden,
die durch die Sümpfungswassermengen nicht gedeckt werden
könnten“, erklärt LfU-Sprecher Thomas Frey. …
…Richtig
ist: Auch bei Niedrigwasser in der Spree ist es nicht ausgeschlossen, dass neben
Wasserversorgern auch der Energiewirtschaft das
Entnehmen von Wasser aus dem
Fluss vor anderen Nutzern wie Landwirten erlaubt wird. Dies ist ebenso wie die
Abwasserbeseitigung, also das Einleiten gereinigter Schmutzwässer aus den
Kläranlagen in die Vorflut (Flüsse),
der Daseinvorsorge für das täglichen Leben
der Einwohner geschuldet….
Der
Ausstiegsplan für das Kraftwerk Jänschwalde
…Das
Kraftwerk Jänschwalde ist ein Wärmekraftwerk, das hauptsächlich mit Braunkohle
aus dem benachbarten Tagebau Jänschwalde und nach dessen Stilllegung weiter mit
Kohle aus Welzow-Süd befeuert wird.
Pro Jahr dürfen in den Kesseln auch 400.000
Tonnen Abfall verbrannt werden.
Der installierten
Leistung zufolge ist das Kraftwerk Jänschwalde mit 3.000 Megawatt das
drittgrößte Kraftwerk Deutschlands. …Kathleen
Weser
Zum Klimaschutz
sollen in Brandenburg ehemalige Moore großflächig wieder reaktiviert werden. Die
Bauern machen mobil gegen unklare Folgen des Programms – und haben
Gegenvorschläge.
Foto: Bernd
Settnik/dpa
Landesbauernpräsident Henrik Wendorff (l.) und Landwirt Burkhard Haseloff an
einem maroden Stauwerk in den Belziger Landschaftwiesen
...Die Ohnmacht und
die Wut sind Burkhard Haseloff anzumerken. Der Landwirt aus Potsdam-mittelmark
sieht sich in seiner Existenz bedroht. Es ist ein offenbar schwer fassbarer
Gegner, eine unklare Rechtslage
und vor allem
etwas, das gegen jede bäuerliche Vernunft zu sprechen scheint.
Haseloff redet von
nasser Enteignung, von Vertreibung durch Wasser und von „Denen“, die
dahinterstecken. Es geht um Pläne, die niemand genau zu kennen scheint und die
die Landwirte in Unruhe versetzen….
Anm.:
Das ist die Politik der
Grünen…
Nicht säen, nicht ernten,
aber alles (ohne Fachwissen) besser wissen
...Mit
„denen“hat auch Landwirt Stefan Schulze-Bergcamen bei Brandenburg an der Havel
zu tun. Es ist die Arge
Klimamoor, die im
Auftrag des Umweltministeriums die Sicherung und Reaktivierung der Niedermoore
vorbereiten soll….
…Seit
Jahrhunderten werden in Brandenburg Moorböden entwässert und landwirtschaftlich
genutzt, aktuell sind es 200.000 Hektar – von insgesamt 1,3 Millionen Hektar
landwirtschaftlich bearbeiteter Fläche. Je weiter ein Moor etwa durch zu geringe
Niederschläge austrocknet, desto mehr klimaschädliche Gase werden freigesetzt.
Ein intaktes Moor kann dagegen Treibhausgase speichern….
Wertvolles
Weideland
Burkhard Haseloff
zeigte in dieser Woche während einer Pressefahrt des Landesbauernverbandes eine
der von ihm bewirtschafteten Wiesen. Dass sich darunter ein Moor befindet, ist
für den Laien nicht zu sehen…
…Der Graben
am Rande eines Weges führt Wasser bis zu 30 Zentimeter unterhalb der Grasnarbe….
Auch ackern ist möglich, wenn zu den entsprechenden Zeiten das Wasser weiter
abgesenkt wird. Die ehemaligen Torfböden sind besonders ertragreich…
...Henrik Wendorff,
Präsident des Landesbauernverbandes, plädiert für einen Kompromissvorschlag:
Moore am
Leben erhalten ja, aber nur so, dass die Landwirtschaftsfläche darüber noch
genutzt werden kann.
Also ein Pegel 30
bis 40 Zentimeter unter der Oberfläche. Darüber hinaus fordert er
Planfeststellungsverfahren für jedes betroffene Niedermoor. Dann hätten die
Bauern ein Mitspracherecht, und die Wasserhöhen könnten festgeschrieben werden…
...Voraussetzung dafür sind funktionierende Gräben und Anlagen für Stau und
Abfluss des Wassers. Die
wurden jahrzehntelang vernachlässigt.
U.a. gibt es im
Wasser- und Bodenverband Nuthe-Nieplitz, zu dem die Gegend um Bad Belzig gehört,
mehr als 1000 solcher Anlagen, von denen rund 50 funktionstüchtig sind….In
anderen Gegenden Brandenburgs sieht es nicht besser aus…
Anm.: Also sind 50 Prozent
funktionsuntüchtig
Paludi-Kulturen
als Alternative
Der Anbau von
Schilf soll künftig möglich sein – aber wer braucht das?
...Auf der Seite
der Arge Klimamoor kann man derweil die angedachte Zukunft der betroffenen
Regionen bestaunen. Dort sind Raupenfahrzeuge zu sehen, die auf den vernässten
Böden Schilf ernten.
„In
intensiver und kollegialer Zusammenarbeit mit den involvierten
Landwirtschaftsbetrieben sollen Lösungsansätze erarbeitet werden, die die
ökonomische Bewirtschaftung der Flächen bei flurnahem Wasserstand in sogenannter
Paludikultur ermöglichen“, heißt es da beispielsweise….
…Woher kommen
unsere Lebensmittel, wenn sie nicht hier erzeugt werden? Das müsse alles in die
Debatte um CO2 einbezogen werden, fordert er. Schulze-bergcamen glaubt auch
nicht, dass es sonderlich umweltfreundlich ist, schwere Raupen mit Tiefladern
von Fläche zu Fläche zu fahren, um Schilf zu ernten….
Ulrich Thiessen
Quelle: zitiert aus
Märkischer Oderzeitung Strausberg, 01.11.2021
Alle brauchen Wasser: Versorger
vor schweren Aufgaben
Die
zunehmende Trockenheit in Brandenburg, vor allem im Sommer, wirkt sich auf die
Grundwasserneubildung aus.
Die Wasserversorger stehen daher
auch mit Blick auf Industrieansiedlungen vor schweren Aufgaben. Generell rücke
ein intelligentes Wassermanagement immer mehr in den Vordergrund,
sagte Turgut Pencereci,
Geschäftsführer des Landeswasserverbandstages Brandenburg, der Deutschen
Presse-Agentur. Man muss sich Gedanken machen:
Wo bringt man überhaupt
wasserintensive Betriebe unter und wo nicht.
…Die
Wasserwirtschaft ist nicht der Gegner der Industrie… Allerdings müssten Akteure
vor Ort das Thema Wasser rechtzeitig auf der Agenda haben.
…Da muss ganz, ganz frühzeitig
Kommunikation einsetzen…. Sonst ergäben sich schwer lösbare Konflikte….
…Beispiel
Tesla: Laut des zuständigen Wasserverbands ist bei einem weiteren Ausbau der
Fabrik des Autobauers in Grünheide bei Berlin die Trinkwasserversorgung der
Region noch nicht gesichert.
«Wie man die Bedarfe decken
will, ist völlig offen», hatte der Vorsteher des Wasserverbands
Strausberg-Erkner (WSE), André Bähler, der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Er verwies dabei auch auf die
Ansiedlung anderer Unternehmen wie Zulieferer sowie auf neue Wohnungen für
Beschäftigte….
…Zur
Wassererschließung für die erste Ausbaustufe der Fabrik in Grünheide liegt
bereits ein Vertrag vor. Das Brandenburger Umweltministerium sieht bisher keinen
neuen Handlungsbedarf…
…Bei
zunehmendem Wassermangel und Bedarf in den kommenden Jahrzehnten stelle sich die
Frage, wer als erstes das Wasser bekomme…Es gebe viele Nutzer, die das für sich
beanspruchten: Wasserversorger,
Mineralwasserhersteller, Industrie
und Landwirtschaft, der Wald sowie der Naturschutz…
Auch Landwirte sind auf Wasser
angewiesen
…Konflikte
bei der Nutzung ist auch das Thema einer Mitgliederversammlung des
Landeswasserverbandstages an diesem Mittwoch (20.10.2021).
Die Mitglieder des Verbands unterhalten Gewässer und gewährleisten zwei Drittel
der Versorgung im Land… dpa
Anton Hofreiter hat die
Baustelle der Tesla-Gigafactory in Grünheide besucht. Der Grünen-Fraktionschef
sieht dort kein Problem beim Wasserverbrauch.
Grünen-Fraktionschef Hofreiter: "Die Wassermenge, die benötigt wird – das wird
optimiert und das ist darstellbar." (Foto: Tibor Bozi)
Politiker der Grünen sind Befürchtungen von Umweltverbänden entgegengetreten,
der Bau der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide würde zu einem
Wasserproblem in der Region führen.
"Ich habe mich da erkundigt. Die
Wassermenge, die benötigt wird – das wird optimiert und das ist darstellbar",
sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter nach einem Besuch der Baustelle.
Anm.:
Beiden
GRÜNEN-Politikern ist jegliche Kompetenz der Beurteilung der
wasserwirtschaftlichen Situation im Bereich der Tesla-Fabrik abzusprechen.
Hier
geht es um einen gigantischen Wasserbedarf, der aus den Grundwasservorkommen zu
decken ist.
Während
für die Wasserversorgung Berlins um jeden Kubikmeter Wasser der Spree zur
Trinkwasseraufbereitung gekämpft wird,
werden hier gigantische Brunnenanlagen
mit einer Kapazität von siehe nachfolgendes Zitat:
Zitat Beginn:
Deutschlands prominentester Schauplatz im Kampf um das Wasser liegt im
brandenburgischen Grünheide, südöstlich von Berlin.
Seit der E-Auto-Bauer Tesla
dort seine Gigafactory plant, sorgen sich Anwohner um die Wasserversorgung in
der Region.
1,42
Millionen Kubikmeter pro Jahr
soll die Produktion von Autos und Batteriezellen mindestens verbrauchen.
So viel wie eine Kleinstadt (Anm.: …mit etwa 30.000
Einwohnern, entspricht etwa 4000 m3
pro Tag).
Als der Tesla-Chef Elon Musk die Baustelle im September 2020 besuchte, schienen
ihn derlei Sorgen allerdings eher am Rande zu interessieren.
Es handle sich hier
nicht um eine sehr trockene Gegend, sagte der Elektroauto-Pionier bei seiner
Ankunft vor dem Gelände und zeigte auf die angrenzenden Kiefernwälder.
«Wir sind
hier ja nicht in der Wüste.»
André
Bähler sieht das anders. Er ist als der Chef des örtlichen Wasserverbandes für
die Trinkwasserversorgung der Menschen in der Region zuständig.
Im März
(2021) gab er gegenüber dem Fernsehsender ZDF zu Protokoll, er habe Bedenken,
dass Teslas Wasserverbrauch in einigen Jahren die zur Verfügung stehenden Mengen
übersteigen werde.
Bähler stellte für dieses Szenario bereits Einschränkungen
für Verbraucher in Aussicht. Inzwischen hat der E-Auto-Bauer
die Planungen für
seinen Wasserverbrauch nochmals überarbeitet, laut «Tagesspiegel» will das
Unternehmen trotz angeschlossener Batteriezellenfabrik
deutlich weniger Wasser
verbrauchen als bis jetzt angenommen. Wie dies gelingen soll, ist unklar. Die
Genehmigung der Behörden steht noch aus. Umweltverbände wollen Klagen.
…Mit
dieser Vita ist man geradezu prädestiniert zu allem und jedem, ohne Sach- und
Fachkenntnis seine Meinung kund zu tun (…und
anderen aufzudrängen)…
…Man
kann nur hoffen, dass die Studien erfolgreicher waren, als die seiner Chefin…
Musk: "Es ist hier überall
Wasser"
..Im Tesla-Antrag im laufenden
Hauptgenehmigungsverfahren für die erste Ausbaustufe der Fabrik ist ein
maximaler Jahreswasserverbrauch von 1,423 Millionen Kubikmetern
für die Auto- und Batteriefabrik
vorgesehen. Kritiker befürchten negative Folgen durch die Fabrik für die Umwelt
und haben mehrfach gegen Vorab-Teilgenehmigungen geklagt. ….
…Die
Wassertafel Berlin-Brandenburg ist der Ansicht, dass die Ansiedlung das
Trinkwasser und die natürlichen Ressourcen gefährdet….
…Umweltverbände
wie die "Grüne Liga" halten etwa das Niederschlags-wasserkonzept für nicht
ausreichend,
weil Extremwettersituationen wie
etwa ein 100-jähriges Regenereignis sich noch nicht in den aktuellen
Genehmigungs-unterlagen wiederfänden.
Beim letzten Erörterungstermin im
vergangenen September (2020)
war das eine Forderung der Umweltverbände, des Wasserverbandes Strausberg-Erkner
und der unteren Wasserbehörde gewesen….
…Bei
einem Besuch auf der Baustelle Mitte August (2020)
hatte Tesla-Chef Elon Musk ein Wasserproblem zurückgewiesen….
"Diese Region hat so viel Wasser.
Sehen Sie sich um!", sagte er lachend auf eine Frage in Grünheide. "Es ist hier
überall Wasser. (...) Es regnet viel." ….(dpa/os)
Anm.:
An diesen Äußerungen erkennt man das
„Fachwissen“ zum Thema Easser und Wasserbedarf des Herrn Musk….
weitere Kommentare zu diesem Thema erübrigen
sich.
So ist die Sicht aus dem Ausland auf Deutschlands
Wasserknappheit
So will Deutschland mit seiner
zunehmenden Wasserknappheit umgehen
In
einigen Regionen Deutschlands kommt es bereits zu Verteilungskämpfen ums Wasser.
Nun will die Umweltministerin mit einer nationalen Strategie gegensteuern.
Baustelle der Tesla Gigafactory in Grünheide.
bild
Christian Thiel / www.imago-images.de
Deutschlands prominentester Schauplatz im Kampf um das Wasser liegt im
brandenburgischen Grünheide, südöstlich von Berlin. Seit der E-Auto-Bauer Tesla
dort seine Gigafactory plant, sorgen sich Anwohner um die Wasserversorgung in
der Region.
1,42 Millionen Kubikmeter pro Jahr soll die Produktion von Autos und Batteriezellen
mindestens verbrauchen. So viel wie eine Kleinstadt (Anm.: …mit etwa 30.000
Einwohnern). Als der Tesla-Chef Elon
Musk die Baustelle im September 2020 besuchte, schienen ihn derlei Sorgen
allerdings eher am Rande zu interessieren. Es handle sich hier nicht um eine
sehr trockene Gegend, sagte der Elektroauto-Pionier bei seiner Ankunft vor dem
Gelände und zeigte auf die angrenzenden Kiefernwälder. «Wir sind hier ja nicht
in der Wüste.»
André Bähler sieht das anders. Er ist als der Chef des örtlichen Wasserverbandes
für die Trinkwasserversorgung der Menschen in der Region zuständig. Im März (2021) gab er gegenüber dem Fernsehsender ZDF zu Protokoll,
er habe Bedenken, dass Teslas Wasserverbrauch in einigen Jahren die zur
Verfügung stehenden Mengen übersteigen werde. Bähler stellte für dieses Szenario
bereits Einschränkungen für Verbraucher in Aussicht. Inzwischen hat der
E-Auto-Bauer die Planungen für seinen Wasserverbrauch nochmals überarbeitet,
laut «Tagesspiegel» will das Unternehmen trotz angeschlossener
Batteriezellenfabrik deutlich weniger Wasser verbrauchen als bis jetzt
angenommen. Wie dies gelingen soll, ist unklar. Die Genehmigung der Behörden
steht noch aus. Umweltverbände wollen Klagen.
Verteilungskämpfe nehmen zu
Bis
anhin kennt man Sorgen um Wasserknappheit hierzulande vor allem aus den
Nachrichten. Aus Regionen, in denen etwa die Landwirtschaft für einen starken
Verbrauch sorgt, wie dem Süden Spaniens. Deutschland ist eigentlich ein
wasserreiches Land. Mit dem Klimawandel nimmt aber die Anzahl der regenarmen
Jahre zu, Wälder leiden unter Trockenheit, Wetterextreme wie Starkregen nehmen
zu.
Die
Folge sind Überschwemmungen, Dürreperioden und Flüsse, die wegen ihrer niedrigen
Pegelstände für die Binnenschiffe nicht mehr befahrbar sind. So wie im Sommer
2018, als der Rhein wegen seines Niedrigwassers tagelang kaum noch als
Transportweg nutzbar war – mit verheerenden Folgen für die Wirtschaft. Dem
Chemiekonzern BASF etwa brachte das drastische Gewinneinbussen ein. Und auch
Verteilungskämpfe wie jenen um den Wasserverbrauch in Grünheide gibt es längst
auch andernorts. Und sie dürften in den kommenden Jahren zunehmen.
Die
Bundesregierung hat das Thema lange ignoriert. Zum Ende der Legislaturperiode
nimmt die sozialdemokratische Umweltministerin Svenja Schulze nun einen ersten
Anlauf, um mit einer «nationalen Wasserstrategie» Deutschlands Wassersysteme für
künftige Klimaverhältnisse fit zu trimmen. Dem Effort war ein zweijähriger
Beratungsprozess mit Wissenschaftern und Wasserverbänden vorausgegangen.
Deutschland stehe beim Wasser vor «enormen Herausforderungen», sagte Schulze am
Dienstag (08.06.2021). Der Klimawandel stelle
die Gewissheit infrage, dass Deutschland ein wasserreiches Land sei.
Sofortprogramm von 100 Millionen Euro
57
Maßnahmen sollen nun bis 2030 schrittweise umgesetzt werden. Sie umfassen etwa
ein Sofortprogramm, das den Zustand von Seen und Flüssen verbessern und deren
Widerstandsfähigkeit erhöhen soll. In den nächsten zehn Jahren sollen jeweils
100 Millionen Euro bereitgestellt werden, etwa für Renaturierungsmassnahmen, die
Beschattung von Gewässern gegen Erwärmung und die Rückgewinnung natürlicher
Wasserspeicher als Vorsorge gegen Trockenheit. Die Behörden von Bund und Ländern
sollen zudem genauer vorhersagen können, wo Wasser gebraucht wird. Noch sei die
Datengrundlage dürftig, heisst es vom Umweltministerium. Zudem geht Schulze
davon aus, dass zusätzliche Verbundnetze und Fernleitungen nötig sein werden, um
regionale Unterschiede der Wasserverfügbarkeit auszugleichen.
Wasser werde regional und zeitlich nicht mehr so verfügbar sein, wie wir es
gewohnt seien, heisst es in dem Papier. Dies bedeute, dass insgesamt weniger
Wasser verbraucht und die Wassernutzung gezielt gesteuert werden müsse. Eine
Konsequenz können laut dem Ministerium «Wassernutzungshierarchien» sein. Schulze
will erarbeiten lassen, «wer im Fall von regionaler Wasserknappheit vorrangig
Wasser nutzen darf».
Schulze will Unternehmen in die Pflicht nehmen
Solche Priorisierungen könnten weitreichende Folgen haben. Konkurrenzkämpfe bei
der Nutzung von Wasser gibt es nicht nur bei
Tesla, sondern auch in der Landwirtschaft, im Kiesabbau und in der
Wasserversorgung.
Immer häufiger kommen auch Auseinandersetzungen zwischen
Mineralwasserunternehmen und der Wasserwirtschaft hinzu. Es geht um die Frage,
wer bei der Nutzung lokaler Wasserressourcen den Vorrang hat: die öffentliche
Trinkwasserversorgung oder die privatwirtschaftliche Mineralwasserbranche. 2019
etwa verweigerte das zuständige Landratsamt dem bayerischen Unternehmen
Altmühltaler Mineralwasser, zusätzlich 300 000 Kubikmeter Tiefengrundwasser zur
Mineralwasserproduktion zu entnehmen. Es begründete die Entscheidung damit, dass
die öffentliche Wasserversorgung Vorrang vor privatwirtschaftlichen Interessen
habe. Die fachliche Prüfung hatte im Vorfeld ergeben, dass die Gefahr der
Übernutzung bestehe.
Das
Umweltministerium will Unternehmen künftig jedoch nicht nur beim Verbrauch
stärker einschränken. Es setzt sich laut dem Entwurf für EU-Regelungen ein, die
Hersteller für die von «Stoffen und Produkten ausgehenden Gewässerbelastungen in
die Verantwortung nehmen». Zudem strebt es einen «Beitrag der Unternehmen zur
Finanzierung des Ausbaus von Klär- und Wasseraufbereitungsanlagen» an.
Hohe Nitratbelastung
Für
Dietrich Borchardt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung ist zudem die
Schadstoffbelastung des Grundwassers eines der zentralen Probleme bei der
Wasserversorgung. Borchardt, der an der Entwicklung der Wasserstrategie
beteiligt war, mahnt, dass die Wasserqualität vielerorts beeinträchtigt sei,
«etwa durch Mikroschadstoffe, Antibiotika- und Nitrat-Rückstände im
Grundwasser». Wegen seiner hohen Nitratwerte im Grundwasser liegt Deutschland
schon seit Jahren im Streit mit der EU: 2019 hat die Kommission deshalb ein
zweites Vertragsverletzungsverfahren gestartet. Der EU-Grenzwert für Nitrat
liegt bei 50 Milligramm pro Liter. In rund 28 Prozent der deutschen
Grundwasserspeicher wird der Grenzwert jedoch teilweise mit Werten von 200 bis
300 Milligramm pro Liter deutlich überschritten, was vor allem auf die
Landwirtschaft und die
Massentierhaltung zurückzuführen
ist.
In
den Hitzesommern von 2018 und 2019 hatte das bereits spürbare Folgen. Damals kam
es zu lokalen oder regionalen Engpässen bei der Wasserversorgung, weil teilweise
nicht auf zusätzliche örtliche Reserven zugegriffen werden konnte, da dort die
Nitratwerte zu hoch waren. Schulze gab nun das Ziel aus, «dass auch in dreissig
Jahren sauberes Wasser immer und überall in Deutschland ausreichend verfügbar
ist». Ob dies gelingt, dürfte nun auch an der künftigen Bundesregierung liegen,
die den Entwurf verbindlich verabschieden muss. Anja Stehle, Berlin
…Weil Deutschland aufgrund des Klimawandels auf regionale Wasserknappheit
zusteuert,
ist
laut Bundesumweltministerium (BMU) ein massiver Ausbau der Infrastruktur nötig.
Das Ziel lautet, wasserarme und -reiche Kommunen miteinander zu verbinden.
Kommunen und Wasserversorger sollten deswegen überregional kooperieren….
…Neue oder größere Fernwasserleitungen könnten eine Lösung sein", so
Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) zu dieser Zeitung, selbst Talsperren seien
denkbar….
…Das BMU beziffert den Investitionsbedarf vorsichtig auf drei Milliarden Euro
jährlich. Perspektivisch seien hier zwar auch Bund und Länder in der Pflicht.
Aber: Einen Großteil davon werden auch künftig Wasserversorger und Kommunen
tragen… Dort reagiert man dementsprechend besorgt. "
…
Schon heute zahle die Wasserwirtschaft acht Milliarden Euro jährlich für Erhalt
und Erneuerung Tausender Kilometer von Leitungen und Anlagen.
Jetzt kommt man noch an einen Punkt, an
dem aufgrund des Alters der Leitungen in erhöhtem Maße Reinvestitionen fällig
werden….
…
Es wird befürchtet, dass ständig neue, politische Anforderungen die
Kosten und damit die Wassergebühren der Verbraucher in die Höhe treiben….
…Um
die Kosten insgesamt abschätzen zu können, fordert der Verband kommunaler
Unternehmen daher eine Gesamtschau aller politischen Initiativen…
..Welche Lösungen vor Ort nötig sind, kann man nur vor Ort beurteilt werden…
Dort, wo eine Anpassung an unterschiedliches Wasserdargebot nötig war,
hätten die Kommunen das in der Vergangenheit selbständig oder mit Hilfe der
Länder bewerkstelligt. Specht plädiert dafür, dieses Prinzip beizubehalten…. Igor Steinle
…Sollte
Deutschland neue Wasserspeicher und Fernleitungen benötigen, könnte das für den
Verbraucher teuer werden….
Quelle: zitiert aus Lausitzer Rundschau, 08.06.2021o:p>
Vita von Svenja Shulze: … geradezu prädestiniert für diese Funktion
Verbraucherschutz Die LWG reinigt das
kostbare Nass in ihrem Wasserwerk in Cottbus-Sachsendorf ab sofort nachhaltig.
….Cottbus. Im Wasserwerk Cottbus-Sachsendorf der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co.
KG erfolgt die gesamte Trinkwasseraufbereitung
jetzt vollständig mit naturnahen Verfahren. Ermöglicht werde dies durch die
Inbetriebnahme der physikalischen Restentsäuerung…
…In
der modernen Anlage wird im Wasser gasförmig gelöstes Kohlenstoffdioxid -
vereinfacht auch als Kohlensäure bezeichnet - durch feine Luftbläschen
ausgetragen….
…Der Grund: Obwohl die Kohlensäure ein gesundheitlich unbedenklicher
Inhaltsstoff des Trinkwassers ist und für einen frischen Geschmack sorgt,
kann sie metallische und zementgebundene Rohrwerkstoffe angreifen…deshalb muss
die im natürlichen Rohwasser enthaltene Kohlensäure
bei
der Wasseraufbereitung im Wasserwerk weitestgehend entfernt werden. Diese
Verfahrensstufe nennt man Entsäuerung…
…Die LWG ist sehr stolz, eine 100-prozentig nachhaltige Wasseraufbereitung
ausschließlich mit natürlichen Stoffen und naturnahen Verfahren durchzuführen…
…In
die Anlage wurden 700.000 Euro investiert…. red/roe
Saubere Sache: Bernd Scheppan von der LWG kontrolliert an einem geöffneten
Flachbelüfter das Luftblasenbild. Foto:
LWG
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 03.06.2021
Anm. :
Ergebnis normaler Jahre
(Temperatur, Niederschlag...) und gestiegener Wasserqualität in Seen und
Flüssen?
Wieder
mehr Fisch aus Brandenburg: Karpfen dominiert
…In
Brandenburg ist im vergangenen Jahr wieder mehr einheimischer Fisch erzeugt
worden.
Nach
Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg waren es 2020 knapp 970
Tonnen Fisch und damit das 225 Tonnen und damit 30 Prozent mehr als im Jahr
2019….
….
Verglichen mit 2017, einem nicht zu warmen und nicht zu trockenen Jahr, beträgt
der Zuwachs 14 Tonnen Fisch oder 1,5 Prozent….
….Von der Gesamtmenge an Fisch wurden 709 Tonnen in Teichen gehalten, weitere
261 Tonnen in Becken, Fließkanälen und Forellenteichen sowie in
Kreislaufanlagen….
Quelle: zitiert
aus dpa , Aktualisierung: Montag, 31. Mai 2021 11:07 Uhr
Wohlgemerkt, es geht hier um organisches Quecksilber
Organisches Quecksilber
wird durch Mikroorganismen im Dickdarm zu Hg2+ umgewandelt, das dann mit dem
Stuhl ausgeschieden wird. Das verbleibende (nicht umgewandelte) organische
Quecksilber wird resorbiert.
Etwa 90 Prozent des organischen Quecksilbers werden wieder über den Stuhl
ausgeschieden.14.09.2020
Umwelt Brandenburg gilt als Land mit vielen Seen und Flüssen, Doch wie ist es
um das Grundwasser in Brandenburg tatsächlich bestellt?
…Brandenburg hat viele Seen. Aber zwei davon sind besonders - besonders gut. Sie
weisen die Bestnoten für ihren ökologischen Zustand auf.
Die
beiden Spitzenreiter befinden sich weit im Norden des Landes. Es handelt sich
dabei um den Peetschsee in der Nähe von Fürstenberg/Havel und um den Großen
Kastavensee bei Lychen….
…Von den 193 Seen mit mehr als 50 Hektar Fläche im Land haben neben den beiden
erwähnten mit der Einschätzung "sehr gut" weitere 33 die Note "gut" für ihren
ökologischen Zustand erhalten.
Das
geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des
Abgeordneten Thomas Domres (Linke) hervor….
…Alle anderen großen Seen werden als "nicht gut" eingestuft, da sie mit
Nährstoffen belastet sind oder aber es Probleme mit einer Tier oder Pflanzenart
in dem Gewässer gibt…
…Hoffnung ruht auf Kohleausstieg Entsprechend dieser Richtlinie werden Seen und
Fließgewässer auf 112 verschiedene chemische Stoffe hin untersucht, für die
Grenzwerte vorgeschrieben sind.
Dabei sind für alle Gewässer diffuse Einträge von Quecksilber ein Problem, weil
der Grenzwert für Quecksilbergehalte in Fischen überschritten wird. Hohe
Konzentrationen von Quecksilber
werden so auch bei geschützten Fischfressern wie Seeadlern und Ottern
nachgewiesen….
…Quecksilber gelangt seit Jahrzehnten vor allem mit dem Staub aus der
weltweiten Kohle-, metallverarbeitenden und chemischen Industrie über den
Luftweg in Böden und Gewässer.
Auch Anreicherungen im Klärschlamm und die Nutzung von quecksilberhaltigen
Amalgamfüllungen in der Zahnmedizin sind Eintragsquellen, heißt es seitens des
Umweltministeriums.
Diese Belastungen sind kein brandenburgisches Phänomen, sondern betreffen
ganz Deutschland und Europa…
…Aus diesem Grund sind vor allem grenzüberschreitende Maßnahmen erforderlich.
2013 wurde im japanischen Minamata eine Konvention zur Verringerung der
Freisetzung von Quecksilber
unterzeichnet, der 90 Staaten, unter anderem Deutschland, beigetreten sind….
…Auch der deutschlandweite Ausstieg aus der Kohleförderung und -verarbeitung
wird dazu beitragen, die Quecksilbereinträge zu reduzieren…
…Ein Überblick über den Zustand der 42 Grundwasserkörper in Brandenburg zeigt,
dass fünf davon zu wenig Wasser aufweisen…
…Als Grundwasserkörper bezeichnet man ein geologisch/hydrologisch abgegrenztes
Vorkommen an Grundwasser…
Anm.:
Früher nannte man es unterirdisches Einzugsgebiet
…Das ist kein Phänomen von zwei, drei Jahren mit Niederschlagsdefiziten, sondern
entsteht über einen längeren Zeitraum.
Sie
befinden sich alle im Süden Brandenburgs, was einen Zusammenhang mit dem Bergbau
nahelegt….
…
EU-Vorgaben sehen Verbesserungen des Zustandes der Wasserkörper im schlechten
Zustand bis zum Jahr 2027 vor.
Allerdings wird diese Frist trotz umfangreicher Planungen der Landesregierung
wohl nicht bei allen Wasserkörpern einzuhalten sein, heißt es in der Antwort des
Landesumweltministeriums…
Liste der ökologisch besten Seen
Seen mit einer sehr guten ökologischen Bewertung:
Peetschsee, Großer Kastavensee
Seen mit einer guten ökologischen Bewertung:
Röblinsee, Zenssee, Oberpfuhl See, Fährsee, Nehmitzsee, Roofensee, Straussee,
Kalksee, Großer Glubigsee, Jungfernsee, Tiefer See, Großer Seddiner See,
Templiner See, Großer Wummsee,
Twernsee, Zootzensee, Wittwesee, Großer Tietzensee, Wutzsee, Tetzensee, Bützsee,
Sewester See, Parsteiner See, Redernswalder See,
Großer Grumsinsee, Großer Krinertsee, Sabinensee, Blankenburger See,
Oberuckersee, Sternhagener See, Unteruckersee, Mellensee, Krewitzsee
Ulrich Thiessen
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 27.04.2021
Cottbuser Brunnen werden bald wieder sprudeln
Cottbus. Ein sicheres Zeichen für den Frühling sind die sprudelnden Brunnen in
Cottbus. Die Stadtverwaltung macht Hoffnung, dass es bald soweit ist.
In
diesen Tagen geht die Brunnensaison mit elf städtischen sowie weiteren privaten.
Anlagen an den Start, lässt das Rathaus wissen.
…Zu
den privaten Brunnen gehören etwa der Enkebrunnen am Breitscheidplatz, der von
der Firma Kopf betreut wird, sowie der Kugelbrunnen an der Ecke Burgstraße/
Schlosskirchstraße.
Betreiber ist der Altstadtverein. Mitte April (2021) haben die
Betriebsvorbereitungen für die Anlagen begonnen, so die Stadtverwaltung….
…Spätestens am 30. April (2020)
sollen dann alle städtischen Springbrunnen wieder sprudeln…
…Der Enkebrunnen wurde über die Jahre mehrfach beschädigt. Seit 2018 wird er
angestrahlt, was einer weiteren Sponsorleistung der Firma Kopf Heizungs- und
Klimatechnik GmbH zu verdanken ist.
Das
zeigt laut Stadtverwaltung die gewünschte Wirkung. Darüber hinaus müssen von
vielen Brunnen immer wieder Graffiti entfernt werden….
red/uf
Das
Cottbuser "Wassertor", entworfen von der Künstlerin Heid rie Dreßel, ist an
warmen Tagen immer für eine Erfrischung gut der Stadt beginnt gerade die
Brunnensaison 2021.
Quelle: zitiert aus Lausitzer Rundschau, 25.04.2021,
LWG: Neue Pegel in Sachsendorf
Wasser Die Pegel dienen der Untersuchung der Grundwasserqualität. Die ist, wie
Messungen ergaben, sehr gut.
Cottbus. …Zwei neue Pegel im Einzugsbereich des Wasserwerkes
Cottbus-Sachsendorf sind durch eine Brandenburger Fachfirma gebohrt worden.
Genutzt werden diese Pegel, um das. Grundwasser zu untersuchen und zwar im
Vorfeld der eigentlichen Brunnen zur Rohwasserentnahme, informiert die Lausitzer
Wasser GmbH & Co. KG (LWG) in Cottbus.
Damit gebe es in diesem Bereich, einschließlich Hänchen, nun 45 solcher
Messstellen….
…Mit den Pegeln wird die Qualität des Grundwassers überwacht und die Höhe des
Grundwasserstandes gemessen…
…Bei den Messungen habe sich gezeigt, dass die Qualität des Grundwassers sehr
gut ist,
es
aber in den vergangenen drei sehr trockenen Jahren auch in unserem
Versorgungsgebiet teilweise zurückgegangen ist - bis zu zehn Zentimeter pro
Jahr.
Allerdings
sei das für die Trinkwasserversorgung nicht besorgniserregend…
…Wir gehen davon aus, dass sich in kommenden Jahren wieder neues
Grundwasser bilden wird", ergänzt Jonas Krause, Technischer Leiter der
LWG…
…
Informationen zur LWG mit ihren 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie zum
Thema Wasser gibt es auf lausitzer-wasser.de… red/uj
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 23. 04. 2021
WASSER ZEITUNG
Warum lassen wir Abwasser nicht (mehr)
verrieseln?
Die
WASSER ZEITUNG bekam im Herbst 2020 Post von Astrid Sch. aus dem Barnim.
Sie
schrieb uns: "Warum kann man das geklärte Wasser nicht im Gelände verrieseln und
so wieder in der Region nutzen?
Besonders das Wasser aus den großen Städten könnte doch so aufgehalten und
regional wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Es
bedarf eines technischen Aufwandes, aber lohnt das nicht vor dem Hintergrund
der trockenen Sommer und immer weiter absinkenden Grundwasserständen?"
Wir haben uns dazu mit Experten in Verbindung gesetzt. Hier unser Bericht.
Die
Geschichte der Rieselfelder im Berliner
Umland reicht bis is ausgehende 19. Jahrhundert zurück. Als die Metropole 1873
beginnt ihre Kanalisation auszubauen, wohnen hier bereits mehr als eine Million
Menschen.
Epidemien (etwa Typhus-Erkrankungen) sollen durch das Ableiten von Fäkalien aus
dem Stadtraum zurückgedrängt werden. Und genau das schafft das
Rieselfeldsystem, das zur Jahrhundertwende -
aufgeteilt in alle Himmelsrichtungen - bereits die Größe von mehr als 20.000
Fußballfeldern umfasst….
…
Noch in den letzten DDR-Jahren wurden zum Beispiel auf den Rieselfeldflächen in
Hobrechtsfelde mehr als 10.000 Liter pro Quadratmeter und Jahr aufgebracht...
...
Es war Abwasser, das über Sedimentationsbecken nur mechanisch, aber sonst
ungereinigt - weder chemisch noch biologisch - verrieselt wurde….
…
Es war in gewisser Weise ein Höchstlastbetrieb in jeglicher Weise. In der
Konsequenz führte diese Praxis zu einem lokalen Grundwasseranstieg bis knapp 1 m
unter Geländeoberfläche,
zu
extremen Bodenbelastungen sowie Geruchsbelästigungen, von denen ganz Buch
betroffen war….
….
"An eine landwirtschaftliche Nutzung wie ursprünglich war zu der Zeit nicht mehr
zu denken. Selbst für DDR-Verhältnisse wurde das Verrieseln mehr und mehr
untragbar…
….Abgelöst wurde diese Abwasserentsorgung durch die Inbetriebnahme des Klärwerks
Schönerlinde 1985. Eine Rekultivierung der Flächen begann an lässlich der
750-Jahrfeier Berlins 1987.
Durch erfolgreiche Sanierungsprojekte entwickelte sich die "Stinkelandschaft zur
Erholungslandschaft...
Die Aktivität des Bodens nutzen
…Ob
es für den Großraum Berlin nochmal eine Rückkehr zur Verrieselung geben könnte?
Das
will der Bodenexperte nicht ausschließen. "Eine neue und moderne
Abwasserverrieselung an dezentralen sinnvollen Punkten, die all unsere
Forschungserfahrungen einbezieht -
also nach neuestem Stand der Technik - wäre aus meiner Sicht ein sehr, sehr
interessanter Ansatz", so Gerd Wessolek, "Es könnte gegebenenfalls helfen, die
Wassermangelprobleme zu lösen,
Wenn Sie alleine an die Tesla-Werke denken… Dort fehlt massiv Wasser für die
Ansiedlung produzierender Industrie.…
…Ein gutes Beispiel für diese Praxis findet sich in Niedersachsen. Der
Abwasserverband Braunschweig betreibt Rieselfelder und stellt sein geklärtes
Abwasser für landwirtschaftliche Flächen zur Verfügung,
"Durch die Abwasserreinigung in konventionellen Kläranlagen werden Spurenstoffe,
Mikroplastik etc. nur begrenzt eliminiert. In Fällen ohne nachgeschaltete
Behandlung gelangen diese Stoffe
daher direkt in ein Gewässer, also den Vorfluter", so die Geschäftsführerin Dr.
Franziska Gromadecki, ...
…
„Dabei werden Spurenstoffe und Altarzneireste in erheblichem Umfang
zurückgehalten und mineralisiert, so dass sie die Vorfluter und das
Grundwasser nicht mehr belasten.“…
Auch EU will Wasser wiederverwenden
Eine Wasserwiederverwendung aufgrund des Klimawandels auch in Regionen an
Bedeutung, die bisher eine gute Wasserverfügbarkeit hatten.
Die
EU hat hierauf bereits reagiert und im Mai 2020 die EU-Verordnung über
Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung, kurz
EU-Water-Reuse-Verordnung verabschiedet …
…Dabei bezieht sie sich zwar konkret auf die Wasserwiederverwendung zur
landwirtschaftlichen Bewässerung, weitere Nutzungen sind potenziell möglich,
aber nicht detaillierter erwähnt…
…Die Verordnung, die am 26, Juni 2023 in allen EU-Mitgliedstaaten verbindlich
in Kraft tritt, regelt vor allem das Risikomanagement.
Die
DWA begrüßt grundsätzlich die Wasserwiederverwendung als eine Möglichkeit, auf
Wasserknappheit zu reagieren…Die Wasserwiederverwendung muss aber im Einklang
stehen mit dem Verschlechterungsverbot für Grundwasser und Oberflächengewässer
der EG-Wasserrahmenrichtlinie…
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Wasserzeitung, April 2021
Gefährlicher Wassermangel
Umwelt Der Kohleabbau bringt die Gewässer der Lausitz unter Druck. Auch darüber
berieten Experten auf einer Wasserkonferenz an der BTU.
…Der Wassermangel in der Lausitz wird immer dramatischer. Für die Seen im Umfeld
des Tagebaus Jänschwalde gibt es keine Entwarnung - sie verlieren trotz
Einleitungen weiter Wasser….
…Die Grünen in Spree-Neiße bemängeln, dass der Tagebauhetreiber Leag, der seit
2018 künstlich Wasser in die Seen leitet, dennoch die angestrebten Wasserstände
nicht erreicht…
...Dennoch
seien die Maßnahmen der Leag zur Rettung der Gewässer bislang nicht
ausreichend….
…Das Unternehmen war 2018 vom Land verpflichtet worden, Wasser in die Naturseen
einzuleiten.
...Bis zum Frühjahr 2021 sollten die Wasserstände auf dem Niveau vom Jahr 2010
stabilisiert werden…
...Seit Jahren leidet die Lausitz unter Trockenheit. Nach mehreren heißen
Sommern hat sich die Schieflage der Gewässer verschärft….
….
Ein weiteres Problem ist die großflächige Verdunstung der Tagebauseen. Der
Großräschener See verlor im Sommer 2019 durch Verdunstung 70 Zentimeter
Wasserstand….
…Mit möglichen Lösungen befassten sich am Freitag (12.03.2021) Experten aus Landespolitik,
Kommunen und Wirtschaft
bei einem virtuellen Treffen an
der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU)…
…Die Lausitzer Wasserkonferenz, veranstaltet von BTU und dem Verein (Anm.:
Was soll diese Bezeichnung???)
"Wasser-Cluster Lausitz",
hatte speziell die Brüche im Wasserhaushalt von Schwarzer Elster und Spree im
Blick. Auch bei diesen Flüssen sind die Folgen des Kohleabbaus erkennbar…
Christine Keilholz
Quelle:
zitiert aus LR, 13.03.2020
Klimawandel in Brandenburg und Sachsen Kann der Strukturwandel am knappen Wasser
in der Lausitz scheitern?
Soll der
Strukturwandel erfolgreich sein, besteht Handlungsbedarf in der Wasserwirtschaft
der Lausitz – darauf macht ein Cottbuser Verein aus Experten nun aufmerksam.
Ist die
Politik womöglich mit Wasserfragen überfordert?
Die Lausitzer werden in Zukunft mit weniger Wasser auskommen müssen – das trifft
Mensch, Natur und Wirtschaft.
Die Situation sei ernst, sagt Ingolf Arnold, der
Vorsitzende des Cottbuser Vereins „Wasser Cluster Lausitz“. Die RUNDSCHAU hat
mit ihm gesprochen.
Herr
Arnold,
Brandenburg hat eine oberste
Wasserbehörde – warum braucht das Land zusätzlich das Wasser Cluster Lausitz?
In Potsdam
sitzt die oberste Wasserbehörde und die ist für das gesamte Land Brandenburg
zuständig. In Südbrandenburg ist der
Bergbau Alleinstellungsmerkmal.
Diese Besonderheit erfordert gegenüber einer normalen Verwaltungsarbeit deutlich
mehr Ressourcen. Hier hat der Wasser Cluster Lausitz seine Mitarbeit und
Unterstützung angeboten, übrigens neben vielen anderen wissenschaftlichen
Einrichtungen.
Wie gut
findet das Wasser Cluster in der Politik Gehör?
Wir haben die Wasser-Konferenz mit den Wasserabteilungen der drei Länder
Brandenburg, Berlin und Sachsen vorbereitet.
Dass die drei Umweltminister auf
Anhieb gesagt haben ,Ja, wir kommen’, das ist das beste Zeichen. Es ist eine
ernste Situation, eine große Herausforderung.
Die Länder haben Fachkapazitäten. Und es gibt neben dem Wasser Cluster, die
Universitäten in Cottbus sowie in Dresden, Freiberg und Berlin.
Alle zusammen
müssen jetzt gute Lösungen herausarbeiten, die nachhaltig, aber auch
finanzierbar sind. Das wird eine Generationenaufgabe: Bis zum Jahr 2100 wird man
sich mit dem Thema beschäftigen müssen.
Bei so
viel Kompetenzgerangel: Müssen sich die Lausitzer da nicht erst Recht Sorgen um
ihre Wasserversorgung machen?
Kompetenzgerangel erkenne ich nicht. Über die Wassergesetzgebung ist klar
geregelt, wer Genehmigungen erteilt. Dazu bedarf es einer fachlichen Begleitung.
Die Aufgaben sind so vielfältig, dass jeder genügend zu tun hat. Natürlich:
Kompetenzgerangel möchte ich nicht sagen, aber es bedarf eines hohen Maßes an
Abstimmung und Vertrauen.
Da kann sich nicht jeder die Filetstückchen aussuchen
und am Schluss bleibt die schwierigste Aufgabe liegen. In den nächsten vier bis
fünf Jahren muss Klarheit darüber herrschen,
wie Spree und Schwarze Elster in
den kommenden Jahrzehnten zu bewirtschaften sind.
Warum es
dem Spreewald gut geht, wenn es Berlin gut geht
Apropos
Spree: Der Spreewald wird zurzeit noch mit Wasser aus den Tagebauen versorgt.
Wie gut verkraftet er den Kohleausstieg?
Die
Lausitz ist gekennzeichnet durch teilweise längere Trockenperioden. Aber auch
dadurch, dass es ab und an sehr starke Niederschläge gibt.
Die Kunst ist, dass
man dieses Wasser nicht ungenutzt als Hochwasserwelle bis nach Berlin laufen
lässt. Sondern, dass wir die Wassermengen zurückhalten für die Trockenzeit.
Dafür gibt es drei Talsperren an der Spree und derzeit zwei Bergbaufolgeseen.
Der
Spreewald hat die letzten drei
Jahre ganz gut überstanden. Ich will aber den Blick nach Berlin wenden.
Der
gesamte Wasserbedarf für Berlin kommt von zwei relativ kleinen Flüssen: Spree
und Havel. Wenn man für Berlin Lösungen hat, dann hat man automatisch auch für
den Spreewald Lösungen,
denn der liegt ja dazwischen. Er ist ein wichtiger
Landschaftsbestandteil im Weltmaßstab, Tourismus und vielerlei mehr.
„In den
nächsten vier bis fünf Jahren muss Klarheit darüber herrschen, wie Spree und
Schwarze Elster in den kommenden Jahrzehnten zu bewirtschaften sind“, sagt
Ingolf Arnold.
Er ist entspannt – weil überzeugt, dass die große Herausforderung
zu schaffen ist.
Anders als
die Spree, bekommt die Schwarze Elster kein Wasser mehr aus dem Tagebau. Sie ist
in den letzten Sommern mehrmals trockengefallen. Wie ließe sich das verhindern?
Die Schwarze Elster hat bisher in ihrem Oberlauf überhaupt keine Talsperre,
keine Rückhaltebecken. Man kann sie also kaum bewirtschaften.
Das wird auch ein
Ziel sein: Dass man für die Schwarze Elster im Bereich der Länder nach Lösungen
sucht, um Niederschlagsüberschüsse für die Niedrigwasseraufhöhung
zwischenspeichern zu können.
Lausitzer
Bergbaufolgeseen sind „Chance und Risiko“
Während
Flüsse trockenfallen, werden Bergbaufolgeseen geflutet – widerspricht sich das
nicht?
Die
Bergbaufolgeseen sind eine logische Folge der Rohstoffgewinnung. Nun muss man
damit bestmöglich umgehen. Es ist Chance und Risiko.
Man kann die
Bergbaufolgeseen ganz wunderbar für die Bewirtschaftung einsetzen – muss dabei
aber einkalkulieren, dass im Sommer über Wasserflächen viel verdunstet:
Der
Spreewald ist das beste Beispiel. Dort verdunstet sogar über die Bäume jede
Menge Wasser, nicht nur über die Wasserflächen.
Welche
Priorität hat die Flutung der Bergbaufolgeseen?
Die
obersten Wasserbehörden der drei Länder haben vier Bewirtschaftungsgrundsätze
formuliert, die eine Rangfolge haben.
Die
Nummer eins heißt „Sicherung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung und
ökologischer Mindestabfluss“.
Das heißt: Die Natur darf nicht Krachen gehen –
Spreewald ist so das Beispiel.
Anm.:
Ein hohes
Gut ist die freie Meinungsäußerung, aber wenn ein sog. Umwelt-Aktivist subjektiv
von ihm empfundene Eindrücke zur Wassersituation
rund um Guben schildert
ohne belastbare Messdaten vorzulegen, grenzt das an Panikmache und hilft der
Region nicht unbedingt weiter.
Ein
solche Berichterstattung, wie sie hier durch Frau Keilholz ohne Sach- und
Fachkenntnis erfolgt, ist unverständlich.
Den
Rang zwei: Alle vorhandenen Wasserspeicher müssen jahreszeitenabhängig ihren
optimalen Füllstand haben. Den Rang drei: Scheitelhaltung im Oder-Spree-Kanal.
Und der Rang vier sind Bergbaufolgeseen. Das heißt: Wenn dann noch Wasser übrig
ist, dann kann geflutet werden.
Die
Bergbaufolgeseen dienen dem Tourismus, gleichzeitig sollen durch die Ansiedlung
von Unternehmen Arbeitsplätze geschaffen werden. Wird für alle das Wasser
reichen?
Wasser ist
eine knappe Ressource. Deswegen müssen die Wasserleute sich einen
Wissensvorsprung beschaffen.
In den Strukturentwicklungskonzepten ist dem
Wasserthema ein großes Kapitel eingeräumt. Da steht, dass der
Strukturwandelnur erfolgreich gelingt, wenn alle Wasseraufgaben gelöst sind.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Wissensträger, die wir haben, die
Wissenskompetenz in den Behörden, in den universitären Einrichtungen, in der
Industrie –
dass dieses Wissen auskömmlich ist, um gute Lösungen zu finden.
Das Wasser
Cluster Lausitz
Ingolf
Arnold war vierzig Jahre als Ingenieur im Bergbau tätig. Zuletzt in leitender
Position in der Abteilung Geotechnik der LEAG.
Er ist der erste Vorsitzende des
Vereins „Wasser Cluster Lausitz“ (WCL) - dort sollen Wissenschaft und Praxis
vereint werden, um ein Wissensnetzwerk rund ums Thema Wasser zu bilden.
Zweiter
Vorsitzender des WCL ist Sebastian Fritze, der Leiter des Landesamts für
Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg.
Im Vorstand des Vereins finden sich
neben Wissenschaftlern der BTU Cottbus, unter anderem auch Inhaber von
Ingenieur- und Planungsbüros.
Marten Eger, der technische Geschäftsführer der
Lausitzer Wasser GmbH (LWG) ist ebenfalls im Vorstand des WCL vertreten.
Lausitzer
Wasserkonferenz lässt drei Spreeländer zusammenrücken.
Brandenburgs Umweltminister Vogel auf der Wasserkonferenz: „Folgen des
Kohleabbaus können nicht von einer Generation bewältigt werden Fotos: BTU
Region
(h). Mehr als 450 Online-Teilnehmer aus dem In- und Ausland sowie ein sehr
begrenzter Präsenz-Personenkreis erlebten
und gestalteten vergangenen Freitag
(18.03.2021) die erste Lausitzer Wasserkonferenz.
Es wird,
so ein Hauptergebnis, nicht die einzige bleiben. Alle zwei Jahre, wechselnd in
den betroffenen Spree-Ländern, sollen solche Konferenzen das künftige Geschehen
begleiten.
Die
Herausforderungen des Strukturwandels nach der Kohle sind mit erheblichen
wasserwirtschaftlichen Aufgaben verbunden.
Folgerichtig sind drei Fachministerien der Einladung des Wasser-Cluster-Lausitz
e.V. und der BTU Cottbus-Senftenberg gefolgt.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel erklärte: „Der Ausstieg aus der
Braunkohle ist alleine schon aus Gründen des Klimaschutzes unvermeidlich und
zwingend erforderlich.
Die
gravierenden Folgen des Kohleabbaus für den Wasserhaushalt werden uns noch lange
begleiten und können nicht von einer Generation bewältigt werden.“
Wie ein
roter Faden durchzieht diese Erkenntnis alle Vorträge: Die Bewältigung der
wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohlebergbaus
und die
zeitgleichen Einflüsse des Klimawandels sind als Mehrgenerationsaufgabe zu
sehen.
Das
Bundesunternehmen Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft
mbH (LMBV) hat in den vergangenen 25 Jahren vorbildliche gezeigt,
wie trotz
häufiger Trockenwetterperioden Bergbaufolgeseen aufgefüllt und zu
erlebnisreichen Landschaften entwickelt werden können.
Ingolf
Arnold als Vorsitzender des einladenden Wasser-Cluster-Vereins resümiert: „Es
wurde keine Panik verbreitet, jedoch klargemacht, dass uns ein anstrengender Weg
bevorsteht.
Alle sind
sich einig, dass die länderübergreifende Zusammenarbeit gestärkt werden muss.“
Deutlich
wurde: Die Auswirkungen des Klimawandels haben die Lausitz längst erfasst und in
fast allen auch gesellschaftlichen Bereichen sind Anpassungsstrategien
erforderlich.
Immerhin
betonte Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier in ihrem Schlusswort: „Ich
fahre beruhigter nach Hause und wünsche mir, dass neben künftigen regelmäßigen
Wasserkonferenzen
die
Denkhindernisse an den Ländergrenzen zum Wohle der Lausitz und der
Hauptstadtmetropole noch schneller überwunden werden.“
rink
Gefragter
Interviewpartner Ingolf Arnold vom Wasser-Cluster-Verein. Er rät, über
Kapazitäten der Wasserspeicher nachzudenken
Es geht
um die Verkündung von wasserwirtschaftlichen „Binsenweisheiten“.
Durch
die Vorgänger von Herrn Vogel wurde nach und nach immer öfter gegen
wasserwirtschaftliche Grundregeln verstoßen.
Begünstigt wurde das u.a. durch stetigen Abbau von wasserwirtschaftlichem
Fachpersonal und zusätzlich u.a.
durch
Umsetzung von Personal des Naturschutzes in wasserwirtschaftliche
Fachabteilungen befördert.
Wie gehen wir mit Wasser um?
Klimawandel Das Land regelt Management des kostbaren Nass neu. In einem ersten
Schritt geht es um Flüsse und Seen. Doch auch Grundwasser ist ein Thema.
Dürfen Bürger weiter private Gartenbrunnen bohren? Wie viel Wasser bekommen die
Landwirte für ihre Felder, und was darf eine neue Industrieansiedelung
verbrauchen?
Niedrigwasser in der Oder. Frankfurt /Oder
…Brandenburg entwickelt derzeit eine Strategie für den nachhaltigeren Umgang mit
einer knapper werdenden Ressource….
…Es
geht vordringlich um die Wasserstände in Flüssen, Seen, Bächen oder Tümpeln,
Das
Land will Daten über Wasserverfügbarkeit besser aufbereiten und online
verfügbar machen. Die bisherige Wassernutzung soll an den Klimawandel angepasst
werden.
Das
schließt auch eine bessere Bewertung der Genehmigung für Entnahmen von Grund-
und Oberflächenwasser ein….
…"Wir brauchen ein Umdenken im Umgang mit der Ressource Wasser", sagte
Umweltminister Vogel….
Anm.: Was haben eigentlich die Vorgänger von Herrn Vogel bisher getan?
Es fehlen Niederschläge
…Brandenburg gehört neben Sachsen-Anhalt zu den Bundesländern mit den
geringsten Niederschlägen. Die vergangenen drei Jahre waren ausgesprochene
Trockenjahre im Land.
Es
fielen extrem wenig Niederschläge bei gleichzeitig hohen Temperaturen….
…Der Wasserbedarf für die Bewässerung ist gestiegen und wurde vor allem mit
zusätzlichem Grundwasser gedeckt….
…Während im Jahr 2003 etwas mehr als 8 (acht) Millionen
Kubikmeter Grundwasser für Bewässerung verbraucht wurden, waren es
2018 rund 24 Millionen Kubikmeter.
Das
entspricht dem jährlichen Trinkwasserbedarf einer Großstadt mit 500.000
Einwohnern…
…Die Grundwasserentnahme in der Landwirtschaft hätte sich vevierfacht. (???)
…Die Landwirtschaft ist aber nicht der Hauptwasserverbraucher in Brandenburg, im
Gegenteil.
Das
sind Bergbau und Industrie mit 342 Millionen Kubikmetern Wasser im Jahr
(Daten von 2016),
gefolgt von Wärmekraftwerken und der Öffentlichen Wasserversorgung mit je etwa
130 Millionen Kubikmetern.
Die
Landwirtschaft beansprucht demnach nur 21 Millionen Kubikmeter
jährlich….
….Angesichts zunehmender Trockenheit vor allem im Sommer stellt sich die Frage:
Wer bekommt künftig wie viel Wasser?
…Auf den Prüfstein soll auch die derzeitige Praxis bei privaten Brunnen gestellt
werden.
Wer
einen Brunnen für die Gartenbewässerung bohren will, der braucht dafür derzeit
keine Genehmigung.
Das
muss nur bei den Unteren Wasserbehörden der Kreise angezeigt werden….
…Zugleich müsse aber auch ein größeres Bewusstsein in der Bevölkerung für den
Umgang mit Wasser geweckt werden,
Man
müsse von der "gigantischen Wasserentnahme" für Gärten und Pools in den
Sommermonaten wegkommen.
Anm.: Hier zeigt sich die Partei der Grünen wieder einmal als Verbotspartei.
…Eingeschränkter könnte künftig auch mit Genehmigungen für die
Wasserbereitstellung für Industriebetriebe umgegangen werden….
…Für zukünftige Genehmigungen wird das restriktiver sein….Unternehmen seien gut
beraten möglichst auf geschlossene Wasserkreisläufe zu setzen….
…Vogel verwies in dem Zusammenhang aber auf die regionalen Versorger, die
entscheiden müssten, wie viel Wasser für eine Ansiedlung zur Verfügung gestellt
werden kann….
Anm.:
Wie das durchgesetzt wird, hat sich besonders bei der politischen Entscheidung
zur Ansiedlung von Tesla in Brandenburg gezeigt.
…Trotz Klimawandel und Trockenjahren will das Land an der Flutung der
Tagebauseen, insbesondere des Ostsees festhalten. Es gebe keine andere
Möglichkeit um die Restlöcher zu füllen. …
…Das soll möglichst im Spätherbst geschehen, wenn mehr Wasser zur Verfügung
steht….
Anm.:
Diese Weisheit kann man sich schenken, da es sich ja um eine
Selbstverständlichkeit handelt.
Zurück zum Winterstau
….Das Niedrigwasserkonzept sieht vor, eine bessere Vorsorge zu treffen, um
Wasser in der Landschaft zu halten.
In
niederschlagsreichen Zeiten soll mehr Wasser Talsperren wie der in Spremberg
gespeichert werden….
….Außerdem soll der natürliche Wasserrückhalt in der Landschaft verbessert
werden - etwa durch einen Winterstau.
Damit wurden früher zum Beispiel im Spreewald im Winter gezielt Wiesen
überflutet, um die Fruchtbarkeit des Bodens zu steigern….
Anm.:
Vielleicht hätte man bei allen wasserwirtschaftlichen Maßnahmen im Spreewald
schon immer auf die Altvorderen hören sollen.
….Für die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Niedrigwasserkonzept sind zehn
Millionen Euro pro Jahr vorgesehen.
Weitere 300.000 Euro im Jahr sollen für Planungen ausgegeben werden können. Bis
zum Jahresende (2021)
will das Umweltministerium dem Landtag
eine Gesamtstrategie zur Anpassung des Wasserhaushalts an den Klimawandel
vorlegen…. Ina
Matthes
Was bedeutet Niedrigwasser?
Niedrigwasser wird meist durch eine länger anhaltende Trockenperiode
hervorgerufen. Wasservorräte in Grundwasser,
Feuchtgebieten und oberirdischen Gewässern werden durch Verdunstung und Abfluss
reduziert.
Der
Abfluss der der Oder war beispielsweise 2018 an 177 Tagen und 2019 an 178 Tagen
geringer als das Mittel der niedrigsten Jahresabflüsse zwischen 1991 und 2015. (s.
Bild oben). red
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 16.02.2021
Die Würdigung in Form
eines wissenschaftlichen Koloquims hat er verdient
Dr.
Christoph Gerstgraser gilt als einer der Väter der Spreeauen-Renaturierung
nördlich von Cottbus. Er eröffnet im Oktober die Ringvorlesungen im
Wintersemester
Foto:
CGA-Archiv/Haberland
...Cottbus
(hnr.) Die Niederlausitzer Landschaft befindet sich in tiefgreifendem Wandel....
...Nördlich von Cottbus ist das entlang der Spree seit vielen Jahren
beispielhaft im Gange....
...Auch
aus diesem Grunde fanden sich Experten im Dezember 2016 zum
Wasser-Cluster-Lausitz e.V. zusammen, der sich eng an den Lehrstuhl
Wassertechnik und Siedlungswasserbau der BTU Cottbus-Senftenberg lehnt....
...„Es
geht darum, den Strukturwandel im Bereich Wasserwirtschaft zu begleiten, die
Ressource Wasser dauerhaft sichern zu helfen“, sagt Ingolf Arnold....
...Aber es
geht auch um Wissensvermittlung an breite Kreise der Bevölkerung....
...Der
Verein und die BTU laden im demnächst beginnenden Wintersemester wieder zur Reihe
„Wassergespräch Lausitz – Wie weiter mit dem Wasser in der Region?“ ein....
Die Termine für das laufende Semester der BTU sind
Sie
fragen, die LWG (Lausitzer Wassergesellschaft) antwortet
»Kann das Coronavirus über unser Trinkwasser übertragen werden? «
Der
entscheidenden Punkt gleich vorweg: Eine Übertragung des Coronavirus über die
öffentliche Trinkwasserversorgung ist nach derzeitigem Kenntnisstand höchst
unwahrscheinlich. Warum?
Die
Trinkwassergewinnung bietet zu jedem Zeitpunkt durch das Multibarrieren-Prinzip
und durch die Einhaltung der allgemein
anerkannten Regeln der Technik einen weitreichenden Schutz auch vor unbekannten
Organismen und chemischen Stoffen,
Insbesondere sind hier die Bodenpassage und die Partikelfiltration als wirksame
Schritte hervorzuheben.
Die
Struktur von SARS-CoV-2 ist anderen Coronaviren sehr ähnlich, bei denen in
Untersuchungen gezeigt wurde, dass Wasser keinen relevanten Übertragungsweg
darstellt
Das
angesprochene Multibarrieren-Prinzip beginnt bereits mit der Auswahl von gut
geschützten Trinkwasserressourcen.
So
hat Grundwasser, welches für die Trinkwassergewinnung genutzt wird, eine längere
Bodenpassage durchlaufen
und
ist im Untergrund gut gegen alle mikrobiellen Verunreinigungen - einschließlich
Viren - geschützt
Aufgrund des hohen Automatisierungsgrades in der Wasserversorgung
sowie den Vorgaben der allgemein anerkannten Regeln der Technik zu einem
hygienischen Umgang mit dem Trinkwasser ist in Deutschland
auch bei Infektion des zuständigen Personals bei sachgerechtem Umgang nicht von
einem Risiko für die Weiterverteilung von Coronaviren mit dem Trinkwasser
auszugehen.
Um
eine Übertragung von Mensch zu Mensch zu verhindern, erfordert die aktuelle
Situation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LWG Lausitzer Wasser GmbH
& Co, KG -
so
wie für andere Unternehmen auch - vor allem einen verantwortungsvollen Umgang
mit der individuellen Hygiene.*
*
Quelle: Stellungnahme des Bundesumweltamtes vom 12. März 2020
Interview der Lausitzer Wasserzeitung (LWZ) mit Peter Sczepanski,
Präsident der Brandenburgischen Wasserakdemie und Verbandsvorsteher des
Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbandes (MAWV9, Königs Wusterhausen
Die Landesregierung (BB) ist beim Thema
Wasser noch sprachlos
Keine Antworten zu haben, ist ein Problem
An Herausforderungen mangelt es der
Siedlungswasserwirtschaft beileibe nicht:
Dürre-Sommer, ungebrochener Zuzug in die
Hauptstadt-Region, Klärschlammverwertung jenseits der Landwirtschaft,
die zunehmende Belastung des Schmutzwassers
mit Mikroplastik und Medikamenten.
Dies alles ist nichts Neues. Daher brachten sich viele Akteure aktiv in den
Branchendialog für ein "Leitbild Siedlungswasserwirtschaft" ein,
darunter Herausgeber dieser WASSER ZEITUNG. Der rot-schwarz-grüne
Koalitionsvertrag von 2019 legt ein Bekenntnis zum vereinbarten Leitbildprozess
ab.
…Welche konkreten politischen und behördlichen Schritte daraus erwachen sollen
- darüber hätte sich die Redaktion gerne mit Brandenburgs Agrar- und
Umweltminister Axel Vogel unterhalten.
Doch unsere Interviewanfrage wurde nach mehrwöchiger Bearbeitung schließlich
mit der Begründung zurückgewiesen,
dass der Abstimmungsprozess im Ministerium zu den vorgelegten Fragestellungen
noch nicht so weit sei. ….
….
Frage: Für die Wasserlieferung tragen natürlich die
Versorger vor Ort Verantwortung, andererseits geht es nicht ohne die
Genehmigungsbehörden des Landes.
Man gewinnt den Eindruck, das System laufe
nicht ganz rund...
In
der Tat. wünschenswert wäre es, wenn die Prioritäten bei der Verteilung des
nicht unendlich vorhandenen Wasserdargebotes klar definiert,
kommuniziert und umgesetzt würden. Für mich steht
die
Trinkwasserversorgung unserer Bevölkerung natürlich an oberster Stelle
,
erst danach kommt die Landwirtschaft
und
dann die Industrie.
Wahrgenommen wird allerdings, dass beispielsweise Industrieansiedlungengefördert werden und oberste Priorität (in Brandenburg haben,
siehe Bau der Megafabrik in Grünheide),
bei
den Wasserverbänden der Investitionsstau zur Sicherung der Trinkwasserversorgung
jedoch immer größer wird. Insgesamt dauern Entscheidungen viel zu lange.
Frage: Nach zwei Dürrejahren mussten einige
Versorger höhere Entnahmemengen beantragen.
Das dauert, lehrt die Erfahrung. Andererseits
werden Brunnenbohrungen für Unternehmen relativ kurzfristig erteilt.
Ein
Eingriff in den Grundwasserkörper muss immer wohl bedacht sein. Aufgrund von
"Dürrejahren" alle Konzepte über Bord zu werfen, wäre Unfug.
Jeder Aufgabenträger muss über langjährige Erfahrungen verfügen und anhand von
Entwicklungen - beispielsweise Bevölkerung und Gewerbe - Ideen für die Zukunft
entwickeln.
Da
stehen neben hydrogeologischen Experten auch die Fachleute der Wasserbehörden
zur Verfügung,
Das
Ergebnis sind dann Trinkwasserversorgungskonzepte, welche einen guten Blick in
die Zukunft geben. Daraus können auch Maßnahmen,
wie
die Erhöhung der Entnahmemengen, identifiziert werden, welche dann beantragt
werden müssen.
Frage: Weiß denn Potsdam. wie es um das
Wasserdargebot in den Grundwasserleitern steht und wie viel Wasser ohne
Beschädigung derselben entnommen werden kann?
Ich
bin mir nicht sicher, hier wäre die Antwort des Ministers von Bedeutung.
Des
Weiteren muss man die Frage des Wasserdargebots nicht nur aus Sicht des
Wasserversorgers, der Region oder des Landes betrachten.
Der
Horizont muss länderübergreifend sein und auch die Nachbarländer Tschechien und
Polen einbeziehen.
Jüngst war zu lesen, dass die sächsische Talsperren-Verwaltung in diesem Jahr
"nur" 30 Mio. m3 statt bisher 50 m3 nach Brandenburg
liefern kann.
Welche Folgen und Auswirkungen das für die Spree und die Wasserversorger hat,
die ihr Trinkwasser aus so genanntem Uferfiltrat aufbereiten,
ist
eine spannende Frage und muss in Potsdam beantwortet werden.
Frage: Die Koalition will
Anpassungsstrategien für die Abmilderung der Folgen des Klimawandels umsetzen,
verspricht Maßnahmen auch für den
Landschaftswasserhaushalt. Welche brauchen Sie?
Ehrlich? Bis jetzt habe ich davon noch nichts gehört.
Das Leitbild der zukunftsfähigen Siedlungswasserwirtschaft im Land Brandenburg
vor Augen, können Strategien entwickelt werden.
Warum das Rad noch einmal erfinden? Ideen gibt es genug, auch viele engagierte
und motivierte Leute.
Der
Mangel liegt in der Umsetzung der guten Ideen. Nach Euphorie und Chancen, kommen
immer diejenigen, welche Risiken sehen und bürokratische Hürden aufbauen.
Ein
Punkt, welcher während der Erarbeitung des Leitbildes noch nicht so im Fokus
stand, war der Wasserhaushalt.
Konkret:
Wir
müssen unsere Systeme so gestalten, dass das Wasser wieder der Region zugeführt
wird.
Das
Regenwasser muss hier versickern und nicht gleich abgeführt werden. Ebenso sind
auch die gereinigten Schmutzwässer für den Wasserhaushalt von großer Bedeutung.
Auch diese sollten in der Region verbleiben. Zugegebener Weise, eine
anspruchsvolle Aufgabe.
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Wasserzeitung, April 2020
Ausführlich
unter:
Weltwassertag
Jedes Jahr wird der
Weltwassertag mit Lippenbekenntnissen begangen und der Klimawandel für den
Mangel an Trinkwasser für alle Menschen der Welt verantwortlich gemacht.
Siehe hier auch die
Erklärung zum Weltwassertag, 22. März 2020
„UN-Generalsekretär António Guterres: Die Wasserressourcen der Welt sind in
beispielloser Weise bedroht.
Heute
fehlt es rund 2,2 Milliarden Menschen an sauberem Trinkwasser,
und 4,2
Milliarden Menschen leben ohne Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen.
Wenn wir nicht dringend handeln,
werden die
Auswirkungen des Klimawandels diese Zahlen voraussichtlich noch verschärfen.
Bis 2050
werden zwischen 3,5 und 4,4 Milliarden Menschen mit beschränktem Zugang zu
Wasser leben, davon mehr als 1 Milliarde in Städten.“
Wie schon auf dieser Webseite weiter unten berichtet und dokumentiert hat sich
an diesem Zustand seit mindesten 2003 nichts aber auch gar nichts geändert.
Dabei sind die
Grundwasseressourcen, die für eine Trinkwasserversorgung notwendig auch in
Afrika vorhanden.
An den Kosten für
Wasserförderung und –hebung durch Pumpen, evtl. sogar solarbetrieben, kann
es wohl bei den jährlich eigentlich auch
für diese Zwecke
aufgewendeten Geldmitteln der Entwicklungshilfen nicht liegen.
Informationen zu
einer Spendenaktion für den Bau von Trinkwasserbrunnen z.B. in Afrika und die
aufgewendeten Kosten für einen Trinkwasserbrunnen
(7.500 Euro kostet der Bau eines
neuen Tiefbohrbrunnens)
entnehmen Sie bitte:
Wie wichtig das Nahrungs- und Produktionsmittel
"Wasser" weltweit ist,
lässt sich der nachfolgenden Veröffentlichung
in der
WELT
am SONNTAG I
Nr. 12 I Sonntag, 23. März 2003
entnehmen:
Virtuelles Wasser als Handelsware
Entwicklungsländer
produzieren immer mehr Nahrungsmittel
für Industrienationen und
verschärfen dadurch ihre Trinkwasser-Probleme
Von
Rolf H. Latusseck
Schon vor Beginn des ,,3.
Welt-Wasser-Forums" in Japan sorgten die Vereinten Nationen mit ihrem
Report zur weltweiten Wasserqualität für eine Überraschung: Die größten
Differenzen in der Wasserqualität herrschen nicht zwischen dem gut versorgten
Norden und den armen Entwicklungsländern im Süden; sie ziehen sich quer
durch Europa. Belgien bekam von den VN attestiert, von 122 Staaten am fahrlässigsten
mit seinem Wasser umzugehen. es nimmt auf der Beurteilungsskala den letzten
Platz ein. Finnland dagegen steht an erster Stelle, es verfügt weltweit über
das sauberste Wasser.
Die
Beurteilungskriterien bezogen sich nicht allein auf die Qualität des
Trinkwassers. sondern hauptsächlich auf das Wassermanagement. Das heißt, auf
den Umgang und die Aufbereitung von Abwässern aus Haushalten und Industrie
und auf Schadstoffeinträge aus der Landwirtschaft in Flüsse und Seen. Dem
traurigen Rekord der Belgier in all diesen Bereichen steht das glänzende
Beispiel
Finnlands gegenüber, dem zuerkannt wurde, dass über 80 Prozent seiner Seen und
40 Prozent seiner Flüsse in einem guten beziehungsweise ausgezeichneten
Zustand sind. Diese Führungsrolle verdanken die Skandinavier nicht dem Umstand,
dass sie über viele unberührte und saubere Oberflächengewässer verfügen,
sondern der Tatsache, dass praktisch alle Abwässer einen mehrstufigen
Reinigungsprozess durchlaufen, bevor sie wieder in die Umwelt gelangen.
Wie muss der verantwortungsvolle
Umgang mit dem Lebensmittel Wasser aussehen, wenn es nicht schon in naher
Zukunft zum Kollaps kommen soll? Die Ansichten sind durchaus gespalten.
Obwohl den in Japan
versammelten 10000 Experten aus allen Fachrichtungen in der vergangenen Woche
klar war, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann.
In den vergangenen 100
Jahren hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht und der Wasserverbrauch
versechsfacht.
Und das vor dem Hintergrund,
dass nur 2,5 Prozent allen Wassers auf diesem Planeten Süßwasser ist, das auch
noch zum größten Teil in Form von Eis und Schnee festgelegt ist (siehe
Grafik).
Bereits in weniger als
zwanzig Jahren, so prognostizieren die Vereinten Nationen, wird der durchschnittliche
Pro-Kopf-Verbrauch um ein Drittel niedriger liegen müssen als heute. Gemessen
an der Brisanz der Probleme wird der Mammutveranstaltung, die in den drei Städten
Kyoto, Shiga und Osaka stattfindet, durch den Kriegsausbruch im Irak jedoch zu
wenig Aufmerksamkeit zu Teil, wie William Cosgrove, Vize-Präsident des World
WaterCouncil bedauerte:
"Dennoch werden unsere Beratungen für die Zukunft der Menschheit eine größere
Bedeutung haben als die derzeitige Krise im Nahen Osten." Vor den Gefahren
kriegerischer Auseinandersetzungen um Wasser ist vielfach gewarnt worden. Genau
261 große Oberflächengewässer - Flüsse und Binnenseen - haben internationale
Experten gezählt, die in Grenzgebieten liegen beziehungsweise durch mindestens
zwei Länder fließen. Der Streit um das in ihnen enthaltene Wasser wird die
meisten Konflikte des gerade begonnenen Jahrhunderts beherrschen, doch die
Streitereien werden in den allermeisten Fällen ohne Waffengewalt gelöst
werden, erwarten die Fachleute. Der weltweit größte Verbraucher mit rund 70
Prozent am Gesamtbedarf ist die Landwirtschaft. Folglich verbirgt sich hier das
vielversprechendste Einsparpotenzial, zumal 60 Prozent der Bewässerungsmengen
verschwendet werden; sie erreichen nie die Pflanzen, deren Wachstum sie ermöglichen
sollen. Speziell Umweltwissenschaftler forderten deshalb dass es möglich sein
sollte, den landwirtschaftlichen Verbrauch um mindestens ein Zehntel zu
reduzieren. Das käme den großen Süßwasserreservoirs zugute, von denen nicht
nur das Wohlergehen von Millionen Menschen abhängt. sondern auch die
industrielle Entwicklung. Schon vor etlichen Jahren sind viele der ehemals
gewaltigsten Ströme der Erde zu einem Schatten ihrer selbst geworden, weil
Staudämme zur Energiegewinnung und Bewässerung ihnen die Substanz entziehen.
Der Colorado River Nordamerikas ist an seiner Mündung zu einem Rinnsal
degradiert, und der Gelbe Fluss Chinas führte seit 1997 für ganze 226 Tage
kein Wasser mehr. Seit 1998 sinkt die chinesische Getreideproduktion.
Genaudeshalb ist es notwendig, die globale Wasserversorgung der
Landwirtschaft in den kommenden 25 Jahren um 15 bis 20 Prozent zu steigern,
meinen Agrarwissenschaftler. Anders wäre die Versorgung einer immer weiter
wachsenden Weltbevölkerung nicht in den Griff zu bekommen. Sowohl die Forderung
nach Wassereinsparung als auch das verlangen nach noch größeren Bewässerungsmengen
können eine gute Argumente für sich beanspruchen. "Die Lösung des
Problems kann nur darin bestehen, dass die Landwirtschaft mit weniger Wasser
noch mehr produziert", brachte Frank Rijsberman, Generaldirektor des
Internationalen Wasser-Management-Instituts, die gegensätzlichen Ansichten
auf den Punkt. "Dabei müssen wir Fragen von entmutigender
Kompliziertheit behandeln, aber um die Antworten kommen wir nicht
herum."
Während ein
Mensch für elementare Bedürfnisse wie Trinken lediglich vier Liter Wasser täglich
benötigt, verschlingt die Produktion seiner Nahrung im selben Zeitraum 2000 bis
5000 Liter - mit riesigen regionalen Unterschieden.
Fachleute bezeichnen
den indirekten Verbrauch als "virtuelles Wasser", wie Daniel Zimmer,
Direktor des World Water Council erläuterte:
"Wer ein
Kilo Getreide isst, verbraucht insgesamt 1000 Liter Wasser, die dieses Getreide
wachsen ließen; beim Verzehr von einem Kilo Rindfleisch beträgt der Verbrauch
sogar 13000 Liter an verstecktem oder virtuellem Wasser. Dieser
unbewusste Konsum ist es, der den Wasserverbrauch so in die Höhe treibt."
In Asien liegt der virtuelle Verbrauch bei 1400 Litern pro Kopf und Tag, in
Nordamerika und Europa dagegen bei 4000 Litern. "Würden alle Menschen so
viel verbrauchen wie die Nordamerikaner und Europäer, dann müsste der
Wasserbedarf der Landwirtschaft um 75 Prozent steigen", so Zimmer .
Wasser ist kein
Handelsobjekt von weltweiter Bedeutung, weil die für einen umfangreichen
Transport notwendigen Kapazitäten fehlen. Trotzdem hat sich der Begriff von
einem Handel mit "virtuellem Wasser" etabliert, der in Form von
Lebensmitteln stattfindet. Somit werden alle Staaten, die landwirtschaftliche
Produkte exportieren, automatisch zu Netto-Exporteuren von "virtuellem
Wasser", unter ihnen die USA, Indien und Vietnam. Japan, China und
Deutschland dagegen sind Netto-Importeure. "Lebensmittel-Importe sind zu
einem Instrument geworden, mit dem viele unter Wasserstress leidende Staaten
unbewusst den eigenen Mangel ausgleichen", sagte William Cosgrove.
"Der Handel mit virtuellem Wasser spielt bereits eine wichtige Rolle."
Unter diesem Gesichtspunkt erweist sich der Export von Lebensmitteln für viele
Staaten als gesamtwirtschaftlich kontraproduktiv. Das gilt nicht nur für die Länder
in den Trockenregionen der Erde; auch die USA speziell der Westen, haben
Wasserprobleme, die sich in Zukunft noch verschärfen werden.
230303WaS.rtf
Und seit dem Jahr 2003 hat sich
am Allgemeinzustand "Trinkwasser" nichts geändert:
Passend
hierzu Folgendes:
ZITAT
"Um
eine Tasse Kaffee zu erzeugen, braucht man 1000 Tassen Wasser.
Um
einen Teelöffel Zucker für diesen Kaffee zu erzeugen, braucht man 50 Tassen
Wasser.
Und
man braucht 2000 Liter Wasser für ein Glas Brandy. "
Fred Pearce, Autor des Buches "Wenn die Flüsse versiegen"
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 20.06.2007
Welthungerhilfe warnt vor Wassermangel
Berlin. Die Welthungerhilfe hat vor einer
Verschärfung der Wasserknappheit in armen Ländern durch die wachsende
Weltbevölkerung und den Klimawandel gewarnt.
Weltweit hätten bereits fast 900 Millionen
Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, erklärte die Präsidentin der
Hilfsorganisation. Bärbel Dieckmann, am
Dienstag (21.06.2011) in Berlin.
Bis 2025 würden sogar
drei der dann 8,5 Milliarden
Menschen auf der Erde
unter Wasserknappheit leiden.
"Im vergangenen Jahrhundert hat sich die
Weltbevölkerung verdreifacht, der Wasserverbrauch jedoch versechsfacht“, sagte
Dieckmann bei der Vorstellung des J
ahresberichts der Welthungerhilfe. dpa/roe
Quelle: Lausitzer Rundschau,
22.06.2011
Das
Feststellen und Nichtstun geht weiter:
Expertentreffen
zur Weltwasserwoche (2007)
Ein
kostbares Gut und seine Zukunft
Wie
können mehr Menschen Zugang zu sauberen Wasser bekommen? Werden die
Milleniumsziele der Uno erfüllt werden können? Oder drohen Kriege um knapper
werdendes Wasser?
Fragen, die im Mittelpunkt der heute (11.8.2007) beginnenden Weltwasserwoche
stehen. Fachleute und Politiker diskutieren sie auf einer jährlichen Tagung in
Stockholm.
Von
Albrecht Breitschuh, ARD-Hörfunkstudio Stockholm
Vor
ziemlich genau sieben Jahren, im September 2000, verabschiedeten die 189
Mitglieder der Vereinten Nationen in ihrer Milleniumserklärung einen Katalog
von Zielen.
Eines war davon, die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zur Wasserver- und
entsorgung haben, innerhalb der nächsten 15 Jahre um 50 Prozent zu reduzieren.
Nun
ist bald Halbzeit und es zeigt sich, dass die UN-Ziele vor allem in Afrika wohl
verfehlt werden dürften.
Asien
im Plan, Afrika wartet weiter auf Wasser
Schüler
in Ruanda trinken aus einer Zisterne. In vielen Teilen Afrikas ist sauberes
Trinkwasser weiterhin Mangelware ...
(Foto:
picture-alliance/ dpa/dpaweb)
"Wenn
man sich die Zahlen anguckt, muss man feststellen, dass viele Länder in Asien
dabei sind, die Ziele sehr gut zu erfüllen, überzuerfüllen", sagt
Manfred Matz, Ingenieur der Wasserwirtschaft beim Stockholm International Water
Institute.
80
Prozent der afrikanischen Ländern seien davon jedoch noch entfernt. Viele der
Investitionen in Wasserversorgung seien ins Leere gelaufen, so Matz, durch
mangelnde Wartung und Instandhaltung, aber auch, weil zwar Wasserleitungen
gelegt wurden, sich aber für die Folgekosten niemand mehr zuständig fühlte.
Aus solchen Fehlern zu lernen ist ein Grund dafür, warum sich Wasserexperten,
Umweltschützer, Vertreter der Industrie und Politiker jährlich in Stockholm
treffen. Knapp 2000 Teilnehmer aus über 100 Ländern stellen ihre Projekte vor,
die sich überwiegend mit einer intelligenten Nutzung der weltweit knappen
Ressource beschäftigen. Wichtig sei aber auch, "dass hier wirklich Dialoge
stattfinden und sich Akteure treffen, die sich auf der politischen Bühne
wirklich schwerlich treffen. Wir haben hier wirklich Israelis und Palästinenser
in einem Raum, die über ihre Wasserproblematik diskutieren. Das finde ich schon
eine tolle Sache", sagt Matz' Kollegin, die Meeresbiologin Stephanie
Wenkert.
Experte:
Umweltschäden größer als Kriegsgefahr
Wasser
sei wichtiger als Erdöl und ein Krieg um das knappe Gut drohe gerade im Nahen
Osten. Mit solchen düsteren Prognosen wird Manfred Matz, der in der ganzen Welt
Trinkwasserprojekte geleitet hat, schon so lange konfrontiert, dass er sich
langsam fragt, wann er denn nun endlich ausbreche, der Krieg. Zur Zeit sieht er
eher, dass Länder wie Jordanien die Natur ausbeuten, um die Wasserversorgung zu
gewährleisten: "Etwa, indem sie eine Leitung in die Wüste legen, einen
alten unterirdischen See anzapfen und den schlichtweg leerpumpen. Und man weiß,
dass unter den jetzigen klimatischen Gegebenheiten dieser See nie aufgefüllt
werden wird."
Wasseraufbereitungsanlage
der Bodensee-Wasserversorgung
...
während dies in den westlichen Ländern selbstverständlich ist
Foto:
picture-alliance/ dpa
Dazu
Alternativen aufzuzeigen sei eine der Aufgaben des Stockholmer Forums: "Wir
müssen wahrscheinlich über Modelle wie Transfer von Wasser nachdenken, so wie
es zum Beispiel die Spanier schon machen. Ihr nationaler Wasserplan sieht den
Transport von Wasser von Nordspanien nach Südspanien vor."
Nicht
"bloß" Wasser
Im
Rahmen der Konferenz wird am kommenden Donnerstag der mit 120.000 Euro dotierte
Weltwasserpreis verliehen. Schwedens König Carl Gustaf wird den Preis
an
den Amerikaner Perry McCarthy
vergeben,
dessen Verdienste um die Wiederaufbereitung von vor allem chemisch
verunreinigten Gewässern damit gewürdigt werden. Die Anwesenheit des Königs,
so Stephanie Wenkert, sei eine Auszeichnung der Stockholmer Veranstaltung, deren
Hauptziel es sei, ein Bewusstsein für die Kostbarkeit von Wasser zu
schaffen:
"Ich
würde mir auch wünschen, dass wir den Satz aus unserem Gedächtnis streichen:
Was möchtest Du trinken? - Ach, nur Wasser."
Stattdessen
solle man stolz sagen: "Ich trinke Wasser."
Nicht
nur die Wasserversorgung ist wichtig:
Zu
kostbar
Von Benjamin Lassiwe
Umwelt-Experten warnen vor
weltweiter Wasserkrise
Ohne Wasser ist kein
menschliches Leben möglich. Deswegen ist es alarmierend, wenn die beim
Weltwasserforum
in Istanbul versammelten Experten vor einer globalen Wasserkrise warnen. Schon
heute häufen sich Dürrewellen in Entwicklungsländern, schon heute droht die
Landwirtschaft in manchen Ländern zu kollabieren.
Und mehr als eine halbe
Milliarde Menschen auf dieser Welt hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Auch für Deutschland kann
das Folgen haben: Flüchtlingsströme aus Ländern, in denen ganze Landstriche
vertrocknen, könnten entstehen. Und auch die ohnehin schon schwer getroffene
Weltwirtschaft würde bei einer Wasserkrise noch viel stärker leiden. Moralisch
bleibt es deswegen nicht nachvollziehbar, dass sich etwa die Vereinten Nationen
nicht zu einem "Menschenrecht auf Wasser" durchringen wollen.
Doch der Umgang mit dem kühlen
Nass ist keine Aufgabe der Politik allein. Auch hierzulande, auch in der
Lausitz, ist ein sparsamer Umgang mit dem Trinkwasser geboten. Dazu gehört ein
effizienter Einsatz von Wasser in der Landwirtschaft ebenso, wie der Verzicht
auf das unnötige Laufenlassen oder den tropfenden Wasserhahn im heimischen
Badezimmer.
Wasser ist kostbar - diese
Erkenntnis muss überall und ständig Teil des Alltags werden.
Quelle: Lausitzer Rundschau,
16.03.2009
Die begrenzte
Ressource
Der
türkische Staatspräsident Abdullah Gül hat zum Auftakt des 5.
Weltwasserforums in Istanbul internationale Anstrengungen zur Sicherung der
Trinkwasserversorgung gefordert. „Wir müssen verstehen, dass Wasser eine
begrenzte Ressource ist“, sagte Gül am Montag vor Politikern,
Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern aus mehr als 100 Staaten. Bei dem
weltweit größten Expertentreffen soll bis zum Wochenende über den Zugang zu
sauberem Wasser, Wasserrechte und den Einsatz moderner Technologien beraten
werden.
Die
Ausmaße des Problems bestreitet niemand: Nach einem am Donnerstag veröffentlichten
UN-Bericht sind die Trinkwasservorräte der Erde durch das Bevölkerungswachstum,
den Klimawandel, unverantwortliche Bewässerungstechniken und Verschwendung gefährdet.
Wenn nichts getan werde, könnten eine „globale Wasserkrise“ sowie
politische Instabilitäten die Folgen sein. Das Weltwasserforum vom 16. bis zum
22. März (2009)
soll helfen, dies zu verhindern.
Kritik
am Gastgeberland
Ausgerichtet
wird das Treffen vom Weltwasserrat, einer überregionalen Organisation, der
zahlreiche Ministerien und Institutionen aus aller Welt angehören. Seit dem
ersten Forum, das 1997 in Marrakesch stattfand, folgten alle drei Jahre Treffen.
In Anspielung auf die Lage des diesjährigen Konferenzortes Istanbul, der Stadt
zwischen Europa und Asien, findet das fünfte Treffen unter dem Motto „Gräben
überbrücken“ statt. Fachleute und Regierungsvertreter aus etwa 180 Ländern
sollen ihre verschiedenen Standpunkte austauschen, um zu gemeinsamen Lösungen
zu kommen.
Am
Rande des Treffens wird auch auf anderen Feldern Politik gemacht: Die türkische
Führung plant Gespräche mit dem irakischen Präsidenten Dschalal Talabani, der
unter den Gästen in Istanbul sein wird.
Während
die Organisatoren des Weltwasserforums letzte Hand an die Vorbereitung
der
17,5 Millionen Euro teuren Konferenz
anlegen,
am
Goldenen Horn in der Istanbuler Innenstadt anlegten, wiesen Kritiker auf nach
ihrer Meinung offensichtliche Widersprüche und Fehler hin. Eine Privatisierung
von Wasserressourcen etwa, wie sie mitunter diskutiert wird, halten sie für
eine Menschenrechtsverletzung.
Umweltschützer
bezweifeln auch, dass das Wasserforum die richtige Bühne sein kann, um über
einen neuen Umgang mit der Ressource Wasser zu sprechen. Uygar Özesmi,
Generaldirektor von Greenpeace in der Türkei, verweist darauf, dass die
staatliche türkische Wasserbehörde DSI zu den Mitorganisatoren des Forums gehört.
Die Institution ist für viele nach Ansicht von Kritikern umweltschädliche
Staudammprojekte verantwortlich. Außerdem gehören die türkischen Baufirmen
Nurol und Cengiz zu den Sponsoren des Treffens – beide Unternehmen stehen
wegen des umstrittenen Ilisu-Staudammprojekts im Südosten der Türkei in der
Kritik.
Deutschland
am Pranger
Wissenschaftler
und Umweltschützer kamen bereits am Samstag zu einem „Wasser-Tribunal“
zusammen, das unter anderem den türkischen Premier Erdogan wegen eines
Staudammprojektes im Nordosten der Türkei symbolisch anklagte. Auch
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gehört wegen der geplanten – wenn auch
derzeit ausgesetzten – Beteiligung der Bundesrepublik am Bau des
Ilisu-Staudamms zu den „Beschuldigten“. Das Tribunal wurde von der Grünen-nahen
Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt. Von
Thomas Seibert
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 17.03.2009
Anm.
d. Verf.:
Bei angenommenen Kosten
(zwischen 7.500 und 10.000 Euro) für die hydrogeologische Erkundung und den Bau eines Brunnens, hätten mit diesem
Geld etwa
2000 Wasserversorgungsbrunnen in Notstandsgebieten
abgeteuft und betrieben werden.
Was Sie schon immer über
„Wasser“ wissen sollten …
Weltwassertag: 6000 Liter für
ein Fast-Food-Menü
Berlin (dpa) Hamburger, Pommes und Softdrink: Schon die Produktion eines
einzigen Fast-Food-Menüs verbraucht nach WWF-Berechnungen 6000 Liter Wasser,
rechnet man Anbau von Kartoffeln und Getreide, Viehfütterung und
Getränkeherstellung zusammen.
Über 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt, doch nur 3 Prozent sind
trinkbares Süßwasser, und davon sind wiederum nur 1 Prozent erreichbar. Foto:
Francis R. Malasig/Archiv
Gleichzeitig haben weltweit 780 Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser.
Zum Weltwassertag am Samstag (22.3.) warnt der WWF deshalb vor der Verknappung
der lebenswichtigen Ressource - denn weltweit sinkt die Zahl der
Süßwasserfeuchtgebiete, bei steigendem Wasserbedarf.
Rund 2,6 Milliarden Menschen leben nach Angaben der Naturschutzorganisation
derzeit ohne grundlegende Sanitäreinrichtungen. In Entwicklungs- und
Schwellenländern werden noch 80 bis 90 Prozent der Abwässer ungeklärt in Flüsse
und Seen geleitet. «Die Ausbeutung und Verschmutzung von Trinkwasser und die
Zerstörung von Feuchtgebieten ist eine schleichende, globale Umweltkatastrophe»,
so Philipp Wagnitz vom WWF Deutschland.
Auch deutsche Unternehmen und Verbraucher seien durch die weltweiten
Handelsströme mit den Problemen in wasserarmen Regionen verbunden. Vor allem der
Agrar-Bereich, auf den 70 Prozent des weltweiten Wasserbedarfs fallen, sei
verpflichtet, Lösungen für grenzüberschreitende Probleme zu finden.
Über 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt, doch nur 3 Prozent sind
trinkbares Süßwasser, und davon sind wiederum nur 1 Prozent erreichbar. Mehr als
die Hälfte der Flusssysteme, Moore und Seen sind laut WWF in den vergangenen 100
Jahren verschwunden - und mit ihnen rund die Hälfte aller bekannten
Süßwasserlebewesen.
Sauberes
Wasser ist in Deutschlandselbstverständlich.
In Ländern
wie Äthiopien ist es
eine Kostbarkeit: In den ländlichen Regionen dieses extrem heißen und
trockenen Landes haben zwei von drei Menschen kein sauberes Trinkwasser. Sie müssen
sich aus offenen Tümpeln oder Wasserlöchern versorgen. Durchfallerkrankungen
und andere Infektionen durch verseuchtes Wasser bedrohen vor allem das Leben der
Kleinkinder.
UNICEF kann die Kinder mit einfachen Mitteln schützen:
UNICEF
baut in Äthiopien und in rund 90 weiteren Ländern Brunnen, installiert
Handpumpen und stattet Schulen mit Latrinen aus. In Dörfern und Slumvierteln
der großen Städte macht UNICEF die wichtigsten Hygieneregeln bekannt.
30 Euro kostet es, für 20 Familien je einen
Wasserkanister bereitzustellen.
Für
80
Euro stellt UNICEF zehn Schaufeln zur Verfügung, damit
Dorfbewohner den Brunnenbau unterstützen können
300
Euro kostet eine stabile Handpumpe für einen Brunnen.
Anmerkung:
Und
was hat die Weltwasserwoche 2009 in Stockholm gekostet ???
Vom
16.08. bis zum 22.08.2009 findet in Stockholm die Weltwasserwoche
statt.
Das diesjährige Motto lautet “Zugang zu
Wasser für das Allgemeinwohl”.
Rund 2000
Teilnehmer aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung, von NGOs und
internationalen Organisationen werden erwartet. Schwerpunktthemen sind die
Sicherung des Wasserzugangs und von Wasserdienstleistungen für alle Bevölkerungsgruppen
und in allen Teilen der Welt, die Auswirkungen des Klimawandels auf den
Wasserhaushalt, ein grenzüberschreitendes Gewässermanagement und der
produktionsspezifische Wasserfußabdruck für Güter und Dienstleistungen. In
über 100 Workshops und Seminaren treten die teilnehmenden Experten in
Diskurs.
Quelle: http://climatepartner.wordpress.com
Afrika sitzt auf
riesiger Menge Grundwasser
Millionen
Afrikaner können vom Zugang zu Trinkwasser nur träumen. Forscher haben unter dem
Kontinent hunderte Millionen Kubikmeter Wasser ausgemacht. Die Reservoirs können
nur schwer angezapft werden.
Im von
Trockenheit geplagten Afrika gibt es einer britischen Studie zufolge riesige
Grundwasservorkommen. Während drei Millionen Bewohner des Kontinents immer noch
keinen Zugang zu Trinkwasser hätten, gebe es unter der Erde Wasservorkommen mit
einem geschätzten Volumen von 660 Millionen Kubikmetern, hieß es in der in der
Fachzeitschrift „Environmental Research Letters“ veröffentlichten Studie. Das
wäre 20 Mal so viel wie das Süßwasser in den afrikanischen Seen.
Um den
versteckten Wasserreserven in Afrika auf die Spur zu kommen, werteten die
Forscher des British Geological Survey in Edinburgh und des University College
in London bereits erstellte Karten, vorhandene Daten und verschiedenste
Veröffentlichungen aus.
Meist nur
mit manuellen Pumpen anzapfbar
Demnach sind die größten Grundwasservorkommen in
Libyen, Algerien, Ägypten, dem Sudan und dem Tschad zu finden. Sie ließen sich
aber nur schwer nutzen.
Der Studie zufolge lassen sich die Vorkommen in den
meisten Regionen nur mit manuellen Pumpen anzapfen. Dies entspricht einer
Förderkapazität von 0,3 Litern pro Sekunde. In diesen Gegenden gebe es somit
aber genügend Wasser, um die dortige Bevölkerung zu versorgen.
Dagegen seien die Möglichkeiten nur sehr
beschränkt, Vorkommen mit Bohrungen kommerziell anzuzapfen und so fünf Liter
pro Sekunde zu fördern.
AFP/cl
Quelle:
WELT.ONLINE, 20.04.2012
Trockener
Kontinent
Atlas
enthüllt gigantische Wasser-Reserven unter Afrika
Grundwassermenge (je dunkler die Farbe, desto mehr Wasser
liegt im Boden; das dunkelste Blau steht für mehr als 50 Meter Wasserschicht):
Vor allem im Norden des Kontinents finden sich gigantische Reserven. Allein
unter Algerien, Libyen und dem Tschad liegt demnach Grundwasser, das die Länder
75 Meter hoch bedecken würde.
NERC/British
Geological Survey
Afrika
leidet unter chronischem Wassermangel. Eine neue Karte zeigt einen Ausweg: Unter
dem Kontinent lagert fast 14.000-mal so viel Wasser wie im Bodensee. Experten
fordern, die Erschließung besser zu planen - einfache Pumpen könnten Ortschaften
versorgen.
Hamburg -
Viele Millionen Menschen in Afrika haben keinen Zugang zu trinkbarem Wasser,
immer wieder plagen Dürrekatastrophen den Kontinent. Dabei liegt die kostbare
Flüssigkeit nicht weit unter den Füßen - das zeigt der bislang detaillierteste
Atlas der Grundwasserschätze in Afrika, den Forscher nun veröffentlicht haben.
"Die Karte sollte den Planern der Wasserversorgung die Augen öffnen", sagt
Wilhelm Struckmeier von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
(BGR), ein Experte für weltweite Wasserressourcen.
Die
Karten sind neu, das Problem alt: Im Boden Afrikas lagern gewaltige Mengen
Wasser, doch ihre Erschließung ist aufwendig und teuer. Hundertmal mehr Wasser
als an der Oberfläche des Kontinents gebe es in der obersten Erdkruste,
berichten Experten um Alan MacDonald vom British Geological Survey (BGS) jetzt
im Fachblatt "Environmental Research Letters".
Sie kommen auf eine Gesamtmenge von 360.000 bis zu 1,75 Millionen
Kubikkilometer. Als beste Schätzung geben sie 660.000 Kubikkilometer an - das
wäre der 13.750-fache Inhalt des Bodensees oder ein Wasserwürfel mit 87
Kilometern Kantenlänge.
Der neue
Atlas zeigt, wie tief die Grundwasservorkommen auf dem gesamten Kontinent
liegen, wie groß sie sind und wie produktiv - also wie viel Wasser in einer
bestimmten Zeit gefördert werden kann. Eine "beeindruckende Datenfülle"
beinhalte die Karte, sagt Struckmeier. Die Informationen stammen aus knapp 300
Studien über Grundwasserschichten sowie aus allen verfügbaren geologischen
Karten des Kontinents.
Tiefe der Reservoire: Das Problem ist oft, dass das Grundwasser in großer
Tiefe liegt; die Farbe Orange steht für mehr als 250 Meter Tiefe. Mancherorts
werden bereits kilometertiefe Wasserbohrungen betrieben - sie sind extrem teuer.
Kleine
Bohrung, große Wirkung
Vor allem
im Norden Afrikas, insbesondere unter der Sahara, finden sich demnach
gigantische Reserven, die großteils bereits vor Jahrzehnten bei Erdölbohrungen
entdeckt wurden. Allein unter Algerien, Libyen und dem Tschad liegen demnach
ausgedehnte, mehr als 75 Meter dicke Grundwasserschichten. Und ausgerechnet
diese Quellen stehen der neuen Studie zufolge sogar unter relativ hohem Druck,
was die Förderung erleichtern würde.
Das
Problem: Die meisten der Reservoire im Norden liegen in vielen hundert Meter
Tiefe, und ab 200 Meter explodieren die Kosten für die Bohrungen. Die
Staaten Nordafrikas - vor allem die reichen Erdölländer - finanzieren dennoch
bereits zahlreiche Bohrungen in der Wüste mit Kosten von einer Million Dollar
pro 1000
Meter Bohrstrecke. Hinzu kommen meist noch immense
Kosten für Pumpen, Energie, Logistik und Infrastruktur in den abgelegenen
Regionen. Doch das Ende der Projekte komme oft schneller als erhofft, sagt
Struckmeier: Meist ließe sich nur ein Fünftel eines Grundwasserreservoirs
fördern.
Die
Hoffnung Afrikas liegt der neuen Studie zufolge in flacheren Schichten:
Reservoire unter 50 Meter Tiefe können vergleichsweise einfach mit Handpumpen
erschlossen werden. Vor allem für solche Quellen liefere ihr Atlas eine gute
Vorlage, meinen die Forscher: "In den meisten bewohnten Regionen Afrikas liegen
Wasserreservoire, die mit Handpumpen gefördert werden können", schreiben
MacDonald und seine Kollegen. Die Mehrheit der Quellen sprudelte zwar nicht
besonders stark, ihre Produktivität sei gering. Für die lokale Versorgung jedoch
würden sie oftmals ausreichen.
Produktivität: Die Karte zeigt, wie viel Wasser in einer
bestimmten Zeit gefördert werden könnte - je dunkler, desto besser würde die
Quelle sprudeln.
Es werde
Zeit, die Wasserversorgung in Afrika langfristig zu planen, sagt Struckmeier.
Nicht nur die Politiker vor Ort, auch Entwicklungshelfer sollten sich den neuen
Atlas genau ansehen, bevor sie ihre Hilfsprojekte beginnen. "Allzu häufig wird
erst gebohrt, wenn die Dürre schon da ist." Überstürzte Bohrungen jedoch gingen
oft ins Leere.
Die
Frankfurter Hydrologie-Professorin Petra Döll warnt davor, die kompletten
Grundwasservorräte Afrikas als nutzbar auszuweisen. Die Reservoire wurden
großteils über Jahrtausende gefüllt, sie könnten sich nicht auf die Schnelle
erneuern. Das Wasser unter Afrika", sagt Döll, "ist in vielen Regionen eine
nicht erneuerbare Ressource wie Erdöl".
Kenia Unter der
Wüste wartet Wasser für Jahrzehnte
Wasser sprudelt aus einem Bohrloch in Kenias Norden - Forscher haben hier
riesige unterirdische Grundwasserbecken entdeckt
In Kenia haben 17
Millionen Menschen keinen ständigen Zugang zu Trinkwasser. Ausgerechnet in einer
der ärmsten und trockensten Regionen des Landes haben Forscher nun zwei riesige
unterirdische Reservoire mit Wasser entdeckt. (Foto: Unesco/Nairobi Office)
Von
Tobias Zick, Nairobi
Es ist eine der ärmsten und trockensten Regionen Kenias, erst im vergangenen
Jahr litten die Menschen in Turkana abermals unter
Dürre und Hungersnot.
Die Sorgen, dass dies in absehbarer Zeit wieder passieren könnte, erscheinen nun
plötzlich wie weggeblasen: Forscher im Auftrag der
Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für
Erziehung, Wissenschaft und Kultur, sowie der kenianischen Regierung haben
unter den Wüsten im Norden des Landes zwei riesige Reservoire mit Grundwasser
entdeckt - theoretisch genug, um nicht nur die durch Dürre geschundene Region
selbst, sondern ganz
Kenia mindestens über Jahrzehnte mit Wasser zu versorgen.
Die beiden sogenannten
Aquifers wurden per Satellit und Radar aufgespürt, bei Bohrungen schoss dann
tatsächlich
Wasser empor - und Kenias Umweltministerin Judi Wakhungu verkündete, der
Fund "öffnet die Tür für eine blühende Zukunft für die Menschen von Turkana
und für die gesamte Nation". Schon in einem Monat könne das Wasser für die
Bevölkerung in der Region verfügbar gemacht werden, später dann auch für die
Bewässerung von Feldern und für die Industrie.
Und mittelfristig will die Regierung den Untergrund des ganzen Landes mit der in
Turkana eingesetzten Technik der französischen Firma
Radar Technologies International auf Wasser absuchen.
Nach Angaben der
Unesco haben derzeit 17 Millionen Menschen in Kenia - weit mehr als ein
Drittel der Gesamtbevölkerung - keinen ständigen Zugang zu Trinkwasser.
In
Turkana leben etwa 700.000 Menschen, die meisten davon als Nomaden von ihren
Kamelen, Ziegen oder Schafen. Erst im März 2012
wurden in der Region gewaltige Ölvorkommen entdeckt - was unter den Viehhirten
allerdings nur mäßige Hoffnungen darauf geweckt hat, sie selbst könnten von dem
Reichtum profitieren.
Das Turkana-Gebiet
ist eines der ärmsten und trockensten in Kenia. Hier sind bisher hauptsächlich
Nomaden unterwegs, deren Leben sich durch den Fund radikal verändern dürfte.
(Foto: Unesco/Nairobi Office)
Das Grundwasser dagegen könnte nun sogar friedenstiftend wirken: In Konkurrenz
um Weideland und Wasser bekämpfen sich immer wieder die verschiedenen
Nomadenstämme gegenseitig, stehlen einander ihr Vieh, beinahe monatlich sterben
dabei Menschen.
Der für Afrika zuständige
Unesco-Hydrologe Abou Amani warnte jedoch davor, die Wasserreservoirs
übermäßig auszubeuten; es müsse ein "vernünftiges Managementsystem" für die
Ressource etabliert werden. Nach bisherigem Forschungsstand enthalten die
Aquifers mindestens 250 Milliarden Kubikmeter Wasser, ungefähr so viel wie der
Turkana-See, um den Kenia mit dem nördlichen Nachbarn Äthiopien wegen dessen
Staudamm-Plänen im Streit liegt.
Entscheidend jedoch ist die Frage, in welchem Tempo sich die Reservoire wieder
auffüllen. Aber auch da wecken die Forschungsergebnisse Optimismus: Nach
derzeitigen Schätzungen könnten es etwa 3,4 Milliarden Kubikmeter jährlich sein,
die aus dem Umland zufließen, mehr als das gesamte Land derzeit verbraucht.
Der Chef von Radar Technologies International jubelt deshalb, in zehn Jahren
werde es in Turkana "kein Leid mehr geben, kein Sterben an Hunger oder Durst,
die Menschen werden Schulen, Straßen und Farmen haben". Das ist freilich die
Einschätzung eines Wissenschaftlers - andere, die auch die politischen
Rahmenbedingungen Kenias in Betracht ziehen, äußern sich etwas gedämpfter.
Ikal Angelei, Vorsitzende der Bürgerrechtsorganisation
Friends of Lake Turkana, sagt: "Während wir feiern, müssen wir dennoch
vernünftig bleiben." Zunächst müsse man eine klare Bestätigung der jährlichen
Zuflussmenge abwarten, "damit wir nicht die goldene Gans töten". Das Wasser
müsse dringend geschützt werden vor "Spekulanten und skrupellosen Menschen, die
es den Gemeinden wegzunehmen drohen".
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 13.09.2013
Noch zum Thema "Wasser":
An dieser Stelle sollen künftig Informationen
zum Thema "Wasser" aus unterschiedlichen
Blickwinkeln ihren Platz finden u.a. auch
zu regionalen Schwerpunkten.
U.U. regt dieser oder jener Artikel zum
Nachdenken an.
In der Lausitzer Rundschau vom 07.03.2003 war u.a. zu lesen:
IN KÜRZE
Sauberes Wasser ist knapp. 2,4
Milliarden Menschen haben gegenwärtig keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und
zu sanitären Einrichtungen; Laut Uno sterben weltweit jeden Tag 6000 Kinder
durch verschmutztes Wasser.
70303lr.rtf
... und auch das gehört zum Thema "Wasser" (Lausitzer
Rundschau, 07.02.2004) :
Ohne Wasser, merkt euch das. . .
Ernährungswissenschaftler alarmieren: Wassermangel macht auch
im Winter krank
In warme Gewänder gehüllt und von der Heizungsluft
ausgetrocknet, fehlt den Deutschen die Lust auf Wasser. Doch Ernährungsexperten
schlagen Alarm, denn Wassermangel macht krank.
VON MAREY GRUNEWALD
Der Mensch kann zwar einige Wochen auf feste Nahrung verzichten,
aber nur zwei bis vier Tage ohne Flüssigkeit überleben. Zwei Liter Wasser am
Tag halten gesund - egal ob sprudelnd aus der Flasche oder direkt aus dem Hahn.
Nur, wer mag schon an nasskalten Tagen zu einem kühlem Glas Wasser greifen? Der
dampfende Kaffee, ein aromatischer Tee oder die heiße Schokolade, das sind die
Getränke der kalten Jahreszeit. Besonders bei älteren Menschen.
Doch Ernährungsexperten schlagen mittlerweile Alarm. "Etwa
95 Prozent der Deutschen trinken zu wenig und gefährden damit ihre
Gesundheit", warnt der Sportwissenschaftler Elmar Wienecke. Als Folge
mangelnder Flüssigkeitszufuhr kann es zu Mundgeruch, Müdigkeitserscheinungen,
Übelkeit, Gelenkschmerzen oder Verdauungsbeschwerden kommen. Eine täglich
ausreichende Wasserzufuhr gilt inzwischen sogar als wichtiger Teil einer aktiven
Krebsvorsorge.
Dabei ist Deutschland ein niederschlags- und damit wasserreiches
Land. Im gesamten Bundesgebiet existieren mehr als 650 verschiedene
Mineralquellen. Auch zu Hause fließt das Wasser frisch aus der Leitung.
Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland.
Statistisch gesehen, trinkt jeder Deutsche mehr als hundert Liter Mineralwasser
pro Jahr nicht genug, kritisieren Ernährungsexperten. "Insgesamt ist die
Wasserzufuhr der Deutschen zwar angestiegen, sie erreicht aber immer noch nicht
die empfohlene Mindestmenge", erklärt Mathilde Kersting vom
Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund. Eine aktuelle Studie des
Instituts zeigt, dass besonders Klein- und Schulkinder und junge Mädchen zu
wenig trinken. "Lehrer können die Konzentrationsfähigkeit ihrer Schüler
deutlich erhöhen, wenn sie darauf achten, dass während des Unterrichts und
längerer Klassenarbeiten genügend getrunken wird", so Elmar Wienecke. Das
beobachtet auch Swantje Goldbach regelmäßig. Sie ist die pädagogische
Leiterin des Lernwerks in Berlin. Hier lernen die Kinder nach der Schule nicht
nur Mathe und Physik. Sie lernen auch, wie wichtig reichliches Trinken für sie
ist. "Ich merke es Kindern an, wenn sie unter Wassermangel leiden",
sagt Goldbach. Die Kinder seien schnell "hibbelig", klagten häufig
über Kopfschmerzen. Gerade bei Kindern mit ADS
(Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) sei es daher "sehr wichtig", auf
ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Goldbach konnte auch feststellen.
dass Erwachsene, die unter Wassermangel leiden, sich häufig "ganz
fürchterlich unter Druck" fühlen So tischt sie Kindern und Eltern jede
Menge Flüssiges auf – Säfte, Früchtetees und Wasser, so viel sie wollen. Im
Lernwerk ist auch im Unterricht das Trinken erlaubt. Goldbach: " Wir bitten
sogar da. rum."
Ein Glas Wasser mehr pro Tag für jeden von uns, fordert das
Forschungsinstitut für Kinderernährung. Oder besser noch eine ganze Flasche,
denn erst mit zwei Litern täglich ist ein erwachsene Mensch ausreichend
versorgt. Be optimaler Flüssigkeitszufuhr ist der menschliche Körper in der
Lage ungeahnte Leistungsreserven zu mobilisieren. Nicht umsonst verordnen
Mediziner ihren Spitzensportlern ein ausgetüfteltes Trinkprogramm.
70204lr.rtf
Wie sieht es in der Lausitz aus:
So lesen wir z.B. im Märkischen Boten vom
29.03.2003:
Die
Reihe PolitPiano der GRÜNEN Heimatzeitung wird präsentiert von
UMZUGSSERVICE Conrad
Moderation
dieser Folge Nr.62: Gabi Grube
Vom Tropfen
zur Flut- das kostbarste Gut
Auf
der Spur Lausitzer
Wasser- und Abwasserströme
Er
würde ein Glas Wasser aus dem Hahn dem handelsüblichen Mineralwasser
vorziehen,
da es erstens sein "eigenes" und zweitens
"billiger" sei, soWolfgang
Wollgam, der
Geschäftsführer der Lausitzer Wasser GmbH &Co. KG (LWG) ist nach eigenen Worten
"für
das gute Wasser“ verantwortlich".
88
Liter Wasser verbraucht statistisch jeder Cottbuser pro Tag. Damit
liegt die "Hauptstadt
der Lausitz" weit unter dem
Bundesdurchschnitt von 129 Litern je Einwohner und Tag.
Der zweite Gast des Abends,
Abteilungsleiter Wasserwirtschaft des Landesumweltamtes,
Wolfgang Genehr, stellte
zunächst sein geographisches
Arbeitsfeld, das Lausitzer
Wassereinzugsgebiet, vor. Es deckt die Einzugsgebiete der Spree, der
Schwarzen Elster
und der Lausitzer Neiße ab.
Extra aus "Mütterchen Spree"
hatte Moderatorin Gabi Grube irn Vorfeld dieser
Veranstaltung
eine Wasserprobe entnommen.
Einstimmig benoteten die beiden Gäste das Spreewasser mit Güteklasse
2,
wobei die
Wassergüteskala
von ,,1 " (sehr gut) bis,,5 (sehr
mangelhaft) reicht".
Wolfgang Genehr,
angesprochen auf einen weitverbreiteten Trugschluss, meinte:
"Klar
muss nicht gut heißen. Je klarer das Wasser, desto saurer
kann es sein, es fehlt die
Organik".
Sehr bedeutsam zeigt sich die Wassergüte für das Aroma des
deutschen
"Nationalgetränks".
Dazu Wolfgang Wollgam: "Die Wasserqualität ist für den Biergeschmack
ausschlaggebend". In Cottbus kann er sich sogar eine größere
Brauerei vorstellen.
Sorgen
um ihre Trinkwasserqualität brauchen sich die Bürger auch nach Inkrafttreten der
neuen EU-
Trinkwasserverordnung nicht
zu machen, so der LWG-Geschäftsführer.
Schließlich wurden verschiedene Grenzwerte (z.B. Kupfer) verschärft. Jedoch ist die
Umsetzung
dieser Verordnung in den einzelnen EU-Staaten bislang sehr unter
schiedlich
erfolgt.
Am 22. März fand der diesjährige "Tag des Wassers" statt.
Wolfgang Genehr
charakterisierte Brandenburg als das
gewässerreichste
Land der BRD.
Jedoch ist die
Niederschlagsbilanz
schlecht. Während Cottbus durchschnittlich im Jahr 589 mm
Niederschlag
pro Quadratmeter erhält, sind es im Schwarzwald bis zu 1600 mm.
Zudem
sind
die Niederschläge in den letzten 20 Jahren zurückgegangen.
Natürlich
fehlte beim "Wassergespräch" im Presse-Cafe Doppel Deck nicht
ein Rückblick
auf
die Flutkatastrophe des Vorjahres.
Hätte die
verantwortliche ,,Vb Wetterlage" nur ca.
150 Kilometer östlicher Mitteleuropa
überquert, wäre auch die Lausitz von
der Flut betroffen gewesen.
Wolfgang Genehr räumte mit dem in der Bevölkerung verbreiteten
Trugschluss auf, dass
bei Hochwassersituationen in der Lausitz "nichts passieren
könne", auf Grund der
Speicherfähigkeit der Restlöcher. Das
Zuleitungssystem von der Spree zu den
Restlöchern
hat nämlich
eng begrenzte Kapazitäten.
Ein
erhebliches Problem für die Wasserwirtschaft sieht Wolfgang Wollgam im
angelaufenen
"Stadtumbau" in Cottbus.Durch den Abriss ganzer Wohnblöcke muss auch ein
(kostenintensiver)
Rückbau der
wasserwirtschaftlichen
Anlagen erfolgen. Diese Problematik wird von der Politik gern
verdrängt.
Wurden noch 1994/95 hohe Investitionen getätigt, so steht heute der Rückbau
von
Leitungen im
Vordergrund. Zwar entspricht, laut Wollgarn, das neue
Wasserversorgungskonzept dem gegenwärtigen Wasserbedarf, jedoch wird
der Verbrauch
aufgrund des Einwohnerschwundes weiter absinken.
Ein "heißes Eisen" stellt für
zahlreiche Bürger noch immer der Anschluss an das zentrale
Abwassernetz dar. Ob es jedoch zu einer Fristverlängerung für
private Sickergruben
kommen wird, konnten beide Referenten nicht
verbindlich sagen. Hohe Investitionen
wurden in Abwasserkanäle getätigt.
"Burg wäre nie ein Erholungsort geworden, wenn die
Abwasserversorgung nicht
gelöst worden wäre", so Wolfgang Wollgarn.
Der
LWG-Geschäftsführer,
gleichzeitig auch Präsident des "SC Cottbus Turnen e.V."
meinte abschließend, mit einem "Seitenhieb" in Richtung
der Stadtverwaltung Cottbus,
zur
Zukunft des" Turniers der
Meister": "Hier sollten nur die
mitreden, die wirklich Ahnung
davon haben". Diese Aussage gilt also nicht nur für den
Turnsport, sondern auch für
die
Politik und das Wasserwesen.
Hintergrund:
Die
Errichtung des Wasserwerkes irn "Sachsendorfer
Birkenwäldchen begann am 1. Juli
1896. Am 1. Dezember 1897 ging das städtische
Wasserwerk zum Dauerbetrieb über.
Bereits 1899 waren 80 Prozent aller
Grundstücke ans Wasserleitungsnetz angeschlossen.
1922 erhielt das Hebewerk eine
elektrische Pumpanlage. Die Kriegsschäden vom April 1945
waren
bereits zum Ende des
Jahres beseitigt. Am 1. Mai 1977 ging das Wasserwerk am
Fehrower Weg in
Betrieb. Von 1989 bis 1993 erfolgte die Sanierung des
Wasserturmes.
Am
24. August 1995 wurde der "Wassergenerationenvertrag"
unterzeichnet.
Fast
zeitgleich mit der Errichtung
des Wasserwerkes ging 1899 die Kanalpumpstation in
Betrieb. 1912 erfolgte der Bau der Abwasserpumpstation unweit der
heutigen Pappelallee.
Bis zum 2. Weltkrieg wurde der
Kanalisationsbau
im Osten und
Süden der Stadt
vorangetrieben. Durch
die Luftangriffe vom
15. Februar 1945 wurde die
Kanalisation an 23
Stellen zerstört. 1968 begann der Bau einer modernen Kläranlage, die
Anfang der 70er Jahre
in Betrieb ging. Die Erweiterung der
Kläranlage wurde 1988 konzipiert. Im Dezember 1998
erfolgte
die Inbetriebnahme eines neuen Einlaufbauwerkes.
Trotz "Wassermangels" lohnt sich nach Erkenntnissen
des Umweltbundesamtes das Wassersparen
finanziell nur bedingt; unter
der Rubrik „Sparen bei der „zweiten" Miete" veröffentlicht
die Lausitzer
Rundschau am 20.02.2004 zum Thema „Wassersparen"
folgenden Beitrag:
"...Wo hingegen nur wenig gespart werden kann, ist der
Wasserverbrauch.
,,80 Prozent der Kosten für Wasser sind
Fixkosten daran kann man nichts ändern",
erklärt Jörg Rechenbergvom
Umweltbundesamt. Zudem sind die Kosten auch gar nicht so hoch: Bei einem
durchschnittlichen Tagesverbrauch von 127 bis 129 Litern pro Kopf kostet das
Trinkwasser dem Einzelnen im Schnitt 22 Cent. Abwasser schlägt mit 32 Cent zu
Buche. „Das sind so marginale Beträge, dass man sich fast fragen muss, ob
sich übertriebene Sparmaßnahmen lohnen", so Rechenberg.
Wer dennoch seinen Wasserverbrauch einschränken will sollte,
bei der Körperhygiene ansetzen, die 36 Prozent des Wasserverbrauchs ausmacht-
etwa mit Duschen statt Baden. 27 Prozent des täglichen Wasserverbrauchs, also
34 Liter pro Tag, fließen durch die Toilettenspülung. Hier kann die Benutzung
der Stopptaste etwa acht bis neun Liter pro Knopfdruck sparen," so
Rechenberg.
Anm. des Verfassers der Seite:
Trinkwasserpreis durchschnittlich: 1,72 € /m3
Trinkwasserpreis in Cottbus :
1,85 € /m3
(+ 10,7 % gegenüber dem oben angegebenen Durchschnittspreis)
200204lr.rtf
Trinkwasserverbrauch
in Brandenburg geht drastisch zurück
POTSDAM. Der
Trinkwasserverbrauch in Brandenburg ist seit 1990 drastisch zurückgegangen. Das
geht aus dem Bericht der Landesregierung zum Klimamanagement hervor. Danach
sank die Wasserentnahme zur Versorgung der Bevölkerung um etwa ein Drittel.
Gleichzeitig gebe es
nach Untersuchungen des Landesumweltamtes ein kontinuierliches Absinken des
Grundwasserspiegels.
Durch den Klimawandel werde die Entwicklung noch zunehmen, lautet die Prognose.
In den vergangenen 30 Jahren habe es im Sommer immer weniger Regen gegeben.
Die Niederschläge im
Winter hätten diesen Mangel nicht ausgeglichen. Unter dem Strich gebe es
deshalb ein zunehmendes Wasserdefizit im Land Brandenburg. Allein in der Region
um Potsdam hätten Messungen einen Rückgang der Jahresniederschlagsmenge um 80
Millimeter ergeben. Das entspreche einer Abnahme um etwa 13 Prozent.
(dpa/das)
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 30.04.07
Der Umweltbericht
2005 für das Land Brandenburg liegt vor:
In Brandenburg wird das Wasser knapp
Keine
Entwarnung / Umweltbericht 2006 vorgestellt
Brandenburg, das
mit seinen tausend Seen gewässerreichste deutsche Bundesland, leidet zunehmend
unter Grundwassermangel. Entwarnung ist nicht in Sicht, sagte Matthias Freude,
der Präsident des Landesumweltamtes, gestern bei der Vorstellung des
"Umweltberichtes 2006", in dem auf 210 Seiten aktuelle Daten zu
Luftverschmutzung, Gewässergüte und Bestand geschützter Tiere und Pflanzen
aufgelistet sind.
VON
THORSTEN METZNER
"Brandenburg
hat, so merkwürdig es klingt, zu wenig Wasser", erläuterte Freude.
Ursache sei der globale Klimawandel. Durch die Dominanz von Kiefernwäldern -
sie wachsen in der Mark in weiten Teilen als Monokultur - werde zudem zu wenig
Grundwasser neu gebildet und verdunste zu viel in die Atmosphäre. Er verwies
darauf, dass selbst 2005, obwohl der Sommer extrem verregnet war und deutlich
mehr Niederschläge als in den Vorjahren über Brandenburg niedergingen, nicht
mehr Grundwasser neu gebildet wurde als sonst auch.
Insgesamt
hat sich die Umweltsituation Brandenburgs aber weiter verbessert. Das Land
bleibt eine "grüne Lunge" für die Metropole Berlin in der Mitte. In
puncto Luftreinheit gehöre Brandenburg zu den Spitzenreitern in Deutschland, so
Freude. lag der mittlere "Luftverunreinigungsindex" - ein Jahresmittel
verschiedener Belastungen - im Jahr 1993 noch bei 1,1, sind es seit 2001 stabil
nur noch 0,4. Trotzdem ist laut Freude die in Potsdam, Brandenburg, Cottbus und
Frankfurt (Oder) zu hohe Feinstaub-Konzentration ein ernstes Problem. So sind in
den Städten im letzten Jahr an mehr als 50 Tagen die geltenden
Feinstaub-Grenzwerte überschritten worden. In diesem Jahr wird dieser Wert nach
Prognosen des Landesumweltamtes sogar noch übertroffen werden.
In
Brandenburg sind - ein Ergebnis der Umweltpolitik des damaligen Ministers
Matthias Platzeck - etwa ein Drittel des Landes als Natur- oder
Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Zwar hat die Große Koalition das aus den
90er-Jahren stammende restriktive Naturschutzgesetz mittlerweile etwas
gelockert. Negative Auswirkungen auf die Natur hat dies aber offenbar nicht. So
nehmen in den Großschutzgebieten die Bestände seltener Arten, ob Seeadler,
Wanderfalke oder Großtrappe zu. In Brandenburg leben heute 118 Seeadler-Paare -
doppelt so viele wie Anfang der 90er-Jahre. Erstmals werden mehr als 100 Großtrappen
gezählt. Und mit 1400 Paaren nisten so viele Weißstörche wie nie.
Eine
gute Nachricht für Fischer und Angler: Die Bestände des Kormorans, der als
Fischräuber gilt, sind in Brandenburg mittlerweile rückläufig. Wurden 2004
noch 2573 Brutpaare gezählt, waren es im Vorjahr noch 2303 Paare.
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 21.11.2006
Aktuell
meldet sich wieder einmal der Präsident des Landesumweltamtes
Brandenburg, Prof. Freude unter dem Titel:
Brandenburg
ist bereits mitten im Klimawandel
zu
Wort:
Landesumweltamt:
Folgen seit Jahrzehnten offensichtlich
Im
Land Brandenburg sind die dramatischen Folgen des Klimawandels nach
Erkenntnissen des Landesumweltamtes bereits seit Jahrzehnten offensichtlich.
"Der Klimawandel wird nicht vorausgesagt, wir sind mitten drin", sagte
der Präsident der Behörde, Matthias Freude in Potsdam. "Vor zehn Jahren
haben uns noch viele Leute verlacht. Heute können viele von ihnen das Wort
Landschaftswasserhaushalt fehlerfrei aussprechen;" Dabei gehe es darum, das
kostbare Wasser im Land zu halten.
VON MATTHIAS
BENIRSCHKE
"Wir haben hier
bundesweit die meisten Fließgewässer - mehr als 32 000 Kilometer - dazu fast
1000 Seen über ein Hektar", zählte Freude auf. Auf der anderen Seite sei
Brandenburg das östlichste Bundesland mit dem stärksten Einfluss des
kontinentalen Klimas. "Die Auswirkungen merken wir schon seit 15 oder 20
Jahren."
Brandenburg habe ein
Niederschlagsdefizit. "Die Situation wird durch die steigenden Temperaturen
verschärft" , sage Freude. In Angermünde etwa seien die
Sommertemperaturen in den vergangenen 100 Jahren um 3,7 Grad gestiegen.
"Wenn es wärmer wird, verdunstet mehr Wasser." Auf 94 Prozent der
Landesfläche gebe es mehr Verdunstung als Niederschlag. Diese Werte seien
einmalig in Deutschland.
"Dazu kommt,
dass unsere Sandböden so schlecht Wasser speichern können" , erklärte
Freude. Und Brandenburg habe ohnehin nur halb so viel Niederschläge wie das
Alpenvorland oder die Nordseeküste. "Und es wird weniger: Im Odergebiet
und der Lausitz haben wir schon Steppenklima."
Im oberen
Grundwasserbereich sinke der Stand pro Jahr um bis zu drei Zentimeter.
"Der Wasserrückgang
betrifft das Oberflächenwasser, die Feuchtgebiete, die Laichplätze für
Amphibien, die uns gerade wegtrocknen - zum Beispiel für unsere Sumpfschildkröte",
warnte der Umweltexperte. "Im Faulen See bei Lychen in der Uckermark stehen
die zur Wendezeit gebauten Stege völlig auf dem Trockenen." Eine 1991
gesetzte Pegellatte stehe mittlerweile zwölf Meter vom Ufer entfernt. Die im
Land entspringenden Flüsse führen nur noch halb so viel Wasser wie vor 30
Jahren.
"Derzeit
untersuchen wir, wo die Niederschläge bleiben", sagte Freude. Denn selbst
wenn es mehr als sonst regnet, ist die Landschaft knochentrocken. Es kommt fast
nichts im Grundwasser an."
Die einzig logische
Erklärung:
Das Wasser läuft ab,
und zwar durch das 24 000 Kilometer lange System der Entwässerungsgräben.
"Die Landwirte
fordern: Nein, bloß keine feuchten Flächen, wir wollen zeitig den Boden
bestellen", sagte Freude. Hier müsse es ein rasches und radikales Umdenken
geben. "Alle müssen einsehen, dass eine noch im März feuchte Wiese keine
Katastrophe ist."
Im
Wasserhaushaltsgesetz des Bundes stehe sinngemäß, dass kein Wasser auf der
Wiese stehen soll. "So lange das so drinsteht, kann jeder Landwirt sagen:
Oho, ich habe eine feuchte Wiese, Wasser- und Bodenverband oder
Landesumweltamt, ersetz' mir das."
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 03.05.2007
Brandenburg ist gerüstet:
59
Vorratsgebiete mit 70 Speichern zur Verfügung
Erhebliche
Wasserreserven für trockene Zeiten
Potsdam.
Nach Angaben von Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) verfügt Brandenburg über
erhebliche Wasserreserven für Notfälle.
Für
die Versorgung der Bevölkerung stünden zahlreiche erkundete Grundwassergebiete
mit einer Reserve von über zwei Millionen Kubikmetern zur Verfügung,
antwortete der SPD-Politiker auf eine parlamentarische Anfrage.
Damit
könnten die etwa 2,5 Millionen Einwohner Brandenburgs, die zu über 97 Prozent
an das öffentliche Versorgungsnetz angeschlossen seien, sicher über einen längeren
Zeitraum mit Trinkwasser versorgt werden.
Nach
aktuellen Angaben des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe sind 59
Vorratsgebiete mit 70 Speichern ausgewiesen. Jeder Speicher verfüge über einen
Mindestvorrat von 1000 Kubikmeter Grundwasser pro Tag. Auch eine Vorsorge für
Folgen des Klimawandels. Nach Angaben der EU-Kommission hätten die Dürreperioden
in Europa in den vergangenen Jahren sowohl zahlenmäßig als auch an Stärke
drastisch zugenommen. Allein im Jahr 2003 seien mehr als 100 Millionen Menschen
und etwa ein Drittel der Fläche der EU von einer der größten Trockenperioden
betroffen gewesen. (dpa/mb)
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 28.01.2008
Weltwassertag 2014 in der
Lausitz
Die Lausitz voll in ihrem
Element
Kühles Nass prägt Region nachhaltig / Heute:
Weltwassertag 2014
Cottbus Vom Tagebau über das Seenland bis hin zum Spreewald: Die Lausitz ist ein
stark vom Wasser geprägter Landstrich. Zum heutigen Weltwassertag erklärt die
RUNDSCHAU die Bedeutung des nassen Elements für die Bergbauregion.
Ein
Deutscher verbraucht durchschnittlich etwa 120 Liter Wasser pro Tag unter
anderem zum Trinken und Duschen. Das ist jedoch nur ein geringer Teil der
tatsächlichen Menge. Die liegt mittlerweile bei rund 4000 Litern pro Person und
Tag. So viel "virtuelles Wasser" ist erforderlich, um die Waren zu produzieren,
die die Bundesbürger täglich konsumieren.
Foto: dpa
Das
Motto des diesjährigen Weltwassertags lautet
"Wasser und Energie".
Ein
Thema, das der Lausitz wie auf den Leib geschneidert scheint. Die RUNDSCHAU
beantwortet elementare Fragen dazu.
Welchen Stellenwert hat das Wasser in der Region? Die Bedeutung erschließt sich allein schon aus dem
Umfang des Gewässernetzes. In Brandenburg gibt es rund 33 000 Kilometer
Fließgewässer und etwa 3000 Seen, die über Jahrhunderte hinweg verändert wurden.
In Sachsen durchziehen Flüsse mit einer Gesamtlänge von knapp 24 000 Kilometern
die Landschaft. Es gibt etwa 2100 Seen.
Was hat der Braunkohle-Bergbau mit dem Wasserhaushalt zu tun?
Der mehr als
100 Jahre währende Braunkohleabbau in der Lausitz hat das Wassersystem
nachhaltig verändert. Noch heute werden jährlich rund 400 Millionen Kubikmeter
Grundwasser abgepumpt, um die Arbeit in den fünf aktiven Tagebauen zu
gewährleisten. Weniger als die Hälfte der gigantischen Menge reicht aus, um
Berlin ein Jahr mit Trink- und Nutzwasser zu versorgen. Der Großteil des
Grundwassers wird über rund 3000 Filterbrunnen gehoben und in sechs
Grubenwasser-Reinigungsanlagen aufbereitet, erklärt Ingolf Arnold, Wasserexperte
des Enerergieunternehmens Vattenfall. Anschließend nutzt der Konzern einen Teil
zur Kühlung seiner Kohlekraftwerke in Boxberg, Jänsch walde und Schwarze Pumpe.
Ein kleinerer Wasseranteil wird ins Südlausitzer Trinkwassernetz eingespeist.
Circa 200 Millionen Kubikmeter gelangen pro Jahr in das natürliche
Gewässersystem der Spree .
Welche Wasserprobleme ergeben sich aus der Kohleförderung? Noch 1989 wurde laut
Arnold die dreifache Menge Grundwasser – etwa 1,2 Milliarden Kubikmeter – für
die Tagebaue abgepumpt. Mit der abrupten Stilllegung von zehn Großtagebauen zur
Wende gab es Wasserüberschuss. Seit zwei Jahrzehnten nähert sich der
Grundwasserspiegel langsam wieder dem Normalzustand. Im Zuge des großflächigen
Wiederanstiegs gelangte Eisenhydroxid, ein Folgeprodukt in Kippenböden, über
diffuse Wege in die Flüsse und färbt die Spree braun. Außerdem drohen
Bergbaufolgeseen zu versauern .
Was
sagt die Forschung? "Die Verockerung und Versauerung von Gewässersystemen in
der Lausitz sind nicht zuletzt das Resultat einer einseitigen Kohle- und
Energiepolitik der Vergangenheit", sagt Prof. Uwe Grünewald vom Lehrstuhl
Hydrologie der BTU Cottbus-Senftenberg. Er sieht noch ein hohes
Forschungspotenzial zu dem Thema. Zur Lösung der Lausitzer Wasserprobleme
fordert er brandenburgische und sächsische Akteure auf, sich in einem
länderübergreifenden Wirtschaftsverband zu organisieren .
Wer
kümmert sich um die Folgen der Veränderung? Die Bergbausanierer von der Lausitzer und
Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) versuchen nach wie
vor einen weitestgehend selbst regulierenden Wasserhaushalt in den
Braunkohlenrevieren wiederherzustellen. Mit Wasser aus der Spree, Neiße oder
Schwarzen Elster werden entstehende Bergbaufolgeseen geflutet. Für die Flutung
im Lausitzer Revier wurden allein 2013 rund 74 Millionen Kubikmeter genutzt,
erklärt LMBV-Sprecher Uwe Steinhuber .
Wie
sieht die Zukunft aus? Zwischen Berlin und Dresden entsteht durch die
Flutung früherer Tagebaue eine spektakuläre Wasserwelt mit mehr als 20
künstlichen Seen. Das Lausitzer Seenland wächst somit zu einer vielfältigen
Urlaubslandschaft heran, sagt Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des
gleichnamigen Tourismusverbandes. In wenigen Jahren sollen zehn Seen durch
schiffbare Kanäle miteinander verbunden sein. "Allein deren Fläche ist etwa
zweieinhalbmal größer als die Dresdner Innenstadt", erklärt Winkler. Ihr Verband
arbeitet am Ausbau der touristischen Vermarktung der Region "am, auf und im
Wasser ".
Wo
gibt es in der Lausitz außerdem noch Wassertourismus? Ein traditioneller Tourismusmagnet ist das
idyllische Wasser-Labyrinth des Spreewalds. Allerdings sind nur knapp 300 der
rund 1600 Kilometer langen Fließe schiffbar und für große Kähne geeignet. In dem
Biosphärenreservat gibt es rund 6000 Tier- und Pflanzenarten. "Die einzigartige,
von Fließen geprägte Landschaft fasziniert pro Jahr mehr als eine halbe Million
Gäste", sagt Edith Seemann, Sprecherin des Tourismusverbands Spreewald. Ein
Problem hält die Urlaubsregion aktuell aber in Schach: Es gibt nur eine sehr
geringe Niederschlagsmenge von jährlich etwa 560 Millimetern.
Welche Erschwernisse gibt es rund ums Wasser noch? Vor allem die Flussgebiete Oder, Elbe und Spree
bestimmen das Hochwassergeschehen. Zuletzt hielt das Juni-Hochwasser 2013 die
Lausitzer in Atem. Allein die Schäden in der brandenburgischen Landwirtschaft
werden auf rund 24 Millionen Euro geschätzt, hieß es aus dem Potsdamer
Agrarministerium. 330 Betriebe haben eine Entschädigung erhalten .
Zum
Thema:
Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Um auf die Bedeutung dieser
wichtigen Ressource aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen Ende 1992
den 22. März zum Weltwassertag erklärt.
Ein
Kubikmeter Trinkwasser kostet in Deutschland im Schnitt 1,69 Euro. Ein Durchschnittshaushalt
zahlte nach den Modellrechnungen der Statistiker 2013 für 80 Kubikmeter
Trinkwasser inklusive Grundgebühr 206,18 Euro.
Hamburger, Pommes und Softdrink: Schon die Produktion eines einzigen
Fast-Food-Menüs verbraucht nach WWF-Berechnungen 6000 Liter Wasser, rechnet man
Anbau von Kartoffeln und Getreide, Viehfütterung und Getränkeherstellung
zusammen.
Gleichzeitig haben weltweit 780 Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser.
Rund 2,6 Milliarden Menschen leben nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF
derzeit ohne grundlegende Sanitäreinrichtungen.
In
Entwicklungsländern werden noch 80 bis 90 Prozent der Abwässer ungeklärt
eingeleitet.
Mehr als 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt, doch nur drei Prozent sind
trinkbares Süßwasser, und davon ist wiederum nur ein Prozent erreichbar.
Bernhard Schulz
Quelle: Lausitzer Rundschau, 22.03.2014
Wassersparen schadet dem
Leitungsnetz
Gießen. Der Gießener Agrarwissenschaftler Hans-Georg Frede hat zu einem Umdenken
beim Wassersparen aufgerufen.
"In Deutschland haben wir Wasser im Überfluss und könnten theoretisch viel,
mehr verbrauchen. Es ist sogar so, dass Wassersparen unserem Leitungsnetz
schadet",
sagte der emeritierte Professor am Institut für Landschaftsökologie und
Ressourcenmanagement der Universität Gießen.
Durch die geringe Auslastung
entstünden in den Kanälen Gase, die etwa den Beton der Leitungen angreifen.
Paradoxerweise müssten die Abflüsse häufig künstlich gespült werden.
Noch 1991 verbrauchte jeder Deutsche laut Umweltbundesamt pro Tag 143 Liter zum
Duschen, Putzen, Kochen oder Trinken. Heute sind es 23 Liter weniger.dpa/jam
Quelle: Lausitzer Rundschau, 31.05.2014
Wie Wasser zur Energieerzeugung und damit verbundenen
Reduzierung der CO2 - Emissionen beiträgt bzw. beitragen könnte,
Vielleicht ist das ein Lösungsansatz zur Lösung
der Trinkwasserversorgung in der Dritten Welt
Bill Gates
stellt Trinkwasser-Wundermaschine vor
Der
Microsoft-Gründer Bill Gates möchte das Trinkwasser-Problem der Dritten Welt
lösen. Eine neue Maschine soll Abwasser und Müll in Trinkwasser verwandeln und
gleichzeitig auch noch Strom erzeugen.
Von
Tina Kaiser , New York
US-Wirtschaftskorrespondentin
Diese Erfindung könnte Millionen Kindern das Leben retten: Eine Maschine, die
aus Abwasser und Müll Trinkwasser herstellt. Dazu produziert sie auch noch
Strom. Bill Gates hat sie jetzt präsentiert.
Quelle: Die Welt
Microsoft-Gründer
Bill Gates ist seinem erklärten Ziel ein bisschen näher gekommen, die
Trinkwasserprobleme der Welt zu lösen. Am Dienstag stellte der Multimilliardär
in einem
Internetvideo eine Maschine vor, die in
rund fünf Minuten Abwasser in Trinkwasser verwandelt.
Omniprocessor heißt die Wundermaschine, die die
Trinkwasserversorgung der Dritten Welt revolutionieren soll. Das Besondere an
dem Gerät: Es filtert nicht nur das Wasser in eine trinkbare Qualität, sondern
es produziert gleichzeitig aus den menschlichen Abfällen auch Elektrizität. Der
Strom reicht aus, um die Maschine anzutreiben und zusätzlich an die lokale
Kommune verkauft zu werden. So könnte der Besitzer seine Investition nach
einigen Jahren amortisieren.
Erfunden
hat den Omniprocessor die
Ingenieursfirma
Janicki Bioenergy
aus Seattle, die von der
Bill & Melinda Gates Foundation
dafür finanzielle Unterstützung bekommen hat. Bislang existiert nur ein Prototyp
in der Nähe von Seattle. Noch in diesem Jahr könnte jedoch ein Pilotprojekt in
Dakar, der Hauptstadt Senegals, starten.
In den
kommenden Jahren dann will Gates den Omniprocessor nach Indien und verschiedene
afrikanische Länder bringen. Jede der rund 1,5 Millionen Dollar (1,3 Millionen
Euro) teuren Maschinen könnte täglich den Abfall von 100.000 Menschen in 86.000
Liter Trinkwasser "verwandeln".
"Wenn wir
Tausende dieser Dinger in die Welt bringen, dann stellen wir sicher, dass
Menschen gesünder aufwachsen", sagte Gates. Lokale Unternehmer könnten die
Maschinen betreiben. "Wir würden eine Menge Menschenleben retten."
1,5
Millionen Kinder sterben jedes Jahr an verunreinigtem Wasser
Das
Potenzial des Omniprocessors sei enorm, so Gates. 40 Prozent der Weltbevölkerung
– rund 2,5 Milliarden Menschen – hätten keinen Zugang zu Sanitäranlagen. Weitere
2,1 Millionen Menschen in städtischen Regionen nutzten Toiletten, die die
menschlichen Abfälle nicht sicher ableiten. Rund 1,5 Millionen Kinder würden
jedes Jahr durch verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel sterben, sagte
Gates.
In
Entwicklungsländern seien die Hälfte aller Krankenhauspatienten in Behandlung,
weil sie durch verunreinigtes Wasser erkrankt seien. Das alles würde auch die
Wirtschaftskraft dieser Länder schwächen. Indien kosteten die mangelnden
Sanitäranlagen jedes Jahr fast 54 Milliarden Dollar oder 6,4 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts.
Der
Omniprocessor könne dabei helfen, diese Probleme zu lösen, sagte Gates.
Herkömmliche Abwasseranlagen bräuchten Energie aus dem Stromnetz, ließen Dampf
in die Atmosphäre ab und nutzten oft zusätzlich Erdgas, um genug Hitze zu
erzeugen, die feuchten Exkremente zu verbrennen. Der Omniprocessor komme ohne
zugekaufte Energie aus und erzeuge zusätzlich noch Trinkwasser.
Drei
Maschinen in einer
Der
Erfinder Peter Janicki erklärt, bei seinem Omniprocessor handele es sich
eigentlich um drei Maschinen in einer: eine Dampfmaschine, eine
Müllverbrennungsanlage und eine Wasseraufbereitungsanlage. Im Video zeigt die
Gates Foundation, wie es funktioniert: Zunächst wird das Abwasser in die
Maschine gepumpt.
Diese
kocht dann den Mischmasch aus Wasser und Exkrementen und teilt die Masse auf in
Wasser und trockenen Abfall. Die festen Stoffe werden unter enorm hohen
Temperaturen verbrannt und erzeugen Dampf, der den Generator der Maschine
antreibt. Das Wasser wird mit der Energie zu Trinkwasser gefiltert, der
restliche Strom wird in das lokale Energienetz eingespeist.
Gates
demonstriert in seinem Video, dass das Wasser wirklich trinkbar ist – indem er
es vor laufender Kamera trinkt. "Das ist so gut wie jedes Wasser aus der
Flasche."
Lachse können drei Meter hoch und
sechs Meter weit springen, wenn sie unterwegs zu ihren Laichplätzen sind. Aber
oft reicht das nicht – ihr Weg ist durch Staudämme versperrt.
Dafür
hat eine US-amerikanische Firma jetzt eine „Lachskanone“ gebaut, Damit können
die Fische bis zu 75 Meter weit durch eine Röhre auf die andere Seite geschossen
werden. Das tut ihnen nicht weh.
Quelle:Neue
Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland, 01.02.2015
Das Leben in
der "Critical Zone"
Wassereinzugsbereich Hühnerwasser Teil eines weltweiten Forschungsnetzwerkes
Cottbus
"Critical Zone", das klingt wie der Titel eines Katastrophenfilms. Der Terminus
beschreibt – sehr zutreffend – die oberste Schicht der Erdkruste, ohne die
keinerlei Leben auf der Erde möglich wäre. Die Untersuchung der "Critical Zone"
am Wassereinzugsgebiet Hühnerwasser im ehemaligen Tagebau soll jetzt Teil eines
weltweiten Forschungsnetzwer kes werden.
Einst eine leblose Wüste, inzwischen belebtes Biotop mit einer großen Vielfalt
an Pflanzen und Tieren: das Hühnerwasser im Juni 2008 (l.) und im Juni 2014.
Foto: BTU
Mit dem
Wassereinzugsbereich Hühnerwasser im früheren Tagebau Welzow Süd verfügt die BTU
seit zehn Jahren über ein weltweit einmaliges Forschungsobjekt: Hydrologen,
Bodenkundler und Geobotaniker konnten hier von der Stunde null an beobachten,
wie sich Leben quasi aus dem Nichts entwickelt. Jetzt soll das Hühnerwasser Teil
eines nationalen und internationalen Forschungsnetzwerkes werden, dass sich
explizit mit den Veränderungen in der obersten Erdkruste, der sogenannten
"Critical Zone" beschäftigt.
"Der
Begriff wurde vor etwa zehn Jahren in Amerika geprägt", erklärt Dr. Wolfgang
Schaaf, zuständig für das Monitoring am Hühnerwasser. "Alles Leben auf der Erde
hängt von den komplexen Vorgängen innerhalb dieser nur wenige Meter dünnen
Schicht ab", so Schaaf. Die Verfügbarkeit lebensnotwendiger Ressourcen hängt ab
von den Interaktionen zwischen Gestein, Boden, Wasser, Luft und Lebewesen.
Dr. Werner
Gerwin vom Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften
(FZLB): "Bei Ressourcen wie Luft und Wasser ist es im allgemeinen Bewusstsein
angekommen, wie schützenswert sie sind. Die Bedeutung des Bodens dagegen wird
oft unterschätzt." Ist ein Boden durch Erosion oder Altlasten zerstört, dauert
es bis zu 1000 Jahren, bis er sich neu gebildet hat.
Foto: BTU
Prof.
Christoph Hinz, Leiter des Lehrstuhls für Hydrologie und
Wasserressourcenbewirtschaftung: "Wir wissen heute, dass sich Grundwasser
Tausende von Jahren in seinen Fließsystemen befindet. Was wir vor hundert Jahren
irgendwo verschmutzt haben, kann in drei- oder vierhundert Jahren an völlig
unerwarteter Stelle wieder an die Erdoberfläche kommen."
Das alles
zeigt, wie wichtig es ist, die Vorgänge in der Critical Zone zu dokumentieren
und zu verstehen. In den USA haben sich daher in den letzten Jahren zahlreiche
Landschaftsobservatorien für die Critical Zones gebildet. Solche CZO genannten
Observatorien sollen sich auch in Deutschland etablieren, das
Wassereinzugsgebiet Hühnerwasser gilt dabei als eines von zehn möglichen CZOs.
Außerdem
arbeitet die BTU eng mit einem Netzwerk von Landschaftsobservatorien der
Helmholtz-Gemeinschaft zusammen. "Jetzt geht es aber darum, einheitliche
Standards zu entwickeln, welche Daten in welchen Zeitabständen genommen werden",
so Christoph Hinz. Gelingt
es, ein weltweites Netz von
CZOs aufzubauen, so können grundlegende Erkenntnisse über die globalen
Veränderungen von Boden, Wasser, Luft oder Vegetation gewonnen werden.
Werner
Gerwin: "Wir haben mit dem Hühnerwasser eine exzellente Infrastruktur, unser
laufend erweitertes Monitoringprogramm bietet eine hervorragende Basis für
Forschungskooperationen."
Die Techniker des Projektes entnehmen regelmäßig Wasserproben am Hühnerwasser,
die später im Labor des Lehrstuhls untersucht werden. Foto: BTU
Weltweit
einmaliger Vorteil
Zudem habe
das Hühnerwasser den weltweit einmaligen Vorteil, dass jegliche
Zustandsveränderungen von ihrem Ausgangspunkt an beobachtet wurden. "Bei
Ökokatastrophen zum Beispiel werden Daten immer erst dann gewonnen, wenn ein See
umgekippt oder ein Boden verseucht ist", so Wolfgang Schaaf. "Im Hühnerwasser
kennen wir immer auch die Vorgeschichte und können Veränderungen direkt
beobachten."
Das macht
das Projekt zu einer einzigartigen Datenquelle – die in der
Forschungsgemeinschaft auch kritisch bewertet wird: Das Leben in dieser Critical
Zone hat sich hier in nur zehn Jahren entwickelt, ein ungewöhnlich kurzer
Zeitraum.
Prof.
Christoph Hinz trifft in der kommenden Woche (2. – 6.03.2015)
auf einem DFG-Rundgespräch mit Hydrologen, Elektrotechnikern und Informatikern
zusammen, die prüfen wollen, wie sich die Innovationen vor allem im Bereich der
Sensoren für die Datengewinnung einsetzen lassen.
"So könnte
das Hühnerwasser auch zur Forschungsplattform für die technischen Wissenschaften
werden", erklärt der Hydrologe. Zudem werden BTU-Wissenschaftler auf einem
deutsch-chinesischen Workshop vertreten sein, der sich, von der DFG finanziert,
mit der Kooperation mit chinesischen Observatorien befasst.
Wolfgang
Schaaf: "Ich sage auch unseren Studenten und Mitarbeitern immer wieder, dass wir
mit dem Hühnerwasser ein Projekt haben, das es so weder in Berkeley noch in
Princeton oder in Harvard gibt. Für die BTU ergibt sich daraus die Chance, mit
dem Hühnerwasser eine Forschungsplattform für nationale und internationale
Forschungskooperationen zu etablieren."
Zum Thema:
Vor zehn Jahren hat die BTU begonnen, die Veränderungen auf dem sechs Hektar
großen Areal am Hühnerwasser zu dokumentieren. Sie lassen Rückschlüsse auf
die Wiederbesiedlung der Niederlausitz nach der letzten Eiszeit vor rund 10 000
Jahren zu. Die DFG finanzierte die Arbeit im Rahmen eines
Sonderforschungsbereichs bis 2012 mit fünf Millionen Euro.
Im September werden
Gäste aus aller Welt zu einem internationalen Symposium "Zehn Jahre
Hühnerwasser" an der BTU erwartet.
Andrea Hilscher
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 27.02.2015
Anm.: Sicherlich
unbesichtigt ist im obigen Artikel unerwähnt geblieben, dass das Projekt
„Hühnerwasser“
von den BTU-Professoren
Hüttl und Grünewald Anfang der 2000-er Jahre initiiert worden ist.
Die Fertigstellung des
künstlich geschaffenen Einzugsgebietes erfolgte durch Vattenfall im Jahr 2005.
Das für insgesamt 12 Jahre
angelegte Projekt selbst startete unter dem Namen SFB/TRR 38,
Sonderforschungsprogramm/Transregio:
„Strukturen und Prozesse der initialen
Ökosystementwicklung“ am 01.07.2007.
Das SFP/TRR 38 passte
hervorragend zum Profil der BTU und verbindet international renommierte
Grundlagenforschung
mit der Entwicklung von
Lösungsansätzen für Probleme der Region.
Erste Ergebnisse wurden auf
der Fachtagung „Wasserbezogene Anpassungsmaßnahmen
an den Landschafts- und
Klimawandel in Deutschland“, 22. – 24. Juni 2011 in Großräschen vorgestellt.
Gewässer
im Land (hier: Deutschland)
sind stark belastet
Grund ist
hoher Einsatz von Düngemitteln / Bundesregierung will neue Verordnung vorlegen
Potsdam
Mit einer neuen Düngemittel-Verordnung für die Landwirtschaft will die
Bundesregierung der hohen Nitrat-Belastung des Grundwassers entgegensteuern.
Auch in Brandenburg sind laut Agrarministerium viele Gewässer verunreinigt.
Ein Landwirt fährt mit einer Dünger- und Pestizidspritze über ein Feld im
Landkreis Oder-Spree. Wegen der extensiven Landwirtschaft in Brandenburg sind
viele Gewässer stark mit Nitrat belastet. Foto: Patrick Pleul/dpa
Wegen der
intensiven Landwirtschaft in Brandenburg sind viele Gewässer stark mit Nitrat
belastet. Das geht aus einer Antwort von Landwirtschaftsminister Jörg
Vogelsänger (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Fraktion im
Potsdamer Landtag hervor.
Danach
verfehlt mehr als die Hälfte des berichtspflichtigen Oberflächengewässers von 10
000 Kilometern den guten Zustand aufgrund von Stickstoffbelastungen. In mehr als
90 Prozent der betroffenen Gebiete trage die Landwirtschaft zu einem erheblichen
Anteil zu der Gewässerverunreinigung bei.
Auch das
Grundwasser, das für die Trinkwassergewinnung genutzt wird, is in der Mark
vielerorts schadstoffbelastet, wie die Analyse an knapp 1300 Messstellen ergab:
Ein Drittel der Grundwassermessstellen zeigte den Angaben zufolge eine
"landwirtschaftliche Beeinflussung", an fast 100 Messstellen wurde der zulässige
Schwellenwert nach der Grundwasserverordnung überschritten.
Die hohe
Nitrat-Belastung des Grundwassers ist bundesweit ein Problem, vor allem in
Regionen mit viel Massentierhaltung. Die Bundesregierung will im Februar mit dem
Beschluss einer Düngemittel-Verordnung für die Landwirtschaft gegensteuern, mit
der die Stickstoffbelastung von 97 Kilogramm pro Hektar im Jahr um mindestens 15
Kilogramm verringert werden soll.
Minister
Vogelsänger erklärte, aus überregionaler Sicht seien die Stickstoffeinträge im
Land Brandenburg geringer als die anderer Bundesländer. Regional führten
Stickstoffeinträge, insbesondere aus landwirtschaftlichen Quellen, allerdings
auch zu einer Belastung der brandenburgischen Fließgewässer.
Führende
Umweltberater der Bundesregierung fordern zum Schutz von Wasser, Boden und Luft
bundesweit eine deutliche Stickstoffreduzierung, vor allem durch weniger
Düngung. In einem Mitte des Monats vorgestellten Sondergutachten beanstandete
der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), dass bisher zu wenig getan
werde, um die Belastungen, die für die Bürger gesundheitsgefährdend sein können,
zu mindern.
Gefordert
wird eine nationale Stickstoff-Strategie. Neben strengeren Dünge-Regeln wird
unter anderem vorgeschlagen, die verringerte Mehrwertsteuer auf Fleischprodukte
aufzuheben, um die Stickstoffbelastungen durch die intensive Tierhaltung zu
mindern.
Die
parlamentarische Anfrage war vom SPD-Parlamentarier und Präsident des märkischen
Landesbauernverbands, Udo Folgart, gestellt worden. Er warnte vor den
finanziellen Mehrbelastungen der Landwirte durch die geplante neue
Düngeverordnung des Bundes. Unklar sei zudem, ob die ausgewählten
Messstellenstandorte im Land "ausreichend repräsentativ" seien.Haiko Prengel
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 09.02.2015
Kreatives
Engagement für eine Welt ohne Durst
Die
Initiative „Viva con Agua” (Leben mit Wasser) ist in Cottbus aktiv
Cottbus
Was macht ein Profifußballer, wenn er verletzt pausieren muss? Benjamin Adrion
vom FC St. Pauli hat die Zeit genutzt, um die Initiative "Viva con Agua" zu
starten. Sie ist aktiv, um Menschen weltweit mit sauberem Trinkwasser zu
versorgen. Inzwischen gibt es "Viva con Agua"-Gruppen in vielen deutschen und
europäischen Städten – auch in Cottbus.
Sascha Richter, Lasse Popken und Julia Wehdeking engagieren sich in Cottbus für
"Viva con Agua".
Foto: Nocon
"Den
Anstoß zu Viva con Agua hat Benjamin Adrion bei einem Trainingslager auf Kuba
bekommen, als er gesehen hat, wie schlecht dort die Trinkwasserversorgung ist",
erzählt der BTU-Student Lasse Popken der "Viva Con Agua" gemeinsam mit seiner
Kommilitonin Julia Wehdeking aus Kiel mit nach Cottbus mitgebracht. Die
Heimatstadt der beiden angehenden Architekten ist nach Hamburg eines der "Viva
con Agua"-Zentren. "Dort ist Viva con Agua schon lange sehr präsent. Die blauen
T-Shirts und andere Merchandise-Artikel sind fast allgegenwärtig und gehören ein
Stück weit zur Jugendkultur", sagt Julia Wehdeking.
Die
Spenden, mit denen "Viva con Agua" Projekte der Welthungerhilfe etwa in
Äthiopien, Nepal oder Indien unterstützt, werden nicht mit dem Klingenbeutel
gesammelt, sondern über kreative Aktionen oder bei Partys und
Kulturveranstaltungen. "Wir wollen unsere Botschaft nicht mit erhobenem
Zeigefinger an den Mann bringen. Die Leute sollen Spaß haben und dabei eine gute
Sache unterstützen", betont Lasse Popken. "Wir sammeln zum Beispiel bei großen
Musikfestivals Getränkebecher und bekommen dafür das Pfandgeld. Außerdem bietet
Viva con Agua den Konzertbesuchern gegen ein Entgelt saubere Komposttoiletten
als umweltfreundliche Alternative zu den Dixie-Klos. Die Komposttoiletten sind
absolut geruchsfrei und verbrauchen kein Wasser", berichtet Popken.
In Cottbus
hat sich 2014 eine eigene "Viva con Agua"-Zelle gegründet. Inzwischen hat sie 25
aktive Mitglieder, die sich rein ehrenamtlich engagieren. ….
Wer die
Cottbuser "Viva con Agua"-Gruppe unterstützen will, kann jederzeit aktives
Mitglied werden, zu den monatlichen Treffen kommen oder zum Engagement von "Viva
con Agua" als Fördermitglied einen finanziellen Beitrag leisten.
Aber auch
beim Löschen des eigenen Durstes, kann jeder dafür sorgen, dass Mitmenschen
Zugang zu sauberem Trinkwasser bekommen: "Wer Viva con Agua-Mineralwasser
trinkt, unterstützt unsere Projekte.
In Cottbus
gibt's das Mineralwasser in den Kneipen des Kleinstadtsyndikats und auch bei
Edeka", informiert Julia Wehdeking.
Das Wasser
trägt eine Botschaft auf dem blauen Etikett:
"Diese
Flasche löscht nicht nur Deinen eigenen Durst. Viva con Agua unterstützt
weltweit Wasserprojekte der Welthungerhilfe. Für eine Welt ohne Durst."
Mehr Infos
zu "Viva con Agua" gibt es im Netz unter
www.vivaconagua.org. Interessierte
können über facebook.com/VivaConAguaCottbus oder per Email an
cottbus@vivaconagua.org Kontakt zur Cottbuser Gruppe aufnehmen.
Leider hat man
das Gefühl, dass die Spenden, mit denen u.a. auch "Viva con Agua" Projekte der
Welthungerhilfe etwa in Äthiopien, Nepal oder Indien unterstützen will, nicht an
Ort und Stelle bei den Bedürftigen ankommen.
Nach meiner
Meinung ist nur eine Vor-Ort-Kontrolle der Verwendung der Spendengelder
erfolgversprechend, ansonsten ist ein „Versickern“ der Gelder unausweichlich.
Wasser ist nicht nur Lebens- und
Poduktionsträger sondern auch
Energieträger,
obwohl es in Brandenburg vielleicht nicht so gesehen wird:
Land schreibt
Wasserkraft als Energieträger ab
Potsdam
Brandenburg ist das gewässerreichste Bundesland, auf Wasserkraftwerke setzt die
Landesregierung bei ihrer Energiestrategie 2030 aber nicht mehr. Wegen seines
geografischen Profils und der geringen Fließgeschwindigkeit der Flüsse werde die
Wasserkraftnutzung nur einen sehr geringen Beitrag bei der angestrebten
Energiewende leisten können, antwortete Wirtschaftsminister Ralf Christoffers
(Linke) auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Landtagsfraktion.
Brandenburg
ist zwar das gewässerreichste Bundesland, Wasserkraft als Energieträger schreibt
das Land trotzdem ab. Foto: dpa
Die
Energiestrategie 2030 weist ihm zufolge die Wasserkraftnutzung nicht gesondert
aus, sondern ordnet sie unter "sonstige erneuerbare Energien" ein. Gehe man für
das Jahr 2030 von einer Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Höhe von
100,6 Petajoule aus, würde sich bei der Wasserkraft ein maximaler Anteil der
Wasserkraft von rund 0,2 Prozent an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
ergeben.
Im Juni
(2014) hatte
Christoffers im Landtag der Wasserkraft noch eine "sehr große Bedeutung"
zugemessen. Der CO-freie Energieträger könne einen wichtigen Beitrag zur
Energiewende leisten.dpa/kr
Quelle: Lausitzer Rundschau,
04.08.2014
Anm.: Diese Feststellung ist an
Unwissen und Unkenntnis kaum noch zu überbieten.
Aber es
gibt in Brandenburg noch "Pioniere" auf diesem Gebiet:
Alt und
Neu harmonisch zusammengefügt
Neudöberner Unternehmer hat die alte Wassermühle wieder zum "Klappern” gebracht
Neudöbern
Die Wassermühle in Neudöbern ist ein Zeugnis der Vergangenheit. Besitzer Uwe
Zozmann hat sie auf einen modernen Stand gebracht. Er hat dabei Altes und Neues
miteinander verknüpft und sie somit der Nachwelt erhalten. Einst gab es 152
Wassermühlen in der Region. Heute sind nur noch wenige übrig.
Hier fließt es ordentlich: Der Mühlgraben speist die Neudöberner Wassermühle.
Foto: Uwe Hegewald/uhd1
In der
ländlichen Region um Altdöbern und Calau klapperten früher zahllose Mühlen. 1860
gab es allein im Altkreis Calau 152 Wassermühlen. Das hat Chronist Helmut
Jentsch recherchiert. 1960 waren es lediglich 18.
Heute
wächst meist Gras aus Mauerresten, falls der alte Mühlenstandort überhaupt noch
auffindbar ist. "Intakte Wassermühlen anzutreffen ist eine Seltenheit und immer
eine touristische Attraktion", sagt Hans-Joachim Emmrich. Der Leiter der
Arbeitsgemeinschaft (AG) "Regionales Wasser" des Heimatvereins Calau kennt sich
gut aus. Und er würdigt Uwe Zozmann. Der Unternehmer hat die alte Wassermühle in
Neudöbern, die vermutlich aus dem Jahr 1527 stammt, wieder zum Klappern
gebracht. Das ist sinnbildlich gesprochen, denn hier klappert eigentlich nichts
mehr. "Den technisch interessierten Bürger beeindruckt die gelungene Kopplung
von Alt und Neu. Nahezu geräuschlos läuft ein hochmoderner Generator" erzählt
Hans-Joachim Emmrich. Unabhängig von der anströmenden Wassermenge werde Strom
rund um die Uhr produziert.
Beeindruckend ist die 50 Zentimeter starke Welle des Wasserrades, die aus dem
Stamm einer gut gewachsenen, alten Eiche neu gefertigt wurde. Gewaltig sind auch
die gusseisernen Antriebsräder. Sie sind mit neuen Holzzähnen versehen worden
und greifen lautlos ineinander. "Beeindruckend sind ebenfalls die Reste des
wieder aufgefundenen alten Wasserrades. Originalgetreu konnte so das neue
Wasserrad nachgebaut werden", schwärmt Emmrich.
"Nicht im
Selbstlauf ist das alles hier entstanden", erklärt Uwe Zozmann. "Es waren nicht
nur erhebliche mechanische, sondern auch besondere elektrotechnische Probleme zu
lösen. Dabei war außer Hinweisen und Ratschlägen von Experten immer wieder auch
der eigene Sachverstand gefragt", so der Mühlenbesitzer. Hilfreich gestaltete
sich die Unterstützung bei allen anfallenden Arbeiten durch Mitglieder des neu
gegründeten Mühlenvereins Neudöbern.
Das Wasser
kommt aus dem Rettchensdorfer Graben, dem Schöllnitzer Graben, dem Neudöberner
Doppelgraben und der Neudöberner Mühlteichquelle. "Die Besonderheit des
Wasserregimes besteht darin, dass die Zozmann-Mühle das Wasser nicht vom
Mühlteich direkt erhält, sondern aus dem Mühlgraben", erläutert Hans-Joachim
Emmrich. Das hätten recht aufwendige Untersuchungen der AG zum Einzugsgebiet
ergeben. "Der Mühlteich ist zwar mit dem Mühlgraben verbunden, wird aber
unabhängig vom Graben aus einer ergiebigen Quellregion gespeist", ergänzt
Emmrich.
Seit 1997
werden alle Quellschüttungen und Abflussmengen im Naturschutzgebiet Calauer
Schweiz regelmäßig gemessen: bis maximal 500 Liter pro Minute mit entsprechendem
Auffanggefäß und Stoppuhr. Für größere Wassermengen besitzt die AG ein
Messgerät, einen "SEBA-Miniflügel-M1". Hier in Neudöbern kam dieses Gerät zum
Einsatz. Es wurden 1,9 Kubikmeter pro Minute als direkter Zufluss zum Antrieb
des Wasserrades ermittelt. Ein Kubikmeter sind 1000 Liter. Oder 100 Wassereimer
zu zehn Litern.
Nun fragen
sich Wasserexperten, ob der neue Südgraben in Altdöbern Auswirkungen auf das
Wasserdargebot der Mühle in Neudöbern hat. Im Projekt des Bergbausanierers LMBV
"Maßnahmen zur Gefahrenabwehr im Zusammenhang mit dem Grundwasseranstieg für die
Ortslage Altdöbern" heißt es: "Auswirkung auf bestehende Nutzungen der Gewässer
(Salzteich, Schmidtsteich, Michlenzteich) als Angelgewässer, können zum
gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden." Das Zentrum des Quell- und
Zuflussbereiches der Neudöberner Wassermühle ist knapp 1500 Meter vom Anfang und
gleichzeitig tiefsten Geländeeinschnitt des Neuen Südgrabens entfernt. Bedenkt
man, dass dieser Einschnitt maximal zwölf Meter tief und 50 Meter breit ist,
drängen sich zwangsläufig Auswirkungen eines benachbarten Geländeeinschnittes
auf. Für eine ehemals geplante Kohlebahn ist ein Damm aufgeschüttet worden.
"Dieser hat den gesamten Quellbereich der Kschischoka sowie den Quellbereich der
Luckaitz einschließlich der ,Fliegerteiche' bis auf den heutigen Tag total
trocken gelegt", erläutert der Wasserexperte.
Fließende
Gewässer zur Energiegewinnung zu nutzen besitzt in der Region Seltenheitswert.
Ein weiteres Beispiel ist die Mühle Müschen. Wenn Sonne und Wind nicht aktiv
sind – Wasser fließt Tag und Nacht. Die nachhaltige Kraft des Wassers wieder zu
entdecken und mit modernster Technik effektiv nutzbar zu machen lohnt sich. Das
meint zumindest Emmrich. Nicht nur für den Betreiber der Anlage. "Es sollte als
aktiver Beitrag zum Umweltschutz verstanden und künftig öffentlich unterstützt
werden", so der Experte.
red/bt/hei1
Quelle: Lausitzer
Rundschau, 25.08.2015
Zum Thema:
Wasserversorgung in Cottbus in der Hitzeperiode 2015
Im August (2015)
wurden durch die beiden Cottbuser Wasserwerke insgesamt 575 733 Kubikmeter
Trinkwasser gefördert; im August 2014 waren es nur 446 742. Im März 2015 lag
die Trinkwasserförderung beider Werke nur bei 416 174 Kubikmeter. Der
Trinkwasserbehälter an der Druckerhöhungsstation Haasow hat ein Volumen
von 120 Kubikmetern, das entspricht einer normalen Tagesmenge. Am 11. August
(2015)
lag die
Abnahmemenge allerdings bei 244 Kubikmetern. Daher musste der Behälter zweimal
komplett neu befüllt werden. red/dh
Quelle:
Lausitzer Rundschau, 02.09.2015
Vom Mühlenbesitzer zum Stromproduzenten
Neudöbern Es war nicht leicht, aber
er hat es geschafft: Seit wenigen Monaten zählt Uwe Zozmann zu den wenigen
Menschen in der Lausitz, die mittels Wasserkraft elektrischen Strom erzeugen.
Möglich wurde das durch die Reanimierung einer Wassermühle, den Neubau eines
Wasserrades und einer entsprechenden Technologie, um Energie aus dem Bach zu
gewinnen.
Fließgewässer gelten als beständige
erneuerbare Energiequellen, auch wenn kein Wind bläst oder die Sonne hinterm
Horizont verschwindet.
Mühle läuft wieder
Bevor jedoch an der erstmals 1680
erwähnten Getreidemühle Strom produziert werden konnte, galt es für die
Besitzerfamilie Zozmann und dem Verein „Wassermühle Neudöbern“ Schwerstarbeit zu
verrichten. Die Mitte der 1960er-Jahre außer Betrieb genommene Mühle musste erst
einmal wieder zum Laufen gebracht werden. „In Zusammenarbeit mit dem Wasser- und
Bodenverband Oberland Calau wurde der gesamte Graben rund um den Mühlenhof von
Schmutz und Schlamm befreit“, erzählt Uwe Zozmann, der das Gebäude 1995 erworben
hatte.
Eine neue Wasserradwelle wurde gefertigt und
für die Lager entsprechende Fundamente gegossen, ergänzt der 51-Jährige. Aus dem
Sumpf gezogene Fragmente dienten als Schablone für ein neues Mühlenrad, das 2012
eingesetzt werden konnte. Schon damals spielten Mühlenverein und -besitzer mit
dem Gedanken, über die älteste Kraftmaschine der Menschheit Strom zu
produzieren. Mit der Fertigung neuer Holzzähne/Kämme für die Zahnräder hatte der
gelernte Tischler keine Probleme.
Eher stand die Herausforderung darin, das
nötige Knowhow zur Stromerzeugung zu installieren. Mit der Wasserkraftgewinnung
und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Mühle konnten bisher mehrere
Kilowattstunden ins öffentliche Netz eingespeist werden. Bei Nostalgikern
besonders beliebt sind jene Mühlen, die noch über ein funktionierendes Wasserrad
verfügen, wie in Neudöbern.
Deutscher Mühlentag
Dort bitten Besitzer und
Mühlenverein am Deutschen Mühlentag (Pfingstmontag) zu einem geselligen Fest
inklusive Mühlenführungen und Erklärungen zur Energiegewinnung, die Tag und
Nacht funktioniert. uhd
Grundwasseratlas - Forscher warnen vor
sinkenden Wasservorräten
Victoria (dpa) Die
Grundwasservorräte unserer Erde sind enorm - und doch auch endlich.
Forscher haben nun erstmals Umfang und Alter der globalen Vorkommen
geschätzt. Sie erhoffen sich ein globales Umdenken.
Die
Grundwasservorräte sind weltweit begrenzt - dieses Schild weist auf ein
Wasserschutzgebiet hin. Foto: Harry Melchert
In vielen Regionen der Erde sinken nach
Forscherangaben die nutzbaren Grundwasservorräte.
Allein in den obersten
zwei Kilometern der Erdkruste ruhen und fließen demnach schätzungsweise
23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser.
Das genüge, um die Landoberfläche der Erde 180 Meter
hoch zu bedecken, heißt es.
Einen Überblick über das Grundwasser geben
Tom Gleeson von der University of Victoria (Kanada) und Kollegen im
Fachjournal «Nature Geoscience».
Nur weniger als 6 Prozent seien nach
groben Schätzungen jedoch «modernes Grundwasser», das jünger als 50
Jahre sei und in den aktiven Wasserkreislauf einfließe, s
chreiben die
Autoren. Der weitaus größere Teil ruht in tiefen Schichten, oft in
porösem Gestein, und ist bis zu mehrere Millionen Jahre alt.
Die Wasservorräte, die sich regelmäßig innerhalb von
25 bis 100 Jahren wieder auffüllen, seien eine begrenzte Ressource und
zudem regional höchst unterschiedlich verteilt, schreiben die Forscher.
Es sei bereits bekannt, dass die Wassermenge in vielen wasserführenden
Schichten abfalle, kommentierte Gleeson in einer Pressemitteilung. «Wir
nutzen unsere Grundwasserressourcen zu schnell - schneller als sie
erneuert werden können.»
Bisher war unbekannt, wie groß die Vorkommen des
modernen Grundwassers weltweit sind, das von der Erdoberfläche her
aufgefrischt wird und von dem Ökosysteme und unsere Wasserversorgung
abhängen.
Gleeson und Kollegen - unter anderem von der Universität
Göttingen - schätzen sie nach weiteren Analysen auf etwa 0,35 Millionen
Kubikkilometer.
Das sind rund 1,5 Prozent des gemessenen
Grundwasservolumens.
Eine Menge, die die Erde immer noch drei Meter hoch
mit Wasser bedecken würde. Oberflächengewässer wie Meere, Flüsse und
Seen steuern nur ein Viertel des aktiven Wasserkreislaufes bei, drei
Viertel speisen sich aus den jungen Grundwasservorkommen.
Auf Weltgrundwasserkarten, die die Forscher
erstellten, zeigt sich, dass die jüngeren Vorkommen regional höchst
unterschiedlich verteilt sind. Erwartungsgemäß sind sie in trockenen
Gebieten, wie in den Wüstenzonen des nördlichen Afrikas oder in
Mittelasien, gering. In Europa, mit Ausnahme Spaniens und anderer
Küstenregionen des Mittelmeeres, jedoch sind sie meist hoch. Ebenso im
Amazonasbecken, Indonesien, Nord- und Mittelamerika entlang der großen
Gebirgszüge.
Um Alter und Menge des Grundwassers zu bestimmen,
legten die Forscher drei Berechnungsmodelle übereinander: Sie sammelten
bereits dokumentierte Werte des radioaktiven Wasserstoff-Isotops
Tritiums, das seit den Atomtests vor 50 Jahren weltweit im Grundwasser
zu finden ist. Außerdem nutzten sie Simulationsmodelle für den
unterirdischen Wasserfluss und bezogen ein, dass die Durchlässigkeit der
Gesteinsschichten mit der Tiefe durch steigenden Druck abnimmt.
Prof. Nico Goldscheider, Hydrogeologe vom Karlsruher
Institut für Technologie (KIT), hält die Studie für sehr relevant: «Die
resultierenden Karten der globalen Verteilung von «jungem» Grundwasser,
welches aktiv am Wasserkreislauf teilnimmt und ständig erneuert wird,
sind überaus wertvoll, innovativ und wichtig für
Wasserressourcenmanagement auf großregionalem und globalem Maßstab.»
Prof. Wilfried Schneider vom Institut für
Wasserressourcen der TU Hamburg-Harburg hingegen hält den Wert für den
Grundwasserschutz in Deutschland für gering.
«Die Ergebnisse zu den
Grundwasservorkommen in Europa und Deutschland sind schon seit vielen
Jahren bekannt.»
Dennoch hofft der US-Hydrologe Ying Fan von der
Rutgers University (New Jersey) in einem Begleitartikel zur Studie:
«Dieser globale Blick auf das Grundwasser wird hoffentlich die
Aufmerksamkeit dafür erhöhen, dass diese jüngsten Grundwasservorkommen,
die am empfindlichsten auf menschliche und Umwelteinflüsse reagieren,
endlich sind.»
Quelle: Lausitzer Rundschau, 30.12.2015
Sicher nicht nur
ein Herzberger Problem, das auch zu Gebiet "Wasser" gehört und wie viele
Probleme nicht bis zu Ende gedacht sind:
Wohin mit
dem Klärschlamm?
…Herzberg. Die Landwirtschaft nimmt dem HWAZ (Herzberger Wasser- und
Abwasserzweckverband) nur noch 1000 statt wie bisher 8000 Tonnen ab. Grund sind
zwei neue Verordnungen….
…Etwa
12 000 Tonnen Klärschlamm fallen jährlich beim HWAZ an. …
…Klärschlamm ist nach der Reinigung der Abwässer sozusagen das Restprodukt. Er
ist pechschwarz und geruchlos. Auf 1000 Gramm entfallen 4 Prozent
Trockensubstanz. Der Rest ist Wasser. Er wird nass ausgebracht…
…Sein
Einsatz ist in der Landwirtschaft umstritten. Aber Klärschlamm wird völlig zu
Unrecht als Teufelszeug verrissen. Er hat einen niedrigeren Stickstoffgehalt als
Gülle oder Gärreste, aber einen höheren Phosphoranteil und enthält kaum
Schwermetalle…
…Klärschlamm wird nur dort eingesetzt, wo keine Lebensmittel für Menschen
produziert werden…
…Seit
diesem Jahr (2018)
haben die Gräfendorfer die Klärschlammmenge stark reduziert. Nur noch etwa
1000 Tonnen nehmen sie dem HWAZ ab. Grund sind die neue Klärschlammverordnung
und die neue Düngemittelverordnung. Das ist so kompliziert, dass man es Laien
kaum erklären kann….
…Der
Einsatz von Wirtschaftsdünger und mineralischem Dünger soll zu Gunsten von
Stallmist, Gülle und Biogärresten weiter zurückgefahren werden…
…Außerdem
habe der Gesetzgeber die Zeiträume, in denen gedüngt werden darf, eingekürzt. Im
Herbst durfte man früher länger Dünger aufbringen. Das ist heute nur noch bei
Zwischenfrüchten und beim Getreideanbau nach Getreide möglich….
…Was durch
die neuen Bestimmungen fast ganz auf der Strecke bleibt, ist der Klärschlamm….
…Noch bis
Ende 2019 hat der HWAZ eine vertragliche Vereinbarung mit einem Versorger in
Dessau-Roßlau, der den Schlamm landbautechnisch verwertet….
…Zum
Beispiel lässt der Trink- und Abwasserzweckverband Niederlausitz den Bau einer
Vererdungsanlage wirtschaftlich betrachten. …Birgit
Rudow
Quelle: zitiert aus
Lausitzer Rundschau, 19.06.2018
Regenwasser im Garten aufzufangen ist eine sinnvolle Sache im Sommer. Foto:
Karl-Josef Hildenbrand
Berlin. In diesem sonnenreichen Sommer mit wenig Regen in manchen Regionen ist
das Thema wieder aktuell: Wasser sparen. Das geht nicht nur beim
Gießen im
Garten,
sondern auch im Haushalt.
Der Umwelt
zuliebe sollte man es nicht verschwenden, gilt als der übliche Rat. Allerdings
gibt es eine Kehrseite des übermäßigen Sparens.
Die
Wasserwirtschaft muss schon extra Wasser in die Kanäle pumpen, um diese zu
schützen. Was ist die Lösung?
DAS ZIEL:
WASSER SPARSAM NUTZEN
…Wasser zu
sparen, dient der Umwelt….
…Dazu
kommt, dass sich das auszahlt: Wer weniger Wasser verbraucht, spart…
…In
Deutschland gebe es regional starke Schwankungen des Wasserangebots, bedingt
durch den Klimawandel seien zusätzlich neue Herausforderungen zu erwarten….
…Die
zunehmende Trockenheit und vor allem Starkregen bringen das konventionelle
System schnell an seine Grenzen….
…
Oberflächlich abfließendes Regenwasser sorgt nicht dafür, dass die bereits
abgesunkenen Grundwasserleiter aufgefüllt werden….
DAS
PROBLEM: ZU VIEL SPAREN SETZT DER INFRASTRUKTUR ZU
…In
Deutschland wird immer weniger Wasser verbraucht. Waren es 1990 im
Bundesdurchschnitt noch 147 Liter pro Einwohner und Tag, sind es nun nur noch
123 Liter ...
…Das ist
inzwischen so wenig, dass durchaus schon mal zu wenig Abwasser in die Kanäle
gelangt….
…Das kann
zu Verkeimungen und sogar zu Kanalfraß führen, wenn Säuren und Dämpfe den Beton
angreifen…
…In
Deutschland werden nur 2,7 Prozent der Wasserressourcen für die öffentliche
Versorgung eingesetzt….
…Die
Gefahr, dass wir diese Quellen übernutzen, besteht nicht. Das Wasser, das
gebraucht wird, gelangt in den Kreislauf zurück….
DIE
LÖSUNG: WASSER SPAREN AN RICHTIGER STELLE
…Der
tropfende Wasserhahn in der Küche ist weniger das Problem als das
Baumwoll-T-Shirt, das in wasserarmen Ländern produziert wird...
...Oder
weit gereiste Früchte wie die Avocado, für deren Anbau Unmengen an Wasser
benötigt werden….
… Damit
wird jenen Regionen der Erde, die echte Wassernot haben, diese Ressource noch
mehr entzogen…
....Zu
Hause gehört für die Umweltschützerin zum Wassersparen, den Verbrauch von warmem
Wasser zu verringern,...
…Das
Regenwasser ist stärker in den Versorgungskreislauf einzubinden. Verbraucher
können zum Beispiel Regenspeicher anlegen, die das Niederschlagswasser
auf dem
Grundstück auffangen. Es sei als zusätzliche Wasserquelle zu verstehen für alle
Anwendungen, die keinen Trinkwasser-Standard benötigen….
…Es ist
unsinnig, Trinkwasser in Lebensmittelqualität durch die Toiletten zu spülen…
Wie viel Wasser soll man im Alltag sparen - und wann wird es zu viel für die
Infrastruktur? Foto: Franziska Gabbert FOTO: Franziska Gabbert
Katja Fischer, dpa
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 05.07.2018
Die Quelle
des Lebens – Weltwassertag am 22.3.2019
Der
Weltwassertag am 22. März 2019 informiert über die Bedeutung von sauberem Wasser
Der
menschliche Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser, 70 Billionen Zellen und
80.000 km wässrige Leitungen sollten mit reinem Wasser versorgt werden | Foto: pexels
Region
(as/lb). Ohne Wasser wäre das Leben, wie wir es kennen, auf der Erde nicht
möglich. Während mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt ist,
stehen uns davon nur etwa 0,4 Prozent als Trinkwasser zur Verfügung. Der
Internationale Weltwassertag am 22. März 2019 macht auf die Bedeutung von
Wasser, die Folgen unzureichender Wasserversorgung sowie auf ungleiche
Verteilung aufmerksam. Auf letzteres zielt das Motto des diesjährigen
Aktiontages: „Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“. Von
akuter Wasserknappheit sind weltweit über dreißig Nationen betroffen.
Verschmutztes Trinkwasser zählt in ärmeren Ländern zu den Hauptursachen vieler
Krankheiten. Dabei ist der freie Zugang zu sauberem Wasser ein Menschenrecht.
Wasser in
Deutschland
Von akuter Wasserknappheit ist in Deutschland niemand bedroht, die städtischen
Wasserwerke und ein gut ausgebautes System an Rohren und Leitungen garantieren
für die ständige Verfügbarkeit von Wasser sowie Qualität. Jedoch stellt die
Verunreinigung des Trink- und Grundwassers ein zunehmendes Problem dar, obwohl
das Trinkwasser, dass am stärksten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland
ist. Dem zugrunde liegt das Netz aus Leitungen, hierbei vor allem die
hausinternen Leitungen. Über den Abfluss gelangen vermehrt Chemikalien,
Arzneimitteln und andere Giftstoffe ins Abwassersystem und hinterlassen
Rückstände in den Leitungen. Solche Stoffe bergen Hürden bei der Aufbereitung
durch die Wasser- und Klärwerke. Ein weiteres Problem ist die Verschmutzung des
Grundwassers durch den Einsatz von Pestiziden in der konventionellen
Landwirtschaft. Viele Schadstoffe sickern bis ins Grundwasser, was dazu führen
kann, dass es unter anderem mit Hormonen oder auch Antimon (toxisches
Schwermetall) versetzt ist.
Abgefülltes Wasser in Plastikflaschen hingegen ist auch nicht besser.
Plastikflaschen sind weder nachhaltig noch gesundheitsfördernd. Trinkt man im
Jahr aus etwa 700 PET-Flaschen, hat man am Ende eine ganze PET-Flasche
metaphorisch „verzehrt“.
Wassertankstelle e.V.
Wie sauber das eigene Wasser ist, kann man ganz einfach testen lassen. Zum
Beispiel bei Informationsveranstaltungen der sogenannten Wassertankstellen. Der
gleichnamige Verein und Initiator dieser Vortragsreihe will so auf die Bedeutung
von sauberem Wasser aufmerksam machen und das Bewusstsein zum Thema Wasser in
Verbindung mit der Gesundheit stärken. …
… Wasser
ist kein Nahrungsmittel sondern der wichtigste „Betriebsstoff“, der die
Funktionalität und Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers sichert. Es dient
als Informationsträger, Nährstofftransporter und zur Ausscheidung, Reinigung und
Entsorgung von Abfall- und Giftstoffen aus den Zellen. Wasser welches schon
gesättigt ist bzw. mit Zusatzstoffen versetzt ist kann diese Aufgaben im Körper
nicht mehr verrichten. …
PARIS (AFP/roe) Der weltweite Wasserbedarf wird nach Einschätzung der Vereinten
Nationen bis zum Jahr 2050 um 20 bis 30 Prozent steigen.
…Laut dem am Dienstag (19.03.2019)
veröffentlichten jährlichen UN-Weltwasserbericht haben heute
844
Millionen Menschen keinen verlässlichen Zugang zu Trinkwasser….
….Gleichzeitig droht zunehmende Wasserknappheit. Die UN rufen deshalb zu
Milliardeninvestitionen in die Wasserversorgung auf.
Besonders betroffen von schlechter Wasserversorgung sind die Menschen in den
ärmsten Regionen der Erde….
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 20.03.2019
Anm.:
Wohin fließen eigentlich die Millionen Euro bzw. Dollar an jährlicher
Entwicklungshilfe für die ärmsten Regionen der Welt
und wie werden sie ausgegeben? Wer kontrolliert den Einsatz der Gelder?
UN: Wasserbedarf vor rasantem Anstieg
PARIS (AFP/roe) Der weltweite Wasserbedarf wird nach Einschätzung der Vereinten
Nationen bis zum Jahr 2050 um 20 bis 30 Prozent steigen.
…Laut dem am Dienstag (19.03.2019)
veröffentlichten jährlichen UN-Weltwasserbericht haben heute 844 Millionen
Menschen keinen verlässlichen Zugang zu Trinkwasser….
….Gleichzeitig droht zunehmende Wasserknappheit. Die UN rufen deshalb zu
Milliardeninvestitionen in die Wasserversorgung auf.
Besonders betroffen von schlechter Wasserversorgung sind die Menschen in den:
ärmsten Regionen der Erde….
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 20.03.2019
Anm.:
Um auf evtl.
Auswirkungen des Klimawandels rechtzeitig reagieren zu können, ist die
Unterhaltung von Stauanlagen zur Regulierung des Wasserhaushaltes, sowohl in
Hochwasser-
als auch in Niedrigwasserzeiten von großer Bedeutung.
Leider wurden in
der Vergangenheit dem baulichen Zustand und dem Betrieb der Stauanlagen nicht
immer die nötige Aufmerksamkeit geschenkt.
Gewässerschau / Das Staurecht hat nicht jeder – man muss es aber beantragen
Stauanlage in Sergen: Auch ums sie muss sich seit dem 1. Januar der
Gewässerverband Spree-Neiße kümmern. FOTO: LR / Annett Igel-Allzeit
Seit
diesem Jahr (2019)
ist der Gewässerverband für mehrere hundert Anlagen zuständig. Der richtige
Umgang kann über Wohl und Wehe entscheiden.
…Der
Gewässerverband Spree-Neiße kümmert sich seit Jahresbeginn auch um die
Unterhaltung der Stauanlagen. Wie Verbandsgeschäftsführer Silvio Alich bei der
jüngsten Grabenschau der Gemeinde Neuhausen/Spree informierte, sei zwar über 30
Jahre mehr oder weniger richtig gestaut worden. Nun soll aber Ordnung und
Struktur in das gesamte System gebracht werden….
…Es hängt
viel von den Stauen ab: der Wasserhaushalt, die Landwirtschaft, der Naturschutz,
die Fischerei, die Schifffahrt auf Seen, die Forstwirtschaft, die
Gewässerunterhaltung und nicht zuletzt die Bebauung….
…Das
Aufstauen und Absenken von oberirdischen Gewässern ist eine Benutzung im Sinne
des Wasserhaushaltsgesetzes…
…Eigentümer eines Gewässergrundstücks sind nicht automatisch Inhaber des
Staurechts. Das Staurecht bedarf einer behördlichen Erlaubnis oder einer
Bewilligung….
…900
Stauanlagenbefinden sich im Gebiet des Gewässerverbandes Spree-Neiße. Rund 400
davon sind vermutlich im Bestand des Verbandes...
..Der
Gewässerverband hat zu 190 der 400 Anlagen eine wasserrechtliche Erlaubnis..
…Bis der
Gewässerverband Kartenmaterial zur Verfügung stellen kann, dauere es allerdings
noch eine Weile. Es werden an die 30 Karten sein…
… Einige
Staue werden nicht mehr gebraucht, andere Staue haben eine große Bedeutung.
Voraussichtlich im Juni (2019)
können auf der Internetseite des Verbandes die Karten eingesehen werden…
…Mit
Farben und Legenden soll der Status der Stauanlage sichtbar gemacht werden.
…Fakt sei
aber, dass zum Beispiel ein Landwirt das Staurecht selbst beantragen muss, wenn
er es braucht. Und dass abgewägt werden muss, wenn sich mehrere Interessenten um
das Staurecht bewerben…. Annett Igel-Allzeit
Zu
Schadstoffen in Gewässern
Von Hans-Jürgen Gresch
Benjamin
Raschke und seine grüne Partei scheinen sich ja jetzt schon als Wahlsieger bei
den Brandenburger Landtagswahlen im Herbst (2019)
zu fühlen.
Zitat:
„nach der Landtagswahl im September müsse es daher zu einem neuen
Landeswassergesetz kommen, damit die für 2027 vorgesehenen Ziele endlich wirksam
angegangen werden“, fordert Raschke.
Dabei
sieht er sich jetzt schon als Brandenburger Landwirtschaftsminister.
Mir (sicherlich
nicht nur Ihnen, Herr Gresch)
persönlich graut es vor diesem Szenario (...)
Will Herr
Raschke mit seiner Sicht auf die Dinge wieder einmal eine landwirtschaftliche
Sau durchs Dorf treiben, wie er es oft bei vielen Dingen macht, die den
landwirtschaftlichen Berufsstand betreffen?
Quelle:
lr.online.de, 12.06.2019
Anm.: Wer
ist eigentlich Benjamin Raschke und wo hat er seine „Kompetenz“ erworben?
….Wasser gilt als das wichtigste Lebensmittel des Menschen, dessen Körper mehr
als zur Hälfte aus Wasser besteht. Außerdem ist es die Grundlage allen Lebens.
Nehmen wir zu wenig Wasser auf, ist unser Stoffwechsel gestört. Unsere geistige
und körperliche Leistungsfähigkeit lässt dadurch nach.
Wir können aber auch eine Wasservergiftung bekommen, wenn wir zu viel Wasser auf
einmal trinken.
Wir
Menschen verlieren jeden Tag ca. 2 Liter Flüssigkeit. Selbst ohne, dass wir in
Bewegung sind ….
Wichtiges
Transport- und Lösungsmittel
…Als
wichtiges Lösungs- und Transportmittel transportiert das Wasser alle
lebensnotwendigen Stoffe durch Seen, Flüsse und Ozeane sowie durch Tiere,
Pflanzen und den menschlichen Körper.
Es
transportiert Gase, Fette, Mineralien, Enzyme, Vitamine und Hormone an die
Stellen in den Organismen, an denen sie gebraucht werden….
Der Mensch
kann nicht auf Vorrat Wasser trinken
Experten
meinen, dass wir nur Wasser oder andere Getränke trinken sollten, wenn wir
wirklich Durst verspüren. Da wir Wasser nicht speichern können, lässt sich
Wasser nicht auf Vorrat trinken.
…Vielmehr
sollte die Trinkmenge gleichmäßig über den Tag verteilt werden… Allerdings ist
der Bedarf von Mensch zu Mensch unterschiedlich
und hängt
vor allem von der Zusammensetzung der Mahlzeiten, der Umgebungstemperatur und
vom Energieumsatz ab….
Alternative Getränke zu Wasser
…Nicht alle Menschen mögen klares Wasser trinken. Viele trinken lieber Getränke
mit Geschmack. Eine perfekte Alternative für pures Wasser ist sogenanntes
Infused Water.
Dafür werden Gemüse- und Obststücke mit frischem Wasser aufgegossen und einige
Zeit ziehen gelassen, sodass die Aromen in das Wasser übergehen können… .
Ganz allgemein sollte sich sowohl der
Mühlenbesitzer als auch die Journalistin befleißigen, sauber zu allen Details,
die wasserwirtschaftliche Aspekte betreffen zu recherchieren und Aussagen dazu
zu treffen.Außerdem gibt es wasserwirtschaftliche Termini.
Zum Beispiel hat eine Flutung des Cottbuser
Ostsees mit der Wasserführung des Greifenhainer Fließes überhaupt nichts zu tun,
da es weit unterhalb des Hammergrabens in Cottbus (u.a. Abschlag zur Flutung
Cottbuser Ostsee) bei Burg zunächst in das Leineweberfließ und später in die
Spree mündet .
Diese Tatsache müsste doch jedem Anlieger am
Greifenhainer Fließ bekannt sein.
Hierzu vielleicht ein interessanter Exkurs zum
Greifenhainer Fließ :
Die Kzschischoka
(niedersorbisch/wendisch: "Kśišowka")
ist ein Fließ und die Lebensader von
Wüstenhain. An ihrem Ufer befinden sich
die fruchtbarsten Böden von Wüstenhain,
der historische Ortskern des Dorfes und
der Gutshof.
Die ehemals wasserreiche Kzschischoka
ließ bereits in der Bronzezeit Menschen
auf dem Gebiet des heutigen Wüstenhain
siedeln. Später trieb sie für viele
Jahrhunderte die Wasserräder der
Wüstenhainer Mühlen an und gab dem
legendären "Wüstenhainer
Waldschlösschenbier" seinen
einzigartigen Geschmack. Sie ist aber
auch ein Sinnbild für die Zerstörung von
Natur durch den Menschen. Früher
entsprang die Kzschischoka bei Altdöbern
und floss über Reddern und Gräbendorf
nach Wüstenhain. Von Wüstenhain aus
fließt sie weiter durch Krieschow und
Müschen, bevor sie im Spreewald bei Burg
in das Leineweber Fließ und letztendlich
in der Spree mündet.
Der stetig wachsende
Braunkohletagebau Greifenhain und der
künstliche Eingriff in den
Wasserhaushalt im Quellgebiet der
Kzschischoka ließ den Wasserstand seit
Mitte der 1960er Jahre deutlich sinken.
Mit der Erschließung des
Braunkohletagebaus Gräbendorf Ende der
1970er Jahre wurde der ursprüngliche
Oberlauf der Kzschischoka endgültig
zerstört. Oberhalb von Wüstenhain wurde
das Fließ umgeleitet, trockengelegt oder
abgebaggert. In Wüstenhain wurde eine
Grubenwasserreinigungsanlage angelegt,
der Unterlauf vertieft und zum
Entwässerungsfließ für abgepumptes
Grundwasser umfunktioniert.
Nach der Rekultivierung des Tagebaus
Gräbendorf ist ein Teil des Oberlaufes
der Kzschischoka in sein ursprüngliches
"Bett" zurückgekehrt, wobei sie nunmehr
den Gräbendorfer See und den "Klärteich"
der ehemaligen
Grubenwasserreinigungsanlage in
Wüstenhain durchqueren muss.
Obwohl das Fließ vom Gräbendorfer See
gespeist wird, muss bis heute in der
Nähe von Wüstenhain zusätzlich Wasser
eingeleitet werden, um es nicht
austrocknen zu lassen.
In Wüstenhain wurde mit der
Rekultivierung der Kzschischoka das
Mühlenwehr abgerissen und zwei
Wassertreppen zur natürlichen Regulation
der Fließgeschwindigkeit angelegt.
Die Kzschischoka leitet ihren Namen
vom niedersorbisch/wendischen Namen des
Ortes Krieschow (Ksišow) ab. 1937
erhielt die Kzschischoka im Zuge der
"Eindeutschung" von
sorbischen/wendischen Orts- und
Flurnamen den bis heute gültigen
amtlichen Namen "Greifenhainer Fließ".
Nun zum Artikel:
Müschnener Mühle dreht sich
Geschichten. 2020 Im Sommer standen die Räder Brandenburgs einziger noch
produzierender Wassermühle
(???)
fast still. Nun läuft die Produktion wieder.
Anm.:
Nach Information des
Hörers von rbb, Holger Jeserigk, ,Nuthe Urstromtal, Freitag, 28.08.2020 | 14:37
Uhr
Die zweite
produzierende Wassermühle Brandenburgs steht in Gottsdorf bei Luckenwalde und
wird vom Pfefferfließ angetrieben.
Bitte zukünftig
genauer recherchieren.
…Für Mühlenbetreiber Dirk Paulick sei es schlichtweg Behördenwillkür gewesen,
die ihn fast an den Rand der Existenz gebracht habe. Erst nachdem mehrere Medien
über die Müschener Mühle berichtet hatten, sei „ganz plötzlich" wieder
ausreichend Wasser im Greifenhainer Fließ geflossen, berichtet er. An einen
Zufall glaubt er auch im Rückblick nicht….
Anm.:
Es gibt
Regenmesser, die die Niederschläge der einzelnen Tage messen. Daraus lässt sich
leicht schlussfolgern, weshalb wieder ausreichend Wasser im Greifenhainer Fließ
zur Verfügung steht.
…Der dritte Trockensommer in Folge hat nicht nur den Mühlenbetreiber vor
Probleme gestellt. Wegen der viel zu geringen Niederschläge und leerer
Wasserspeicher hatten die zuständigen Behörden im August (2020) ein Wasserentnahmeverbot aus
allen Oberflächengewässern in der Stadt Cottbus sowie im Landkreis Spree-Neiße
angeordnet, Auch der Abfluss in Nebenarmen der Spree wurde gedrosselt oder
komplett eingestellt….
Statt 600 nur 30
Liter
…Davon betroffen war auch das Greifenhainer Fließ, an dem die Müschener
Wassermühle liegt. Der Durchfluss sank von gewöhnlich 600 auf 30 Liter pro
Sekunde. Damit sei ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich, kritisiert Dirk
Paulick. Bei einem so geringen Durchfluss läuft die Mühle erheblich
langsamer…,
…Als systemrelevant gilt sie allerdings nicht….
…Aus Sicht der Behörden hat bei Wasserknappheit immer die Trinkwasserversorgung
Vorrang vor allen anderen Nutzungsarten. Dabei geht es allerdings ums
Trinkwasser für die Hauptstadt Berlin. In Cottbus wird das Trinkwasser
Grundwasser gewonnen. Wichtig sei es die festgelegten Mindestabflüsse,
beispielsweise am Unterpegel in Leipsch (übrigens
der Pegel heißt Leibsch),
zu halten, wie der Landkreis Spree-Neiße im Sommer (2020)
informiert….
…Dirk Paulick verweist jedoch auch auf ein eingetragenes Wasserrecht aus dem
Jahr 1919. Damals wurde der seit 1890 im Familienbesitz befindlichen Mühle ein
Abfluss von 500 Litern pro Sekunde zugesichert. Das ist auch die Menge, die zum
Mühlenbetrieb notwendig ist…
Anm..:
Das
„großzügige“ Wasserangebot im Greifenhainer Fließ in der Vergangenheit hatte
seine Ursache in der Einleitung von Sümpfungswässern des Braunkohlenbergbaus
(heute: Altdöberner See, Gräbendorfer See). Nach Wegfall der
Grundwasser-Absenkungsmassnahmen stellte sich im Greifenhainer Fließ wieder das
normale Wasserdargebot ein.
…Die Müschener Mühle ist mittlerweile die einzige noch produzierende Wassermühle
im gesamten Land Brandenburg (s.
Anmerkung oben).
…Der Mühlenbetreiber fordert, dass bei den Entscheidungen Unternehmen, die in
der Region produzieren, mehr Rücksicht genommen wird….
…Die Flutung des Cottbuser Ostsee, der einmal größte künstliche See Deutsch
lands werden soll, ist nach Sicht des Mühlenbetreibers nach zweitrangig….
Anm.:
Was hat
die Wasserführung des Greifenhainer Fliesses mit der Flutung des Cottbuser
Ostsees
zu tun ? Erklärung siehe weiter oben…
Wassersituation bleibt angespannt
Die
Wassersituation bleibt nach Angaben des Landesumweltamtes weiter
angespannt. Vom 1.November bis Mitte Dezember sind in Cottbus lediglich
6,4
Millimeter Niederschlag fallen - zwölf Prozent des langjährigen
November-Mittels (93,8 Millimeter). Bis Mitte Dezember lag der Niederschlag
bei einem Prozent.
Der
Abfluss in die Spree bewegt sich laut Landesumweltamt noch immer auf einem
ungewöhnlich niedrigen Niveau.
Die
Wasserversorgung der Spree-Nebenarme (???)
konnte allerdings seit Mitte Oktober (2020)
wieder vollständig hergestellt werden:
Die
Niederschläge in den letzten Tagen reichen aus, um die Flutung des Cottbuser
Ostsees fortzusetzen.
Silke Halpick
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 28.12.2020
Anm.:
Bemerkung zum nachfolgenden Artikel:
Ganz allgemein sollte sich sowohl der
Mühlenbesitzer als auch die Journalistin befleißigen, sauber zu allen Details,
die wasserwirtschaftliche Aspekte betreffen zu
recherchieren und Aussagen dazu zu treffen.Außerdem gibt es wasserwirtschaftliche Termini.
Zum Beispiel hat eine Flutung des Cottbuser
Ostsees mit der Wasserführung des Greifenhainer Fließes überhaupt nichts zu tun,
da es weit unterhalb des Hammergrabens in Cottbus
(u.a. Abschlag zur Flutung Cottbuser Ostsee) bei Burg zunächst in das
Leineweberfließ und später in die Spree mündet .
Diese Tatsache müsste doch jedem Anlieger am
Greifenhainer Fließ bekannt sein.
Hierzu vielleicht ein interessanter Exkurs zum
Greifenhainer Fließ :
Die Kzschischoka
(niedersorbisch/wendisch: "Kśišowka")
ist ein Fließ und die Lebensader von
Wüstenhain. An ihrem Ufer befinden sich
die fruchtbarsten Böden von Wüstenhain,
der historische Ortskern des Dorfes und
der Gutshof.
Die ehemals wasserreiche Kzschischoka
ließ bereits in der Bronzezeit Menschen
auf dem Gebiet des heutigen Wüstenhain
siedeln. Später trieb sie für viele
Jahrhunderte die Wasserräder der
Wüstenhainer Mühlen an und gab dem
legendären "Wüstenhainer
Waldschlösschenbier" seinen
einzigartigen Geschmack. Sie ist aber
auch ein Sinnbild für die Zerstörung von
Natur durch den Menschen. Früher
entsprang die Kzschischoka bei Altdöbern
und floss über Reddern und Gräbendorf
nach Wüstenhain. Von Wüstenhain aus
fließt sie weiter durch Krieschow und
Müschen, bevor sie im Spreewald bei Burg
in das Leineweber Fließ und letztendlich
in der Spree mündet.
Der stetig wachsende
Braunkohletagebau Greifenhain und der
künstliche Eingriff in den
Wasserhaushalt im Quellgebiet der
Kzschischoka ließ den Wasserstand seit
Mitte der 1960er Jahre deutlich sinken.
Mit der Erschließung des
Braunkohletagebaus Gräbendorf Ende der
1970er Jahre wurde der ursprüngliche
Oberlauf der Kzschischoka endgültig
zerstört. Oberhalb von Wüstenhain wurde
das Fließ umgeleitet, trockengelegt oder
abgebaggert. In Wüstenhain wurde eine
Grubenwasserreinigungsanlage angelegt,
der Unterlauf vertieft und zum
Entwässerungsfließ für abgepumptes
Grundwasser umfunktioniert.
Nach der Rekultivierung des Tagebaus
Gräbendorf ist ein Teil des Oberlaufes
der Kzschischoka in sein ursprüngliches
"Bett" zurückgekehrt, wobei sie nunmehr
den Gräbendorfer See und den "Klärteich"
der ehemaligen
Grubenwasserreinigungsanlage in
Wüstenhain durchqueren muss.
Obwohl das Fließ vom Gräbendorfer See
gespeist wird, muss bis heute in der
Nähe von Wüstenhain zusätzlich Wasser
eingeleitet werden, um es nicht
austrocknen zu lassen.
In Wüstenhain wurde mit der
Rekultivierung der Kzschischoka das
Mühlenwehr abgerissen und zwei
Wassertreppen zur natürlichen Regulation
der Fließgeschwindigkeit angelegt.
Die Kzschischoka leitet ihren Namen
vom niedersorbisch/wendischen Namen des
Ortes Krieschow (Ksišow) ab. 1937
erhielt die Kzschischoka im Zuge der
"Eindeutschung" von
sorbischen/wendischen Orts- und
Flurnamen den bis heute gültigen
amtlichen Namen "Greifenhainer Fließ".
Nun zum Artikel selbst:
Müschnener Mühle dreht sich
Geschichten. 2020 Im Sommer standen die Räder Brandenburgs einziger noch
produzierender Wassermühle
(???)
fast still. Nun läuft die Produktion wieder.
Nach Information
des Hörers von rbb, Holger Jeserigk, ,Nuthe Urstromtal, Freitag, 28.08.2020 |
14:37 Uhr
Die zweite
produzierende Wassermühle Brandenburgs steht in Gottsdorf bei Luckenwalde und
wird vom Pfefferfließ angetrieben.
Bitte zukünftig
genauer recherchieren.
…Für Mühlenbetreiber Dirk Paulick sei es schlichtweg Behördenwillkür gewesen,
die ihn fast an den Rand der Existenz gebracht habe.
Erst nachdem mehrere Medien über die Müschener Mühle berichtet hatten, sei „ganz
plötzlich" wieder ausreichend Wasser im Greifenhainer Fließ geflossen,
berichtet er. An einen Zufall glaubt er auch im Rückblick nicht….
Anm.:
Es gibt
Regenmesser, die die Niederschläge der einzelnen Tage messen. Daraus lässt sich
leicht schlussfolgern, weshalb wieder ausreichend Wasser im Greifenhainer Fließ
zur Verfügung steht.
…Der dritte Trockensommer in Folge hat nicht nur den Mühlenbetreiber vor
Probleme gestellt.
Wegen der viel zu geringen Niederschläge und leerer Wasserspeicher hatten die
zuständigen Behörden im August (2020) ein Wasserentnahmeverbot
aus allen Oberflächengewässern in
der Stadt Cottbus sowie im Landkreis Spree-Neiße angeordnet, Auch der Abfluss in
Nebenarmen der Spree wurde gedrosselt oder komplett eingestellt….
Statt 600 nur 30
Liter
…Davon betroffen war auch das Greifenhainer Fließ, an dem die Müschener
Wassermühle liegt. Der Durchfluss sank von gewöhnlich 600 auf 30 Liter pro
Sekunde.
Damit sei ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich, kritisiert Dirk Paulick.
Bei einem so geringen Durchfluss läuft die Mühle erheblich langsamer…,
…Als
systemrelevant gilt sie allerdings nicht….
…Aus Sicht der Behörden hat bei Wasserknappheit immer die Trinkwasserversorgung
Vorrang vor allen anderen Nutzungsarten.
Dabei geht es allerdings ums Trinkwasser für die Hauptstadt Berlin. In Cottbus
wird das Trinkwasser Grundwasser gewonnen.
Wichtig sei es die festgelegten Mindestabflüsse, beispielsweise am Unterpegel
in Leipsch (übrigens
der Pegel heißt Leibsch),
zu halten, wie der Landkreis Spree-Neiße im Sommer (2020)
informiert….
…Dirk Paulick verweist jedoch auch auf ein eingetragenes Wasserrecht aus dem
Jahr 1919.
Damals
wurde der seit 1890 im Familienbesitz befindlichen Mühle ein Abfluss von 500
Litern pro Sekunde zugesichert. Das ist auch die Menge, die zum Mühlenbetrieb
notwendig ist…
Anm..:
Das
„großzügige“ Wasserangebot im Greifenhainer Fließ in der Vergangenheit hatte
seine Ursache in der Einleitung von Sümpfungswässern des Braunkohlenbergbaus
(heute: Altdöberner See, Gräbendorfer See).
Nach
Wegfall der Grundwasser-Absenkungsmassnahmen stellte sich im Greifenhainer
Fließ wieder das normale Wasserdargebot ein.
…Die Müschener Mühle ist mittlerweile die einzige noch produzierende Wassermühle
im gesamten Land Brandenburg (s.
Anmerkung oben).
…Der Mühlenbetreiber fordert, dass bei den Entscheidungen Unternehmen, die in
der Region produzieren, mehr Rücksicht genommen wird….
…Die Flutung des Cottbuser Ostsee, der einmal größte künstliche See Deutschlands
werden soll, ist nach Sicht des Mühlenbetreibers nach zweitrangig….
Anm.:
Was hat
die Wasserführung des Greifenhainer Fliesses mit der Flutung des Cottbuser
Ostsees zu tun ? Erklärung siehe weiter oben…
Wassersituation bleibt angespannt
Die
Wassersituation bleibt nach Angaben des Landesumweltamtes weiter
angespannt. Vom 1.November bis Mitte Dezember sind in Cottbus lediglich
Der
Abfluss in die Spree bewegt sich laut Landesumweltamt noch immer auf einem
ungewöhnlich niedrigen Niveau.
Die
Wasserversorgung der Spree-Nebenarme (???)
konnte allerdings seit Mitte Oktober (2020)
wieder vollständig hergestellt werden:
Die
Niederschläge in den letzten Tagen reichen aus, um die Flutung des Cottbuser
Ostsees fortzusetzen.
Silke Halpick
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 28.12.2020
Anm.:
Die
Überschrift des nachfolgenden Artikels allein ist schon eine Provokation und
lässt erkennen, dass der Verfasser mit dem Problem nicht vertraut ist.
Klimawandel gefährdet Müllroser Wasser
Sulfat Das Gefahrengutachten für die Trinkwassergewinnung aus der Spree liegt
vor. Die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft sieht sich bestätigt ––
und
die Bergbauunternehmen als Verursacher der Probleme in der Pflicht.
….
Seit etwa eineinhalb Jahren klagt die Stadt Frankfurt (Oder) gegen die Flutung
des ehemaligen Braunkohletagebaus Cottbus-Nord.
Denn die Oderstadt gewinnt ihr Trinkwasser aus dem Uferfiltrat der Spree und
fürchtet die Folgen der Grubenflutung zum Cottbuser Ostsee….
…Nach einer vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene
Gefährdungsabschätzung geht unter Extrembedingungen von der Sulfatbelastung in
der Spree
eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung aus dem Wasserwerk Briesen und damit
für Müllrose aus. Der Abschlussbericht ist jedoch noch nicht offiziell
veröffentlicht….
….Die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft (FWA) sieht sich mit dem
Gutachten darin bestätigt, die Bergbauunternehmen
als
Verursacher des Problems finanziell an der Reaktivierung des Wasserwerkes
Müllrose in die Pflicht zu nehmen….
Risiken unter Randbedingungen
…Unter
den aktuell herrschenden Rahmenbedingungen besteht keine Gefährdung der
Trinkwasserversorgung aus dem Wasserwerk Briesen, stellt das
Wirtschaftsministeriums, auf …Anfrage klar….
…Mit Hilfe eines Grundwassermodells lassen sich unter bestimmten
Randbedingungen Risiken beschreiben.
Ein
solches Risiko geht beispielsweise vom Klimawandel aus. Dauerhaft höhere
Temperaturen und geringere Niederschläge sorgen für weniger Grundwasser
-
der Anteil an Spreewasser für die Trinkwasserversorgung steigt und damit auch
die Sulfatkonzentration….
Anm.:
Es ist damit zu rechnen, dass in Zukunft nach
Auflassung der Braunkohlentagebaue und der damit verbundenen Einstellung des
Pumpbetriebes
zur Tagebauentwässerung, die natürlichen
Durchflüsse der Spree ihr vorbergbauliches Niveau, ob mit oder ohne Einfluss des
Klimawandels,
erreichen werden.
Dabei ist etwa mit einer Reduzierung der
Durchflüsse um mindestens etwa 3-4 m3/s zu rechnen.
…Zwischen 65 und 85 Prozent des Trinkwassers für 65 000 Menschen in Frankfurt,
Müllrose, Jacobsdorf und Biegen werden am Infiltrationspumpwerk bei Briesen aus
der Spree gewonnen….
…Eine geringe Sulfatkonzentration gilt als unbedenklich, der Grenzwert für das
Trinkwasser aus dem Hahn liegt bei 250 Milligramm je Liter.
Die
FWA kann den Wert durch Verdünnung mit Grundwasser einhalten…
...Die Sulfatbelastung aus der Spree sei unstrittig bergbaubedingt, die
Verursacher sollten deshalb für die Sanierungskosten aufkommen….
Anm.:
Über
schädliche Auswirkungen eines höheren Sulfatgehaltes auf die Gesundheit des
Menschen, ist bisher nichts bekannt.
Heilwässer haben z.B. ein Sulfatgehalt von bis zu 1000 Milligramm pro Liter.
Der o.g.
Richtwert rührt vielmehr aus der Vergangenheit her.
…Als weiteres Risikoszenario werden in der
Analyse erhebliche Mehrbedarfe genannt, die sich beispielsweise aus der
Ansiedlung großer Industrieunternehmen ergeben könnten….
Anm.:
Hier ist die Hauptursache des Problems erkennbar:
Nicht der Klimawandel trägt die Hauptschuld an den
Problemen, sondern der unerhört hohe und ungeprüfte Wasserbedarf u.a. der Tesla
Gigafactory:
…Zu
den Maßnahmen gehören die Erschließung weiterer und neuer Grundwasserressourcen,
der Zusammenschluss mit einem anderen Versorgungs gebiet sowie technische
Aufbereitungsverfahren….
…Um
unabhängiger vom belasteten Spreewasser zu werden, will die FWA das (...viele
zu klein bemessene…)
Wasserwerk Müllrose … sanieren.
…Die FWA will 2021 mit dem Bau zu beginnen…. Die erste Ausbaustufe des Vorhabens
- eine abgespeckte Ertüchtigung des Wasserwerkes für rund fünf Millionen Euro…
-
wurde in den Wirtschaftsplan des Unternehmens für 2021 und 2022 aufgenommen, die
Genehmigungsplanung ist bereits abgeschlossen…
…2023 soll die Anlage in Betrieb gehen. Wenn es bis dahin nicht gelingt, die
Kosten verursachergerecht zu finanzieren, müssen die Abschreibungen auf die
Verbraucher umgelegt werden.
Der
Trinkwasserpreis stiege dann um zehn Cent je Kubikmeter...
…Der Bergbausanierer LMBV hält sich mit einer Einschätzung des Gutachtens noch
zurück. Die fachliche Bewertung sei noch nicht abgeschlossen, eine Prognose
nicht möglich…Thomas
Gutke
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 08.12.2020
Immer wieder Flutungsstopp
Über das sogenannte Einlaufbauwerk fließt Wasser in den Cottbuser ostsee, wenn
denn genug davon da ist.
Der
Cottbuser Ostsee entsteht aus dem ehemaligen Braunkohletagebau Cottbus-Nord.
Dessen Betrieb wurde im Dezember 2015 eingestellt.
Offizieller Flutungsbeginn für den See war nach mehreren Bau bedingten und
anderen Verzögerungen im April 2019. Seitdem kam es immer wieder zum
Flutungsstopp,
da
aufgrund der lange Zeit großen Trockenheit andere Wassernutzer der Spree Vorrang
hatten. Aktuell ist geplant, dass der Ostsee bis etwa Mitte der 20er-Jahre
gefüllt ist.
Dem
Flutungsplan liegen laut Leag verschiedenenWetterszenarien mit
unterschiedlichen Niederschlagsmengen zugrunde. bl
Quelle:
zitiert aus Lausitzer Rundschau, 08.12.2020
A
nm.:
Warum erfährt der interessierte Leser
nichts über die Wiederaufnahme der Flutung des Cottbuser Ostsees zu Beginn der
zweiten Dekade
Dezember 2020 (siehe nächsten Beitrag in
den Mainstream- Medien.
Man kann sich des Eindrucks nicht
erwehren, dass das nicht in das Konzept der Cottbuser-Ostsee-Skeptiker passt.